Der Fächerahorn, Acer palmatum, zählt zu den dekorativsten Ziersträuchern in heimischen Gärten: seine filigran anmutenden Blätter bestechen durch eine wunderschöne Herbstfärbung, die – je nach Sorte – in den verschiedensten Farbnuancen von Gelb über Orange bis hin zu diversen Rottönen durch die herbstlichen Gärten leuchten. Durch seine zierliche Wuchsform ist er darüber hinaus auch für kleinere Gärten geeignet. Werden einige Tipps bezüglich der Fächerahorn Pflege beherzigt, wird dieser Strauch dem Gartenbesitzer und allen Betrachtern jahrzehntelang Freude bereiten.
Inhaltsverzeichnis
Acer palmatum – Steckbrief von Gartenbista
- Standort: windgeschützt; halbschattig; im lichten Schatten größerer Bäume
- Boden: durchlässig, nährstoffreich; keine Staunässe
- Pflanzzeit: ganzjährig; optimal im Frühling
- Kübelhaltung: sehr gut möglich; Kübel winterfest, Abflussloch; Erde locker und nährstoffreich; Drainage
- Bonsai: durchlässiges Substrat; täglich gießen; regelmäßig düngen; alle zwei Jahre umtopfen; Gestaltungsschnitt im Herbst; Blattschnitt im Frühjahr
- Gießen: Regelmäßig gießen; keine Staunässe; im Sommer morgens und abends gießen
- Düngen: Im Frühling mit Langzeitdünger
- Schneiden: kann, muss aber nicht sein; im Herbst nur lange Triebe entfernen; junges Holz muss sichtbar bleiben
- Überwinterung: winterhart; Kübelpflanzen geschützt aufstellen; gegebenenfalls in ein Frostschutzvlies wickeln; gießen
- Vermehrung: Stecklinge im Frühsommer in Anzuchterde stecken; Plastiktüte über den Topf ziehen; warm stellen; gleichmäßig gießen
- Aussaat: möglich, jedoch entstehen selten sortenreine Nachkommen
- Schädlinge: Blattläuse
- Krankheiten: Verticillium-Welke
Wissenswertes
Weltweit gibt es über 200 verschiedene Ahorn-Arten, die zur Familie der Seifenbaumgewächse und der Unterfamilie der Rosskastaniengewächse gehören. Der Fächerahorn mit seinen 35 Arten stammt ursprünglich aus Asien und hat besonders in Japan eine wichtige Bedeutung in der Gartengestaltung inne: er kündigt den Herbst an. Während dort
vornehmlich die grünen Ahorn-Sorten angepflanzt werden, ist in Europa vor allem der rote Fächerahorn ausgesprochen beliebt. Seinen Namen hat der Acer palmatum seiner ungewöhnlichen Blattform zu verdanken, welche an eine Hand erinnert: „palma“ = lateinisch für „Handfläche“. Die Blätter sind in fünf bis sieben Lappen gespalten, wodurch sie mit ein wenig Fantasie wie eine gespreizte Hand aussehen.
Acer palmatum kann als Strauch, Großstrauch oder Baum herangezogen werden, wobei er hierzulande eine Höhe von 4 m erreichen kann. Aufgrund der klimatischen Bedingungen in seiner Heimat wächst er um einiges Höher; Fächerahorne mit einer Höhe von acht Metern sind dort keine Seltenheit. Gerne wird der Fächerahorn mit dem Japanischen Ahorn verwechselt. Dabei handelt es sich jedoch um zwei völlig unterschiedliche Gattungen: der echte Japanische Ahorn (Acer japonicum) wird zum einen höher, zum anderen bestehen seine Blätter aus neun bis elf Lappen (siehe Foto).
Standort
Besondere Ansprüche an seinen Standort stellt der Acer palmatum nicht, solange dieser windgeschützt ist. Da aber junge Pflanzen nicht gerne in der prallen Sonne stehen, sollte ein Plätzchen im Halbschatten gewählt werden. Optimal ist es, den Fächerahorn im lichten Schatten größerer Bäume zu pflanzen. Grundsätzlich ist zu beachten, dass Ahorne mit zunehmendem Alter mehr in die Breite denn in die Höhe wachsen werden.
Wie viel Platz dem Zierstrauch eingeräumt werden sollte, ist darüber hinaus davon abhängig, in welcher Wuchsform er gedeihen soll:
- Strauch: Soll der Fächerahorn als Strauch kultiviert werden, muss ihm seitlich Platz eingeräumt werden, da er in die Breite wachsen wird.
- Großstrauch: Als Großstrauch bildet der Acer palmatum mindestens drei Stämme aus und wächst zudem in die Breite; 2-4 m Breite sind durchaus möglich.
