Der Kerzenstrauch Cassia didymobotrya ist eine wunderschöne, nicht winterharte Kübelpflanze, die wir rund um das Mittelmeer in Gärten und Parks finden. Der gelb blühende Kerzenstrauch hat nicht nur viele Namen, sondern auch eine interessante Herkunft. Wie ihr Cassia didymobotrya auch hierzulande zum Blühen bringen könnt, zeigt euch dieser Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Wissenswertes über Cassia didymobotrya
Die Vielfalt der Pflanzen, die wir im Mittelmeerraum finden, ist enorm. Häufig sind es nicht nur ursprünglich mediterrane Pflanzen, sondern auch viele 'Exoten' aus anderen Teilen der Welt. Für viele Pflanzen ist das mediterrane Klima ideal, denn es entspricht ihren heimischen Klimabedingungen. Natürlich ist es der Mensch, der für den Pflanzenimport gesorgt hat, um Gärten und Parks zu verschönern.
Ein solch weit gereister Exot ist auch der Kerzenstrauch mit dem botanischen Namen Cassia didymoborya. Ursprünglich stammt er aus dem tropischen Afrika, Südindien, Sri Lanka sowie Malaysia, ist aber heute auch in weiten Teilen des Mittelmeerraums als Zierpflanze weit verbreitet. Kein Wunder, denn die Pflanze blüht lange und ausdauernd. Auffällig ist auch die Vielfalt der Namen, die man für Cassia didymoborya findet. Lateinisch wird sie auch als Senna didymoborya bezeichnet. Im Deutschen finden sich die Trivialnamen
- Geflügelte Senna,
- Gewürzrinde
- Kerzenstrauch,
- Erdnuss-Kassie
- Erdnussbutter-Kassie oder nur
- Kassie (manchmal auch Cassie).
Dabei ist der Bezug zur Erdnuss und der Erdnussbutter dem Geruch der Blätter geschuldet. Der Kerzenstrauch ist ein Strauch oder auch kleiner Baum, der hierzulande natürlich im Kübel wachsen muss. Er wird als Kübelpflanze 1,50 bis 2 m hoch, ist also vom Höhenwachstum gesehen, gut beherrschbar. Die gelben Blüten erscheinen am Ende der Äste als Teil der auffälligen 'Blütenkerzen'. Diese sind im geschlossenen Zustand zunächst metallisch schwarz-grün, werden aber nach dem Öffnen strahlend gelb. Da immer einige Blüten offen, andere geschlossen sind, entsteht ein schöner Kontrast aus Blüten und Knospen. Im Wintergarten kann die Senna oder Cassia didymobotrya fast das ganze Jahr über blühen. Sehr gut zu den tollen Kerzenblüten passen auch die gefiederten Blätter, die an Akazien erinnern. Die jungen Blätter sind anfänglich fein behaart, was auch sehr hübsch wirkt.
Die optimale Pflege für den Kerzenstrauch
Der Kerzenstrauch ist eine typische Wintergartenpflanze, die gleichbleibend warm und feucht gehalten werden muss.
Der ideale Standort für Cassia dymobotrya.
Es muss aber nicht zwangsläufig ein Wintergarten vorhanden sein, um den Kerzenstrauch zu kultivieren. Die Kultur kann auch auf Balkon und Terrasse in Kombination mit einem temperierten Winterquartier gelingen. Als tropische Pflanze benötigt die Cassia keineswegs ausschließlich die volle Sonne. Im Gegenteil: Damit der Durst der Pflanze nicht überhand nimmt, kann sie auch im Halbschatten platziert werden. Der Durst ist deswegen groß, da die Oberfläche des paarigen Federlaubs sehr groß und zudem sehr weich ist. Das bedeutet besonders viel Verdunstung von Wasser. Die Blütentriebe werden bis zu 1 m lang, so dass der Kerzenstrauch durchaus Platz benötigt. Es lohnt sich aber, denn das gelbe Blütenmeer ist wirklich fantastisch.
Gießen und Düngen beim Kerzenstrauch
Der Wasserbedarf ist weit überdurchschnittlich, tägliches Gießen ist also nötig. Wer eine Bewässerungsanlage installiert hat, kann sich damit helfen. Dabei solltet ihr aber beachten, dass nur konstante Temperaturen und Lichtbedingungen auch zu einem konstanten Wasserbedarf führen.
