Paprika Pflanzen sollten in keinem Hausgarten fehlen. Die knackigen, gesunden Schoten (eigentlich Beeren) lassen sich auf viele verschiedene Arten zubereiten und sind immer ein Genuss: frisch als Snack oder im Salat, gedünstet, gegrillt, als Gemüsebeilage oder in Sossen. Glücklicherweise ist es nicht besonders schwierig, Paprika Pflanzen zu kaufen und anzubauen: kennen wir die Ansprüche und Wünsche der Pflanzen, so können wir diese erfüllen und werden am Ende mit einer reichen Ernte belohnt. Dank unserer Lubera®-Kulturanleitung kann jeder Hobbygärtner das köstliche Gemüse selber ziehen und kultivieren.
Inhaltsverzeichnis
- Paprika aussäen oder Jungpflanzen kaufen?
- Paprika-Pflanzen: beliebte Sorten
- Saatgut
- Paprika selber ziehen
- Zeitpunkt
- Anleitung
- Paprika Samen aus eigener Ernte verwenden?
- Paprika pflanzen – Standort
- Diesen Boden mögen die Pflanzen
- Vorkultur
- Zeitpunkt
- So geht´s!
- Stützen nicht vergessen
- Gute Nachbarn – schlechte Nachbarn
- Paprika in Kübelhaltung möglich?
- Was ist dabei zu beachten?
- Besonders attraktiv: Sackkultur
- Paprika Pflege Tipps
- Giessen
- Paprika Pflanzen düngen
- Schneiden notwendig? Paprika ausgeizen?
- Überwinterung möglich?
- Krankheiten und Schädlinge
- Paprika Ernte – Anleitung
- Zeitpunkt
- Verwendung
- So gesund ist Paprika!
- Heilwirkung?
- Paprika, Peperoni, Chili – worin unterscheiden sie sich?
Paprika aussäen oder Jungpflanzen kaufen?
Für Hobbygärtner ist es immer wieder spannend, zu sehen, wie sich aus kleinen Samen üppige, reichtragende Pflanzen entwickeln. Wer sich diesen Spass nicht nehmen lassen möchte, sollte auf jeden Fall seinen Paprika (Capsicum) selber ziehen. Die Anzucht ist ein wenig langwierig, jedoch nicht schwierig.
Wer nicht so viel Zeit aufbringen möchte – oder schlichtweg zu spät im Jahr auf die Idee kommt, Paprika pflanzen zu wollen -, der sollte die Finger vom Saatgut lassen und lieber zu Containerpflanzen greifen. Diese haben bereits beim Kauf eine schöne Grösse und können – sobald es die Witterung zulässt – direkt in die Erde gepflanzt werden.
Paprika-Pflanzen: beliebte Sorten
Unsere Lubera® Paprika-Speedpots (12-er Topf) bieten ihnen nicht nur Zeitersparnis, sondern auch Kultursicherheit: starke Jungpflanzen von robusten Sorten. Eine Übersicht der beliebtesten haben wir für Sie zusammengestellt:
Bild: «Sweet Chocolate», deren Früchte tatsächlich schokoladenbraun sind, jedoch sehr nach Gemüsepaprika schmecken. Dank ihres kompakten Wuchses eignet sie sich wunderbar zur Kübelhaltung, kann jedoch auch im Beet kultiviert werden. Die Früchte eignen sich sehr gut zum Füllen, Grillen, Braten sowie zum Frischverzehr.
Bild: «Roter Augsburger» mit spitzen Früchten, die sehr früh reifen und ein wunderschönes Farbspiel bieten. Zunächst sind sie grün, später werden sie orangefarben, bis sie schliesslich knallrot leuchten. Mit zunehmender Röte verstärkt sich auch die Süsse. Diese Gemüsepaprika schmeckt am besten, wenn sie frisch verzehrt wird, kann jedoch auch für Salate, Gemüsepfannen oder zum Grillen verwendet werden.