- Baum: Fächerahornbäume werden hierzulande etwa vier Meter hoch und bilden eine buschige Krone.
Boden
Der Boden sollte durchlässig und nährstoffreich sein, aber nicht schwer. Sandböden werden ebenfalls gerne als Substrat angenommen, solange sie Nährstoffe in irgendeiner Form beinhalten. Gegen leicht feuchte Erde hat der Fächerahorn nichts, jedoch darf sich keinesfalls Staunässe bilden, denn diese würde früher oder später zum Absterben der Wurzeln und somit des kompletten Ziergewächses führen. Auch sollte der Boden möglichst locker sein. Ist dies nicht oder nach einigen Jahren nicht mehr der Fall, sollte die Erde aufgelockert und gegebenenfalls mit Kies vermischt werden.
Lubera-Tipp: Fächerahorn in die Nähe eines Gartenteichs pflanzen. Dort setzt er nicht nur schöne farbliche Akzente, sondern findet in der Regel auch genau jene Bodenverhältnisse vor, die er zum Gedeihen braucht.
Fächerahorn richtig pflanzen
Der Fächerahorn kann ganzjährig gepflanzt werden. Es ist jedoch empfehlenswert, die Pflanzung im Frühjahr vorzunehmen: der Zierstrauch hat so bis zum Wintereinbruch genügend Zeit, sich einzuwurzeln.
- Boden vor der Pflanzung etwa 50 – 70 cm tief auflockern
- Gegebenenfalls Sand und Kies untermischen
- Acer vor dem Pflanzen in einen Wassereimer stellen
- Pflanzloch doppelt so groß ausheben wie der Wurzelballen
- Fächerahorn hineinsetzen, mit Erde und Kompost auffüllen
- Gut festtreten
- Wässern
In der Folgezeit ist ebenfalls auf eine gute Bewässerung zu achten.
Kübelpflanze
Acer palmatum kann sehr gut als Kübelpflanze kultiviert werden. In Japan werden seine Artgenossen sogar als
Bonsai kultiviert; dies Procedere geht zwar über die Fähigkeiten der meisten Hobbygärtner hinaus, jedoch dürfte es für die wenigsten ein Problem darstellen, dem Fächerahorn im Kübel optimale Bedingungen zu bieten:
- Pflanzgefäß muss frostfest sein und unten Abflusslöcher besitzen
- Kübel muss mindestens 10 cm größer sein als der Wurzelballen
- Für eine Drainage, beispielsweise in Form von Kieselsteinen oder Tonscherben, sorgen
- Erde sollte locker und nähstoffreich sein
- Beim Pflanzen darauf achten, dass die Oberkante des Wurzelballens etwa 5 cm unter dem Rand des Pflanzkübels liegt
Fächerahorn als Bonsai
In Japan wird der Fächerahorn ausgesprochen gerne als Bonsai kultiviert, was nicht zuletzt an seiner wunderschönen Blattfärbung im Herbst liegt.
Wird ein solcher Bonsai käuflich erworben, muss folgendes beachtest werden:
- Heller, halbschattiger und luftiger Standort
- Durchlässiges Substrat verwenden
- Täglich gießen, im Sommer mehrmals täglich
- Regelmäßig düngen; entweder wöchentlich mit Flüssigdünger oder monatlich mit Langzeitdünger
- Alle zwei Jahre umtopfen und Wurzeln schneiden
- Schneiden ganzjährig möglich, wobei der Gestaltungsschnitt im Herbst erfolgen sollte, während der Blattschnitt im Frühjahr alle zwei Jahre getätigt wird
Achtung: Fächerahorn-Bonsais sind anfällig für Blattläuse und sollten deswegen regelmäßig auf Schädlinge kontrolliert werden!
Pflege – Tipps
- Gießen: Acer palmatum bevorzugt einen feuchten Boden, der aber keinesfalls zu nass sein darf. Eine regelmäßige Wassergabe ist absolut notwendig; empfehlenswert ist es, den Fächerahorn im Sommer morgens und abends zu gießen. Solange es frostfrei ist, benötigt er auch im Winter eine Wassergabe.
- Düngen: Der Fächerahorn hat einen eher geringen Nährstoffbedarf, so dass eine einmalige Düngegabe im Frühling vollkommen ausreichend ist, um diesen Bedarf zu decken. Ein Langzeitdünger ist hierfür optimal.
- Vorsorge: Eine regelmäßige Schädlingskontrolle ist sinnvoll, da insbesondere junge Ahorne recht anziehend auf Schädlinge wirken.