Auch der Düngebedarf ist nennenswert. Es wird empfohlen, die Cassia von April bis August ein- bis zweimal pro Woche mit einem Volldünger oder Kübelpflanzendünger zu versorgen. Bei der Dosierung sind die Angaben des Herstellers erforderlich. Bei der Düngung solltet ihr wie beim Gießen das aktuelle Wachstum berücksichtigen.
Topf und Erde bei der Cassia
Da die Pflanze üppig wächst, ist auch ein regelmäßiges, dh. jährliches Umtopfen erforderlich. Dazu wird in den ersten Jahren, wenn sich die Cassia von einer kleinen Pflanze zu einem nennenswerten Strauch entwickeln soll, jeweils ein etwas größerer Topf erforderlich. Wenn die gewünschte Höhe erreicht ist, reduziert man jährlich den Wurzelballen etwas. So kann der Wurzelballen zusammen mit neuer Erde in den alten Topf gepflanzt werden. Die Erde kann normale und humose Pflanzerde sein. Die Erde sollte keinen oder nur wenig Torf enthalten. Wichtig sind dagegen kleine Steinchen wie Kies, Poroton oder Schotter, die als grobkörniges Drainagematerial helfen, Staunässe zu vermeiden. Zeitpunkt für das Umtopfen ist der späte Winter oder das frühe Frühjahr.
Der Schnitt beim Kerzenstrauch
Sowohl das Wachstum des Kerzenstrauchs als auch der Verlust der Blätter ermöglichen regelmäßige Schneidearbeiten. Das Schneiden betrifft zunächst regelmäßig verblühte Blüten. Wenn diese entfernt werden, bilden sich bald schon neue Blüten in den Blattachseln.
Ein jährlicher Schnitt ist darüber hinaus in den frühen Frühjahrswochen -parallel zum Schneiden- sinnvoll. Junge, noch kleine Pflanzen werden durch ein wiederholtes Stutzen häufiger verzweigt und damit attraktiver und blütenreicher. Bei älteren Pflanzen kann ein Verjüngungsschnitt sinnvoll werden, wenn das Wachstum und die Blüte schwächer geworden sind.
Cassia didymobotrya überwintern
Die Überwinterung muss im temperierten Winterquartier bei ca. 10° - 15° C erfolgen. Gelegentlich kann die Temperatur auch niedriger sein, allerdings nur an wenigen Tagen. Ansonsten wird der Wiederaustrieb schwieriger. Ein Wiederaustrieb ist erforderlich, da die Cassia einen Teil der Blätter verliert. Je nach Belaubung reduziert sich auch der Durst, dennoch muss sichergestellt sein, dass die Erde leicht feucht bleibt.
Die Überwinterung beginnt im Oktober oder November und dauert bis zum April. Es hängt von den konkreten Temperaturen ab, ob Cassia didymobotrya raus kann oder nicht.
Literatur: Wolfgang Kawollek: Pflanzen für den Wintergarten, Stuttgart 2005
Fotos und Text: Dr. Dominik Große Holtforth
Hallo Dominik!
Vielen Dank. Den Topf habe ich gestern getaucht. Zudem wurde ein anderer Standort gewählt.
Die Cassia steht im hellen Wohnzimmer und nicht mehr in der Sonne.
Der Boden wird feucht gehalten. Bis auf ein paar neuen Blüten ansätzen, sieht die Pflanze leblos
aus. Die Blätter hängen herab. Sie drehen sich nicht, wie bisher, am Morgen ins Licht. Beim Rückschnitt bin ich unerfahren. Das Bäumchen wurde Jahrelang so gut wie nicht zurückgeschnitten.
Ich versuche mal ein Bild anzuhängen
Bernhard
Hallo,
alle Äste mit verwelkten Blättern, die sich nach dem Tauchen nicht kurzfristig erholt haben, sollten entfernt werden. Wenn die Blättchen labberig und leblos herunterhängen, sind sie leider verloren. Danach sollte regelmäßig gegossen werden, damit die Pflanze sich erholen kann.
Viele Grüße
Dominik