"Too sexy for my shirt" - Na, klingelt da was? Anfang der 90’er, genau, die Pop-Band hieß "Right said Fred" und wir waren noch jung - ich jedenfalls. :-) Manches bleibt einem eben im Gedächtnis oder im Gehör. Jedenfalls einer "Klang-Gärtnerin" wie mir. Ich höre bei manchen Situationen - eben auch im Garten - das passende Lied aus der Vergangenheit (damals hat sich alles mehr eingeprägt, geht euch das auch so?). Und manchmal führt das zu Klang-Käufen, z.B. als ich im Frühjahr meine beiden Bluesbrothers-Heidelbeeren kaufte - zwei natürlich, denn Dan Aykroyd und John Belushi gab es auch nur im Doppelpack im gleichnamigen Film von 1980 (wow, da war ich ja noch ganz, ganz jung). :-)
Wenn ich meine beiden Bluesbrothers ansehe, höre ich z.B. immer "Rawhide", aber bei oben genanntem "Too sexy for my shirt" kann es nur eine Gartenschönheit geben, die gemeint ist: Na, wer hat es erraten? Richtig, die schönen, knackigen, sexy Redloves. Sie sind wirklich "too sexy for their shirts". Jedenfalls für eine begeisterte Instagram Gärtnerin wie mich, die gerne mit ihren rot-roten Äpfeln angeben möchte.
Aber: Man kann sie einfach nicht fotografieren! Von außen glänzen sie so verführerisch rot, dass die Kamera schon an ihre Grenzen stößt. Aber aufgeschnitten ist es noch schlimmer, da fluoresziert das rote Fruchtfleisch, als hätte ich es mit Leuchtfarbe eingepinselt. Wir Redlove-Fans wissen, sie strahlen auch so in der Realität fernab von aufgehübschten Instagram-Fotos. Aber wer die Redloves noch nicht kennt (leider noch zu viele), der glaubt doch nicht, dass sie wirklich so unglaublich rot sind in ihrem schönen Inneren. Und denkt bestimmt gleich an Photoshop, wenn er online ein Bild von ihnen sieht.
Nein, nein, ihr Lieben, die ihr Redloves noch nicht kennen solltet: Diese Topmodels der Apfelwelt müssen ihre Bilder nicht retuschieren, das müssen nur eitle menschliche Topmodels, wenn sie sich in Hochglanzmagazinen präsentieren. Redloves haben das das nicht nötig. Sie brauchen keinen Make-Up-Artist und keinen Stylisten, um zu glänzen und zu strahlen. Das machen sie von Natur aus so.
Aber auch Freunde im realen Leben lassen sich von den Redloves blenden - im positiven Sinne. Wenn man ihnen mal einen oder zwei Redloves mitbringt und aufschneidet, wollen sie gleich mehr haben. Da fallen alle Schranken. Und wenn die Gärtnerin und stolze Redlove-Besitzerin dann panisch abwehrt und auch noch sagt, sie brauche die Äpfel selber, dann gibt es lange Gesichter und einem wird Geiz und gar Unkollegialität vorgeworfen. Alles schon passiert. Schönheit setzt eben Emotionen frei.
Als Redlove-Besitzer hat man es also nicht leicht. Auf der einen Seite will man (berechtigterweise) angeben mit seinen roten "Bömbchen" aus dem Garten, auf der anderen Seite muss man sie verteidigen vor der Gier der Welt.
Um die Redlove-Ernte zu strecken greife ich auf folgende Strategie zurück: Redloves verarbeiten und dann erst verschenken. Zum Besuch bei Freunden z.B. einen Redlove-Kuchen mitnehmen (mein Liebling ist ein einfacher Käse-Streuselkuchen mit Redlove-Stückchen in der Füllung) oder einfach nur Mus/Kompott einkochen, ohne Zucker, ohne Zusätze und dann verschenken.
Dieses leuchtende Rot ist einfach nicht zu überbieten! Wer das zum ersten Mal sieht, ist geblendet und denkt an Lebensmittelfarbe, wenn er das Gläschen mit dem roten Mus bekommt. Man kann auch hervorragend Redlove-Schnitze einfrieren und dann zu Weihnachten frisches Kompott verschenken zusammen mit einem Rezept für fluffige Gewürzpfannkuchen. Ein Renner, das versichere ich euch! Und beim Einkochen die Musik nicht vergessen. Wahlweise Weihnachtsmusik oder "Too sexy for my shirt". ;-)
Weihnachten kommt sowieso immer früher als man denkt. In diesem Sinne: Vorbeugen, jetzt schon Redloves einfrieren oder einkochen und dem Liebsten/der Liebsten schon man ankündigen, dass ein Lubera-Gutschein unter dem Baum sich sehr gut machen würde! Für den nächsten Frühling und den nächsten Redlove-Baum, der noch in der Sammlung fehlt. Wer erstmal einen hat, will sie alle, glaubt mir. Redloves haben eindeutig Suchtfaktor.