Bild: «Würzpaprika Fresno» für alle, die es lieber würzig-scharf mögen. Die robusten, kräftigen Pflanzen bringen kleine, rote Schoten hervor, die sich fantastisch zum Würzen von vielen kalten und warmen Speisen eignen.
Bild: Snackpaprika «Rela», deren süsslichen, roten Früchte wie kleine Lampions leuchten. Die knackigen Schoten sind perfekt als kleiner Snack zwischendurch; dank des grossen Ertrages können sie jedoch auch zu Salaten oder Gemüsepfannen hinzugefügt werden.
Bild: «Sweet Banana», eine Gemüsepaprikapflanze, die einen besonders hohen Ertrag mit sich bringt. Ihre spitzen Schoten können sowohl gerade wachsen als auch bananenförmig gekrümmt sein. Sie können sowohl im gelben als auch im roten Zustand gegessen werden.
Saatgut
Natürlich haben wir in unserem Shop auch verschiedene Sorten als Saatgut für jene Menschen, die sehr gerne ihren Paprika selber ziehen möchten. Eine kleine Auswahl davon haben wir für Sie zusammengestellt:
«Ungarischer Wax», deren Schoten zunächst elfenbeinfarben, später orangerot sind.
»Red Bull´s Horn» mit roten, etwa 20 cm langen Früchten, die mild und dennoch aromatisch sind.
«Roter Augsburger», der als selbstgezogene Pflanze ebenso fantastische Früchte hervorbringt wie als Containerware: sehr früh reifend, süss, rot.
Paprika selber ziehen
Das A und O beim Paprika selber ziehen ist die Umgebungstemperatur. Die kleinen Samen mögen es gerne warm und flauschig und werden erst dann keimen, wenn ihnen der Standort gefällt. Mancherorts wird empfohlen, die Kultur bei 18° C anzusetzen. Wir sagen: das ist für Paprika definitiv zu kalt! Ideal sind Temperaturen um 25° C. Sind diese an einem Plätzchen im Haus vorhanden, so steht einem erfolgreichen Anbau nichts im Wege…
Zeitpunkt
Die Keimdauer von Paprika Samen beträgt 15-20 Tage. Bis sich die Pflänzchen zu einer stattlichen Jungpflanze entwickelt haben, welche Sie unbesorgt ins Freiland setzen oder stellen können, vergehen abermals einige Wochen. Demzufolge muss die Aussaat bereits zeitig im Jahr erfolgen, und zwar ab Mitte Februar.
Anleitung
Bevor man sich an die eigentliche Paprika Aussaat macht, sollten die Samen hierfür präpariert werden. Dies geschieht, indem sie für 2-3 Stunden in warmes Wasser beziehungsweise Kamillentee zum Einweichen gelegt werden.
In der Zwischenzeit wird ein Zimmergewächshaus mit Anzuchterde gefüllt. Alternativ können auch Pflanzschalen oder kleine Töpfchen verwendet werden, wobei diese dann mit einer Folie abgedeckt werden müssen. Sind die Samen eingeweicht, werden sie auf das Substrat gestreut und dünn mit Erde bedeckt. Als Faustregel gilt hierbei: doppelt so tief einsetzen, wie sie gross sind. Das Substrat wird nun angedrückt und anschliessend gründlich angegossen. Die Anzuchtschale mit der Haube abdecken beziehungsweise die Gefässe mit durchsichtiger Folie überziehen – und ab geht´s an einen warmen Ort. Die ideale Keimtemperatur liegt bei 25° C, so dass die Anzucht sehr gut auf einer Fensterbank über einer Heizung durchgeführt werden kann.
In den folgenden Wochen muss die Erde immer leicht feucht gehalten werden. Haben die jungen Paprika Pflanzen eine Höhe von etwa 5 cm erreicht, werden sie vorsichtig in Einzeltöpfe umgepflanzt; der warme Standort ist nach wie vor unabdingbar. Wenn möglich, sollte dort eine hohe Luftfeuchtigkeit herrschen.
