Man sagt, dass Feigen gesund, ja sogar ein echtes Superfood seien. Nicht umsonst wurden sie bereits in der Antike als ein Wundermittel angesehen und besassen dort einen hohen Stellenwert auf dem Speiseplan. Doch ist der Hype um die kleinen Früchte berechtigt? Oder werden ihnen Eigenschaften angedichtet, die ehre ins Reich der Märchen gehören? Betrachten wir die Ficus mal näher und schauen uns an, was sie uns so zu bieten haben. In unserem Gartenshop können Sie besonders ertragreiche Feigenbäume kaufen und diese im eigenen Garten anbauen.
Inhaltsverzeichnis
- Gesunde Feigen: Inhaltsstoffe und Wirkung
- Warum Feigen gesund für die Verdauung sind
- Schaden Feigen der Bikinifigur? So viele Kalorien stecken in den Früchten
- Wie schmecken Feigen eigentlich?
- Darum sind frische Feigen gesund
- Feigenbaum pflanzen: Anbau Tipps
- Feigen trocknen im Backofen
- …oder in der Sonne
- Feigen waschen und abtrocknen
- Sind getrocknete Feigen gesund? Oder lieber frische essen?
- Heisse Feigen mit Joghurt: einfach lecker
- Und so einfach geht´s:
- Feigenwespen in Früchten
Gesunde Feigen: Inhaltsstoffe und Wirkung
Warum Feigen gesund sind, lässt sich unschwer an ihren Inhaltsstoffen erkennen:
- Ballaststoffe
- Mineralstoffe (Folsäure, Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor)
- Vitamine (A, B und C)
Ballaststoffe sind ungemein wichtig für eine gesunde Verdauung. Feigen besitzen davon jede Menge und sorgen dadurch dafür, dass unser Darm auf eine angenehme Weise arbeitet. Doch nicht nur das: es dauert lange, bis besagte Ballaststoffe verdaut worden sind, so dass das Sättigungsgefühl länger anhält.
Vitamine wiederum sind essenziell für unseren gesamten Organismus. In den leckeren Feigen stecken neben Vitamin A auch B-Vitamine, Biotin und Folsäure. Essen wir die Früchte, versorgen wir ganz nebenbei unseren Körper inklusive des Nervensystems mit wichtigen Bausteinen für eine gesunde Ernährung.
Besonders unser Herz profitiert davon, dass Feigen gesund sind: der hohe Gehalt an Kalium und Magnesium wirkt sich positiv auf unsere Herzgesundheit aus.
Auch Menschen, die sich nicht so gut konzentrieren können oder häufig müde sind, sollten häufiger mal zu einer Feige greifen: Fructose sowie Glucose erhöhen die Konzentrationsfähigkeit – wir kennen dies von Traubenzucker…
Warum Feigen gesund für die Verdauung sind
So eine Feige ist eine wunderbare Nährstoffquelle, die zudem noch gut sättigt. Nicht zu vergessen ihre leicht abführende Wirkung. Wer unter Verstopfung oder allgemein hartem Stuhlgang leidet, sollte täglich zwei bis drei Feigen in seinen Speiseplan einbauen. Diese können sowohl in frischer als auch in getrockneter Form ihre Wirkung entfalten und zu einer geregelten Verdauung verhelfen.
Im Übrigen gelten die Früchte des Ficus als basische Lebensmittel, also als solche, welche den Säurehaushalt im Darm ausgleichen.
Bild: Dieser Klassiker aus dem Gustissimo®-Sortiment trägt zweimal im Jahr Früchte.
