Die Kalanchoe thyrsiflora erinnert von der Optik ein wenig an Hauswurz, nur mit dem Unterschied, dass es sich bei ihr um eine Zimmerpflanze handelt. Aufgrund ihrer auffälligen Wuchsform wird sie auch als Wüstenkohl bezeichnet. Sie erfreut sich großer Beleibtheit, da sie nicht nur dekorativ, sondern zudem ausgesprochen pflegeleicht ist.
Inhaltsverzeichnis
- Kalanchoe thyrsiflora – Pflanzen-Steckbrief von Gartenbista
- Allgemeine Informationen über diese Pflanze
- Giftig für Menschen oder Tiere?
- Wüstenkohl – richtiger Standort
- Substrat
- Umtopfen
- Freilandkultur möglich?
- Kalanchoe thyrsiflora Pflege Tipps
- Gießen
- Düngen
- Gehört Schneiden zur Kalanchoe thyrsiflora Pflege?
- Vermehrung möglich?
- Ist die Kalanchoe thyrsiflora winterhart?
- So überwintere ich sie richtig
- Schädlinge und Krankheiten
- Pflegefehler
- Video-Tipp der Redaktion: Sukkulenten richtig gießen & düngen
- Was ist noch interessant für Pflanzenfreunde?
Kalanchoe thyrsiflora – Pflanzen-Steckbrief von Gartenbista
- Pflanzenhöhe/-größe: 20 – 60 cm
- Standort: sonnig, warm
- Substrat: durchlässig; Kakteenerde
- Blütezeit: Frühjahr (in Zimmerkultur selten)
- Blütenfarbe: gelb
- Gießen: mäßig
- Düngen: nur in Ausnahmefällen
- Schneiden: nicht notwendig
- Überwintern: nicht winterhart
- Vermehrung: Blattstecklinge, Aussaat
- Giftig: ja, für Menschen und Tiere
- Krankheiten & Schädlinge: Wurzelfäule, Woll- und Schmierläuse (sehr selten)
Allgemeine Informationen über diese Pflanze
Bei der Kalanchoe thyrsiflora handelt es sich um eine Sukkulente aus der Familie der Dickblattgewächse, die ursprünglich aus Südafrika stammt. Dort wächst sie in freier Natur und kann Wuchshöhen bis zu 60 cm erreichen. Hierzulande wird sie als Zimmerpflanze kultiviert und bleibt wesentlich kleiner.
Nichtsdestotrotz ist der Wüstenkohl eine auffällige Erscheinung: seine grünlich-grauen, rotumrandeten, fleischigen Blätter bilden kleine Rosetten, aus deren Mitte sich ein schlanker Blütenstiel emporreckt. Die gelben, duftenden Blüten erscheinen im Frühjahr des zweiten Lebensjahres – und leider auch in ihrem letzten, denn dieses kleine, interessante Gewächs ist nur zweijährig. Im ersten Jahr bilden sich die Blattrosetten aus, was bereits viel Kraft kostet. Mit Erreichen der Blüte wird dann das Ende der Pflanze eingeläutet – zumindest ist dies in freier Natur der Fall. Für die hiesige Zimmerkultur hingegen besteht Hoffnung, da die Kalanchoe thyrsiflora nur selten eine Blüte hervorbringen kann und demzufolge lange lebt.
Giftig für Menschen oder Tiere?
Nun könnte man aufgrund seines Namens denken, dass es sich bei dem Wüstenkohl um eine essbare Pflanze handelt. Dies ist nicht der Fall – ganz im Gegenteil: er ist in sämtlichen Pflanzenteilen schwach giftig, und zwar sowohl für Menschen als auch für Tiere. Der Verzehr kann zu
- Durchfall
- Erbrechen
- Herz-Kreislauf-Störungen
- Krämpfen
- Übelkeit
führen. Ursächlich hierfür sind die Glykoside. Da Katzen, Hunde und andere Haustiere besonders empfindlich auf diese Stoffe reagieren und schwerwiegende Vergiftungserscheinungen haben können, sollten pflichtbewusste Tierhalter davon Abstand nehmen, einen Wüstenkohl bei sich zu kultivieren.
Lubera-Tipp: Sollte dennoch ein Haustier versehentlich Pflanzenteile verzehrt haben, ist umgehend ein Tierarzt aufzusuchen!
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Wüstenkohl – richtiger Standort
In Anlehnung an seine südafrikanische Heimat sollte man auch hierzulande der Kalanchoe thyrsiflora einen warmen und sonnigen Standort zuweisen. Ideal sind Temperaturen zwischen 18° C und 25° C, beispielsweise an einem gen Süden oder Südwesten gelegenen Fenster.
