Erfolgreich Spargel anbauen ist eine nicht ganz anspruchslose gärtnerische Arbeit, die uns zu Recht mit Stolz erfüllen kann. Was toll ist: Selbst geernteter Spargel kann frischer als gekaufter sein, schliesslich muss er nur den kurzen Weg vom Beet in die Küche zurücklegen. Ein weiterer Vorteil: Du hast die Anbaubedingungen unter Kontrolle, und du weisst, welchen Pflanzenschutz du angewendet hast - und welchen nicht. Der Aufwand lohnt sich, denn du kannst Spargel im Garten über viele Jahre hinweg ernten – bei guter Pflege bis zu 15 Jahre lang. Mit den Spargelsorten aus unserem Sortiment kannst du ganz unterschiedlichen Spargel anbauen. Wir bieten dir Sorten für violetten und weissen Bleichspargel, Grünspargel, und sogar den seltenen Purpurspargel. Die wichtigsten Infos zum Spargel Anbauen findest du hier, passende Spargelpflanzen kaufen kannst du im Lubera-Shop.
Inhaltsverzeichnis
- Der Aufbau einer Spargel-Pflanze
- Spargel unterirdisch: Das Spargel-Rhizom
- Die Spargeltriebe
- Die »Blätter« der Spargelpflanze sind eigentlich keine
- Blüten und Früchte der Spargelpflanze
- Spargel anbauen beginnt mit dem Einpflanzen
- Anleitung in 3 Schritten: Getopfte Spargelpflanzen einpflanzen
- Anleitung in 4 Schritten: Wurzelnackte Spargel pflanzen
- Wann ist die beste Pflanzzeit für Spargel?
- Warum ist im Frühling die beste Pflanzzeit?
- Spargel anbauen: Wann gelingt die erste Ernte?
- Spargel selber anbauen: Diese Varianten gibt es
- Weissen Spargel selbst anbauen
- Weisser Spargel in der Küche
- Violetten Spargel anbauen
- Violetter Spargel in der Küche
- Grünspargel und Purpurspargel anbauen
- Grüner Spargel und Purpurspargel in der Küche
- Spargel anbauen: Die Vielfalt in der Übersicht
- Spargel im Topf anbauen
- Spargel im Topf: Unsere Pflanzanleitung
- Wildspargel (Asparagus acutifolius) anbauen
- Spargel anbauen: Lebenszyklus der Spargelpflanze im Garten
- Spargelpflanze im Frühjahr
- Spargelpflanze im Sommer
- Ist Spargel winterhart?
- Die Kälte-Anpassung der Spargelpflanze erfolgt in zwei Phasen
- Überblick: Vor Frost schützenden Substanzen in den Spargelpflanzen
Zusammenfassung
- Spargel ist eine mehrjährige Pflanze, die bei guter Vorbereitung und Pflege bis zu 15 Jahre lang jährlich geerntet werden kann. Wer verlässlich winterharten Spargel anbauen möchte, wählt die Sorten von Lubera.
- Die beste Pflanzzeit liegt im Frühjahr, wobei besonders durchlässiger, nährstoffreicher Boden und ein sonniger Standort wichtig sind.
- Weisser Spargel benötigt angehäufelte Dämme und wird unter der Erde gestochen, während grüner Spargel ohne Dämme wächst und oberirdisch abgeschnitten wird.
- In den ersten zwei Jahren darf nicht geerntet werden, da die Pflanze ihre Wurzeln und Kraftreserven aufbauen muss. Erst ab dem dritten Jahr solltest du ernten, wenn du jahrelang erfolgreich Spargel anbauen möchtest.
- Nach der Erntezeit ist es wichtig, das Spargelgrün wachsen zu lassen, da es über den Sommer hinweg die Energie für die nächste Saison sammelt.
Der Aufbau einer Spargel-Pflanze
Ich möchte dich mit der Spargel-Pflanze vertraut machen. Wenn du Spargel anbauen möchtest, könnte dir das von Nutzen sein.
