Der 'Chili de Cayenne', der Cayennepfeffer ist als in dekorative Ristras, wobei die Chilischoten an einer Schnur aufgefädelt und zum Trocknen aufgehängt werden oder gemahlen als Cayennepfeffer ist diesen Chili auf Märkten in tropischen Regionen rund um den Globus zu finden. Relativ einfach, ohne grossen Aufwand lässt sich der Klassiker aus dem Gewürzkästchen auch bei uns in gemässigten Breitengraden im eigenen Garten anbauen.
Wie scharf ist 'Chili de Cayenne'?
Rotes Feuer im Glas könnte das Pulver der ‘Cayenne’ auch genannt werden. Kleinste Mengen verleihen speziell Gerichten aus der asiatischen und mexikanischen Küche eine ausgezeichnete Würze mit Temperament. Auf der Scoville-Skala erreicht 'Chili de Cayenne' den Schärfegrad von 30’000 bis 50’000, das heisst der Pfeffer müsste 30'000-mal mit Wasser verdünnt werden, bis man nichts mehr spüren würde. Unsere Freiland-Chili ‘
Prairie-Fire’ ist schon sehr scharf und misst 70 000 SHU; für einen ungeübten Chiliesser ist das schon zu scharf und kaum erträglich. Insofern dürfte 'Chili de Cayenne' gerade noch eine Schärfe repräsentieren, die für die meisten Esser akzeptabel ist…Der Inhaltstoff, Capsaicin, ein natürliches Alkaloid ist für die Schärfe verantwortlich. Im Mund wird ein Schmerz- und Wärmesignal verursacht, welches als Schärfe wahrgenommen wird. So kommt es, dass genau dieser ursprüngliche Schutz vor Frassfeinden dem schärfetoleranten Gourmet die grösste Freude macht. Des einen Leid, ist des anderen Freud…
So gedeiht Chili ‘de Cayenne’ am besten
Wie auch in ihrer Heimat mag die Chilipflanze viel Sonnenlicht und Wärme. Damit die Erntezeit nicht zu spät ausfällt, ist eine Vorkultur anfangs Jahr empfohlen. Bei der Auspflanzung im Spätfrühling ab Mitte Mai sollte darauf geachtete werden, dass sich die Pflanze an das Aussenklima und den neuen Standort gewöhnen kann. ‘Regelmässig, dafür nicht zu viel’, heisst das Rezept zum Wässern der einjährigen Pflanze. Viel mehr braucht sie nicht, um glücklich zu sein. Sind die Gewürzpaprikas einmal Grün müssen sich die Gärtnerinnen einzig in ihrer Geduld beweisen, denn der 'Chili de Cayenne' lässt sich bei der Ausreifung des einzigartigen Geschmacks ausgiebig Zeit.
Abstand halten
Da der 'Chili de Cayenne' zur gleichen Art wie die Gemüsepaprika gehört, lässt sie sich gut mit ihr kreuzen. Dabei wird die Schärfe dominant vererbt. Wenn also Paprikablüten mit Pollen der ‘Cayenne’ bestäubt werden, und wenn die daraus entstehenden Samen auch wieder angebaut werden, kann es leicht zu scharfen Überraschungen kommen, da viele Früchte die Schärfe von Cayenne zeigen werden.
Woher stammt der Cayennepfeffer
Die Chilisorte 'Chili de Cayenne' stammt ursprünglich aus der Region um die gleichnamige südamerikanische Stadt Cayenne in Französische-Guyana. Nachdem Christoph Kolumbus in Französisch-Guyana erste europäische Entdeckungen machte, entstand später unter der französischen Kolonialmacht eine von lebhaftem Handel getriebene Hafenstadt. Mitunter den wertvollen Schiffgütern kam so auch der Cayennepfeffer und damit ein Stück tropische Hitze in die Küchen Europas. Heute ist klar, diese gute alte Sorte hat über die Jahrhunderte hinweg kein bisschen an Beliebtheit abgegeben.