Während viele andere Sukkulenten eine hohe Luftfeuchtigkeit bevorzugen, ist dies bei dem Wüstenkohl nicht der Fall. Er verträgt selbst trockene Luft, ohne dass er darunter leidet. Es ist jedoch ratsam, die Luftfeuchtigkeit während der Wintermonate zu erhöhen, um eine Schädlingsansiedelung zu vermeiden. Dies kann ganz einfach geschehen, indem mit Wasser und Steinen gefüllte Schalen in der Nähe der Pflanze aufgestellt werden.
Substrat
Es ist empfehlenswert, spezielle Sukkulenten- beziehungsweise Kakteenerde aus dem Fachhandel zu verwenden. Wichtig ist, dass das Substrat durchlässig und gerne etwas mineralisch ist. Wer mag, kann es auch selbst herstellen:
1 Teil Sand oder Tongranulat
Neben dem Substrat sind auch passende Pflanzgefäße notwendig: sie sind idealerweise aus Ton oder Terracotta und haben unten Löcher, durch die überschüssiges Gießwasser ablaufen kann. Eine kleine Drainage aus Blähton oder Kies kann nicht schaden, ist aber keine Pflicht.
Beim Kauf stehen die kleinen Pflanzen häufig in ganz gewöhnlicher Blumenerde, welche ihren Ansprüchen gar nicht gerecht wird. Dies ist besonders bei jenen Gewächsen der Fall, welche im Supermarkt, Discounter oder Baumarkt erworben werden. sie sollten umgehend nach dem Kauf in geeignete Erde eingetopft werden.
Umtopfen
- Ob ein Umtopfen notwendig ist oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Wuchsfreudigkeit
- Anzahl der Pflanzen
- Größe des bisherigen Pflanzgefäßes
Ist die Kalanchoe thyrsiflora bereits in ihre ersten Lebensjahr derart gewachsen, dass ihr Gefäß komplett durchwurzelt ist, so sollte sie unbedingt im Frühjahr in ein größeres umgesetzt werden. Dasselbe gilt, wenn mehrere Pflanzen zusammen in einem Gefäß stehen. Wurde versehentlich zu Beginn der Kultivierung ein zu kleines Töpfchen ausgewählt, so wird dieses keinesfalls genügend platz und Nährstoffe bieten, um den Wüstenkohl auch in seinem zweiten Lebensjahr versorgen zu können.
Gelegentlich wird behauptet, dass ein Umtopfen grundsätzlich überflüssig sein, da das Gewächs eh nur zweijährig ist. Eine solche These ist unsinnig, da niemand im Frühjahr des zweiten Jahres wissen kann, ob es tatsächlich das letzte sein wird. Abgesehen davon ist es unfair der Kalanchoe thyrsiflora gegenüber, sie zu vernachlässigen, nur weil sie eventuell eingehen wird.
Lubera-Tipp: Im Zuge des Umtopfens abgestorbene, kranke und verkümmerte Blätter entfernen!
Freilandkultur möglich?
Während der Sommermonate freut sich der Wüstenkohl, wenn er auf dem Balkon stehen darf. Sein dortiges Plätzchen sollte jedoch regengeschützt sein. Zudem ist darauf zu achten, dass er nur langsam an die pralle Sonne gewöhnt wird. Dies bedeutet: für etwa zwei Wochen einen halbschattigen Standort wählen und die Pflanze erst dann an ihren endgültigen Sommerplatz stellen.
Kalanchoe thyrsiflora Pflege Tipps
Der wunderschöne Wüstenkohl ist sehr pflegeleicht und benötigt kaum Aufmerksamkeit seitens seines Besitzers.
Gießen
Der Wasserbedarf hält sich in Grenzen. Die sukkulenten Blätter speichern Feuchtigkeit, so dass der Wüstenkohl durchaus ein paar Tage ohne Wasser auskommen kann. Für die Wurzeln ist solch eine kurzzeitige Trockenheit sogar vorteilhaft, da dann Sauerstoff zu ihnen vordringen kann.
Im Gegenzug führt zu viel Wasser wiederum zu Staunässe, die einhergeht mit Wurzelfäule. Da diese den frühzeitigen Tod der Pflanze bedeutet, sollte sie zwingend vermieden werden.
Idealerweise wird immer dann, wenn sich das Substrat trocken anfühlt, eine kleine Menge Wasser verabreicht, und zwar direkt auf den Topfballen. Sehr gerne mag der Wüstenkohl Regenwasser, nimmt aber auch mit abgestandenem Leitungswasser vorlieb.
Lubera-Tipp: Überschüssiges Gießwasser nach einer Stunde aus dem Untersetzer entfernen!
Düngen
Nährstoffgaben sind nicht zwingend notwendig – vor allem dann nicht, wenn die Kalanchoe thyrsiflora in vorgedüngter Erde kultiviert wird. Sollten sich allerdings mehrere Pflanzen in einem Pflanzgefäß befinden, so haben sie innerhalb eines Jahres die gesamten Nährstoffe verbraucht und sollten demzufolge neue bekommen. Dies geschieht in Form von flüssigem Kakteendünger, welcher einmal monatlich von April bis September zusammen mit dem Gießwasser verabreicht wird.