Paprika Samen aus eigener Ernte verwenden?
Es ist sehr gut möglich, aus eigenen Paprikaschoten Samen zu gewinnen. Doch dieses Procedere ist nur bei Früchten aus dem eigenen Garten sinnvoll. Es sollten möglichst keine Paprika aus dem Supermarkt zur Samengewinnung verwendet werden; falls doch, dann bitte nur in BIO-Qualität. Auch ist es wichtig, dass nur knallrote – also vollreife – Schoten genutzt werden.
Paprika Samen befinden sich im Inneren der Schote an einer Art Fruchtstempel. Dieser wird mithilfe eines Teelöffels vorsichtig entfernt und auf ein Küchenpapier gelegt. Nun werden die Samen mit dem Löffel von dem Stempel abgeschabt und auf dem Küchenpapier ausgebreitet. So verbleiben sie etwa fünf Tage an einem sonnigen Platz, wo sie trocknen können. Ist dies geschehen, kommen sie in ein Papiertütchen und werden in diesem bis zur Aussaat im Folgejahr aufbewahrt.
Paprika pflanzen – Standort
Warm, warm, warm – das ist bereits die halbe Miete. Abgesehen von Auberginen gibt es kein anderes Gewächs, welches derart wärmeliebend ist wie Paprika. Der Standort sollte idealerweise vollsonnig und windgeschützt sein und - wenn möglich – vor einer Südwand gelegen. Wer nun so gar kein passendes Plätzchen bei sich im Garten hat, kann trotzdem Paprika anbauen: auch im Gewächshaus ist eine Kultur möglich.
Bei der Auswahl des perfekten Standorts ist zudem unbedingt die Fruchtfolge zu beachten. Paprika Pflanzen gehören zu den Nachtschattengewächsen. Diese sollten mindestens ein Jahr lang nicht an einem Plätzchen angebaut werden, an dem andere Vertreter dieser Familie kultiviert worden sind. Zu gross ist die Gefahr der Übertragung von Krankheiten. Befanden sich also auf einem Beet im Vorjahr Kartoffeln, Auberginen oder Tomaten, so sollten dort keinesfalls Capsicum angebaut werden.
Übrigens: Es ist auch möglich, Paprika im Gewächshaus anzubauen.
Diesen Boden mögen die Pflanzen
Sehr gerne wachsen Paprika in krümeliger Gartenerde. Diese kann ein wenig verbessert werden, indem vor der Pflanzung Kompost oder Lubera® Fruchtbare Erde Nr. 2 (ein Sack pro 2 m2) eingearbeitet wird. Bei sehr schweren oder sehr leichten Böden werden die Kompost- beziehungsweise Erdzugaben erhöht.
Vorkultur
Wer kennt das nicht: ein Beet im Gemüsegarten ist fest für Paprika eingeplant, liegt aber bis zur Pflanzung brach. Schade um den Platz… Dieses Terrain muss jedoch nicht ungenutzt bleiben: eine Vorkultur von frühen Gemüsesorten ist möglich und sogar sinnvoll.
- Bohnen,
- Radieschen sowie
- Salate
sind bestens geeignet, in dem betreffenden Beet kultiviert zu werden. Wenn dann die Paprika Pflanzen in die Erde dürfen, ist die Ernte dieser Gewächse bereits abgeschlossen.
Zeitpunkt
Wer so wärmeliebend ist, verträgt natürlich keinen Frost – auch keine Spätfröste. Demzufolge sollte ein Auspflanzen erst dann erfolgen, wenn die diesbezügliche Gefahr gebannt ist, also nach den Eisheiligen (Mitte Mai).
So geht´s!
