Süsskartoffeln anbauen (Ipomoea batatas) ist tatsächlich in heimischen Gärten möglich – man mag es kaum glauben. Das delikate Gemüse stammt aus Mittelamerika, und wurde im 16. Jahrhundert von der spanischen Besatzungsmacht in alle Welt verteilt, in Europa kam es zuerst nur als Zier-Kletterpflanze an. Inzwischen gibt es jedoch neue Sorten, die eine kürzere Vegetationszeit haben. Dadurch reifen die Knollen auch hierzulande bis Herbst erfolgreich aus. In unserer Lubera® Kulturanleitung erfährst du, was beim Süsskartoffel Anbauen zu beachten ist. In unserer Lubera® Kulturanleitung erfahren Sie, was beim Süsskartoffeln Pflanzen Kaufen und Anbauen zu beachten ist.
Inhaltsverzeichnis
- Süsskartoffeln anbauen – Standort
- Durchlässiger Boden
- Beste Anbauzeit für die Ipomoea batatas
- Bis wann kann ich Süsskartoffeln setzen?
- Süsskartoffeln anbauen – eine Anleitung
- Vorkultur für Süsskartoffeln
- Fruchtfolge
- Mischkultur mit Süsskartoffeln
- Süsskartoffeln anbauen auf Dämmen oder Hügeln
- Süsskartoffeln anbauen im Kübel
- Ipomoea batatas Pflege
- Giessen im Freiland
- Süsskartoffeln im Kübel giessen
- Süsskartoffeln aufbinden
- Düngen
- Süsskartoffeln schneiden?
- Krankheiten & Schädlinge
- Süsskartoffeln ernten und lagern (Video)
- Curing von Süsskartoffeln (Video)
- Süsskartoffeln richtig lagern
- Süsskartoffeln vermehren
- Stecklinge gewinnen
- Nur die Hälfte des Weges: Anzucht aus Lubera Jungpflanzen
- Die Süsskartoffel in der Küche
- Verwendung der Knolle in der Küche
- Die essbaren Blätter
- Die wilde Ur-Süsskartoffel
- Süsskartoffeln anbauen: Unterstützung bei der Sortenwahl
- Sugaroot® Sorten aus der Lubera-Züchtung
Zusammenfassung - Süsskartoffeln anbauen
- Süsskartoffeln brauchen einen vollsonnigen Standort sowie einen durchlässigen Boden, indem sie gut wurzeln können. Entferne vor dem Anbau alle Hindernisse im Boden, damit die Knollen gerade wachsen.
- Die beste Anbauzeit für Süsskartoffeln ist Mitte Mai, sobald nicht mehr mit Frost zu rechnen ist. Die Knollen brauchen 130 Tage (4 Monate) bis sie vollends ausgereift sind. Eine spätere Anbauzeit verschiebt die Ernte also bis in den Oktober.
- Süsskartoffeln sind Starkzehrer und haben einen hohen Nährstoffbedarf. Pflanze sie also bei einer Fruchtfolge als erstes.
- Wenn du Süsskartoffeln im Kübel anbauen willst, braucht es mindestens einen 20 Liter grossen Topf. Der Vorteil vom Anbau im Topf ist, dass diese in der Sonne schnell erwärmen.
Süsskartoffeln anbauen – Standort
Damit sich die wunderbaren Süsskartoffel-Pflanzen (Ipomoea batatas) entwickeln können, brauchen sie Sonne – und davon möglichst viel. Ein vollsonniger Standort ist daher der beste. Den Süsskartoffeln ausreichend Licht und Wärme zur Verfügung zu stellen, ist die grösste Herausforderung für deren Anbau. Die Kulturzeit der Süsskartoffel beträgt mindestens 4 Monate, 100-130 Tage. In diesem Zeitraum braucht sie vor allem ein warmes Erdreich, sonst hört sie auf zu wachsen. Ein kalter Frühling oder ein frühes Einsetzen kühler Herbsttage kann das Ausreifen in Frage stellen. Weinbaugebiete und wintermilde Regionen sind klar im Vorteil, wenn es um den Anbau dieses wärmeliebenden Gemüses geht. Dennoch kann mit einem geschützten Platz, mit einer frühen Pflanzung im Mai bis Anfang Juni und auch mit Vliesabdeckung im Herbst der Anbau in fast allen Regionen Mitteleuropas möglich gemacht werden.
