
Die schöne Blaue Fächerblume (scaevola aemula) ist in ihrer Heimat Ozeanien eine häufig vorkommende Pflanze, die dort auch wild wächst. Einige Arten der Fächerblumen werden in Australien, Tasmanien und Polynesien als Gartenpflanzen kultiviert, doch bisher hat es nur die Blaue Fächerblume geschafft, auch in deutschen Gärten Liebhaber zu finden. Die anspruchslosen Blühpflanzen eignen sich besonders gut als Balkonpflanzen und sorgen dort durch ihre schönen blauen Blüten für echtes Sommerfeeling.
Inhaltsverzeichnis
- Die Blaue Fächerblume (scaevola aemula) – Pflegetipps für Schnellleser
- Wissenswertes zur Blauen Fächerblume (scaevola aemula)
- Blaue Fächerblume Standort
- Blaue Fächerblume: Boden
- Blaue Fächerblume Pflege
- Blaue Fächerblume schneiden
- Blaue Fächerblume vermehren
- Blaue Fächerblume pflanzen
- Blaue Fächerblume überwintern
- Blaue Fächerblume: Krankheiten und Schädlinge
- Blaue Fächerblume: giftig?
- Blaue Fächerblume: Blütenpracht pur!
Die Blaue Fächerblume – Steckbrief von Gartenbista
Die Blaue Fächerblume (scaevola aemula) – Pflegetipps für Schnellleser
- Blütezeit: Mai bis Oktober
- Standort: sonnig oder halbschattig
- Boden: durchlässig und locker, kalkarm
- Pflanzzeit: ab Mitte Mai
- Pflanzen: Pflanzabstand von 20 Zentimetern einhalten
- Kübelhaltung: sehr gut geeignet
- Vermehrung: Stecklinge
- Aussaatzeit: Frühjahr
- Gießen: regelmäßig, Staunässe vermeiden
- Düngen: etwa alle 2 Wochen
- Blütenpflege: nicht notwendig
- Schneiden: optional nach der ersten Blüte, vor dem Überwintern
- Überwinterung: im Winterquartier
- Krankheiten: Verticilium Welke
- Schädlinge: Weiße Fliege, Minierfliege
Wissenswertes zur Blauen Fächerblume (scaevola aemula)

Die Blaue Fächerblume tritt gerade erst ihren Siegeszug in deutschen Gärten, auf Balkonen und Terrassen an. Obwohl sie in ihrer Heimat Ozeanien eher sonnenverwöhnt ist, gibt sie sich auch mit einem halbschattigen oder gar einem schattigen Plätzchen zufrieden, je weniger Sonne sie bekommt, desto spärlicher fällt allerdings die Blüte aus.
Die Blaue Fächerblume wird 40 bis 50 Zentimeter hoch und wächst in dichten Matten, die sich im Beet oder einem geeigneten Pflanzgefäß auch bis zu einem Meter ausdehnen können. Aufgrund ihrer schier unendlichen Blütenfülle wirkt sie sehr dekorativ und die lilafarbenen bis tiefblauen Blüten machen sie zu einem wahren Blickfang.
Im Balkonkasten, im Kübel oder in einer Blumenampel fällt sie besonders durch ihre bis zu 1,5 Meter langen blütenbesetzten Triebe auf.
Blaue Fächerblume Standort
Wie nahezu alle Blühpflanzen liebt natürlich auch die Blaue Fächerblume (scaevola aemula) die Sonne. Sie gedeiht jedoch durchaus auch im Halbschatten, erst an schattigen Standorten lässt ihre Blütenfülle deutlich nach.
Die Blaue Fächerblume lässt sich weder von Wind noch von Regen beeindrucken und ist daher vor allem auf dem Balkon und der Terrasse für nahezu alle Standorte geeignet.
Die Blaue Fächerblume ist optimal geeignet für:
- Beet
- Balkonkasten
- Blumenampel
- Terrassenkübel
Blaue Fächerblume: Boden
Ähnlich anspruchslos ist die Blaue Fächerblume (scaevola aemula) bei dem Substrat. Sie bevorzugt einen durchlässigen Boden, der leicht sauer ist. Kalkhaltige Böden hingegen verträgt sie nicht gut.
Lubera-Tipp: Zu schwere Böden können mit Sand, Perlit oder Styromull durchlässiger gemacht werden. Wird sie im Kübel oder im Balkonkasten gehalten, empfiehlt sich auf jeden Fall eine Drainage, damit es nicht zu Staunässe kommt.
Blaue Fächerblume Pflege
Die Blaue Fächerblume ist eine sehr pflegeleichte Pflanze. Bekommt sie genügend Sonnenlicht, Wasser und Nährstoffe, dankt sie es mit einer reichhaltigen Blüte, ohne dass noch viel Arbeit notwendig ist.
