Der Pomelo Baum besticht durch seine dekorativen, großen Blätter und ebensolche Früchte. Er stammt zwar ursprünglich aus weitaus wärmeren Regionen, kann aber auch in unseren Breitengraden kultiviert werden. Hierbei sind jedoch einige Tipps bezüglich Standort und Pflege zu beachten.
Inhaltsverzeichnis
- Allgemeine Informationen über den Pomelo Baum
- Kann ich einen Pomelo Baum hierzulande anbauen?
- Oder besser nicht?
- Pomelo Baum pflanzen
- Standort
- Substrat
- Richtige Pflege des Pomelo Baums
- Gießen
- Düngung
- Muss ich Pomelo Baum schneiden?
- Pomelos ernten
- Zeitpunkt
- Ist der Pomelo Baum winterhart?
- Tipps zur Überwinterung
- Vermehrung
- Aussaat
- Stecklinge
- Tipps & Tricks
Allgemeine Informationen über den Pomelo Baum
Die eine Pomelo gibt es nicht. Vielmehr handelt es sich dabei um einen Sammelbegriff für verschiedene Pampelmusen-Varianten. Echte Pampelmusen sind ursprünglich in Südostasien beheimatet und werden heute ebenso wir die Grapefruit im sogenannten Zitrusgürtel angebaut. Dabei handelt es sich um das Gebiet zwischen dem 20. und dem 40. Breitengrad.
Die Pomelos, die hierzulande angebaut werden können, sind eine Kreuzung aus den Echten Pampelmusen, Citrus maxima, sowie den Grapefruits, Citrus paradisi. Die grün-gelben Früchte ähneln ihnen im Geschmack sehr, sind jedoch insgesamt milder. Auffällig ist, dass sie kaum Kerne besitzen.
Beim Pomelo Baum handelt es sich um eine großfruchtige Zitruspflanze. Die enorme Größe macht sich jedoch nicht nur in den Früchten an sich bemerkbar; auch die Blätter und dekorativen weißen Blüten sind deutlich größer als bei anderen Zitrusgewächsen.
Kann ich einen Pomelo Baum hierzulande anbauen?
Die klimatischen Bedingungen sind hierzulande alles andere als identisch mit jenen im Zitrusgürtel. Daraus lässt sich schließen, dass ein Anbau nicht leicht sein wird. Ist er auch nicht, allerdings auch nicht unmöglich. Vermutlich wird der Ertrag nicht so hoch sein wie bei anderen Zitruspflanzen, jedoch gibt es inzwischen im Fachhandel Züchtungen, die sich gut kultivieren lassen und auch Früchte hervorbringen. Selbst, wenn es nicht zur Fruchtbildung kommt: der Pomelo Baum ist derart dekorativ, dass er auch so einen sehr guten Eindruck macht.
Oder besser nicht?
Das A und O beim Kultivieren eines Pomelo Baums ist der richtige Standort. Wenn kein warmes, geschütztes Plätzchen im Freien oder ein Wintergarten zur Verfügung stehen, sollte von seinem Anbau Abstand genommen werden. Ansonsten gibt es keinen Grund, das exotische Gewächs zu pflanzen.
Pomelo Baum pflanzen
Grundsätzlich ist es sinnvoll, den Pomelo Baum in Kübelhaltung zu kultivieren. Aufgrund seiner nicht vorhandenen Frosthärte kann er den Winter über nicht im Freien verbringen. Es macht jedoch auch keinen Sinn, ihn alljährlich im Herbst auszugraben und im Frühjahr wieder einzupflanzen. Demzufolge sollte ihm ein großes, stabiles Pflanzgefäß zur Verfügung gestellt werden. Dieses muss unten Löcher haben, durch die überschüssiges Gießwasser abfließen kann.
Lubera-Tipp: Alle zwei bis drei Jahre im zeitigen Frühjahr in ein größeres Pflanzgefäß umtopfen!
Standort
Der Pomelo Baum braucht einen warmen, hellen und sonnigen Standort. Ideal ist es, wenn dort viele Stunden am Tag eine Sonneneinstrahlung vorhanden ist. Des Weiteren sollte er – wenn möglich – vor einer Hauswand platziert werden. Diese bietet ihm nicht nur Schutz, sondern speichert zusätzliche Wärme, die sie wiederum an die Pflanze abgibt. Alternativ eignet sich auch eine Hausecke.
Auch ist es möglich, das Gewächs ganzjährig in einem Wintergarten zu kultivieren. Dieser sollte warm sein und möglichst sonnendurchflutet.
Lubera-Tipp: Optimal wäre es, wenn der gewählte Standort im Freien überdacht wäre.
Substrat
Als Substrat eignet sich handelsübliche Zitruspflanzenerde, da diese locker und durchlässig ist. Unten in das Pflanzgefäß kann zudem eine Drainage aus Kies oder Schotter gelegt werden, die zusätzlich dazu beiträgt, Staunässe zu vermeiden.
Richtige Pflege des Pomelo Baums
Das Zitrusgewächs benötigt ein wenig Aufmerksamkeit seitens des Pflanzenfreundes. Da es hierzulande leider nicht möglich ist, die bestmöglichen Standortbedingungen für den Pomelo Baum zu schaffen, sollte er zumindest das Optimum an Pflege bekommen.
Gießen
Das Substrat sollte niemals komplett austrocknen, allerdings darf sich keinesfalls Staunässe bilden. In der Regel sind die Pflanzgefäße sehr tief, so dass eine Fingerprobe nicht möglich ist. Stattdessen empfiehlt sich die Verwendung eines Feuchtigkeitsmessers mit einer langen Sonde an. Dieser zeigt an, ob die unteren Erdschichten trocken sind oder nicht. Erfahrungsgemäß muss überwiegend bei warmem und sonnigen Wetter gegossen werden, da dann die Verdunstung sehr hoch ist.