Im Freiland sollten die Jungpflanzen unbedingt auf schwarze Mulchfolie gepflanzt werden, die zu einer früheren und schnelleren Bodenerwärmung führt. Die Lubera® Tomaten-Mulchfolie ist auch für Paprika bestens geeignet; sie ist 1,5 m breit und 3 m lang und bietet so den idealen Platz für ein keines Paprikabeet.
Folie auf dem gut vorbereiteten Gartenboden ausbreiten, am Rand eingraben, mit einigen Steinen in der Mitte das Abheben bei Windeinfluss verhindern. Pflanzkreuze von 15-20 cm Länge reinschneiden oder reinbrennen, die einen Abstand von etwa 50 cm zueinander haben; zwischen den Reihen 70 cm Abstand lassen. Tief pflanzen ist bei den Paprika von Vorteil! Entfernen Sie die untersten Blätter und pflanzen sie die Jungpflanze so tief, dass der Topfballen wieder 10 cm mit Gartenerde bedeckt ist. Erde gut andrücken und angiessen.
Stützen nicht vergessen
Das Gewicht der reifenden Paprikafrüchte wird sehr gross sein – darüber sollte sich jeder Hobbygärtner im Klaren sein. Die Seitenäste der Pflanzen geben zwar ihr Bestes, jedoch wird es für sie schwierig, derartige Massen tragen zu können. Nach dem Motto «der Klügere gibt nach» brechen sie früher oder später ab – leider mitsamt den Schoten. Dies darf natürlich nicht passieren. Um die Paprika Pflanzen ein wenig zu unterstützen (und zwar im wahrsten Sinne des Wortes), sollte man ihnen gleich beim Auspflanzen einen sehr starken Pflanzenstab geben. An diesem werden sie angebunden, wodurch sie die nötige Stabilität bekommen.
Gute Nachbarn – schlechte Nachbarn
Wenn genug Platz und Nährstoffe vorhanden sind, können Paprika Pflanzen sehr gut neben
kultiviert werden.
- Erbsen,
- Fenchel,
- Auberginen,
- Kartoffeln sowie
- Rote Bete
sind weniger gut geeignet.
Lubera®-Tipp: Borretsch in Beeten neben Paprika sieht nicht nur schön aus: seine Blüten locken zahlreiche Insekten an, welche wiederum die Nachbarpflanzen bestäuben.
Paprika in Kübelhaltung möglich?
Wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, können Paprika Pflanzen auch im Kübel auf dem Balkon kultiviert werden. So muss man nicht auf das gesunde und leckere Gemüse verzichten, wenn man keinen eigenen Garten oder nur sehr wenig Platz zur Verfügung hat.
Was ist dabei zu beachten?
Das Pflanzgefäss muss ein Volumen von mindestens 10 l haben; je grösser es ist, desto besser. Unten müssen Löcher sein, durch die überschüssiges Wasser abfliessen kann. gegebenenfalls werden sie noch vergrössert, damit Staunässe überhaupt keine Chance hat. Unten im Kübel wird drainagematerial eingebracht, beispielsweise Steine oder Tonescherven. Auf diese kommt fakultativ eine 5-10 cm Schicht von relativ frischem Kompost oder gelagertem Mist, schliesslich eine Schicht Kübelpflanzenerde (Lubera´s Fruchtbare Erde Nr. 1). In diese wird die Jungpflanze gepflanzt, dann wird das Pflanzgefäss mit Lubera® Kübelpflanzenerde aufgefüllt. Substrat andrücken und angiessen.
Besonders attraktiv: Sackkultur
Nicht nur für Tomaten, sondern auch für Paprika eignet sich die Sackkultur hervorragend. Diese ist zum einen platzsparend und kann auch auf engstem Raum – sprich: auf kleinen Balkonen – durchgeführt werden. Zum anderen ist diese Art der Kultivierung gleichzeitig eine fantastische Dekoration: Pflanzen, die aus Erdsäcken heraushängen und dort ihre Früchte hervorbringen – ein echter Eyecatcher.