Um die Spargelpflanze in allen Details zu erkennen, habe ich eine der Spargel-Pflanzen aus dem Pflanztopf genommen und die Erde abgespült. Wurzelnackt lässt sich auch das Wurzelsystem des Spargels besser erkennen.
Bild: Spargelpflanzen-Anatomie: Wurzelnackte Spargelpflanze mit allen Details.
Was hier so nackt vor uns liegt, sind die weissen, fleischigen Wurzeln mit ihren kleinen Feinwurzeln, Triebknospen und bereits ausgetriebene Spargeltriebe.
Spargel unterirdisch: Das Spargel-Rhizom
Die Wurzel einer Spargel-Pflanze ist eigentlich ein sogenanntes Rhizom. Es bildet das eigentliche »Herzstück« der Pflanze. Was aber zeichnet ein Spargelrhizom aus?
Das Spargelrhizom regeneriert sich jährlich und kann über Jahre hinweg neue Triebe bilden – eine Eigenschaft, die klassischen Wurzeln fehlt. Wenn wir Spargel anbauen, machen diese Rhizome etwas sehr nützliches für uns: Sie breiten sich horizontal im Boden aus. So ein Rhizom lebt mehrere Jahre und wächst jährlich weiter. Dadurch hast du die Möglichkeit, das Rhizom gelegentlich zu teilen und neue Pflanzen zu gewinnen.
Für die Spargelpflanze ist es wichtig, dass das Rhizom über den Sommer hinweg Kohlenhydrate und Nährstoffe speichert, die dem Spargel im Frühling die Kraft zur Ausbildung der ersten Triebe dienen.
Die Spargeltriebe
Das kräftige Rhizom-System besteht aus vielen Speicherwurzeln. Aus denen spriessen jedes Jahr im Frühjahr die Spargeltriebe (Sprossen), die wir essen. Sie sind der Grund, warum wir Spargel anbauen. Die essbaren jungen Triebe erscheinen im Frühjahr. Wenn du sie nicht erntest, entwickeln sie sich zu ca. 1,5–2 m hohen Trieben mit Blättern, Blüten und Früchten.
Während die Kultur der Purpurspargeln ähnlich wie bei Grünspargeln erfolgt, sind sie eigentlich als Pflanzen näher bei den weissen Spargeln. Diese haben nämlich auch die Angewohnheit, sich ganz leicht rötlich, violett zu verfärben, wenn die Spargelspitzen das Licht der Sonne erblicken. Deshalb werden sie eben bleich, unterhalb der Erde geschnitten. Umgekehrt werden als Grünspargeln Sorten ausgelesen, die eben diese Rotfärbung nicht haben und rein grün bleiben.
Die »Blätter« der Spargelpflanze sind eigentlich keine
Wenn wir Spargel selber anbauen, kommen wir in den Genuss, seine Blätter, Blüten und Früchte aus nächster Nähe kennenzulernen.
Was das Laub angeht: Die Spargelpflanze hat keine echten Blätter - so botanisch betrachtet - sondern Phyllokladien. Das sind kleine, nadelförmige Scheinblätter, eigentlich modifizierte Kurztriebe, die Photosynthese übernehmen. Beim Wildspargel kann das Grün ganz schön pieksen.
Bild: Der Grünspargel ‘VerteVite’ im Frühsommer mit seinem schönen Grün, bestehend aus Blättern und Kurztrieben (Phyllokladien).
Die echten Blätter sind nur schuppenförmige Strukturen an den Triebknoten. Was so ungewöhnlich klingt, ist für die Spargelpflanze natürlich nützlich bis notwendig. Wir Menschen empfinden die belaubten Triebe darüber hinaus auch recht schön, weshalb wir sie für die Floristik nutzen.