Durchlässiger Boden
Was mögen Süsskartoffel Pflanzen nicht? Staunässe. Wie muss der Boden demzufolge sein? Durchlässig, sehr gerne eher sandig und locker. Ist der Boden durchsetzt mit Steinen oder sonstigen Hindernissen, wachsen die Knollenfrüchte gekrümmt, sobald sie auf das Hindernis treffen. Krumme Knollen machen die Verarbeitung unnötig verkompliziert. Um dem hohen Nährstoffbedarf gerecht zu werden, wird vor der Pflanzung gut abgelagerter Kompost in die Erde eingearbeitet, und gründlich gelockert. Bei sehr lehmigen Böden sorgt Strukturmaterial für die nötige Drainage.
Beste Anbauzeit für die Ipomoea batatas
Die neuen, auch für unser Klima geeigneten Garten-Süsskartoffeln brauchen circa 100-130 Tage für eine gute Knollenentwicklung. Die Pflanzen müssen so früh in die Erde gebracht werden, dass sie es schaffen, ihre Knollen in dieser Zeit reifen lassen. Zu früh dürfen sie allerdings auch nicht ins Freie. Die wärmeliebenden Gewächse stellen bei Temperaturen unter 10°C das Wachstum ein und vertragen keine Fröste. Schon ab 4°C zeigen sie Zeichen von Erfrierungen. Warte mindestens bis Mitte/Ende Mai, bevor du die Pflanzen ins Freiland setzt. Die Pflanzung ist bis Mitte Juni möglich.
Bis wann kann ich Süsskartoffeln setzen?
Auch hier müssen wir wieder ein wenig rechnen: 130 Tage, oder - anders ausgedrückt - gut 4 Monate benötigen die Knollen für ihre Entwicklung. Mitte Mai gepflanzte Exemplare sind demzufolge spätestens Ende September erntereif. Setzen wir die Jungpflanzen vier Wochen später, also Mitte Juni sind wir bereits bei Ende Oktober. Viel später im Jahr sollten wir die Ernte auch nicht einplanen: Bei Temperaturen unter 20°C wachsen die Knollen schlecht, ab 10°C und darunter gar nicht mehr. Je nach Region und Lage sollten vorgetriebene Süsskartoffeln also spätestens Mitte Juni in die Erde.
Süsskartoffeln anbauen – eine Anleitung
Der Anbau der Süsskartoffeln kann im Freiland des eigenen Gartens erfolgen, solange der Boden dort vier Monate schön warm bleibt. Vorbereitend lohnt es sich, gut abgelagerten Kompost in die Erde einzuarbeiten, und währenddessen gründlich zu lockern. Dadurch wird der Boden fruchtbarer und zugleich durchlässiger. Bei sehr lehmigen Böden sorgt weiteres Strukturmaterial wie z.B. grober Sand für die nötige Drainage. Als Richtwerte für den Anbau raten wir zu einem Abstand von 50cm von Pflanze zu Pflanze, sowie zu einem Reihenabstand von 1-1,5m.
Vorkultur für Süsskartoffeln
Bevor die Süsskartoffeln mit ihrem Wachstum voll loslegen, kann der noch unbesetzte Platz im Beet gut genutzt werden. Es gibt einige Gemüsesorten, die sich gut als Vorkultur eignen:
Ideal sind Gemüse, die sehr schnell heranreifen und bereits geerntet sind, wenn die Batatas den Platz für sich beanspruchen. Ab Mitte Juli sind die Anbauflächen nämlich erfahrungsgemäss vollständig mit Süsskartoffel-Laub bedeckt.
Fruchtfolge
Süsskartoffeln sind Starkzehrer, das heisst, sie haben einen hohen Nährstoffbedarf. Wenn du sie über mehrere Jahre hinweg erfolgreich anbauen willst, raten wir zur Fruchtfolge. Wechsele am besten jedes Jahr das Beet. Dort, wo im Vorjahr die starkzehrenden Süsskartoffeln wuchsen, kannst du in Folgejahr anspruchslosere Gemüse anbauen.
Beispiel für eine Fruchtfolge mit Süsskartoffeln:
- 1. Jahr: Starkzehrer wie Süsskartoffel, oder auch Tomaten, Kürbis…
- 2. Jahr: Mittelzehrer wie Möhren, Mangold oder Fenchel
- 3. Jahr: Schwachzehrer wie Hülsenfrüchte, Feldsalat, Erdbeeren
- 4. Jahr: wie erstes Jahr, du kannst wieder Starkzehrer pflanzen.
