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Essbare Prärielilie 'Indianerkartoffel'
Camassia quamash - Die violett blühende Indianerkartoffel
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Essbare Prärielilie 'Indianerkartoffel' kaufen
Vorteile
- Die wunderschön zierliche Pflanze ist nicht nur dekorativ und ein veritabler Bienenmagnet, für Experimentierfreudige bietet sie auch eine kulinarische Rarität – die essbare Lilienzwiebel.
- Prärielilien sind sehr robust. Weder Pflanzenkrankheiten noch Schädlinge oder Kälte bereiten der ‘Indianerkartoffel’ Probleme, sie ist frosthart bis -15°C.
- Die Pflanze ist mehrjährig und bildet Tochterzwiebeln, sie vermehrt sich also auch bei gelegentlicher "Ernte" einiger grossen Zwiebeln komplett selbständig.
Wuchs: Liliengewächs mit bis 40 cm hohen Blütenständen
Blüte: von Mai bis Juli, pro Zwiebel ein Blütenstand mit blau-violetten feinen Blütentrauben. Mit Tochterzwiebeln ab dem zweiten Jahr sofort eine grössere Blütenpracht.
Zwiebel/Ernte: Einzelne grosse Zwiebeln sollten nicht geerntet werden, damit die Pflanze im kommenden Jahr blüht.
Geschmack: fein erdig, rund, erinnert geschmacklich an eine dezente Mischung aus Kartoffeln und Spargel, dazu ein Hauch von Maronen
Beschreibung
Woher die essbaren Prärielilien stammen
Prärielilien stammen - wie es der Name schon sagt - aus den Weiten der Prärie im nordamerikanischen Westen, in den Bundesstaaten Idaho, Montana, Washington State und Oregon, dazu ist sie auch in den kanadischen Provinzen Britisch Columbia und Alberta zu finden. Der Name Quamash für die Lilien-Zwiebelpflanze stammt von den Nez Percé, einem Indianervolk, das am Columbia River und mehr noch an seinem Nebenfluss, dem Snake River lebt. Aber auch andere Indianerstämme, die Cree und die Blackfoot haben die essbaren Prärielilien als eine ihrer wichtigsten Winternahrungsquellen im Herbst gesammelt, gedünstet und gekocht, vor allem aber auch getrocknet, um so über den Winter eine stärkehaltige ‘Sättigungsbeilage’ zu haben. Die getrockneten Zwiebeln wurden auch zu Mehl verarbeitet, das in Teigen Verwendung fand. Die Quamash, die Indianerkartoffeln Nordamerikas waren im Nordwesten auch ein wichtiges Handelsgut, dass intensiv getauscht wurde und so bis nach Nordkanada und Alaska verbreitet war.Die essbare Prärielilie als eine der ‘vergessenen’ Nutzpflanzen Nordamerikas
Dass sich Indianer nicht ausschliesslich von Büffelfleisch, Lachsen, Quell- und Feuerwasser ernährten, wie man sich das nach der Lektüre von Karl Mays Heldenepen vielleicht denken könnte, scheint irgendwie klar. Aber durch die umfassende Kolonisierung Nordamerikas und des ‘Wilden Westens’ durch die weissen Siedler und durch die im 19. Jahrhundert vom expandierenden Amerikanischen Staat erzwungene Sesshaftigkeit und ‘Domestizierung ‘der Indianer in Reservaten ist ein schöner Teil der indianischen Esskultur und auch der dazugehörenden Pflanzen verschwunden – oder zumindest in Vergessenheit geraten: Einige Pflanzen wurden dann um die Jahrhundertwende, um 1900 durch das US Agrardepartement, die USDA aus dem Dornröschenschlaf erweckt (wie die Heidelbeere und auch die Cranberries), andere bleiben bis heute fast vergessen, wie die Essbare Prärielilie oder eine andere kartoffelähnliche Pflanze, die Apios americana, die noch die ersten europäischen Siedler an der Ostküste vor dem elenden Hungertod bewahrte. Auch der grossfrüchtigste und eindrücklichste Fruchtbaum Nordamerikas, der Pawpawbaum ist bis heute weitgehend ein Geheimtipp geblieben, zeitweise ein Europa fast beliebter als in den USA. Es ist also durchaus an der Zeit, ein Blick auf eine vergessene Indianerpflanze zu richten – umso mehr, als die Essbare Prärielilie wirklich eine kleine Schönheit darstellt.Ansprüche der Essbaren Prärielilie an den Standort