Blüten und Früchte der Spargelpflanze
Spargel ist zweihäusig, das heisst, er bildet getrennte männliche und weibliche Pflanzen aus. Weibliche Pflanzen haben unscheinbare, gelbliche Glockenblüten (etwa 5–6 mm). Die Blütezeit liegt in unseren Breitengraden zwischen Juni und Juli, je nach genauem Standort und Wetter. Nur weibliche Pflanzen tragen späte schöne rote Beeren, die aber leicht giftig für den Menschen sind, und Bauchschmerzen machen können.
Bild: Attraktive rote Beeren an Purpurspargel PurpurVite, die leider beim Menschen Bauchweh verursachen.
Jede Beere enthält bis zu 6 schwarze Samen, die auch die du auch aussäen könntest. Jede Spargelpflanze aus Samen ist einzigartig, und könnte der Grundstock für eine neue Sorte sein.
Spargel anbauen beginnt mit dem Einpflanzen
Spargel liebt einen warmen, sonnigen Standort. Der Boden sollte sehr gut durchlässig sein. Bei sehr lehmigen Böden kannst du den Boden mit reifem Kompost und groben Sand oder feinem Schotter aufbessern. Sehr sandige Böden werden mit Kompost nährstoffreicher, was dem Spargel zu Gute kommt.
Jetzt kannst du den Spargel einpflanzen. Unsere Spargelpflanzen von Lubera kommen getopft zu dir. Das macht das Einpflanzen besonders einfach.
Anleitung in 3 Schritten: Getopfte Spargelpflanzen einpflanzen
- Ziehe einen Graben von etwa 40 cm Breite und 30 cm Tiefe für jede Pflanzreihe.
- Getopfte Spargelpflanze vorsichtig aus dem Topf nehmen, Wurzeln etwas auflockern und so tief einsetzen, dass die Wurzelkrone etwa 10 cm mit Erde bedeckt ist.
- Die ausgehobene Erde wird anschliessend mit reichlich Kompost und bei schweren Böden zusätzlich mit Sand vermischt und wieder in den Graben gefüllt. Erde leicht andrücken und gut angiessen.
Alternativ kannst du die Pflanzen auch wurzelnackt setzen. Auch eine getopfte Pflanze lässt sich in eine wurzelnackte verwandeln, wenn sie zuvor vom mitgelieferten Substrat befreit wird. Entscheide selbst wie du vorgehen möchtest.
Anleitung in 4 Schritten: Wurzelnackte Spargel pflanzen
- Ziehe einen Graben von etwa 40 cm Breite und 30 cm Tiefe für jede Pflanzreihe.
- Forme darin im Abstand von etwa 40 cm aus Erde kleine Hügel, am besten vermischt mit reifem Kompost.
- Setze auf jeden Hügel eine wurzelnackte Spargelpflanze und breite die fleischigen Wurzeln nach allen Seiten aus.
- Die ausgehobene Erde wird anschliessend mit reichlich Kompost und bei schweren Böden zusätzlich mit Sand vermischt und wieder in den Graben gefüllt. Erde leicht andrücken und gut angiessen.
Eine zweite Reihe sollte mindestens 1 Meter Abstand zur ersten haben. Gründliches Angiessen nicht vergessen.
Wann ist die beste Pflanzzeit für Spargel?
Die beste Pflanzzeit für Spargel ist im Frühjahr, idealerweise zwischen März und April, sobald der Boden frostfrei und gut bearbeitbar ist.
Warum ist im Frühling die beste Pflanzzeit?
- Früh gepflanzter Spargel hat mehr Zeit zur Wurzelbildung, bevor die Hauptwachstumsphase beginnt.
- Die natürliche Feuchtigkeit im Frühjahr unterstützt die Anwuchsphase ohne viel Giessaufwand.
- Bis zum Winter hat die Spargelpflanze genug Zeit, um gut einzuwachsen.
Spargel anbauen: Wann gelingt die erste Ernte?
Möchtest du erfolgreich Spargel anbauen, lasse der Pflanze Zeit, sich im Garten zu entwickeln.