Lubera-Tipp: Damit sich die Feuchtigkeit länger im Boden hält, sollte eine Mulchschicht aufgetragen werden.
Schneiden
Bei der Frage, ob man einen Fächerahorn – oder überhaupt einen Ahorn – schneiden sollte oder nicht, scheiden sich die Geister. Einige Fachleute bezeichnen den Ahorn im Allgemeinen als nicht schnittverträglich. Diese Aussage beruht zum einen auf der Tatsache, dass diese Gewächse sehrt viel Pflanzensaft verlieren, wenn sie geschnitten werden, zum anderen darauf, dass sie ihre natürliche Wuchsform verlieren. Andere Fachleute hingegen plädieren durchaus für einen Schnitt und begründen ihr Meinung damit, dass in der japanischen Gartengestaltung Ahorne sogar als Bonsais geschnitten werden. Welcher der beiden Thesen sich der Hobbygärtner anschließt, bleibt ihm überlassen.
Sollte er sich jedoch dafür entscheiden, seinen Fächerahorn zu schneiden, sollte er folgende Tipps beachten:
- Schnitt im Herbst durchführen, da dann nur noch geringe Mengen Pflanzensaft vorhanden sind
- Nur etwas einkürzen, indem die längsten Triebe entfernt werden
- Vorsicht beim Kronenschnitt: dieser darf nur so weit erfolgen, dass das junge, grüne Holz noch sichtbar ist
Lubera-Tipp: Die Wundheilung des Fächerahorns dadurch unterstützen, dass Wundverschlusspaste auf die Schnittstellen aufgebracht wird.
Überwintern
Acer palmatum ist winterhart und benötigt keinen besonderen Frostschutz. Ausnahmen bilden lediglich jene Pflanzen, die
im Kübel gehalten werden: das Pflanzgefäß sollte auf einen Holz- oder Styropurblock an eine geschützte Stelle an der Hauswand aufgestellt werden. Bei extrem kalten Temperaturen sollte der Fächerahorn in ein Vlies gewickelt werden.
Auch junge Pflanzen sollten etwas Unterstützung während der kalten Jahreszeit bekommen: sie können ebenfalls in ein Vlies gewickelt werden; auch ne Mulchschicht hat sich bewährt.
Lubera-Tipp: Auch während der Überwinterung das Gießen nicht vergessen!
Vermehrung durch Stecklinge
Der Acer palmatum kann durch Stecklinge vermehrt werden; die beste Zeit hierfür ist der Frühsommer:
- Mehrere Stecklinge schneiden, an denen sich drei bis fünf Blütenknoten befinden
- Stecklinge in Pflanzgefäße mit Anzuchterde stecken, wobei mindestens ein Blütenknoten unter der Erdoberfläche sein muss
- Über das Pflanzgefäß eine Plastiktüte stülpen und an einen warmen Ort stellen
- Erde gleichmäßig feucht halten
- Plastiktüte täglich lüften
Nach etwa sechs Wochen haben sich genug Wurzeln gebildet, um den jungen Fächerahorn an seinen gewünschten Standort auszupflanzen.
Vermehrung durch Samen
Aus den Blüten bilden sich Samen, die zur Vermehrung durch Aussaat verwendet werden können. Das Ergebnis ist jedoch in den allermeisten Fällen nicht so, wie erhofft: kaum ein Samen bildet tatsächlich den erwünschten Ahorn, sondern eine beliebige Acer-Sorte. Ein spannendes Experiment – wer jedoch einen sortenreinen Nachkommen seines bestehenden Fächerahorns gewinnen möchte, der sollte die Methode der Stecklingsvermehrung wählen.
Schädlinge und Krankheiten
- Blattläuse: Sowohl bei Kübelpflanzen als auch bei Bonsais und ausgepflanzten Fächerahornen siedeln sich
gerne Blattläuse an. Nimmt dieser Befall überhand, muss ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
- Braune Blätter: Boden zu nass oder zu trocken; Standort zu windig; kann auch ein Hinweis auf Pilzbefall sein
- Verticillium-Welke: Pilz, der sich in braunen Blättern, erschlafften Blättern und abgestorbenen Zweigen äußert. Es gibt in derartigen Fällen keinerlei Hilfe; die Pflanze muss entsorgt werden (nicht auf dem Kompost!)
Symbolgrafiken: © M. Schuppich – Fotolia.com; chulja – Fotolia.com; Oskar – Fotolia.com; Michael Drak – Fotolia.com; tinadefortunata – Fotolia.com
Was ist, wenn die Blätter anfangen, sich außen zu wölben und aussehen, als ob sie zu tocken wären. Was kann ich da tun?