Benötigt wird ein Sack Pflanzerde, der direkt an Ort und Stelle gelegt wird, wo er verbleiben soll. In diesen werden so viele Löcher hineingeschnitten, wie Pflanzen gesetzt werden sollen (Abstände beachten!). Nun ist ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt: ein Jutesack wird über den Erdsack gezogen und bekommt seine Löcher deckungsgleich. Erde im Umkreis dieser Löcher gut lockern; anschliessend kommen die Pflänzchen genau dort hinein und werden leicht angedrückt. Die Öffnung des Jutesacks wird nun mit einem Band verschlossen – der Optik halber. Angiessen der Jungpflanzen nicht vergessen!
Paprika Pflege Tipps
Die Pflege der Paprika Pflanzen ist nicht besonders schwierig. Wichtig ist, die Ansprüche der Gewächse an Wasser und Nährstoffe zu kennen, um diese erfüllen zu können.
Giessen
Capsicum benötigt ein feuchtes Substrat, um gut gedeihen zu können – und zwar immer. Nun kann man leider nicht eine grosszügige Wassergabe auf einmal geben, da diese Staunässe begünstigen kann. sinnvoller ist es, während der Vegetationszeit die Pflanzen mehrmals täglich zu giessen. Dabei ist darauf zu achten, dass das Giesswasser niemals auf die Blätter, sondern ausschliesslich auf die Erde gelangt: nasses Blattwerk erhöht die Gefahr von Krankheiten.
Paprika Pflanzen düngen
Wie auch Tomaten gehören Paprika zu den Starkzehrern und haben demzufolge einen hohen Nährstoffbedarf. Dieser kann nur durch regelmässiges Düngen gedeckt werden; Fachleute sprechen auch davon, dass Paprikapflanzen regelrecht «gefüttert» werden müssen. Wir empfehlen von Juni bis August wöchentlich Flüssigdünger: entweder Brennnesseljauche oder Frutilizer® Instant Bloom (30 g in 10 l Wasser auflösen)
Schneiden notwendig? Paprika ausgeizen?
Ganz ehrlich: wozu sollte man Paprika Pflanzen schneiden? Es wird nur zu einer üppigen Ernte kommen, wenn die Gewächse genügend Volumen bilden können. Dies bedeutet für uns Hobbygärtner: Seitentriebe werden nicht entfernt oder ausgegeizt! Nie. Niemals!
Doch wer nun meint, er könne sich entspannt zurücklehnen, der irrt sich: es gibt durchaus ein Pflanzenteil, welches entfernt werden muss, und zwar die Königsblüte. Diese entsteht in der Achsel zwischen dem Haupttrieb und der ersten Verzweigung. Wird sie entfernt, regt dies die Pflanze zu mehr vegetativem Wachstum an; sie bildet dadurch insgesamt mehr Volumen, Blüten und Früchte aus. Bei kleinfrüchtigen Peperoni ist dieses Ausbrechen nicht notwendig.
Überwinterung möglich?
Ein ganz klares Nein. Paprikapflanzen werden einjährig kultiviert und werden demzufolge nicht überwintert. Dies bedeutet jedoch nicht das Ende der Ära einer Pflanze: wer Samen sammelt und im Folgejahr aussät, kann seine Lieblingssorten auf diese Art weiterleben lassen…
Krankheiten und Schädlinge
Unsere Lubera® Paprikapflanzen sind sehr robust und resistent gegenüber den meisten Krankheiten. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie komplett von unerwünschten Besuchern in Form von Schädlingen heimgesucht werden können: Blattläuse beispielswiese sind sehr angetan von den frischen, saftigen Blättern und Trieben, so dass es durchaus vorkommen kann, dass sie an ihnen knabbern. Der Einsatz von Insektiziden ist jedoch weder notwendig noch sinnvoll. Sollte der Befall zu stark werden, können die betroffenen Pflanzenteile mit Brennnesselsud eingesprüht werden.