Mischkultur mit Süsskartoffeln
Zeitgleich unterschiedliche Gemüse zusammen in einem Beet anzubauen, ist eine bewährte Methode im Gemüsebau. Bei der Mischkultur zeigt es sich, dass beim gemischten Anbau die Nachbarn voneinander profitieren können. Ihre unterschiedlichen Eigenschaften und Bedürfnisse begünstigen sich gegenseitig. Schönes Beispiel für eine gute Nachbarschaft zu Süsskartoffeln sind die Hülsenfrüchte. Sie brauchen selbst wenig Nährstoffe (Schwachzehrer), und machen im Boden gebundenen Stickstoff für andere Pflanzen wie die Süsskartoffel verfügbar. Voraussetzung für eine Mischkultur mit Süsskartoffeln ist jedoch, dass das Laub und die meterlangen Triebe der Süsskartoffeln nicht liegengelassen, sondern an Pfählen oder an ein Tipi aufgebunden werden. Der Abstand sollte bei einer Mischkultur auf 1x1m erweitert werden.
Süsskartoffeln anbauen auf Dämmen oder Hügeln
Um es den Knollen und Pflanzen von Ipomoea batatas leichter zu machen, ist der Anbau auf Dämmen eine gute Methode. Die Erde erwärmt sich schneller, und überschüssiges Regenwasser kann besser abfliessen. So ein Damm sollte etwa 60 cm breit und 20-25 cm hoch sein. Das sieht dann von weitem betrachtet aus wie beim Anbau von weissem Spargel. Für die Anlage der Dämme nimmst du einen Sack Erde, wie die Fruchtbare Erde: Nr. 2 Pflanzerde oder unsere Fruchtbare Erde: Nr. 4 Erde ohne Torf, und einen Schubkarren Kompost. Auf diese Dämme werden im Abstand von 40-50 cm die Süsskartoffeln gesteckt. Oft werden wir gefragt: Wie tief soll ich die Süsskartoffeln anbauen? Unser Rat: Es reicht, wenn die Süsskartoffelknollen 3-5cm mit Erde bedeckt sind. Im Herbst entpuppt sich ein weiterer Vorteil dieser Anbaumethode. Dann kannst du die Knollen deiner Batatas, wie sie auch genannt werden, einfacher ernten. Aber auch zu hoch sollte nicht gepflanzt werden, da dann die Knollen durch das Grössenwachstum über die Erdoberfläche gedrückt werden können und teilweise auch beschädigt werden.
Mit der gleichen Erde, aber weniger Baukunst kommt ein aufgeschütteter Hügel aus. Die Hügelkultur hat die gleichen Vorteile wie der erwähnte Anbau in Dämmen.
Das Auslegen von Mulchfolie auf Damm und Hügeln hat zusätzliche Vorteile:
- schnellere Erwärmung des Bodens
- Verhinderung des Aufkeimens von Unkraut
- Erhalt der notwendigen Bodenfeuchtigkeit
Bild: Beim Süsskartoffeln Anbauen kannst du Dämme einrichten oder ein Hügelbeet anlegen, im Bild als ‘Hügelkultur’ gekennzeichnet. Die Mulchfolie bedeckt die Erde im Wurzelbereich der Pflanze.
Süsskartoffeln anbauen im Kübel
Wenn der Standort im Garten nicht optimal zum Anbau wärmeliebender Gemüse wie Ipomoea batatas taugt, kann der Anbau im Kübel eine gute Alternative sein. Auch dort, wo nur wenig Platz zum Gärtnern ist, lassen sich Kübel gut einsetzen. So wird sogar der Anbau auf Balkon, Terrasse und gepflasterten Hinterhöfen möglich. Wähle für den Kübel einen sonnigen Standort, gerne in der Nähe wärmender Wände. Bestens geeignet sind Kübel, in denen die Knollen in ihrer Entwicklung nicht gleich an ihre Grenzen stossen - im wahrsten Sinne des Wortes. Süsskartoffeln brauchen Raum für eine ungestörte Entwicklung. Das Volumen von 20l ist die absolute Mindestgrösse für eine Pflanze. Ein Tipp: Mörtel- bzw. Speiskübel sind für diesen Zweck einsetzbar, sobald du einige Abzugslöcher in den Boden gebohrt hast. Diese Kübel werden durch die Sonne schnell durch und durch erwärmt, was das Wachstum der Süsskartoffeln unterstützt. Ein gutes Pflanzsubstrat ist schnell gemischt. Wenn du deine Gartenerde zur Hälfte mit Kompost vermischst, sind die Batatas gut versorgt. Wenn du keinen Kompost zur Verfügung hast, kannst du wunderbar auch unsere Fruchtbare Erde: Nr. 2 Pflanzerde oder unsere Fruchtbare Erde: Nr. 4 Erde ohne Torf verwenden. Es bleibt bei der bereits genannten Pflanztiefe: 3-5cm unter der Erdoberfläche sind sie bestens platziert.