Im ersten Jahr nach der Pflanzung bildet die Spargelpflanze vor allem ein kräftiges Wurzelsystem. Du lässt den Spargel am besten mehr oder weniger in Ruhe, und erntest seine Triebe noch nicht. Lasse seine zarten Triebe zu vollem Spargelgrün auswachsen.
Im zweiten Jahr entwickeln sich mehr und stärkere Triebe. Auch diese lässt du am besten wachsen, damit sie weiter Nährstoffe in ihren Rhizomen einlagern können.
Ab dem dritten Jahr ist die Pflanze meist so kräftig, dass eine erste kurze Ernte (ca. 2–3 Wochen) möglich ist.
Ab dem vierten Jahr kann dann voll geerntet werden, etwa bis Ende Juni, danach bildet die Pflanze wieder ihr charakteristisches Grün. Dieses Grün ist jedes Jahr entscheidend! Durch Photosynthese erzeugt es die Energie für die Spargelpflanze in der kommenden Saison.
Bild: Spargeltriebe entwickeln sich im Garten von dünnen Trieben zu kräftigen Stangen. Hier siehst du rechts die noch wenig entwickelten Spargeltriebe im Jahr der Lieferung. Links daneben den kräftigeren Spargeltrieb, im zweiten Jahr nach der Pflanzung.
Spargel selber anbauen: Diese Varianten gibt es
Du hast mit dem Spargel Anbauen bereits gestartet, und die Pflanzen bereits gesetzt? Dann erfährst du hier, welche Unterschiede du beachten musst, je nachdem, welche Spargelsorte du anbauen möchtest. Die Unterscheide zwischen weissem Spargel (Bleichspargel), grünem und violettem Spargel liegt in erster Linie in Anbauweise, aber auch im Geschmack und Nährstoffgehalt. Hier erfährst du die wichtigsten Unterschiede zwischen den Varianten.
Weissen Spargel selbst anbauen
Weissen Spargel, auch Bleichspargel genannt, selber anzubauen, gilt als knifflig. Das ist es aber nicht, denn er muss lediglich angehäufelt, werden. Was kann passieren, wenn du das mit dem Anhäufeln nicht perfekt umgesetzt hast? Nichts. Der Spargel verdunkelt leicht, oder er vergrünt komplett. Er bleibt aber trotz allem sehr gut essbar. Lass dich nicht abschrecken. Selbst angebauter Bleichspargel ist besonders frisch, aromatisch und frei von unnötigen Pestiziden oder langen Transportwegen. Du kannst den Erntezeitpunkt individuell bestimmen und hast dadurch mehr Kontrolle über Geschmack und Qualität. Zudem ist der Anbau im eigenen Garten eine lohnende Erfahrung. Wir wissen um den gärtnerischen Wagemut unserer Kundschaft. Ihr schafft das schon!
Hier unsere kurze, aber übersichtliche Anleitung für alle, die Bleichspargel selber anbauen wollen.
Anbau
- Wächst komplett unter der Erde in Dämmen, also ohne Lichtkontakt.
- Damit keine Photosynthese stattfindet, wird er auf diese Weise »gebleicht«. Das geschieht durch schrittweises Anhäufeln: Im 1. und 2. Jahr nach der Pflanzung wird noch kein Damm gebildet.
- Ab dem 3. Jahr wird, vor Beginn der Erntezeit, über jeder Pflanzenreihe ein Erdwall (Damm) von etwa 30–40 cm Höhe gezogen.
Ernte
- Die Triebe brechen durch den Damm. Man erkennt sie an einer kleinen Erhebung oder Riss in der Erde.
- Für komplett weisse Spargelstangen wird der Spargel jetzt geerntet.
- Der Spargel wird dann unter der Erdoberfläche gestochen, das Loch wird anschliessend wieder glatt gezogen.