Düngung
Handelsüblicher Zitrusdünger ist gut geeignet, den Pomelo Baum mit Nährstoffen zu versorgen. Dabei ist darauf zu achten, dass er neben Stickstoff, Phosphat und Kalium auch andere Spurenelemente enthält.
Gedüngt wird während der Vegetationszeit von Mai bis August einmal wöchentlich zusammen mit dem Gießwasser. Sollte keine Wassergabe erforderlich sein, entfällt auch die Düngung.
Muss ich Pomelo Baum schneiden?
Die dekorativen Bäume sind nicht gerade dafür bekannt, dass sie schnell und ausufernd wachsen. Im Gegenteil: hierzulande entwickeln sie sich eher zurückhaltend. Genau solch ein Verhalten sollte man auch beim Schneiden an den Tag legen, da die Gewächse radikale Schnittmaßnahmen nicht verkraften würden. So wird lediglich im Frühjahr die Krone ein wenig in Form gebracht. Abgesehen davon werden abgestorbene sowie trockene Triebe entfernt. Dies kann ganzjährig geschehen.
Pomelos ernten
Nun hat man als Hobbygärtner so viel Zeit in die Pflege seines Pomelo Baums investiert, dass man auch irgendwann den Lohn dafür haben möchte. In diesem Falle: die saftigen Früchte. Leider ist es so, dass ein selbstgezogenes Bäumchen etwa 20 Jahre braucht, bis es erstmals Blüten und somit Früchte hervorbringen wird. Ein wenig Geduld ist also gefragt…
Zeitpunkt
Im späten Frühling öffnen sich die großen, weißen, duftenden Blüten des Pomelo Baums. Aus ihnen entwickeln sich im Laufe des Sommers die begehrten Früchte, welche ab August/September erntereif sind.
Ist der Pomelo Baum winterhart?
Zwar ist der Pomelo Baum nicht ganz so kälteempfindlich wie andere Zitruspflanzen, verträgt jedoch keinen Frost. Demzufolge darf er die kalte Jahreszeit keinesfalls im Freien verbringen. Da er eine lange Überwinterungszeit hat, muss der Baum bereits im Oktober in ein Winterquartier gebracht werden. In diesem sollte es zwischen 10°C und 15°C warm sein.
Wenn das Gewächs hingegen ganzjährig in einem Wintergarten kultiviert wird, so kann es auch den Winter dort bleiben.
Lubera-Tipp: Je wärmer ein Winterquartier ist, desto heller muss es sein.
Tipps zur Überwinterung
Auch im Winter muss der Pomelo Baum regelmäßig gegossen werden. Keinesfalls darf das Substrat austrocknen. Düngegaben hingegen sind nicht notwendig. Während der Überwinterung ist zudem eine regelmäßige Schädlingskontrolle wichtig.
Erst Mitte/Ende April, wenn es wärmer geworden ist, wird die Überwinterung beendet. Der Baum darf dann wieder an einen geschützten Standort im Freien.
Vermehrung
Es ist gut möglich, einen Pomelo Baum zu vermehren. Bei der Aussaat ist es jedoch nicht gewiss, was tatsächlich für ein Gewächs dabei herauskommt, da die hier erhältlichen Früchte überwiegend Kreuzungen sind. Dennoch sollte man es versuchen, da zumindest ein dekoratives Gewächs dabei herauskommen wird. Die Erfolgschancen stehen gut: die Zitruspflanzen sind sehr willig, sich zu vermehren.
Aussaat
Für die Aussaat muss man die Kerne aus einer Pomelo Frucht herausholen. Sie benötigen keinerlei Vorbehandlung.
- Anzuchttöpfchen mit Aussaaterde füllen
- Pro Topf einen Kern auf das Substrat legen und dünn mit Erde bedecken
- Anfeuchten
- Plastiktüte über das Gefäß ziehen (regelmäßig lüften)
- Hellen, warmen Standort wählen
Nun dauert es mehrere Wochen, bis sich die ersten Keimlinge zeigen. Manchmal sogar Monate. Während dieser Zeit muss das Substrat gleichmäßig feucht, jedoch nicht nass gehalten werden. Haben die jungen Pflanzen drei Blätter gebildet, werden sie in größere Gefäße mit Zitruspflanzenerde umgetopft. Sie können dann bereits ins Freie, sollten jedoch noch nicht praller Sonne ausgesetzt werden.
Stecklinge
Wer bereits einen Pomelo Baum hat, kann von diesem einen Steckling gewinnen. Dieser wird in ein eigenes Töpfchen mit Anzuchterde gesetzt und an einem hellen und warmen Standort ohne direkt Sonne kultiviert. Mit etwas Glück wird er dort Wurzeln bilden.
Tipps & Tricks
Hat man Pomelos aus eigener Ernte, so sollte man diese auch artgerecht schälen. Dies ist einfacher gesagt als getan, da die Schale mehr als 2 cm dick sein kann.
- Mit einem langen Messer zwei Schnitte quer über die Frucht durchführen, so dass sich ein Kreuz ergibt
- Einen Finger oben in die Kreuzung der vier Teile schieben
- Schale zunächst zur Seite schieben, dann abziehen
- Einzelne Kammern ebenfalls mit dem Messer aufschneiden
- Häute entfernen, da diese bitter sind
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Triebe am Pomelostamm