Bild: Beim Selbstversorgerset Süsskartoffeln anbauen 'All in One' erhältst du sechs Pflanzen in fünf Sorten. Obendrein sparst du 20% beim Kaufe des Sets gegenüber dem EInzelpreis.
Ipomoea batatas Pflege
Beim Süsskartoffeln Anbauen ist es immer ein guter Tipp, das Unkraut nicht den Kampf um die besten Plätze im Beet gewinnen zu lassen. Ein regelmässiges Entfernen unerwünschter Wildkräuter ist besonders zu Anfang der Saison sinnvoll, damit die jungen Pflanzen nicht bedrängt werden. Später in der Saison erschwert die üppige Blattmasse der Süsskartoffelpflanzen deren Wachstum.
Giessen im Freiland
Da die Süsskartoffel über ihre Blätter viel Wasser verdunstet, ist eine kontinuierliche Wasserversorgung notwendig. Dabei ist zu beachten, dass der Flüssigkeitsbedarf grösser ist, wenn mehr Blätter vorhanden sind. So kommt es, dass Jungpflanzen nicht häufig gegossen werden müssen, während die älteren Exemplare sehr viel Wasser benötigen. In langen Trockenperioden kann es durchaus notwendig sein, täglich zu giessen.
Diese zwei Regeln solltest beim Giessen beachten:
- Bekommt die Pflanze zu wenig Wasser, entwickeln sich die Knollen nicht richtig.
- Bei zu viel Wasser kann sich Staunässe bilden, und die Süsskartoffeln faulen.
Achtung! Besonders beim Anbau in Dämmen oder im Hügelbeet kann in heissen, trockenen Sommern tägliches Giessen notwendig sein.
Süsskartoffeln im Kübel giessen
Der Wasserverbrauch der Süsskartoffel ist während der Saison nicht durchgängig der gleiche. Anfangs ist der Bedarf eher gering, doch mit zunehmendem Wachstum steigt auch deren Durst. Demzufolge wird zunächst nur dann gegossen, wenn die obere Erdschicht trocken ist. Später im Jahr ist es für gewöhnlich notwendig, täglich zu giessen. Hat der Pflanzkübel einen Untersetzer, erleichtert er die Wasserversorgung. Es darf ruhig ein wenig Wasser im Untersetzer stehen bleiben – die durstigen Süsskartoffeln werden es sich zeitnah holen. Wenn sich der heisse Sommer verabschiedet und dem kühleren Herbst Platz macht, werden die Wassergaben reduziert, damit die Knollen nicht kurz vor der Ernte versehentlich anfangen zu faulen.
Süsskartoffeln aufbinden
Das Aufbinden von Süsskartoffel-Pflanzen hat seine Vorteile. Diese ergeben sich aus dem Wuchs der Süsskartoffel-Pflanze, die zur Familie der Windengewächse (Convolvulaceae) zählt. Sie bildet gerne lange, sich windende Triebe aus. Das Aufbinden sorgt zum einen dafür, dass die Triebe sauber bleiben. Diese sind nämlich ebenfalls essbar, und ergeben ein gutes Blattgemüse, ähnlich dem Spinat zubereitet. Schön, wenn es dann nicht knirscht zwischen den Zähnen beim Kauen. Zum anderen macht sich die aufgebundene Pflanze schlanker, so dass es auch an beengten Standorten kein Problem mit Süsskartoffeln Anbauen gibt. Vorgehen beim Aufbinden: Um die Süsskartoffelpflanze herum werden dazu drei Bambusstäbe aufgestellt, die oben Tipi-mässig zusammengebunden werden. An diesen Stäben werden die Triebe aufgebunden, so dass sie keinen Kontakt mit der Erde haben.