Richtig wohl fühlt sich die essbare Prärielilie Camassia quamash auf offenen, leicht feuchten Flächen, es mangelt ihr aber keineswegs an Durchsetzungsvermögen, sie behauptet sich auch in dichten Pflanzungen. In unseren Gärten brauch sie Vollsonne bis Halbschatten, kann in sandigen und auch in lehmigen, eher feuchten Böden wachsen; nur über den Winter hält sie keine Staunässe aus, da ist sie empfindlich. Botanisch gehört die Prärielilie zu den Liliengewächsen, deshalb ist die Indianerkartoffel eigentlich eine Zwiebel. Der Name ‘Indianerkartoffel’ kommt daher, dass der innerste Kern geschmacklich sehr mild und dezent kartoffelig daherkommt. Eine zweite Geschmacksassoziation, die sich unweigerlich aufdrängt, sind frisch gedämpfte Spargelspitzen. Auch das kommt botanisch nicht ganz überraschend: die ‘Indianerkartoffel’ gehört nicht nur zu den Liliengewächsen, sondern auch zur Ordnung der Spargelartigen. Alles klar?Das "Sammeln" und Ernten der ‘Indianerkartoffeln’
Als nicht domestizierte Art wird die ‘Indianerkartoffel’ gesammelt und nicht geerntet. Während die Kartoffel mit monströsen Erntemaschinen komplett ausgegraben und als Speise- oder Verarbeitungskartoffeln bis hin zu den Schnaps- und Schweinekartoffeln einem bestimmten Verbrauchszweck zugeführt wird, hält man sich bei der Prärielilie strikt ans Prinzip der Jäger und Sammler: Es werden nur ein paar der jeweils grössten Zwiebeln eingesammelt, der Rest bildet die Grundlage für die nächstjährige Ernte. Der Gartenanbau eines nachhaltigen Ewigen Gemüses in Reinkultur.Am besten Markiert man im Sommer die schönsten Pflanzenhorste mit einem Bambus oder Stab, und ab November kann dann vorsichtig geerntet werden. Mit der Grabgabel oder einem Spaten wird in sicherem Abstand zur Pflanze eingestochen und die Pflanze, der Zwiebelhorst wird angehoben, bis man die vielen kleinen Tochterzwiebelchen und in der Mitte die alten, schon bis zu 5cm grossen Zwiebeln sieht. Selbstverständlich erntet man nur die grossen Erdfrüchte, die kleinen lässt man im Boden, entnimmt höchstens eine Handvoll Tochterzwiebeln, um sie in einigen Abstand zu pflanzen und si die Blüh- und Anbaufläche zu vergrössern. Kühl und Dunkel können die Zwiebeln für einige Monate gelagert werden, die Temperatur sollte aber bei ca. 5°C bleiben, sonst beginnen die Zwiebelfrüchte schnell zu treiben. Am allerbesten aber lässt man die Indianerkartoffeln im Boden, bis man sie wirklich zum Kochen benutzen will. Das Erntefenster geht von November bis ca. Mitte März, nachher beginnt die Kraft der Zwiebeln wieder zu schwinden, weil sie ihre Inhaltsstoffe ins neue Wachstum investieren und auszutreiben beginnen.
Achtung: Man sollte immer einige grössere Zwiebeln im Boden lassen, die schon ein Jahr lang gewachsen sind. Mur sie können einen Blütenstand entwickeln – und vor lauter Erntegier wollen wir ja nicht auf die Schönheit der blauen Lilienblüten verzichten…
Essbare Prärielilien kochen und essen
In der Literatur ist manchmal zu lesen, dass die essbaren Prärielilienstundenweise, ja halbe Tage zu kochen seien. Auch unsere ersten Prärielilien haben wir deshalb endlos und unrettbar verkocht, wobei auffällig war, dass sie auch nach stundenweisem Kochen nicht wirklich zerfallen sind. Aber selbstverständlich haben wir dazugelernt: Die Zwiebeln von 3-5cm Grösse sind je nach Grösse nach 15-30 Minuten lind und zeigen so eher knapp gekocht das beste Aroma. Gekocht haben wir die die Prärielilien-Knollen in reinem Wasser – um bei der Degustation auch den reinen Eigengeschmack der Indianerkartoffeln wahrnehmen zu können. Wenn man die weichgekochten Erdfrüchte aufschneidet, so zeigen sich aussen zwiebelartige Schichten, die abgeschält g gegessen werden können und noch einen guten Biss haben; sie schmecken eher neutral, mit einem leicht gemüsigen Ton. Das Innere der Zwiebel aber hat eine ungleich feinere, wirklich an Kartoffeln erinnernde Konsistenz, doch eigentlich noch feiner, als hätte jemand schon etwas Rahm zum Kartoffelstock hinzugegeben. Vielleicht ist es die botanische Kenntnis, dass die Prärielilien zur Ordnung der spargelartigen Pflanzen gehören, vielleicht ist es auch das effektive Geschmackserlebnis – jedenfalls meint man im Inneren der Prärie-Zwiebel auch etwas Spargelartiges zu erschmecken.Wie könnte man die Indianerkartoffeln, die essbaren Prärielilien in einer modernen und sesshaften Küche servieren? Hier sind der kulinarischen Phantasie keine Grenzen gesetzt: Aus dem Wasser gezogen, so wie wir es versucht haben, oder zusätzlich mit einer Sauce Hollandaise veredelt oder aber in einer süssen Honigsauce gekocht wie die Maronen – alles ist möglich!