Schaden Feigen der Bikinifigur? So viele Kalorien stecken in den Früchten
Dass Feigen gesund sind, haben wir ja nun hinreichend geklärt. Doch eignen sie sich auch für eine kalorienarme Ernährung? Eher nicht: 100 g Feigen bringen circa 60 kcal mit sich, also in etwa so viel wie Birnen und Kiwis. Damit gehören sie zwar nicht zu den «Kalorienbomben» unter den Früchten wie beispielsweise Datteln, Rosinen oder Avocados, jedoch gibt es durchaus kalorienärmere Alternativen. Noch kalorienreicher sind die Feigen in getrockneter Form: etwa 285 kcal pro 100 g bringen sie mit sich. Dennoch: wer Feigen in seinen Speiseplan einbaut, tut seinem Körper und seiner Gesundheit etwas richtig Gutes, so dass er sich um ein paar Kalorien keine Sorgen machen sollte. Zudem kommen die Früchte mit derart vielen Ballaststoffen daher, dass nach ihrem Verzehr erst einmal kein Hungergefühl auftreten kann - der Darm ist hinreichend beschäftigt. Und noch eine gute Nachricht: mit einem Fettgehalt von nur 0,4 % sind diese Früchte zumindest in dieser Hinsicht keine Gefahr für Hüftgold.
Wie schmecken Feigen eigentlich?
Manch einer behauptet, Feigen seien süss; andere wiederum finden die Früchte eher geschmacklos. Wer hat nun recht? Beide, denn wie Feigen schmecken, hängt von ihrem Erntezeitpunkt ab: kann man es kaum erwarten, die Früchte zu pflücken, so wird man tatsächlich von ihrem Geschmack enttäuscht sein: in nicht ausgereiftem Zustand sind sie ein wenig fad und alles andere als aromatisch. Wartet man jedoch wiederum zu lange, ist eine Enttäuschung ebenfalls vorprogrammiert, da die Früchte schnell verfaulen. Hat man jedoch den perfekten Erntezeitpunkt erwischt, wird man mit saftigen, süssen Früchten sowie einem wunderbar cremigen Fruchtfleisch belohnt.
Doch es gibt noch weitere Unterschiede im Geschmack, und zwar sortenabhängige, welche sich nach der Trocknung zeigen. Die grossen Trockenfeigen schmecken wie Karamell; auch ihre Konsistenz lässt eine Verwechslung mit dieser Süssspeise durchaus zu. Die Zwergfeigen jedoch sind weniger weich, jedoch ganz zuckersüss und demzufolge mindestens genauso lecker wie ihre grossen Verwandten.
Darum sind frische Feigen gesund
Wer frische Feigen essen möchte, kann diese im gut sortierten Supermarkt oder Fachhandel erwerben. Doch es geht auch noch frischer: Feigen im eigenen Garten anbauen. Dies ist auch in unseren Breitengraden gut möglich, da es inzwischen winterharte beziehungsweise bedingt winterharte Sorten gibt. Diese können auch in einem Kübel kultiviert werden, so dass selbst in rauen Lagen einem Anbau nichts im Wege steht. Da in der Regel die Feigenbäume selbstbefruchtend sind, reicht es vollkommen aus, ein Solitärgehölz zu kultivieren.
Bild: Der Feigenbaum Negronne trägt schwarzblaue Herbstfeigen mit hellem Stiel. Es sind bis zu zwei Ernten möglich.
Feigenbaum pflanzen: Anbau Tipps
Der Feigen Anbau beginnt mit der Wahl des idealen Standorts. Dieser muss unbedingt weitläufig sein: Feigenbäume bekommen eine ausladende Krone und müssen demzufolge in alle Richtungen hin frei wachsen können. Zudem muss das gewählte Plätzchen sonnig sein; sehr sonnig sogar. Nur in voller Sonne werden sich die Früchte optimal entwickeln können. Dies werden sie besonders gerne tun, wenn sie etwas geschützt aufwachsen können: starke Winde können den Feigenbäumen etwas zu schaffen machen. Ideal ist es also, den Feigenbaum vor – natürlich so weit weg, dass er sich entwickeln kann – eine Wand oder eine Mauer zu pflanzen.
Der Boden muss locker und durchlässig sein. Da Feigen keine Staunässe mögen. Auch im Inneren des Pflanzlochs muss die Erde aufgelockert sein, um den Wurzeln die Möglichkeit der Entwicklung zu geben. Gepflanzt wird im Frühjahr oder Herbst. Nach der Pflanzung wird das Bäumchen regelmässig gegossen; später ist dies nur in langen Trockenperioden notwendig. In Topfkultur natürlich öfter: die Erde sollte niemals komplett austrocknen., jedoch darf sich kein Wasser stauen.
