Süsskartoffeln muten im Garten immer noch einigermassen exotisch an. Der eine oder andere Gartenfreund wird sich nicht an den Süsskartoffel-Anbau wagen, weil er nicht weiss, wann Süsskartoffeln bei uns geerntet werden, ob sie überhaupt reif werden und wie sie gelagert werden. Dabei sind Süsskartoffel Ernte und auch Süsskartoffel Lagerung ganz einfach, viel einfacher jedenfalls als bei den meisten andere Erdfrüchten, einfacher auch als bei den normalen Kartoffeln. In diesem Artikel erfahren Sie die wichtigsten Informationen und Tipps zur Süsskartoffel Ernte und zur Süsskartoffel Lagerung - so das Sie sich unbeschwert an den Anbau und die Kultur der süssen Knollen machen können. Wenn Sie noch keine Süsskartoffeln besitzen, können Sie im Lubera Gartenshop preiswerte Süsskartoffel-Pflanzen kaufen und schell nach Hause liefern lassen.
Wann kann man Süsskartoffeln ernten
Da Süsskartoffeln (Ipomea batatas) ja tropische oder subtropische Pflanzen sind, geht man intuitiv häufig von einer bei uns unendlich langen Kulturperiode aus. Ja wenn man unser Klima mit den klimatischen Verhältnissen in der Heimat der Süsskartoffel, in Mittel- und Südamerika vergleicht, wird man schnell denken, dass Süsskartoffeln bei uns gar nicht oder kaum reif werden können. Diese Annahme ist jedoch falsch: Die neuen Süsskartoffelsorten, die speziell für Regionen mit kürzerer Vegetationsperiode gezüchtet worden sind, können schon nach 100-130 Tagen, also nach 3-4 Monaten geerntet werden. Wenn man allerdings den Preis für die grösste Süsskartoffel des Jahrs gewinnen will, so lohnt es sich, die Jungpflanze früh schon anzuziehen und auszupflanzen und auch die Süsskartoffel Ernte bis zu den Frösten rauszuschieben: Die Knollen werden in einem schönen Hebst immer noch grösser und erreichen weit mehr als 1 Kilogramm.
Video: das Ernten von Süsskartoffeln
Am besten geht man bei der Süsskartoffel Ernte wie bei den normalen Kartoffeln aus dem eigenen Garten vor: Bei einer Pflanzung im Mai kann ab Anfang September vorsichtig geerntet werden: Man erntet aber nur diejenigen Süsskartoffelknollen, die man gerade aktuell verwenden und geniessen kann. Und erst kurz vor oder nach dem ersten Frost holt man dann den Rest des reichen Ertrags aus dem Boden und bereitet die Früchte auf eine möglichst sichere und lange Lagerung vor.
Denn eines sind sicher: die Sorten, die wir im Lubera Shop anbieten sind extrem fruchtbar und auch sehr schnell reif; Sie werden fast sicher so viele Süsskartoffeln ernten, dass Sie froh sind, wenn Sie den Gebrauch und Genuss über eine längere Zeit verteilen können
Süsskartoffel 'Burgundy' - benötigt eine Vegetationszeit von 100 - 110 Tage
Süsskartoffel 'Bonita' - kann nach 110 Tagen geerntet werden
Süsskartoffeln ernten - vorsichtig mit den Knollen umgehen
Es ist wichtig, die Süsskartoffelknollen sehr vorsichtig zu ernten. Jede Verletzung kann schnell zu Fäulnis führen und gefährdet dann die Lagerfähigkeit. Entsprechend kann man auch differenzieren: Wenn man sich nur mal 2 Knollen für das Abendessen holt, dann kann es auch schneller und etwas unvorsichtiger gehen, weil die Süsskartoffeln gleich gegessen werden. Bei den Süsskartoffeln ist es aber auch so, dass es sich grundsätzlich lohnt, die Knollen auch bei einer frühen Ernte für den schnellen Verzehr einige Tage bei Zimmertemperatur herumliegen zu lassen: So wird zusätzliche Stärke in Zucker umgewandelt und der Geschmack der Süsskartoffel wir deutlich besser.
Nach der Süsskartoffel Ernte: Knollen waschen und an der Sonne abtrocknen lassen
Wenn dann aber doch der Tag der grossen Ernte kommt und alle Süsskartoffeln raus müssen, weil ein erster Frost schon das Laub beschädigt hat oder weil ein solcher Frost bevorsteht, müssen die Knollen wirklich sehr vorsichtig ausgegraben werden. Nach der Ernte werden die "Tubers", wie die Knollen auch genannt werden, gewaschen und möglichst in der Sonne getrocknet. Gerne kann man sie auch auf einer Wiese auslegen und dann feucht-fröhlich mit einem Schlauch abspritzen. (Die Kinder wird’s freuen.) Nur an den so gewaschenen Süsskartoffelknollen sieht man die Verletzungen und Fäulnisstellen deutlich genug… Und ja: Hier besteht ein deutlicher Unterschied zu den normalen Kartoffeln, die ungewaschen und mit etwas Muttererde am besten gelagert werden können.
