Gelegentlich müssen Sie Ihre Zimmerpflanzen schneiden. Aber nicht alle Pflanzen reagieren gleich auf einen Rückschnitt. Hier erfahren Sie, wie und wann Sie welche Zimmerpflanze zurückschneiden können. Wenn Sie auf der Suche nach robusten und pflegeleichten Pflanzen in TOP-Qualität sind, können Sie Zimmerpflanzen im Lubera®-Shop kaufen. Diese werden schonend verpackt und sicher zu Ihnen nach Hause geliefert.
Inhaltsverzeichnis
- Wann ist ein Rückschnitt bei Zimmerpflanzen sinnvoll?
- Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt?
- Was gibt es beim Zimmerpflanzen Schneiden zu beachten?
- Womit können Zimmerpflanzen zurückgeschnitten werden?
- Rückschnitt zu grosser Zimmerpflanzen
- Formschnitt bei Zimmerpflanzen
- Stecklinge schneiden
- Schnitt zur Gesunderhaltung
Wann ist ein Rückschnitt bei Zimmerpflanzen sinnvoll?
Jede Pflanze benötigt gesunde Blätter, um sich mit Energie zu versorgen. Gleichzeitig sind die Blätter und Stämme die dekorativen Teile einer Zimmerpflanze, derentwegen sie kultiviert werden.
Ein Rückschnitt mach nur Sinn, wenn
- die Pflanze zu gross geworden ist
- beschädigte Blätter das Aussehen stören
- zur Gesunderhaltung der Pflanze
- um die Verzweigung bzw. einen buschigen Wuchs zu fördern
- um Stecklinge zu gewinnen
Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Zimmerpflanzen Schneiden?
Um Stecklinge zu schneiden, ist das Frühjahr oder der Frühsommer (April bis Juni) die beste Zeit. Dann sind die Pflanzen voll im Wachstum und die Sonnenwärme fördert die rasche Wurzelbildung bei den Jungpflanzen. Wenn die Pflanzen durch Lichtmangel im Winter vergeilt sind, ist das Frühjahr ebenfalls die beste Zeit zum Zurückschneiden. Die dünnen, weichen Stängel, die sich bei Lichtmangel bilden, sind anfällig für Schädlinge. Nach dem Rückschnitt treiben die meisten Zimmerpflanzen zügig aus und bilden dabei mehr Verzweigungen und kompaktere, kräftigere Austriebe.
Sind die Pflanzen zu gross geworden, ist es sinnvoller den Rückschnitt im Herbst vorzunehmen, weil es in dem Fall nicht gewünscht ist, dass die Pflanze sofort noch kräftiger austreibt.
Beschädigte und kranke Pflanzenteile müssen unabhängig von der Jahreszeit unabhängig so schnell wie möglich entfernt werden. Krankheitserreger, die durch Wunden eindringen oder Pilzinfektionen, die sich in den Zimmerpflanzen ausbreiten, können zu ihrem Absterben führen. Desinfizieren Sie das Schneidewerkzeug nach jedem Schnitt mit hochprozentigem Alkohol, um die Übertragung von Bakterien und pilzlichen Erregern auf andere Pflanzenteile oder gar andere Pflanzen zu verhindern.
Bild: Jede Zimmerpflanze braucht einen anderen Rückschnitt.
Was gibt es beim Zimmerpflanzen Schneiden zu beachten?
Informieren Sie sich vorher, ob ihre Pflanze giftig ist und deshalb Hautreizungen oder Allergien auslösen kann. Ziehen Sie beim Schneiden giftiger Pflanzen grundsätzlich Handschuhe an. Führen Sie die Schnittarbeiten an Arten mit viel Milchsaft auf einer abwischbaren Unterlage durch oder legen Sie Zeitungspapier unter die Pflanze, um Verschmutzungen zu verhindern.
Giftig sind unter anderem alle Arten von Aronstabgewächsen (Dieffenbachie, Einblatt, Flamingoblume, Alokasie, Philodendron, Fensterblatt etc.). Zu den giftigen, allergieauslösenden und reizenden Arten mit viel Milchsaft gehören unter anderem alle Ficus-Arten und die Euphorbien (Christusdorn, Weihnachtsstern, Bleistiftstrauch, kantige Wolfsmilch). Tritt viel Saft aus, drücken Sie ein feuchtes Tuch auf die Schnittstelle.
Bild: Wenn viel Saft beim Zimmerpflanzen Schneiden austritt, tupfen Sie diesen mit einem feuchten Tuch weg.
Womit können Zimmerpflanzen zurückgeschnitten werden?
Beim Schnitt dürfen die Pflanzen möglichst wenig beschädigt werden. Ein gerader, sauberer Schnitt verheilt am besten. Quetschungen oder ausgefranste Ränder gilt es zu vermeiden. Je nachdem, ob es sich um eine krautige Pflanze handelt oder um eine verholzte Art, sind ein scharfes Küchenmesser oder Stecklingsmesser, eine Haushaltsschere, eine Rosenschere oder auch eine Säge das richtige Werkzeug. Ist das Material weich, ist ein scharfes Messer am besten geeignet. Sind Blattstiele oder Triebe abzuschneiden, die fest und zäh sind, kann eine Schere zum Einsatz kommen. Die Stämme von Yucca-Palmen, grossen Gummibäumen oder Drachenbäumen lassen sich am saubersten mit einer Säge durchtrennen.