Einzig beim Gießen und Düngen sollten einige Dinge beachtet werden:
- Zum Gießen weiches Wasser oder Regenwasser verwenden
- Kalkhaltiges, hartes Wasser bekommt der Blauen Fächerblume auf Dauer nicht gut
- Gelbliche Blätter können auf einen Eisenmangel durch kalkhaltiges Wasser hinweisen. Ein Eisendünger lässt die Blätter wieder schön grün werden
- Staunässe ist unbedingt zu vermeiden
- Das Substrat kann zwischen den Wassergaben leicht antrocknen, der Wurzelballen darf aber nie austrocknen
- Am besten ist es, die Erde immer leicht feucht zu halten
- Wird die Blaue Fächerblume im Kübel gehalten, muss überschüssiges Gießwasser aus dem Untersetzer abgegossen werden
- Im Beet kurz vor der Blüte mit Kompost düngen
- Im Balkonkasten oder Kübel mit Langzeitdünger oder alle zwei Wochen mit Flüssigdünger düngen
- Phosphorlastige Dünger vermeiden
- Soll die Blaue Fächerblume im Winterquartier überwintert werden, ab Juli/August die Düngergaben einstellen
- Im Winterquartier ab Februar mit der Gabe von Flüssigdünger beginnen
Wer diese einfachen Tipps zum Gießen und Düngen beherzigt, der wird an der Blauen Fächerblume und ihrer üppigen Blütenpracht sicher viel Freude haben.
Blaue Fächerblume schneiden

Trotz der vielen Blüten ist es bei der Blauen Fächerblume auch nicht notwendig, die verblühten Pflanzenteile auszuputzen, das erledigt die Pflanze von ganz allein. So macht sie immer einen ordentlichen und gepflegten Eindruck, ohne Arbeit zu verursachen. Hin und wieder kann es zu abgestorbenen Trieben kommen, die dann entfernt werden sollten.
Einen Schnitt braucht die Blaue Fächerblume auch nicht unbedingt. Wer eher wenig Ambitionen zum aktiven Gärtnern hat und sich lieber am Anblick der von allein wachsenden Pflanzen erfreut, der trifft mit der pflegeleichten Blauen Fächerblume also die richtige Wahl. Doch auch der ambitionierte Hobbygärtner kommt mit dieser Pflanze auf seine Kosten, denn ein früher Rückschnitt nach der ersten Blüte belohnt durch eine zweite Blüte mit noch reicherer Blütenpracht.
Ein früher Rückschnitt sorgt für eine zweite Blüte
Um in den Genuß einer zweiten Blütenpracht zu kommen, sollte die Blaue Fächerblume nach der ersten kräftigen Blühphase, wenn die Anzahl der Blüten langsam abnimmt, komplett auf etwa die Hälfte heruntergeschnitten werden. Dadurch kommt es zu einem erneuten Austrieb, der wieder von einer üppigen Blüte begleitet wird.
Lubera-Tipp: Soll die Blaue Fächerblume (scaevola aemula) überwintert werden, empfiehlt sich vorher ein Rückschnitt um etwa zwei Drittel.
Abgesehen vom erforderlichen Gießen und Düngen entscheidet also jeder Hobbygärtner selbst, wie viel Arbeit er sich mit der Pflege der Blauen Fächerblume machen möchte. Eine reichhaltige Blüte ist so oder so garantiert.
Blaue Fächerblume vermehren
Vermehrung über Stecklinge: die Blaue Fächerblume (scaevola aemula) kann theoretisch über Stecklinge vermehrt werden. Diese werden in einer Länge von etwa 5 Zentimetern von den Triebspitzen geschnitten und in Bewurzelungshormon getaucht. In einem Anzuchtkasten mit Folienabdeckung muss nun für ein feuchtes Klima und eine Temperatur von 20°C bis 22°C gesorgt werden. Einer Schimmelbildung muss durch regelmäßiges Lüften vorgebeugt werden. Mit Glück bewurzeln die Stecklinge innerhalb von etwa drei Wochen, doch längst nicht immer gelingt die Aufzucht.
Vermehrung über Aussaat: Die Aussaat der Blauen Fächerblume ist für Laien und Hobbygärtner keine Option, da mit Wuchshemmstoffen gearbeitet wird, um einen geschlossenen Wuchs ohne Peitschentriebe zu gewährleisten.
Blaue Fächerblume pflanzen

Beim Pflanzen der Blauen Fächerblume (scaevola aemula) muss vor allem darauf geachtet werden, einen genügend großen Pflanzabstand einzuhalten, damit die einzelnen Pflanzen sich gut entfalten können. Etwa 20 Zentimeter sollte der Abstand zwischen den Pflanzen betragen. In einer Ampel können 2-3 Pflanzen zusammen gepflanzt werden, je nachdem, wie üppig die überhängenden Triebe ausfallen sollen.
Im Beet kann sie nach den letzten Frösten gepflanzt werden und sie eignet sich durch ihre langen Blütentriebe beispielsweise optimal als Bodendecker im Steingarten.