Neben den Blattläusen schauen gelegentlich Rote Spinnen vorbei. Ihre Anwesenheit lässt sich daran erkennen, dass auf den Blättern kleine Einstichlöcher zu sehen sind. die Spitzen der betroffenen Blätter verfärben sich dunkel. Im späteren Stadium kommt es zu einer Wölbung und zum Abfall dieser Blätter. Auch Rote Spinnen müssen nicht chemisch bekämpft werden. Sie reagieren ebenfalls gut auf Brennnesselsud oder Schmierseife – und verschwinden.
Bei Staunässe ist die Gefahr gross, dass sich Pilzkrankheiten ausbreiten:
Krankheit | Schadbild |
Fusarium-Welke | Rostbraune Flecken auf Blattoberseiten; Unterseiten zunächst helle, später dunkle Flecken; Absterben der kompletten Pflanze |
Mehltau | Mehliger Belag auf sämtlichen Pflanzenteilen |
Verticillium-Welke | Blätter und Blatttriebe verwelken zunächst und sterben später ab |
Betroffene Pflanzen müssen leider entsorgt werden – bitte nicht auf den Kompost.
Paprika Ernte – Anleitung
Das A und O beim Ernten der Schoten ist ein fürsorglicher Umgang mit den Pflanzen. Werden sie schonend, fast zärtlich behandelt, kann man immer und immer wieder nachernten. Wichtig ist, dass auch während des Heranreifens der folgenden Früchte das Giessen und Düngen keinesfalls eingestellt werden darf. Der Wasser- und Nährstoffbedarf der Pflanzen endet nicht mit der Ernte der ersten Schoten…
Eine reife Paprika erkennt man ganz einfach an der schönen roten Farbe. Es sollten nur wirklich reife Früchte geerntet werden, jedoch kann es Ausnahmen von dieser Regel geben: hängt eine Pflanze derart voll, dass ihre Triebe abzubrechen drohen, ist es sehr empfehlenswert, die eine oder andere unreife – also grüne – Paprika zu ernten. Natürlich werden diese Früchte nicht weggeworfen: sie reifen im Haus nach.
Idealerweise werden die Schoten mit einem sauberen, scharfen Messer oder einer ebensolchen Schere abgenommen. Ein Rupfen oder Zupfen kann zu Verletzungen an den Pflanzenteilen führen, was man ja ganz bestimmt nicht möchte. Gelegentlich wird empfohlen, die Paprika einfach abzudrehen. Auch davon ist abzuraten: der Stiel wird sich nicht zwingend so behandeln lassen und sich im schlimmsten Fall von der Schote lösen. Dies wiederum ist nicht erwünscht, da eine Trennung der beiden zwangsläufig eine Öffnung an der Frucht mit sich bringen würde. Durch diese können Bakterien und andere Krankheiterreger in das Innere eindringen.
Zeitpunkt
Unter perfekten Umständen kann man die ersten Paprika bereits Mitte Juli ernten; für gewöhnlich ist dies jedoch erst ab August der Fall. Je nach Witterung zieht sich die Ernte bis in den Oktober hinein. Wer in der glücklichen Lage ist, ein Gewächshaus zu besitzen und seine Paprika im Kübel kultiviert hat, kann die Gefässe Mitte Oktober in dieses Quartier umsiedeln. Dort ist das Ende der Ernte erst im November in Sicht.
Lubera®-Tipp: Unreife Paprikaschoten im Herbst ernten und im Haus nachreifen lassen!
Verwendung
Nicht viele Gemüsesorten lassen sich derart vielseitig verwenden wie die Paprika:
- Roh
- Gedünstet
- Gebraten
- Gegrillt
Sie eignen sich für Gemüsepfannen ebenso wie für Nudelgerichte, Reisspeisen, Salate oder ganz einfach als Snack.