Bild: Die Tipikultur ist auch für den Topf geeignet, wenn du Süsskartoffeln anbauen willst.
Lubera®-Tipp: Die langen Triebe können in Topfkultur auch elegant über den Rand des Gefässes hängen. Was zu lang wird, kann problemlos abgeschnitten und gegessen werden.
Düngen
Wird bei der Pflanzung Kompost in den Boden eingearbeitet, sind meist keine weiteren Düngegaben notwendig. Im Kübel düngst du die Pflanzen mit einem phosphorhaltigen Dünger, um einen grösstmöglichen Ertrag zu erzielen. Wir empfehlen beim Kartoffeln und Süsskartoffeln Anbauen unseren Frutilizer® Volldünger Plus.
Süsskartoffeln schneiden?
Ja, zum Schneiden hast du allen Grund: Die üppigen Winden können so raumgreifend sein, dass sie deine Bewegungsfreiheit im Garten und auf dem Balkon einschränken. Was nach dem Schnitt anfällt, ist keineswegs Abfall. Die entfernten Triebe lohnen den Transport in die Küche, wo sie roh oder gegart fantasievoll einsetzbar sind. Die Verarbeitung ist ähnlich wie bei Spinat, der Geschmack aber ist deutlich würziger.
Krankheiten & Schädlinge
Grundsätzlich sind Süsskartoffeln bei Schädlingen nicht besonders beliebt, und auch von Krankheiten werden sie selten heimgesucht. Unsere Lubera-Züchtungen sind zudem ausgesprochen robust. Besonders nach Regentagen mehren sich Beschwerden, dass das Laub von Schnecken angefressen wurde. Die Pflanzen schaffen es immer wieder, die vernichtete Blattmasse zu ersetzen. Ebenso erreichen uns ab und an Meldungen, in denen von Schäden durch Wühlmäuse berichtet wird.
Süsskartoffeln ernten und lagern (Video)
Werden die Blätter gelb, ist Erntezeit für die Batate. Der konkrete Zeitpunkt, wann man seine Süsskartoffeln ernten kann, lässt sich nicht so einfach festlegen. Man kann aber davon ausgehen, dass – je nach Sorte – die Süsskartoffeln gut 4 Monate für reife Knollen benötigen. Reife Knollen lassen sich mit den Fingern gut unter der Erdoberfläche ertasten. Spätestens nach dem ersten Frost werden sie vorsichtig ausgegraben. Achtung: die Knollen sind sehr empfindlich, und Verletzungen führen rasch zu Fäulnis. Idealerweise werden sie gefühlvoll mit einer Grabegabel aus der Erde gehoben. Nach der Ernte werden die Knollen gewaschen und getrocknet.
Aber natürlich ist manchmal auch eine frühere Ernte ab September sinnvoll, so kann man sozusagen die Genusszeit verlängern. und just in time im September und Oktober schon Süsskartoffeln verarbeiten und geniessen. Dafür verzichtet man auch auf einige 100 Gramm Gewichtszunahme… Falls die Süsskartoffeln sofort verarbeitet werden, stellen auch die Verletzungen beim Roden kein Problem dar, da ja auf eine Lagerung verzichtet wird
Video: Das Ernten von Süsskartoffeln.
Curing von Süsskartoffeln (Video)
Das Süsskartoffel-"Curing" stellt eine Art 'Heilung' der Knollen dar, die während der Ernte einige Blessuren erlitten haben. Während dieser Behandlung bilden die Knollen nach aussen Schutzzellen aus, schliessen Wunden und werden lagerfähig. Das "Curing" stellt also eine Art Abhärtungsprozess dar, der die Aussenschale der Knollen härtet. Dazu werden verletzte Knollen mit dem Messer geputzt und faule Stellen aus- oder abgeschnitten. Angeschnittene und verletzte Süsskartoffeln werden separat gelagert. Sie sollten auch als erstes von allen in der Küche verarbeitet werden. Unserer Erfahrung nach sind sie weniger lange lagerfähig als die unverletzten Knollen. Daraufhin werden die Knollen für das eigentliche "Curing" möglichst luftig aufbewahrt. In durchlässigen Kisten werden sie in einem trockenen, bis zu 25° C warmen Raum gelagert. Der Vorgang dauert 1 Woche bis 10 Tage. Die für eine Lagerung ungewöhnlich hohe Temperatur fördert die Umwandlung von Stärke in Zucker, und macht die Süsskartoffelknollen noch köstlicher. Viel wichtiger aber: Die Knollen bilden eine dickere, festere Schale aus. Mit diesem Curing-Prozess ist die Ernte bis zum folgenden Frühjahr gut gerüstet.