Auch bei einer Kultivierung auf dem Balkon oder der Terrasse sollten die letzten Nachfröste abgewartet werden, bevor die Blaue Fächerblume ihr Freiland-Domizil bezieht.
Lubera-Tipp: Beim Einpflanzen empfiehlt es sich, Kompost oder Hornspäne unter die Erde zu mengen. So findet die Blaue Fächerblume von Anfang an genügend Nährstoffe.
Blaue Fächerblume überwintern
Im Beet ist die Blaue Fächerblume einjährig, da sie sehr kälteempfindlich ist und oft bereits vor den ersten echten Frostnächten abstirbt. Wer die schöne Blütepracht jedes Jahr genießen möchte, hat daher keine andere Wahl, als die Blaue Fächerblume jedes Jahr aufs Neue zu pflanzen.
Im Kübel lässt sich Scaevola aemula jedoch durchaus im frostfreien Winterquartier überwintern. Die Temperatur sollte dabei konstant etwa 10°C betragen und der Standort sollte hell und lichtdurchflutet sein. Ein Wintergarten, der Hausflur oder ein Treppenhaus ohne Zugluft eigenen sich dafür gut.
Soll die Blaue Fächerblume überwintert werden, sollte spätestens im August mit der Gabe von Dünger aufgehört werden, damit sich die Pflanze ausreichend auf die Ruhephase vorbereiten kann.
Vor dem Einzug ins Winterquartier, der noch vor dem Einsetzen des ersten Frosts erfolgen sollte, wird die Blaue Fächerblume (scaevola aemula) um etwa zwei Drittel heruntergeschnitten. Dabei ist darauf zu achten, sauberes und vor allem scharfes Schneidwerkzeug zu verwenden. Wird die Pflanze durch stumpfe Schneidwerkzeuge gequetscht oder verletzt, steigt die Gefahr von Krankheiten oder einem Schädlingsbefall, für den die Blaue Fächerblume gerade im Winterquartier anfällig ist.
Während der Winterpause sollte die Blaue Fächerblume nur wenig gegossen werden und auf die Gabe von Dünger kann komplett verzichtet werden.
Allerdings kann mit der Düngergabe in Form von Flüssigdünger bereits im Februar wieder begonnen werden, um die Blaue Fächerblume mit genügend Nährstoffen für die kommende Saison zu versorgen.
An warmen Tagen kann die Pflanze im Frühjahr stundenweise draußen die Sonne genießen, ins Freiland umziehen sollte sie aber erst nach den Eisheiligen, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Vor dem Umzug ins Freiland sollte die Blaue Fächerblume umgetopft werden.
Wer sich die Arbeit mit dem Überwintern nicht machen möchte oder keinen geeigneten Platz hat, kann die Blaue Fächerblume (scaevola aemula) auch jedes Jahr neu anpflanzen.
Blaue Fächerblume: Krankheiten und Schädlinge

Die Blaue Fächerblume ist sehr robust und kaum anfällig für Krankheiten. Schädlinge können natürlich in geringem Maß auftreten, setzen der gesunden Pflanze jedoch in der Regel nicht zu. Unter nicht idealen Bedingungen wie beispielsweise im Winterquartier kann es jedoch zu einem Befall mit Minierfliegen oder Weißen Fliegen kommen, die mit entsprechenden Mitteln bekämpft werden sollten. Selten kann die Blaue Fächerblume auch von der Verticillium-Welke betroffen werden. Diese Pilzerkrankung ist nur schwer zu bekämpfen.
Alle befallenen Pflanzenteile müssen sofort entfernt und über den Abfall, nicht über den Kompost entsorgt werden. Der Austausch des Substrats kann hilfreich sein, doch in vielen Fällen kommt für die betroffenen Pflanzen jede Hilfe zu spät.
Blaue Fächerblume: giftig?
Die Blaue Fächerblume wird von einigen Quellen als giftig/ungesund für Nager beschrieben, andere Quellen bezeichnen den Samen der Pflanze als giftig für Mensch und Tier. Da die Blaue Fächerblume in Deutschland noch nicht seit allzu langer Zeit kultiviert wird, widersprechen sich die Angaben zum Thema Giftigkeit oft, doch mit kleinen Kindern und Haustieren im Haushalt schadet es nie, ein Auge darauf zu halten.
Blaue Fächerblume: Blütenpracht pur!
Wer eine blütenreiche und etwas ausgefallene Pflanze für das Beet, den Balkon oder die Blumenampel sucht, der liegt mit der Blauen Fächerblume genau richtig. Die langen, blütenreichen Triebe sorgen für viel Farbe, und im Handel werden neben den lila und blau blühenden Arten inzwischen auch Züchtungen mit weißen und pinkfarbenen Blüten angeboten.
Graphiken: © emer– Fotolia.com, Andrei Rybachuk– Fotolia.com, s1llu– Fotolia.com