Es ist nicht unbedingt notwendig, einen Feigenbaum zu düngen. Wer möchte, kann im Frühjahr etwas organischen Dünger in den Boden einarbeiten; in Kübelhaltung ist dies besonders ratsam.
Ebenfalls ratsam ist ein regelmässiger Feigenbaum Schnitt, bei dem abgestorbene Triebe entfernt werden. Zudem sollte der Erziehungsschnitt dahingehend abgehalten werden., dass sich ein Haupttrieb sowie mehrere Nebentriebe bilden.
Feigen trocknen im Backofen
Im Herbst ist es so weit: die gesunden Feigen sind reif – oft genug so viele auf einmal, dass man sie unmöglich alle essen kann. Um die Haltbarkeit der gesunden Früchte zu verlängern, bietet es sich an, sie zu trocknen. Dies geht ganz einfach:
- Früchte waschen und trockentupfen
- Ofen auf 60° C (Umluft) vorheizen
- Früchte auf einem Backrost ausbreiten
- Rost in den Ofen schieben
- Ofentür einen Spalt breit geöffnet lassen
- Alle 2-3 Stunden die Feigen wenden
Nach etwa 36 Stunden sind die Früchte getrocknet. Dass der Vorgang abgeschlossen ist, lässt sich daran erkennen, dass sie sich lederartig anfühlen und nur ganz leicht biegen lassen. Danach zerbrechen sie. Wem dies Procedere zu lange dauert, der kann die Feigen auch halbieren, vierteln oder in Scheiben schneiden. Achtung: wenn die Früchte zerschnitten worden sind, sollte unbedingt Backpapier auf den Rost gelegt werden. Nach dem kompletten Auskühlen kommen die getrockneten Früchte in ein Twist-Off-Glas und werden an einem kühlen Ort gelagert.
Gelegentlich wird empfohlen, Feigen in der Microwelle zu trocknen. Diese Methode ist zwar zeitsparend, jedoch gehen viele Vitamine und Nährstoffe verloren, wodurch derart getrocknete Feigen weniger gesund als andere Exemplare sind.
…oder in der Sonne
Es klingt sehr verlockend, Feigen auf natürliche Weise zu trocknen, nämlich in der Sonne. Dieser Verlockung erliegen allerdings auch Insekten: sie fühlen sich von dem süssen Duft der Früchte magisch angezogen, was natürlich nicht im Sinne des Hobbygärtners ist. Wer sich für diese Methode der Feigen Trocknung entscheidet, muss sein Obst unbedingt vor den kleinen Besuchern schützen, und zwar mit einem Fliegennetz. Ist dies gewährleistet, steht einer derartigen Trocknung nichts im Wege:
Feigen waschen und abtrocknen
- Früchte auf einem Gitter ausbreiten, ohne dass sie sich berühren
- Gitter an einem vollsonnigen Standort positionieren (Achtung: Luft muss von allen Seiten zirkulieren können!)
- Fliegennetz über dem Rost ausbringen
- Alle fünf bis sechs Stunden Früchte drehen
Nach 2-3 Tagen sind die Früchte komplett getrocknet. Sollten nachts die Temperaturen unter 20° C fallen, sollten die Feigen ins Haus geholt und am Folgetag wieder ins Freie gebracht werden. Dasselbe gilt für regnerische Tage.
Sind getrocknete Feigen gesund? Oder lieber frische essen?
Ob beim Wandern, beim Sport oder während der Arbeit: eine getrocknete Feige ist ein beliebter kleiner Snack für Zwischendurch. Durch den Trocknungsprozess verlieren sie Wasser, was dazu führt, dass der Fruchtzuckergehalt auf circa 60 % ansteigt. Dies wiederum sorgt für den gewünschten Effekt: ein schneller Energieschub, so dass wir innerhalb kürzester Zeit wieder voll leistungsfähig sind.