Sorte
Bild: Lubera Sorte Bleichspargel 'BlancheVite'
Weisser Spargel in der Küche
Weisser Spargel erscheint je nach Anbauweise entweder rein weiß oder mit einer leicht violetten Spitze – abhängig davon, ob er während des Wachstums vollständig vor Licht geschützt war. Sein Aroma ist süßlich-mild und besonders zart, was ihn zur klassischen Delikatesse macht. Traditionell wird weisser Spargel in Wasser gekocht und gerne mit Butter, Sauce Hollandaise oder Kartoffeln serviert.
Violetten Spargel anbauen
Violetter Spargel ist eigentlich ein Bleichspargel, der an Sonnenlicht einen violette Triebspitze ausbilden konnte. Violetter Bleichspargel ist aromatischer und süsser als weisser Bleichspargel, da er mehr Zucker und vor Sonne schützende Anthocyane bildet. Ein kleiner Vorteil im Anbau zu weissem Bleichspargel: Er erfordert weniger Anhäufeln als Bleichspargel und lässt sich deshalb etwas einfacher im Garten kultivieren.
Hier unsere kurze, aber übersichtliche Anleitung für alle, die violetten Spargel anbauen wollen.
Anbau
- Wächst wie Bleichspargel unter der Erde in Dämmen.
- Der violette Spargel wird in niedrigen Dämmen angebaut, die lediglich 20 –25 cm hoch sind.
Ernte
- Im Mai durchsticht der Spargel seinen Wall.
- Seine Triebspitzen werden vor der Ernte kurzzeitig dem Licht ausgesetzt.
- Erntezeitpunkt: Sobald die Spitze 4 cm sichtbar und noch geschlossen ist. Der Trieb soll gerade so die Oberfläche erreichen, um kurz Sonnenlicht zu sehen, aber nicht vergrünen. So bildet er Anthocyane, die für die violette Färbung verantwortlich sind.
Sorte
Lubera Sorte Bleichspargel 'BlancheVite'
Violetter Spargel in der Küche
Violetter Spargel zeichnet sich durch seine auffällige Färbung aus: Die Spitze ist intensiv violett gefärbt, während der untere Teil weiß bleibt. Im Geschmack ist er etwas kräftiger und süßlicher als weißer Spargel und besitzt eine leicht festere Textur. Beim Kochen verliert die violette Farbe jedoch oft an Intensität und kann sich in ein grünlich-braunes Farbspektrum verändern.
Grünspargel und Purpurspargel anbauen
Wer beim Spargel Anbauen vor dem Anhäufeln von Dämmen zurückschreckt, kann Grünspargel und Purpurspargel in den Garten setzen. Sie brauchen weniger Platz und Aufwand, eignen sich ideal für Beete oder Kübel, und liefern oft schon im zweiten Jahr erste Erträge.
Anbau
- Wächst über der Erde und ist dem Sonnenlicht ausgesetzt.
- Durch das Licht bildet sich Chlorophyll, verantwortlich für die grüne Farbe
- Beim Purpurspargel bilden sich zusätzlich noch Anthocyane, die ihm als Sonnenschutz dienen, und die Spargelstangen in einem schönen Lilaton erscheinen lassen.
Ernte
- Grünspargel und Purpurspargel wachsen über der Erde und werden oberirdisch abgeschnitten.
- Diese Spargelsorten sind erntereif, wenn die Triebe 20–30 cm lang sind, eine fest geschlossene Spitze haben.
- Die Erntezeit beginnt je nach Klima im April und endet traditionell am 24. Juni.
- Wenn die Spitze »aufblüht«, ist die Qualität nicht mehr optimal.
Sorten
Bild: Grünspargel Lubera 'VerteVite®'
Bild: Purpurspargel Lubera 'PurpurVite'
Grüner Spargel und Purpurspargel in der Küche
Grünspargel bildet oberirdisch wachsende, grüne Stangen aus, die beim Garen ihre frische Farbe weitgehend behalten. Eine Variante davon ist der Purpurspargel, der durch violette Anthocyane gefärbt ist – diese Pigmente sorgen für seine charakteristische Farbe, können sich beim Kochen jedoch leicht ins Grüne verändern. Geschmacklich ist grüner Spargel insgesamt würziger, nussiger und kräftiger als weiss er Spargel. Darüber hinaus enthält er mehr Vitamin C, Beta-Carotin und Folsäure und ist damit ernährungsphysiologisch besonders wertvoll. Ein weiterer Vorteil: Grünspargel muss meist nicht geschält werden – nur das untere Drittel sollte bei Bedarf entfernt werden.
