Trotz ihrer manchmal beeindruckenden Grösse können viele Maulbeerbäume auch gut im Kübel oder Topf kultiviert werde. So kann man auch in kühleren Regionen, im kleinen Garten oder auf dem Balkon einen Maulbeerbaum im Kübel pflanzen und die süssen, aromatischen Früchte geniessen. Dieser Artikel zeigt dir, welche Sorten sich eignen, wie du sie pflegst und worauf du achten solltest, damit die süssen Früchte auch bei dir reichlich gedeihen. Wenn du einen Maulbeerbaum kaufen möchtest, findest du im Lubera-Shop eine grosse Auswahl.
Inhaltsverzeichnis
- Warum einen Maulbeerbaum im Kübel kultivieren?
- Maulbeerbaum im Kübel – Tipps und Tricks
- Der richtige Kübel für Maulbeeren
- Wann und wie umtopfen?
- Wie werden Maulbeerbäume im Kübel gedüngt?
- Maulbeeren giessen
- Maulbeerbäume überwintern
- Maulbeerbaum im Kübel: die wichtigsten Pflegetipps im Überblick
- Geeignete Sorten für den Kübel
Zusammenfassung
Für einen Maulbeerbaum braucht man nicht unbedingt einen grossen Garten, es ist gut möglich, einen Maulbeerbaum im Kübel oder am Spalier zu kultivieren – ideal für Terrasse, Balkon oder kleine Gärten. Für die Kübelkultur braucht es ein Gefäss ab 20 Litern mit Drainage und humoser, kalkhaltiger Erde. Regelmässiges Giessen und Düngen im Frühjahr fördern Wachstum und Fruchtansatz; alle 3–4 Jahre wird umgetopft. Junge Pflanzen benötigen Winterschutz, ältere Exemplare gedeihen gut an einer geschützten, schattigen Hausecke. Besonders geeignet sind kompakte Sorten wie 'Mojo Berry', Bombyx® 'Sisiphus® Everbearing', oder die Riesenmaulbeeren 'Black Bombastic' und 'Kings White', die jedoch frostempfindlicher sind und daher besser frostfrei zu überwintern sind.
Praxis-Tipps:
Den richtigen Kübel wählen: Ein Gefäss mit mindestens 20 Litern Volumen ist Pflicht. Helle Materialien wie Ton oder heller Kunststoff verhindern Überhitzung. Achte unbedingt auf Abflusslöcher, um Staunässe zu vermeiden
Umtopfen nicht vergessen: Etwa alle 3–4 Jahre in einen grösseren Kübel umtopfen. Dabei den Wurzelballen leicht einkürzen und die Krone um 30–50 % zurückschneiden – das fördert Wachstum und erhöht den Fruchtertrag.
Staunässe unbedingt vermeiden: Abflusslöcher im Kübel sind Pflicht, empfehlenswert ist ausserdem eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton. Die Wurzeln der Maulbeeren reagieren sehr empfindlich auf Staunässe.
Warum einen Maulbeerbaum im Kübel kultivieren?
Maulbeerbäume können, je nach Sorte und Standort, 6 bis 15 Meter hoch werden. Doch nicht jeder hat Platz für einen so grossen Baum. Ein Maulbeerbaum im Kübel oder am Spalier bleibt jedoch deutlich kleiner, oft bei 1,5 bis 3 Metern. Dazu können frostempfindliche Sorten besser und einfacher überwintert werden.
Kübelkultur: Ideal für Terrasse oder Balkon – und besonders praktisch in kühleren Regionen. Wärmeliebende oder nicht ganz winterharte Sorten wie 'Mojo Berry', Bombyx® 'Black Bombastic' oder 'Kings White' lassen sich im Topf nicht nur platzsparend kultivieren, sondern auch deutlich einfacher frostfrei überwintern als ein grosser Freilandbaum.
Bild: Die Topfkultur ist ideal für kleine Gärten, Balkon oder Terrasse und für kühlere Regionen.
Maulbeerbaum im Kübel – Tipps und Tricks
Der richtige Kübel und das richtige Substrat für Maulbeeren
Für einen Maulbeerbaum im Kübel sollte ein Gefäss mit mindestens 20 Litern Volumen gewählt werden, damit sich die kräftig wachsenden Wurzeln gut entwickeln können. Helle Kunststoff- oder Tongefässe verhindern eine zu starke Aufheizung im Sommer, Abflusslöcher und eine untere Schicht aus Kies oder Blähton sorgen für eine sichere Entwässerung. Als Substrat eignet sich eine lockere, humose und strukturstabile Kübelpflanzenerde (Fruchtbare Erde Nr.1), gerne auch leicht kalkhaltig. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, da die Wurzeln des Maulbeerbaums sehr empfindlich darauf reagieren.
Wann und wie umtopfen?