Auffällig ist zudem der Nährstoffgehalt, welcher sich durch das Trocknen sehr verändert:
Frische Feigen | Getrocknete Feigen | |
Kalium | 240 mg | 1080 mg |
Kalzium | 55 mg | 245 mg |
Magnesium | 20 mg | 90 mg |
Phosphor | 32 mg | 144 mg |
Bild: Sehr gross und dunkel, so sind die Früchte der Gartenfeige Gustis® Early Black wohl am besten beschrieben.
Heisse Feigen mit Joghurt: einfach lecker
Um die delikaten Feigen zu verarbeiten, muss man kein Chefkoch sein: es gibt schier unendlich viele Rezepte für leckere Speisen. Sie lassen sich backen, kochen, grillen oder roh verzehren. Eine Marmelade ist ebenso köstlich wie ein Chutney; eine Feige als Salatbeilage verleiht dem grünen Gemüse ein besonderes Aroma. Gefüllte Feigen sind in jeder Form eine sehr interessante Beilage zu Fleisch- oder Fischgerichten.
Ein ganz besonders einfaches Rezept sind Feigen mit Joghurt. Diese aussergewöhnliche Kombination der Zutaten ergibt ein fantastisches Dessert, welches erfrischend und vor allem nicht zu mächtig ist. Für zwei Portionen benötigen Sie folgendes:
- 2 Feigen
- 300 g Naturjoghurt
- 4 TL Honig
- 1 EL Wasser
- 2 EL Zucker
- Zimt nach Belieben
Und so einfach geht´s:
- Wasser, Honig, Zucker und gegebenenfalls Zimt miteinander vermischen und in einem Topf erhitzen
- Früchte waschen, entstielen und in acht Stücke schneiden
- Wenn sich der Zucker aufgelöst hat, die Feigenstücke in die Flüssigkeit geben
- 4 Minuten unter gelegentlichem Rühren köcheln lassen, bis der Sud rötlich wird
- Anschliessend Topf vom Herd nehmen und Inhalt etwas auskühlen lassen
- Joghurt in zwei Dessertschalen geben
- Die noch leicht warme Mischung auf dem Joghurt verteilen
Feigenwespen in Früchten
Eine frische, saftige Feige betört uns geradezu, in sie hineinzubeissen. Leider kann es dabei passieren, dass wir ungewollt die sterblichen Überreste einer Feigenwespe mitverzehren. Klingt schlimmer, als es ist: zum einen ist das kleine Insekt bereits vor längerer Zeit verstorben, zum anderen sind Feigenwespen für Menschen weder giftig noch in irgendeiner Form gesundheitsschädlich. Und Sie können sich sicher sein, dass niemand es mehr bereut, in einer Feige zu stecken, als besagte Wespe. Sie tut es nicht freiwillig; genauer gesagt handelt es sich um ein Versehen, welches sie mit dem Leben bezahlen muss. Aber wie kommt sie da hinein? Nun, das ist kein grosses Kunststück: jede Feige hat in ihrem Inneren ein kleines Löchlein, durch welches eine weibliche Feigenwespe hineinschlüpft. Sie quält sich durch den sehr engen Durchlass, wobei sie häufig Flügel, Beine und Fühler verliert. Ärgerlich für das maximal 3 mm grosse Insekt, jedoch hat es seine Schuldigkeit getan: Pollen aus jener Feige angeschleppt, in der es geboren worden ist. Dank diesen wird die Frucht nun bestäubt. Doch die Feigenwespe hat noch etwas anderes mitgebracht: Eier. Aus diesen entwickeln sich neue Wespen, die sich als erstes paaren. Im Anschluss daran graben sich die Weibchen vorsichtig aus den Feigen heraus; die Männchen verenden in der Regel. Falls es das eine oder andere dennoch nach draussen schafft, so ist die Freude darüber nur von kurzer Dauer: die in der Regel flügellosen Männer können dort nicht überleben.
Doch keine Angst: es befinden sich nicht in jeder Feige die sterblichen Überreste der traurigen Feigenwespen. Und selbst wenn: wir merken es definitiv nicht, wenn wir so ein winziges kleines Insekt verzehren würden… Bestimmt nicht…
Übrigens: die Feigenwespe lebt in südlichen Regionen, so dass sie in Früchten aus dem eigenen Anbau nicht zu finden sein wird…