Spargel anbauen: Die Vielfalt in der Übersicht
Merkmal
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Weisser Spargel
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Violetter Spargel
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Grüner Spargel, Purpurspargel
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Anbauweise
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unterirdisch unter Wällen
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Köpfe wurden dem Licht ausgesetzt
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oberirdisch
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Farbe
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Weiss
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Spitze violett, unten weiss
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Grün oder Lila
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Geschmack
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mild, zart
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ähnlich Bleichspargel, aber süsslicher, kräftiger
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würzig, eher wie Brokkoli
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Nährstoffe
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wenig
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mittel
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am meisten
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Schälen nötig?
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ja
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ja (wie weisser Bleichspargel)
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manchmal sogar unnötig, ansonsten nur am unteren Drittel der Stangen
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Spargel im Topf anbauen
Du möchtest deinen Spargel im Topf anbauen? Dann brauchst zu ein hohes Pflanzgefäss, dass ein grosszügiges Abflussloch besitzt. Spargel sendet seine Wurzeln tief nach unten in die Erde, um gegen Trockenheit gewappnet zu sein. Daher eignen sich Pflanzgefässe von mindestens 50 cm Tiefe am besten, wenn wir Spargel im Topf anbauen.
Dort hinein füllst du durchlässige Erde. Eine gute Mischung ist Kompost, Gartenerde und feiner Schotter in einem Mischungsverhältnis 1:1:1. Die passenden Spargelpflanzen kannst du bei Lubera bestellen. Am einfachsten gelingt der Spargel im Topf oder Hochbeet, wenn du Grünspargel anbaust. Aber ich kenne euch. Wir haben sehr ambitionierte Kundinnen und Kunden, und für viele von euch mögen es auch anspruchsvoller. Hier also eine Pflanzanleitung für alle Sorten von Spargel.
Spargel im Topf: Unsere Pflanzanleitung
- Standort für den Spargel im Topf wählen: Sonniger, windgeschützter Platz mit mindestens 8 Std. Sonne täglich.
- Spargel pflanzen: Unsere Spargelpflanzen liefern wir im Container. Am besten gelingt das Pflanzen von Spargel im Topf, wenn du einen Teil der mitgelieferten Erde möglichst entfernst, denn nackte Wurzeln wachsen schneller und besser an. Du könntest auch das gesamte Substrat entfernen, und sie wurzelnackt in den Topf setzen.
- Die Spargelpflanze sollte mit etwa 10 cm Erde bedeckt im Topf stehen. Nach dem Einpflanzen noch gut angiessen.
- Überwintern: Spargel im Topf ist empfindlicher gegen Kälte als ein Spargel im Beet. Den Kübel geschützt aufstellen, in rauen Regionen etwas einpacken.
- Den Pflanze im Winter oberflächlich mit Mulch schützen.
Auch wenn wir im Topf Spargel anbauen gilt: Nach dem Spargel Pflanzen solltest du Geduld üben bis zur ersten Ernte, und im 1. und 2. Jahr besser noch nicht ernten. Im 3. Jahr ist dann auch beim Spargel-Anbau im Topf die erste volle Ernte möglich (April–Juni).
Bild: Spargel sendet seine Wurzeln tief nach unten in die Erde, daher eignen sich Pflanzgefässe von mindestens 50 cm Höhe am besten, wenn wir Spargel im Topf anbauen. Hier habe ich jeweils 2 Kisten mit Erde übereinandergestellt, um die erforderliche Höhe zu erhalten.