Video: Curing der Süsskartoffeln.
Süsskartoffeln richtig lagern
Nachdem das Curing abgeschlossen ist, werden die Süsskartoffeln in Zeitungspapier eingewickelt und in einem Raum gelagert, der zwischen 13° C und 15° C warm ist. An diesem Plätzchen können die Knollen bis zur Verarbeitung in der Küche ruhen. Die Ernte ist bis ins Frühjahr lagerfähig.
Lubera®-Tipp: Süsskartoffeln erst 2-3 Wochen nach der Ernte kochen, da sich dann ihr voller Geschmack entwickelt hat!
Süsskartoffeln vermehren
Um Süsskartoffeln zu vermehren, werden für gewöhnlich Stecklinge genutzt, die aus einer bestehenden Knolle gezogen werden. In der Setzlingsvermehrung unterscheidet sich die Süsskartoffel von Kartoffeln. Man nutzt also keine Setz-Süsskartoffeln, so wie wir es von den Kartoffeln kennen. Stattdessen werden auf der Basis von Knollen Stecklinge gewonnen, die dann bewurzelt als Jungpflanzen auf dem Beet oder auf dem Feld eingepflanzt werden.
Stecklinge gewinnen
Du kannst die Bildung der gewünschten Stecklinge dadurch fördern, dass die Knollen zur Hälfte in Anzuchterde versenkt werden. Dann werden die Knollen bei Temperaturen von etwa 22-25° C gleichmässig feucht gehalten und treiben aus. Nach spätestens drei Wochen an einem hellen Ort zeigen sich die ersten Triebe. Der Steckling ist lang genug, wenn er eine Länge von 15-20 cm erreicht hat. Dann kannst du sie von der Knolle abschneiden.
Diesen Triebsteckling (auch Slips genannt) kannst Du in ein Wasserglas stellen, bis sich ausreichend Wurzeln gebildet haben. Der Steckling ist nun bereit, um in Erde getopft zu werden. Getopfte Süsskartoffelstecklinge kannst du ab Mitte Mai in grössere Gefässe umtopfen. Ins Freiland pflanzt Du sie frühestens nach den Eisheiligen. Ende Mai bis Mitte Juni ist ein guter Zeitpunkt, die Jungpflanzen in den Garten zu pflanzen.
In wärmeren Regionen mit genügend Feuchte im Frühjahr werden die Slips (die Süsskartoffel-Triebstecklinge) auch unbewurzelt ins Freiland oder den Kübel gepflanzt. Süsskartoffeltriebe bewurzeln sehr leicht und sehr schnell.
Nur die Hälfte des Weges: Anzucht aus Lubera Jungpflanzen
Dir die Anzucht eigener Jungpflanzen zu mühsam, oder du hast den richtigen Zeitpunkt zur Stecklingsanzucht bereits verpasst? In unserem Lubera-Shop bieten wir jedes Jahr ab Mai eine grosse Auswahl spannender Sorten für den Hausgarten an. Wir haben vor einigen Jahren ein Zuchtprogramm gestartet, um diese spannende Art auch für unsere Gärten nördlich der Alpen anzupassen. Dazu haben wir laubschöne Sorten mit gutem Ertrag gezüchtet, damit das Gemüse neben ihrem maximalen Genusswert auch einen hohen Zierwert hat. Diese ideale Kombination gab es noch nicht auf dem Markt. Gewöhnliche Ipomoea-Ziersorten sind natürlich ebenfalls essbar, bringen aber weniger Ertrag. Das Laub unserer Züchtungen wächst kompakter, so dass sie eine optimale Kombination von Nutz- und Zierwert darstellen. Gerade dann, wenn die nur wenig Raum zum Gärtnern zur Verfügung steht, sind das begehrenswerte Eigenschaften. Beim Süsskartoffelanbau auf dem Balkon oder der Terrasse kannst du im Sommer das schöne Laub der Pflanzen geniessen, bis es ab Herbst Zeit für die Knollenernte wird. Mit unseren Sorten kannst Du 1,5-3kg je Pflanze ernten, sogar im grossen Kübel!