Gehört Schneiden zur Kalanchoe thyrsiflora Pflege?
Es gibt eigentlich keinen Grund, warum man seinen Wüstenkohl schneiden sollte. Einzige Ausnahme: bizarre, dünne Triebe, die sich bei Lichtmangel bilden. Diese können abgeschnitten werden.
Vermehrung möglich?
Die Kalanchoe thyrsiflora kann ganz einfach mithilfe von Blattstecklingen verehrt werden; dies geschieht im Frühjahr:
- Töpfchen mit einem Sand-Torf-Gemisch oder Anzuchterde füllen
- Mit einem scharfen Messer ein Blatt abtrennen
- Steckling auf das Substrat legen oder senkrecht hineinstecken
- Leicht anfeuchten
- Durchsichtige Haube über das Töpfchen ziehen
An einem warmen Standort dauert es nicht lange, bis sich an den Rändern des Stecklings kleine Pflänzchen bilden. Wenn diese etwa 3 cm groß sind, werden sie mi einer Rasierklinge abgetrennt und können in Pflanzgefäße mit Kakteensubstrat gesetzt werden.
Lubera-Tipp: Mithilfe von Saatgut aus dem Fachhandel ist auch eine Aussaat möglich, allerdings ist diese mühsam und nicht zwangsläufig von Erfolg gekrönt.
Ist die Kalanchoe thyrsiflora winterhart?
Die dekorative Sukkulente ist nicht winterhart; sie verträgt keine Kälte und sollte deswegen spätestens dann ins Haus geholt werden, sobald sich die Temperaturen um 10° C bewegen. Dort bekommt sie ein Winterquartier, welches idealerweise folgende Kriterien erfüllt:
- Frostfrei
- Hell
- Temperaturen zwischen 12° C und 18° C
So überwintere ich sie richtig
- Grundsätzlich gilt: je wärmer das Winterquartier ist, desto heller muss es sein. Steht der Wüstenkohl zu dunkel, wird er unerwünschte und unschöne dürre Triebe hervorbringen. Sollten die Lichtverhältnisse nicht ausreichend sein, wird eine Pflanzenlampe installiert, welche etwa 20 cm über der Sukkulente angebracht wird.
- Die Wassergaben werden noch mehr reduziert; es ist lediglich darauf zu achten, dass die Wurzeln nicht komplett austrocknen.
- Gedüngt wird gar nicht. Sollte aus den oben erwähnten Gründen eine Nährstoffversorgung erforderlich sein, erfolgt diese im Frühjahr.
Schädlinge und Krankheiten
Gelegentlich kommt es zu Befall mit Woll- und Schmierläusen. Sie können mit biologischen Mitteln bekämpft werden.
Gegenüber Krankheiten ist der Wüstenkohl eher resistent; lediglich die gefürchtete Wurzelfäule kann ihm zu schaffen machen, der ein Ergebnis von Pflegefehlern ist.
Pflegefehler
Schadbild | Ursache | Abhilfe |
Pflanzenteile sind sehr ausgetrocknet | Starker Wassermangel | Über den Tag verteilt viele kleine Wassergaben verabreichen |
Rosetten verfaulen | Staunässe, Wurzelfäule | Im Anfangsstadium in trockenes Substrat umtopfen, später keine Rettung mehr möglich |
Dünne Triebe während der Überwinterung | Lichtmangel | Helleren Standort wählen; alternativ kühler stellen |
Video-Tipp der Redaktion: Sukkulenten richtig gießen & düngen
In folgendem Video wird sehr schön erkärt, was bei der Wasser- und Nährstoffversorgung für Sukkulenten alles zu beachten ist:
Was ist noch interessant für Pflanzenfreunde?
Diese Fragen stellen Pflanzenfreunde häufig:
Was ist zu tun, wenn die Kalanchoe thyrsiflora verblüht ist?
Leider gibt es nichts mehr, was man für seinen Wüstenkohl tun kann. Nach der Blüte stirbt er.
Wie viele Stunden Sonne braucht ein Wüstenkohl?
Es wird empfohlen, die Sukkulente an einen Standort zu stellen, an dem sie mindestens drei Stunden täglich von der Sonne beschienen wird. So kann sie sich optimal entwickeln.
Ist Kalanchoe thyrsiflora anfällig für Mehltau?
Im Gegensatz zu anderen Kalanchoe-Arten, die öfters von Mehltau befallen werden, leidet der Wüstenkohl kaum darunter. Es ist sehr selten, dass sich der weiß-gräuliche Belag auf seinen Blättern zeigt.
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