Wildspargel (Asparagus acutifolius) anbauen
Wildspargel Asparagus acutifolius ist eine robuste, mediterrane Staude, und der wilde Vorfahr unseres Kulturspargels. In Südeuropa werden im Frühjahr die zarten, aromatisch-würzigen Triebe in der Natur gesammelt.
Er liebt trockene, kalkhaltigen Böden und eignet sich hervorragend für naturnahe, sonnige Gartenbereiche sowie für den Anbau in grösseren Töpfen.
Der ideale Standort ist vollsonnig bis leicht halbschattig, windgeschützt und eher mager – also keinesfalls zu nährstoffreich oder feucht. Besonders gut wächst Wildspargel an Südwänden, Mauerrändern oder auf leichten Hängen, wo sich Wärme staut. Wir senden dir den Wildspargel als Auslese ‘Lancia Verde’.
In Beeten hebst du ein etwa 30 cm tiefes Pflanzloch aus und lockerst den Boden mit etwas reifem Kompost und feinem Schotter. Bei Topfkultur sollte der Topf mindestens 10 Liter Volumen haben. Nach dem Einsetzen bedeckst du die Pflanze 10 cm mit Erde und giesst sie gut an. Es ist am besten, wenn zwischen den einzelnen Wildspargel-Pflanzen ein Mindestabstand von etwa 50 cm eingehalten wird, da Wildspargel mit der Zeit buschig wächst.
Wildspargel ist pflegeleicht. Er benötigt nur wenig Wasser und kommt gut mit Trockenperioden zurecht. Düngen kannst jedes Frühjahr mit reifem Kompost. Beim Jäten trägst du eventuell Handschuhe, denn das Wildspargelgrün ist etwas pieksig.
Ein Rückschnitt ist nur dann nötig, wenn das Laub im Spätwinter unansehnlich oder abgestorben ist – ansonsten bleibt der Wildspargel teilweise wintergrün. In milden Regionen ist er bis etwa –5 °C frosthart. Bei strengem Frost empfiehlt sich jedoch ein Winterschutz durch Vlies, Reisig oder eine Laubschicht. Getopfte Exemplare sollten bei Frost an einen geschützten Ort wie einen kalten Wintergarten oder eine Garage gebracht werden.
Die ersten zarten Triebe können ab dem zweiten oder dritten Standjahr im Frühling geerntet werden – typischerweise von März bis Mai. Sobald sich etwa 10–20 cm lange, noch geschlossene Sprosse zeigen, werden sie mit einem scharfen Messer knapp über dem Boden abgeschnitten. Da die Pflanze langsam wächst, sollte nur sparsam geerntet werden, damit sie kräftig bleibt. Die geernteten Triebe lassen sich roh, kurz blanchiert oder gebraten verwenden und bereichern die Frühlingsküche mit ihrem intensiven, fast nussig-würzigen Geschmack.
Bild: Insgesamt ist Wildspargel (Asparagus acutifolius) im Garten eine langlebige, genügsame Wildpflanze. Hier wächst der Wildspargel im Garten eines Kunden, der uns liebenswerter Weise ein Foto davon zugesendet hat.
Spargel anbauen: Lebenszyklus der Spargelpflanze im Garten
Was einige unter uns offensichtlich etwas verunsichert, wenn sie erstmals Spargel anbauen, ist die Frage nach dem Lebenszyklus der Spargelpflanze. Ich zeige dir, was der Spargel im Laufe eines Jahres in deinem Garten so treiben wird.
Wenn wir im Garten Spargel anbauen, nehmen wir im Frühling oberirdisch erst die frischen Triebe war. Was nicht geerntet wird, wächst zu Spargelgrün heran – also buschigen, farnähnlichen Trieben. Was musst du damit tun? Begleiten wir die Spargelpflanze in ihrem Lebenszyklus durch ein Gartenjahr.
Spargelpflanze im Frühjahr
- Im Frühjahr spriessen neue Triebe aus dem Rhizom.
