- grosse schwere Früchte an gigantischen Trauben
- rotes Fruchtfleisch dank Lycopin
- mildes Aroma mit wenig Bitterstoffen.
Wuchs: Die Grapefruit 'Rubra' wächst wie alle Grapefruits sehr stark. Um den roten Farbstoff auszubilden, braucht sie viel Hitze. Sie liebt die (gern sehr hohe) sommerliche Wärme.
Blüten: Die weissen, intensiv aber angenehm duftenden Blüten erscheinen an den Zweigenden.
Früchte: Die Schale ist gelb, teilweise färbt sie sich rosa aus. Das Fruchtfleisch ist bei ausreichend Wärme pink bis rot gefärbt. Etwas kälteunempfindlicher als die klassische Grapefruit.
Verwendung: Die Früchte werden als Frischobst verwendet, können aber auch gut zur Saftgewinnung genutzt werden.
Geschichte: Pampelmusen wurden zu Citrus x paradisi gezählt, werden aber neuerdings C. x aurantium zugeordnet.
Frosthärte/Überwinterung: frostfreie, sehr helle Überwinterung zwischen 0°C und 10°C
Die Rote Grapefruit 'Rubra' mit dem rosaroten Fruchtfleisch wurde in den 60er Jahren im amerikanischen Texas gezüchtet und ein Jahrzehnt darauf in Sizilien eingeführt. Wir haben es bei dieser Zitrussorte mit einer ausgesprochen stark wachsenden Sorte zu tun, bei der die Triebe gänzlich unbehaart sind. Sie besitzt ovale und vergleichsweise grosse Blätter, die an ihren Spitzen rundlich ausgebildet sind. Die grossen, strahlend weisse Blüten wachsen traubenförmig beieinander. Die glatten und auffällig kompakten Früchte der Roten Grapefruit 'Rubra' sind kugelförmig und haben einen leicht bitteren, aber sehr erfrischenden Geschmack mit einem durchaus angenehmen Aroma. Die glatte Schale ist im Vergleich mit vielen anderen Zitrussorten relativ dünn und das appetitlich rote Fleisch hat darüber hinaus auch nur wenig Kerne oder ist gänzlich kernlos.
Wuchs der roten Grapefruit 'Rubra'
In Kübelkultur gezogen, wird die Rote Grapefruit 'Rubra' unter mitteleuropäischen Wetterverhältnissen und mit ausreichendem Erdvolumen um die zwei bis drei Meter gross. Wer es lieber kleiner mag, kann das Wachstum seiner Zitrus-Stämmchen mit einem regelmässigen Formschnitt zum Frühjahr hin aber auch gezielt bremsen. Typisch sind wie bei allen Grapefruits die in Trossen oder Trauben angeordneten Früchte, was der Fuchtart ja auch den Namen verliehen hat: Grape-Fruits. Vor allem bei jungen Bäumen staunt man immer wieder, wie ein Grapefruit-Baum an relativ schwachen Trieben so viele so schwere Früchte tragen kann.
Was sind eigentlich Grapefruits?
Die Fruchtarte Grapefruit, botanisch Citrus paradisi ist wahrscheinlich eine natürliche Kreuzung aus Citrus maxima (=Pampelmuse) und Süssorange (=lat. Citrus sinensis) - vielleicht aber auch eine Art Mutation, die ausschliesslich auf die Pampelmuse zurückzuführen ist. So vage drücken es zumindest die Urväter der Taxonomie aus, die sich mit der systematischen Kategorisierung bei den Zitrusgewächsen untereinander ohnehin in vielen Fällen uneins sind. Beim Herkunftsland, den Barbados-Inseln der Antillen, sind sich die Botaniker allerdings im Wesentlichen einig, womit die Grapefruits insgesamt und auch die rote Grapefruit 'Rubra' eine seltene Ausnahme unter den Agrumen (tropische und subtropische Zitrusarten aus der Gattung der Rautengewächse) ist, die nicht aus dem asiatischen Raum stammt. Im Mittelmeerraum tauchten die Citrus paradisi und ihre traubig wachsenden Früchte übrigens erst mit dem Beginn des 19. Jahrhunderts auf.