Bild: Verwenden Sie beim Zimmerpflanzen Schneiden nur sauberes, scharfes Werkzeug.
Grosse Zimmerpflanzen schneiden
Yucca-Palmen, Drachenbäume und Gummibäume können bei guter Pflege über zwei Meter hoch werden und erreichen nach wenigen Jahren die Zimmerdecke. Dann neigen sie sich zum Licht, wachsen krumm und beginnen von unten kahl zu werden. Um das zu verhindern oder unansehnliche, alte Pflanzen zu verjüngen, können Sie solche Gewächse zurückschneiden.
Beim Drachenbaum Schnitt oder beim Gummibaum und Elefantenfuss Schneiden können Sie die Triebe auf der gewünschten Höhe abschneiden. Direkt unter der Schnittstelle werden innerhalb weniger Wochen aus schlafenden Augen am Stamm neue Austriebe entstehen. Die abgetrennten Sprossspitzen lassen sich als Kopfstecklinge bewurzeln und dienen so zur Vermehrung. Bei stark verholzen Arten, wenn Sie Schefflera schneiden wollen oder die Birkenfeige, Geigenfeige oder Oleanderfeige funktioniert das nicht. Diese Ficus benjamini-Arten treiben aus dem Hauptstamm nicht wieder aus. Bei denen dürfen Sie beim Zurückschneiden nur die Nebenäste kürzen. Hemmen Sie das Wachstum der Pflanzen besser durch die Wahl der Topfgrösse. Je grösser das Kulturgefäss ist, desto höher wird die Feige. Ein begrenzter Wurzelraum verhindert, dass die Zimmerpflanzen zu gross werden.
Rankende Pflanzen wie Monstera, Philodendron und Efeutute können ganzjährig zurückgeschnitten werden. Kürzen Sie beispielsweise beim Monstera Schneiden Triebe an der gewünschten Stelle. Manchmal bilden sich dann unterhalb der Schnittstelle Seitentriebe. Meistens fördert der Rückschnitt bei diesen Arten aber den Austrieb an der Basis der Pflanze.
Formschnitt bei Zimmerpflanzen
Aus Samen gezogene Jungpflanzen von Obstbäumen wie Apfel, Mandarine oder Avocado bilden schnell einen langen, dünnen, unverzweigten Stamm. Für das Zimmer werden diese Pflanzen dann schnell zu gross. Damit sich ansehnliche, reich verzweigte Bäumchen entwickeln, müssen sie bereits als Sämlinge pinziert bzw. zurückgeschnitten werden. Durch das Entfernen der Triebspitze wird der Austrieb von Seitenästen gefördert und die Pflanzen bilden schnell eine Krone aus. Das ist auch bei der Anzucht von Bonsais wichtig.
Bei anderen Pflanzen, wie wenn Sie den Geldbaum schneiden wolllen, macht es Sinn, die dichten Kronen von Zeit zu Zeit auszulichten. Schneiden Sie dazu einfach störende Zweige mit einer Schere ab.
Stecklinge schneiden
Beim Rückschnitt und Formschnitt anfallende, gesunde Pflanzenteile müssen Sie nicht entsorgen. Kopfstecklinge, Teilstecklinge, Stammstecklinge und bei einigen Arten sogar Blätter können zur vegetativen Vermehrung genutzt werden. Wählen Sie sortentypische Stecklinge, die gesund, kräftig, gut ausgereift, aber nicht zu stark verholzt sind. Im Frühjahr können Sie gezielt Stecklinge abnehmen, um Zimmerpflanzen zu vermehren. Dann wachsen diese besonders schnell an, weil Wärme und Licht der Sonne ihr Wachstum fördern. Aber auch, wenn Sie im Herbst eine zu grosse Pflanze zurückschneiden, lohnt es sich eine Vermehrung zu versuchen.
Zimmerpflanzen schneiden: Für eine gute Pflanzengesundheit
Gelbe oder trockene Blätter, sowie Laub mit Flecken oder trockenen Rändern können Sie jederzeit entfernen. Vergewissern Sie sich, dass die Blattschäden keine schwerwiegende Ursache wie Wurzelfäule, eine Pilzkrankheit oder Schädlingsbefall haben, die bekämpft werden müssen.
Bild: Vertrocknete Blätter, wie hier beim Crassula Ovata, können jederzeit entfernt werden.
Bei einem Schädlingsbefall kann das Entfernen zu vieler Blätter die Pflanze zusätzlich schwächen. Darum ist es in so einem Fall sinnvoller zunächst die Ursache zu bekämpfen und erst danach das unansehnliche Laub abzuschneiden.
Weiche, wässrige Flecken an Blättern und Stängeln sind ein Zeichen von Fäulnis. Pilzliche Krankheitserreger oder Bakterien können die Ursache sein. Um zu vermeiden, dass sich die Krankheit in der gesamten Pflanze ausbreitet, müssen Sie die betroffenen Stellen grosszügig bis ins gesunde Gewebe zurückschneiden. Desinfizieren Sie das Schneidwerkzeug dabei nach jedem Schnitt. Sonst können Sie die Erreger von einer Wunde auf die nächste übertragen.
Bild: Gelbe, blasse Blätter dürfen ebenfalls unabhängig von der Jahreszeit abgetrennt werden.