- Werden sie geerntet, bilden sie das klassische Spargelgemüse.
Bild: Endlich Frühling, und frische Spargeltriebe kommen aus dem Gartenboden. Danke an dieser Stelle an die fleissig fotografierende Kundin, die uns so oft mit wunderbaren Fotos wie diesem versorgt.
Spargelpflanze im Sommer
- Nicht geerntete Triebe wachsen zu einem buschigen Sprossengerüst heran.
- Diese »Spargelbüsche« sind wichtig für die Photosynthese. Durch Photosynthese kommt es zur Einlagerung von Nährstoffen im Rhizom – das ist für den Ertrag im Folgejahr notwendig.
Bild: Das zarte, schöne Spargelgrün von Sorte ‘PurpurVite’ im Sommer. Kein Wunder, dass es gelegentlich gerne für Blumensträusse genutzt wird.
Spargelpflanze im Herbst und Winter
- Das oberirdische Grün stirbt ab, das Rhizom überwintert im Boden.
- Ruhephase bis zum nächsten Frühjahr.
- Nur gelbes, absterbendes Laub darf zurückgeschnitten werden
Bild: Spargelgrün mit seiner typischen Herbstfärbung, hier von der Spargel-Sorte ‘BlancheVite’.
Und was macht man mit dem Grün des wintergrünen Wildspargels? Dazu bekommen wir gelegentlich Fragen von euch, wie diese zum Beispiel: »Das Grün des Wildspargels blieb über den Winter stehen. Muss ich nun Ende März schneiden? Hätte ich früher schneiden sollen?«, und ein weiterer Kunde hat uns gefragt: »Wir haben im Frühling … Wildspargeln gesetzt. Über den Sommer ist das Kraut nur sehr wenig gewachsen. Nun über den Winter ist es grün geblieben. Wir sind uns unsicher, ob, und wenn ja wann und wie wir die Pflanze zurückschneiden sollten.«
Unsere Antwort: Beim wintergrünen Wildspargel ist das Schneiden des Laubs nicht automatisch erforderlich und folgt anderen Regeln als beim klassischen Kultur-Spargel. Der Rückschnitt beim Wildspargel erfolgt bei Bedarf im Frühjahr (März). Entferne den Austrieb vom Vorjahr nur bei Vergilbung oder nach Frostschäden. Zusätzlich kannst du zur Verjüngung der Staude einige der ältesten Triebe zurückschneiden, um den Neuaustrieb anzuregen.
Ist Spargel winterhart?
Wenn du in kühlen Regionen Spargel anbauen möchtest, wählst du am besten winterharte Sorten. Unsere Spargel-Sorten von Lubera sind verlässlich winterhart, darauf haben wir bei ihrer Auswahl geachtet.
Wenn im Herbst die Temperaturen sinken und die Tage kürzer werden, bereiten sich die Spargelpflanzen auf den kalten Winter vor. Diese Kälteanpassung (Akklimatisation) ist für die Winterhärte entscheidend. Spargel (Asparagus officinalis) schützt sich vor Frost, unter anderem durch die Bildung frostschutzwirksamer Substanzen.
Die Kälte-Anpassung der Spargelpflanze erfolgt in zwei Phasen
- Kurze Tage und kühle Temperaturen (10–20 °C) im Herbst führen zur Einlagerung von Kohlenhydraten und weiterer Substanzen, die als Frostschutzmittel wirken.
- Sinken die Temperaturen unter 0 °C, werden im Spargel, ausgelöst durch den Kältereiz, weitere Frostschutz-Substanzen einlagert.
Überblick: Vor Frost schützenden Substanzen in den Spargelpflanzen
Schutzsubstanz
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Wirkung
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Zucker
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Gefrierpunktsenkung, Zellschutz
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Prolin
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Zellschutz, Stresspuffer
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Polyole
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Wasserbindung, Frostvermeidung
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Phenole/Flavonoide
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Antioxidativer Schutz, Zellwandstabilisierung
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Wildspargel bitter