Ernte und Verwendung der Früchte
Da sich die Konzentration von Bitterstoffenbei den Grapefruits im Gegensatz zu den Pampelmusen in Grenzen hält, kann die nur mässig saure Rote Grapefruit 'Rubra' im vollständig ausgereiften Zustand ohne Probleme frisch verzehrt werden. Die Farbe des Fruchtfleischs sowie der Zuckergehalt der Früchte steigen allerdings mit der Höhe der Tagestemperaturen und der Sonnenintensität noch erfreulich an, so dass bis in den Dezember hinein geerntet werden kann.
Grapefruit 'Rubra' am Baum hängen lassen
Alles, was von der Ernte nicht gleich verzehrt wird, hält sich jedoch auch problemlos und sogar ungekühlt über mehrere Monate noch appetitlich frisch am Baum. Dementsprechend ergibt sich eine weitere Besonderheit der Roten Grapefruit 'Rubra': Lassen Sie die Früchte einfach bis zum nächsten Sommerbeginn am Baum hängen. So können sie noch ein Quäntchen süsser werden und färben vollständig aus.
Warum die Grapefruit 'Rubra' innen rot ist
Im Gegensatz zu den Blutorangen handelt es sich bei dem Pigment, das für die Rotfärbung des Fruchtfleischs dieser Grapefruitart zuständig ist, nicht um Anthocyan, sondern um das aus der Gruppe der Carotinoide stammende Lycopin (der gleiche Stoff, der für die rote Farbe der Tomaten zuständig ist), das von dieser Zitruspflanze hauptsächlich während der langen Hitzeperioden generiert wird. Von daher braucht die Rote Grapefruit 'Rubra' für ihre gute Ausfärbung im Gegensatz zu den Blutorangen keine kühlen oder kalten Nächte, sondern sehr viel Wärme, was dann auch bei der Standortwahl durch Sie unbedingt berücksichtigt sein muss.
Grapefruits nicht kompatibel mit bestimmten Medikamenten
Und noch etwas, das unter Umständen von Bedeutung für Sie sein kann: Einige Inhaltsstoffe der Grapefruits (hierbei vorrangig das im Abbauprodukt Naringinin enthaltene Naringin) können beträchtliche Nebenwirkungen mit bestimmten Medikamenten entwickeln, sodass bei der Einnahme solcher Präparate auf den Verzehr der Grapefruitfrüchte verzichtet werden muss.
Pflege bei der Überwinterung
Beim Anbau in Topfkultur gelingt es einigen dieser Zitrus-Sorten, wie auch der Roten Grapefruit 'Rubra' oftmals nicht, ihre recht gross heranwachsenden Früchte binnen einer Wachstumsperiode vollständig auszureifen. Daher müssen die bereits gebildeten Fruchtansätze mit Beginn des nächsten Frühjahrs weiter reifen. Eine gute Winterpflege ist deshalb von besonderer Wichtigkeit, wenn die Ernte gut ausfallen soll. Daher müssen die Raumtemperaturen während der Überwinterung bei noch vorhandenen Früchten am Zitrusbäumchen etwas höher angesetzt werden, als es die Pflanze selbst erfordert. Als Richtwert gilt für die Rote Grapefruit 'Rubra' 5 °C bei fruchtlosen Exemplaren, den früchtetragenden Bäumchen sollten Sie wenigstens 10 °C gönnen.
Noch ein Tipp in Sachen Schönheit und Schnitt
Da die natürliche Neigung der Grapefruit-Bäume zu einer Verzweigung geringer ist und da die Blattabstände der Citrus paradisi grösser sind als bei den Orangen, begünstigt ein regelmässiger, aber massvoller Schnitt Ihrer Roten Grapefruit 'Rubra' den Aufbau eine dichteren und besonders attraktiv aussehenden Krone.