Die Süsskartoffel in der Küche
Die Süsskartoffel, nach Kartoffeln und Maniok weltweit die Nr. 3 der Erdfrüchte, gilt als inhaltsreichstes Gemüse. Neben hohen Stärke- und Zuckergehalten sind es vor allem die sekundären Inhaltsstoffe, die auch die Gesundheitsforscher auf die Spur dieser Erdfrucht gebracht haben. Hohe Gehalte am Vitamin A und C werden bei den gelben und orangen Sorten von Carotinoiden und Anthocyanen ergänzt. Reichlich vorhandenes Kalium und Calcium stärken Knochen und Muskulatur, viele Ballaststoffe helfen bei der Verdauung. Daneben weisen Süsskartoffeln auch einen hohen Gehalt an Folsäure auf, die sich in der frühen Schwangerschaft positiv auswirkt. Ein in der Schale der Batate entdeckter Stoff namens "Caiapo" soll gar Diabetes und Cholesterin reduzieren...
Verwendung der Knolle in der Küche
Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, wie sich Süsskartoffeln verwenden lassen:
- Frittiert
- Gebacken
- Gebraten
- Gegrillt
- Gekocht
Sie lassen sich wunderbar zu Püree, Suppe, Ofenkartoffeln verarbeiten; man kann Bratkartoffeln aus ihnen machen, sie als Einlage für Eintopf verwenden oder als Beilage zu verschiedenen Gerichten. Süsskartoffeln eignen sich zum Grillen und – man mag es kaum glauben – zur Herstellung von Nudelersatz, indem sie geschält und mit dem Spiralschneider in Form gebracht werden.
Selbst roh können sie verzehrt werden, wobei dies aufgrund des vorhandenen Gehaltes an Oxalsäure nur in Massen geschehen sollte.
Die essbaren Blätter
Du warst erfolgreich mit deinem Süsskartoffelanbau, und fragst dich, ob die vielen Winden nicht auch nutzbar sind? Die gute Nachricht ist, dass man Süsskartoffelblätter essen kann. Das Laub schmeckt würzig und enthält Nährstoffe, die in der Knolle nicht enthalten sind.
Achte beim Ernten der Süsskartoffelblätter darauf, dass die Ranken und Blätter mit klebrigem Saft gefüllt sind. Das kann empfindliche Haut reizen, aber mit dem Tragen von Handschuhen während der Ernte ist bestens vorgebeugt. Bevor Sie Süßkartoffelblätter erntest, achte darauf, dass die Pflanzen gut angewachsen sind. Der ideale Zeitpunkt für die Ernte von Süsskartoffelblättern ist dann jederzeit während der Vegetationsperiode. Erst mit dem Gelbwerden der Blätter im Herbst endet die Erntesaison für alles krautige an der Pflanze.
Eine gängige Methode, Süsskartoffelblätter zuzubereiten ist, sie wie Spinat zu behandeln. Die Winden lassen sich dünsten und kochen, und sogar roh in Salat verarbeiten. Bewährt hat sich das Laub auch gebacken als Belag auf einer Quiche. Um erste Erfahrungen mit der Süsskartoffelblätter-Zubereitung zu machen, ist folgendes Rezept eine Empfehlung: Dünste die Süsskartoffelblätter in einer Pfanne in Butter und Knoblauch an, und würze mit Sojasosse und Miso (japanische Würzpaste).
Sobald du mutiger bist, versuche, einige ganz junge Süßkartoffelblätter in einen gemischten grünen Salat zu geben. Verwende sie erst sparsam, und taste dich an die richtige Dosierung heran. Roh sind sie eher ein Gewürz, denn ungekochte Blätter können etwas bitter sein.
Die wilde Ur-Süsskartoffel
Lange waren Forscher und Forscherinnen auf der Suche nach der wilden Vorfahrin unserer Süsskartoffel. Erst die moderne Gen-Analyse könnte es zweifelsfrei bestätigen: Die Gesuchte ist Ipomoea trifida. Das Windengewächs ist hauptsächlich rund um das Karibische Meer verbreitet. Bei aktuellen Forschungen wurde entdeckt, das sie über Gene verfügt, durch die sie sehr stressresistent ist. Das ist ein wichtiges Merkmal nicht nur für die Ur-Süsskartoffel selbst. Da die Süsskartoffel eine wichtige Rolle für die Ernährung der Menschen spielt, sind sich alle, die mit ihrer Züchtung zu tun haben, einig: Die wilde Verwandte hat Potential. Sie kann für die Züchtung genutzt werden, um die Kultur-Süsskartoffel Ipomoea batatas robuster zu machen. Die Lebensräume von Ipomoea trifida werden aber immer weniger, und die Klimaveränderung macht ihnen zu schaffen. Zu allem Unglück ist die Ur-Süsskartoffel auch noch teilweise selbststeril. Alle Gründe zusammen genommen führen zu immer weniger Artgenossinnen im natürlichen Lebensraum. Der Schutz und die Nutzung der Wildvorkommen werden daher nun stark vorangetrieben.