Video: Süsskartoffel wird gewaschen
Süsskartoffeln putzen und ausschneiden - um sie nachher lagerfähig zu machen
Vor dem "Curing", vor der sogenannten 'Heilung' und Kur, werden die Knollen mit dem Messer geputzt, faule Stellen aus- oder abgeschnitten. Wir haben für unseren Süsskartoffel-Lagerversuch auch kleine Wurzeln oder Schwanzfortsätze der Knollen abgeschnitten: Das würden wir nicht wieder tun, denn an den Schnittstellen kann natürlich auch beim "Curing" noch Fäulnis ausbrechen. Also kleine Wurzeln bis zur Verarbeitung besser an der Knolle lassen. Insgesamt hat unser Lagerversuch gezeigt, dass man angeschnittene Süsskartoffeln (die also in irgendeiner Weise schon verletzt waren) unbedingt separat lagern sollte und dann auch zuerst verarbeitet und geniesst. Sie sind eindeutig weniger lange lagerfähig als die unverletzten Knollen.
Süsskartoffeln, mit ihren exorbitanten Nährwerten, können wie gesagt einfacher gelagert werden als alle anderen Erdfrüchte. Nur muss vor der Lagerung und nach der Süsskartoffel Ernte ein sogenanntes "Curing" vorgelagert werden, ein Abhärtungsprozess, der die Aussenschale der Knollen stärkt und die Lagerung bei relativ hohen Temperaturen ermöglicht.
Video: die Vorbereitungen für den Curingprozess
Video: Curing der Süsskartoffeln
Die Knollen werden fürs "Curing" möglichst luftig in durchlässigen Kisten in einem bis zu 25° C warmen Raum gelagert. Die Temperatur befördert die Umwandlung von Stärke in Zucker und hilft der Knolle, eine dickere Schutzwand, eine festere Schale auszubilden und so für die Langzeitlagerung bis zum Frühjahr gerüstet zu sein. Diese sogenannte "Curing", eine Art Kur, die man am besten als Abhärten übersetzt, dauert 1 Woche bis 10 Tage. Das "Curing" ist so oder so anzuraten, also auch wenn man seine Ernte nicht lagern möchte, da dabei auch sehr viel Stärke in Zucker umgewandelt wird und die Süsskartoffeln dadurch an Essqualität gewinnen.
Süsskartoffeln sortieren für sofortigen Gebrauch und für Lagerung
Nach der 'Kur' werden alle Knollen nochmals sorgfältig durchkontrolliert: Wo es noch feuchte, faulende Stellen gibt, hat das "Curing", die Abhärtungskur leider nicht funktioniert. Diese Knollen werden für den sofortigen Gebrauch aussortiert, selbstverständlich werden dazu die wässernden, weichen und faulenden Stellen nochmals ausgeschnitten. Übrigens: Süsskartoffeln sind auch ein wunderschönes Naturaliengeschenk an Freunde und Bekannte. Da ergibt sich immer noch ein schöner Überraschungseffekt: Man würde diese Erdfrucht aus unseren Gärten nicht erwarten.
Einwickeln in Zeitungspapier für die Süsskartoffel Lagerung
Die gut abgehärteten und schadfreien Knollen werden vorsichtig in Zeitungspapier eingewickelt und wieder in gut durchlüftete Kisten gelegt. Sie können nun in einem Raum von 13 - 15° C ohne Probleme einige Monate gelagert werden. Achtung! Diese ab dem "Curing" so problemlose Lagerung, die für einige Wochen auch in einem normal temperierten Raum, zum Beispiel einer Küche möglich ist, kann auch dazu führen, dass die Süsskartoffeln bis zum Frühjahr fast vergessen gehen ;-) Aber geben Sie bitte auch dann die Hoffnung nicht auf: Es besteht eine gute Chance, dass die Knollen noch gesund und intakt geblieben sind.
Bild: "Curing" - die Abhärtungskur für Süsskartoffeln vor der Lagerung
Für was gelagerte Süsskartoffeln alles gut sein können - einige Verwendungsvorschläge
Süsskartoffel-Purée ist neben gebackenen oder frittierten Süsskartoffelschnitzen eine der beliebtesten Verarbeitungsformen der Ipomea. Neben der attraktiven gelben bis orangen Farbe kommt da auch der breite, süsse Geschmack dazu. Und nicht nur Fleischesser lieben Süsskartoffeln als Beilage, auch Felix Meierhofer strahlt ob dem nahrhaften, süsslichen Brei.
Bild: Süsskartoffeln als Purée, für grosse & kleine Geniesser
Und jetzt noch die Kür: Süsskartoffeln auch als Süssspeise
Süsskartoffeln kann man dank der hohen Zuckerwerte auch für die verschiedensten Süssspeisen verwenden, zum Backen und Kochen. Hier präsentiert Lubera-Mitarbeiterin und Lehrfrau Melanie Büchel stolz ihre Süsskartoffel-Muffins.