Nach 3-4 Jahren empfiehlt es sich, den Baum in ein grösseres Gefäss umzutopfen – idealerweise in einen Kübel, der mindestens 5 cm breiter ist als der bisherige. Gleichzeitig wird dabei der Wurzelballen etwas eingekürzt und die Erde erneuert. Auch sollte der Maulbeerbaum um ca. 30% zurückgeschnitten werden; das darauffolgende starke Wachstum wird nicht nur den Strauch noch schöner machen, sondern auch zu mehr Fruchtertrag führen. Der beste Zeitpunkt für das Umtopfen ist im April, kurz vor dem Ausstellen ins Freie nach der Winterruhe.
Wie werden Maulbeerbäume im Kübel gedüngt?
Gedüngt wird im Frühjahr mit einem Langzeitdünger (ca. 25 g pro 5 l Erdvolumen), während der Saison kann bei schwachem Wachstum oder Frostschäden mit Flüssigdünger nachgeholfen werden – allerdings sollte ab Juli nicht mehr gedüngt werden, damit das Holz bis zum Herbst gut ausreift.
Bild: Im Frühjahr wird der Maulbeerbaum im Kübel am besten mit einem Langzeitdünger gedüngt.
Maulbeeren giessen
Beim Giessen gilt: regelmässig und kräftig, vor allem an heissen Sommertagen, denn die grossen Blätter verdunsten viel Wasser.
Maulbeerbäume überwintern
Im Winter benötigen Kübelmaulbeeren besonderen Schutz. Junge Pflanzen sollten samt Topf mit Jute, Vlies, Noppenfolie oder Frostschutzhülle eingepackt werden, der Kübel steht dabei am besten auf Holz oder Styropor, nicht direkt auf kaltem Boden. Ältere Exemplare lassen sich in eine geschützte, möglichst schattige Hausecke stellen, wo die Wärmeabstrahlung des Hauses und stabile Temperaturen zusätzlichen Schutz bieten. In raueren Klimazonen empfiehlt es sich, die Kübelpflanze kühl (unter +8 °C) in der Garage oder im Keller zu überwintern. Da Maulbeeren im Winter laubabwerfend sind, kann das Winterquartier auch dunkel sein. Zu hohe Temperaturen über 10 °C sollten jedoch vermieden werden, da die Pflanzen sonst zu früh austreiben und im Frühjahr besonders frostgefährdet sind.
Beim Ausstellen ins Freie im April sollte der erste Standort ein geschützter, halbschattiger Platz in Hausnähe sein. So treibt die Pflanze nicht zu früh aus und ist besser gegen Spätfröste gewappnet. Kommt es doch noch zu Frostnächten im April oder Mai, hilft ein doppeltes Vlies oder ein vorübergehendes Einräumen in einen frostfreien Raum.
Maulbeerbaum im Kübel: die wichtigsten Pflegetipps im Überblick
Der richtige Kübel
- Mindestens 20 Liter Volumen.
- Heller Kunststoff oder Ton verhindert Überhitzung im Sommer.
- Unbedingt Drainage-Löcher und eine Schicht Kies oder Blähton.
Substrat
- Locker, humos, strukturstabil (Fruchtbare Erde Nr.1).
- Kalkhaltig erwünscht.
- Keine Staunässe!
Pflege
- Giessen: regelmässig und kräftig, besonders im Sommer
- Düngen: Langzeitdünger im Frühjahr (25 g pro 5 l Erdvolumen), ab Juli nicht mehr düngen
- Umtopfen: alle 3–4 Jahre, Wurzelballen etwas einkürzen, um 30-50% zurückschneiden, Erde erneuern
Winterschutz
- Junge Pflanzen: Topf mit Jute, Vlies oder Noppenfolie einpacken.
- Kübel auf Holz oder Styropor stellen, nicht direkt auf kalten Boden.
- Ältere Pflanzen: in eine geschützte, schattige Hausecke stellen.
- Empfindliche Sorten frostfrei überwintern (Garage, kühler Keller, unter +8 °C).
- Beim Ausstellen im Frühjahr zunächst schattig und geschützt platzieren; bei Spätfrostgefahr nochmals einräumen oder mit Vlies schützen.
Geeignete Sorten für den Kübel
Nicht jede Sorte eignet sich gleich gut für Maulbeeren im Kübel und am Spalier. Wichtig sind vor allem ein kompakter Wuchs und gute Schnittverträglichkeit. Besonders dauertragende Sorten profitieren von einer Kultur im Topf: Auf der Terrasse oder im Wintergarten reifen die Früchte im Herbst oft besser aus – und können dort sogar länger am Baum bleiben.
Hier die besten Sorten für einen Maulbeerbaum im Kübel:
'Mojo Berry' – die Zwerg-Maulbeere
- Wuchs: nur 1,5 m hoch, wächst kompakt und buschig
- Früchte: schwarz, süss
- Reifezeit: Juni bis September
- Winterhärte: bis −15 °C
Bild: Die Zwerg-Maulbeere 'Mojo Berry' ist ideal für die Kübelkultur.