Süsskartoffeln anbauen: Unterstützung bei der Sortenwahl
Wir bei Lubera bieten wir, nicht ohne Stolz, inzwischen ein einzigartiges Sortiment an Süsskartoffel-Sorten aus eigener Züchtung an. Als wir vor vielen Jahren mit diesem Projekt gestartet sind, wurde als erstes unser Züchtungsziel formuliert. Eine Lubera-Süsskartoffelsorte sollte herrlich süss schmecken durch einen hohen Zuckergehalt und eine schmelzende Textur haben - kurz: eine Delikatesse sein. Zu Anfang haben wir aus Samen kleine Süsskartoffeln gezogen, jede Pflanze mit anderen Eigenschaften. Aus diesen insgesamt über 10.000 Pflanzen wurde immer wieder ausgewählt und die besten weitervermehrt. Um eine gute Wahl treffen zu können, wurde der Gehalt an Zucker in den Knollen gemessen, im Team viel verkostet und Lagerversuche durchgeführt. So wurden aus den ursprünglich 10.000 Sämlingen schliesslich unsere ‘Sugar Roots’ ausgelesen - die besonders süssen Knollen. Heute findest du das ‘Sugar Roots’-Sortiment in unserem Lubera-Shop.
Sugaroot® Sorten aus der Lubera-Züchtung
Seit einigen Jahren werden bei Lubera auch intensiv Süsskartoffeln gezüchtet, damit diese neue Kultur noch besser an unser Klima und an unsere Gartenkultur angepasst werden kann. Bei der Züchtung, Selektion und Auswahl haben wir uns vor allem auf Süsskartoffeltypen konzentriert, die sich möglichst stark von den klassischen Kartoffeln unterscheiden, insgesamt tendenziell süsser sind als die meisten anderen Süsskartoffeln und eine möglichst ‘flüssige’ cremige Textur aufweisen. Um es etwas plakativ auszudrücken: Sugaroot® Süsskartoffeln von Lubera sind keine Sättigungsbeilagen, sondern Gorumet-Gemüsesorten:
Bild: Sugaroot® Yellow ist starkwachsend und bildet dicke, längliche Knollen mit einer hell-violetten Schale aus. Dahinter versteckt sich eine hellgelbe Knolle, die einen überaus süssen Geschmack hat. Die Sorte 'Yellow' ist deutlich süsser als die bekannten Süsskartoffeln und haben gegart eine weiche, aber nicht schmelzende Textur. Sie eignen sich perfekt für die Herstellung von Pommes.
Bild: Sugaroot® White ist die süsseste Sorte im Lubera®-Süsskartoffelsortiment. Im Sommer bildet sie zudem lange Triebe, an denen dunkelgrüne und breit-herzfprmige Blätter hängen. Die Sorte 'White' ist sehr ertragreich und überaus starkwachsend. Die Knollen schmecken sehr süss, kartoffelig-fruchtig und haben eine weiche sowie sehr schmelzende Textur.
Bild: Die Süsskartoffel-Sorte Sugaroot® Chestnut hat einen angenehm süsslichen Geschmack mit leichten Maroni-Noten. Auch die Textur erinnert an die Esskastanien, da sie weniger schmelzend, dafür aber körniger ist. Die Knollen von 'Chestnut' sind dicklich-rund mit einer orange-bronzefarbenen Schale. Im Inneren sind sie gelblich-marmoriert.
Bild: Sugaroot® Purple ist wohl die auffälligste der Süsskartoffel-Sorten bei Lubera. Diese ertragsreiche Sorte bildet längliche Knollen mit einer intensiven violetten Schalen. Zudem sind die Knollen im Inneren tief violett gefärbt. Geschmacklich ist 'Purple' nicht so süss wie die anderen Sorten, hat aber dennoch einen süsslichen-hartoffeligen Geschmack.
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