Paprika lagern und konservieren
Ein knackiger, frischer Paprika lädt geradezu dazu ein, ihn direkt zu verzehren. Bei einer kleinen Menge Schoten ist dies wohl möglich, doch wir wollen ja beim Paprika Anbauen grosse Erträge erzielen, oder?!? Diese müssen irgendwie und irgendwo aufbewahrt werden. Der erste Gedanke ist für gewöhnlich: ab in den Kühlschrank. Dies ist jedoch nicht unbedingt der beste Aufenthaltsort, da es dort schlichtweg zu kalt ist. Wenn es unbedingt sein muss, dann bitte im Gemüsefach.
Viel empfehlenswerter ist die Aufbewahrung in einem dunklen Raum, gerne im Keller, in dem Temperaturen zwischen 8° C und 10° C herrschen.
Für eine längere Konservierung bieten sich weitere Methoden an:
- Chutney
- Einfrieren
- Einlegen
- Trocknen
So gesund ist Paprika!
Die Schoten enthalten viele gesunde Inhaltsstoffe:
- Calcium
- Carotinoide
- Flavonoide
- Kalium
- Magnesium
- Vitamin A
- Vitamin B
- Vitamin C
- Zink
Auch erwähnenswert sind die Ballaststoffe, die in grossen Mengen vorhanden sind. So trägt der Verzehr dieses Gemüses zu verschiedenen positiven Auswirkungen auf unseren Organismus bei:
- Senkt den Blutdruck und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Gleicht den Säure-Basen-Haushalt aus
- Stärkt die Nerven
- Wirkt sättigend
- Fördert die Verdauung
Um seine Bikini-Figur braucht man sich übrigens keine Sorgen zu machen: 100 g Paprika enthalten gerade mal 0,5 g Fett und 43 kcal!
Heilwirkung?
Tatsächlich haben Paprikas eine Heilwirkung. Diese entsteht eigentlich durch das Capsaicin, so dass Gemüsepaprika als Heilpflanze keine Bedeutung haben dürfte. Hat er aber, da er wiederum Capsaicinoide enthält. So wird dem Gemüse nachgesagt, es würde schmerzhemmend, stimulierend und durchblutungsfördern wirken. Zudem soll Capsaicin die Leber schützen. Wie dem auch sei – schaden kann der Verzehr von Paprika in allen Variationen jedenfalls nicht.
Paprika, Peperoni, Chili – worin unterscheiden sie sich?
Spricht man von «Paprika», so ist gemeinhin der Gemüsepaprika gemeint – danach wird es kompliziert. Chili und Peperoni als seine engen Verwandten haben in verschiedenen Ländern unterschiedliche Bedeutungen. In Deutschland werden die kleinen, scharfen Vertreter ihrer Art als Chili oder Peperoni bezeichnet, während diese in der Schweiz Peperoncini genannt werden. dort wiederum werden die Gemüsepaprika Peperoni genannt – sehr verwirrend…
Die Unterschiede der über 1.000 Sorten und etwa 50.000 Arten liegt in den Schärfegraden. Fast jeder Paprika enthält den Stoff Capsaicin, der für die Schärfe verantwortlich ist und mit Schärfegraden auf der Scoville-Scala gemessen wird. Diese beginnen bei 0 (einige Gemüsepaprikasorten) und gehen bis zu 15.000 (einige für uns ungeniessbare chinesische Chili).
Es gibt noch mehr Unterschiede, denken Sie? Richtig! Die einzelnen Arten unterscheiden sich auch in der Form ihrer Schoten: während die milde und fast fruchtig schmeckende Gemüsepaprika eher pummelig mit Einkerbungen sind, sind die etwas rassigeren Peperoni und die heissscharfen Chili spitz zulaufend – und schlanker.
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Es ist irre schwer, Paprika zu züchten, hier ist es nicht warm genug, so dass die Früchte meistens nicht wachsen können. Aber es macht großen Spaß, wenn man aus Samen leine Paprikapflanzen selber zieht. Ich versuche es jedes Jahr wieder, und einige kleine Früchte bleiben immer über… 🙂