Aufgrund ihres kompakten Wuchses empfiehlt sich für die Kultur im Topf vor allem die Maulbeere 'Mojo Berry'. Sie hat überdies die einzigartige Fähigkeit, über die ganze Vegetationsperiode zu fruchten. Sie bildet ihre Blütenanlagen ‚just in time‘ am diesjährigen Trieb, sodass diese im selben Jahr zu reifen Früchten heranwachsen können. Entsprechend geht dann die Fruchtungs- und Reifezeit bis in den späten Herbst hinein, ein Teil der letzten Früchte wird in unserem Klima auch gar nicht mehr reif. ‘Mojo Berry’ hat eine recht gute Winterhärte bis -15 °C, ist aber relativ anfällig für Frühjahrsfröste. Der Maulbeerbaum im Kübel sollte daher nicht zu früh ins Freie gestellt werden.
Bombyx® 'Sisiphus® Everbearing' – der fleissige Dauerträger
- Wuchs: 2-3 m hoch, kompakt
- Früchte: 3–5 cm lang, schwarz, sehr süss
- Reifezeit: Juli bis September
- Winterhärte: bis -15 °C
Bild: Wegen ihres kompakten Wachstums ist die Maulbeere Bombyx® 'Sisiphus® Everbearing' gut für die Topfkultur geeignet.
Der Maulbeerbaum Bombyx® 'Sisiphus® Everbearing' zeichnet sich durch seine aussergewöhnliche Eigenschaft aus, während der gesamten Vegetationsperiode bis in den Herbst hinein kontinuierlich Blüten zu bilden und Früchte reifen zu lassen. So kann von Juli bis Oktober regelmässig geerntet werden – für Desserts, Müesli oder einfach zum Naschen. Durch die ständige Fruchtbildung bleibt der Strauch kompakt und erreicht nach etwa fünf Jahren rund 200 cm Höhe. Mit seinen glänzenden Blättern und dem lockeren, schön verzweigten Wuchs vereint er Nutzwert und Zierde – ein exotischer Fruchtbaum, der garantiert für Staunen sorgt.
Bombyx® 'Black Bombastic' – die schwarze Riesenmaulbeere
- Wuchs: kräftig, buschig, kann 3–4 m hoch werden, im Topf durch Schnitt gut bei 2 m zu halten
- Früchte: extrem lange (8–12 cm), saftig, süss, ohne Säure
- Reifezeit: Juli bis Ende August
- Winterhärte: bedingt (−12 bis −15 °C), frostfreie Überwinterung empfohlen
Bild: Bombyx® 'Black Bombastic' ist nicht ganz winterhart und sollte am besten im Topf frostfrei überwintert werden.
Die Riesen-Maulbeere Bombyx® 'Black Bombastic' macht ihrem Namen alle Ehre: Ihre Früchte sind wahre Giganten, zwei- bis dreimal so gross wie die grössten Brombeeren und erreichen Längen von 8 bis 12 cm. Da sie nach und nach ausreifen, hängen gleichzeitig grüne, rote und tiefschwarzrote Beeren am Baum – ein beeindruckendes Schauspiel. Angesichts dieser fast übernatürlichen Früchte zögert man fast, sie zu pflücken. Doch wer kostet, wird mit einem vollmundig süssen, säurefreien Geschmack belohnt.
'Kings White' – die weisse Riesenmaulbeere
- Wuchs: kräftig, buschig, kann 3–4 m hoch werden, im Topf durch Schnitt gut bei 2 m zu halten.
- Früchte: sehr lange (10 cm), saftig, süss wie Honig, ohne Säure.
- Winterhärte: bedingt (−12 bis −15 °C), frostfreie Überwinterung empfohlen.
Bild: 'Kings White' ist ebenfalls nur bedingt winterhart und sollte zur Sicherheit im Topf frostfrei überwintert werden.
Die Riesen-Maulbeere 'Kings White' beeindruckt mit bis zu 10 cm langen, honigsüssen Früchten, die besonders bei Kindern beliebt sind. Im Freiland erreicht sie 6–8 m Höhe, im Kübel bleibt sie kompakt bei 2–2,5 m. Der Baum ist bedingt winterhart, pflegeleicht, dekorativ und trägt zuverlässig grosse Ernten.
Fazit
Ein Maulbeerbaum im Kübel Lösung für kühlere Regionen, kleine Gärten, Balkone oder Terrassen. Mit der richtigen Pflege – von guter Drainage über regelmässiges Giessen bis hin zu Winterschutz – lassen sich die wärmeliebenden Gehölze auch in kühleren Regionen erfolgreich kultivieren.
Weitere Informationen über den Anbau von Maulbeeren findest du in unserem Artikel «Maulbeere - alles über Pflanzung, Pflege und Schnitt».