Wer eine Kamelie pflanzen will, sollte sich ein wenig Zeit nehmen, um für seinen Standort die richtige Kameliensorte auszuwählen. Kamelien sind wunderschöne Gartenpflanzen, die aber auch nicht ganz pflegeleicht sind. In diesem Beitrag findet ihr wichtige Hinweise und Tipps, wie man eine Kamelie pflanzen und pflegen muss. Übrigens, wenn ihr selber eine Kamelie besitzen möchtet, könnt ihr bei Lubera drei verschiedene Sorten - z.B. die wunderschöne, rosafarbene Camellia japonica 'Mrs. Tingley' kaufen.
Inhaltsverzeichnis
Wissenswertes, wenn ihr eine Kamelie pflanzen möchtet
Kamelien sind winterliche Stars in vielen Wintergärten, Gärten und Parks. Die 'Rose des Winters' ist nur einer von vielen liebevollen Beinamen, die ihr wegen ihrer wunderschönen Blüten gegeben wurden. Im 19. Jahrhundert kam es sogar zu einem regelrechten Kamelien'Hype', als die Pflanze zum ersten Mal in europäischen Gärten gepflanzt wurde. 'Die Kameliendame', 'La Traviata' und andere Ehrungen in Kunst und Kultur begründeten den Siegeszug der Kamelie fern ihrer südostasiatischen Heimat. Sie stammt ursprünglich aus Japan und dem südlichen China. Botanisch heißt sie Camellia japonica und gehört zu den Teestrauchgewächsen. Sie ist also eng verwandt mit der noch viel berühmteren Teepflanze, der Camellia sinensis.
Wuchs und Blüte
Die Kamelie ist ein immergrüner Halbstrauch, der aber in idealen Bedingungen durchaus mehrere Meter hoch werden kann. Kamelien sind hierzulande bedingt winterhart, deshalb ist es wichtig, die passende Kameliensorte für euren Standort auszuwählen. Das Laub der Kamelie ist elegant dunkelgrün und läuft spitz zu. Die Länder sind leicht gezackt oder gezahnt. Bei frühblühenden Sorten erscheinen die Knospen schon im Herbst und werden im Laufe des Winters immer dicker. Irgendwann beginnt die Blütenfarbe durchzuschimmern, so dass die Vorfreude auf die Kamelienblüte größer wird. Diese kann man aufgrund züchterischer Hingabe in einer großen farblichen Vielfalt und in vielen Formen genießen. Allerdings ist die Winterhärte der Sorten recht unterschiedlich, so dass man die Frosttoleranz bei einer Anschaffung einer Kamelie unbedingt beachten muss.
Die Geografie der Kamelie
Wenn man erfolgreich eine Kamelie pflanzen möchte, sollte man sich also ansehen, wo Camellia japonica herkommt. Zunächst einmal ist wichtig, dass sie in Japan und China ein Verbreitungsgebiet mit einer großen Nord-Süd-Ausdehnung hat. Es gibt also Kamelien, die kühlere Temperaturen aushalten, während andere wärmeliebend sind. Wenn man sich insbesondere die geografischen Bedingungen Japans anschaut, wird klar, dass Kamelien auch in Höhenlagen wachsen. Dort schwanken die Temperaturen, so dass auch wärmeliebende Kamelien kühlere Temperaturen aushalten.
Schließlich zeigt noch ein ganz detaillierter Blick, dass Kamelien in ihrer Heimat Waldpflanzen sind. Sie wachsen dort natürlich in Bergwäldern, wo sie halbschattige Plätze in der Nähe von größeren Gehölzen bevorzugen. Die Bezeichnung lichter Schatten bedeutet, dass im Winter unter laubabwerfenden Bäumen mehr Licht angeboten wird. Im Sommer wird die Sonne dann vom Laubdach der umgebenden Bäume ferngehalten. Der ursprüngliche Standort der Camellia japonica ist daher stets feucht, aber nicht nass. Für Ernährung und Schutz der Wurzeln im Winter sorgt das abgefallene Laub der in der Nachbarschaft stehenden Bäume.
Der Jahreszyklus der Kamelie
Den Beinamen 'Rose des Winters' trägt die Kamelie zu recht. Die Blüten erscheinen je nach Witterungsverlauf im Winter oder frühem Frühjahr. Die durch den Klimawandel immer milder werdenden Winter führen dazu, dass die Kamelienblüte immer früher einsetzt. Allerdings gefährdet das die Kamelie auch. Denn ein milder Januar schließt nicht aus, dass es im März oder sogar im April noch Fröste geben kann. Da aber bei der Kamelie nach der Blüte der Austrieb erfolgt, ist dieser -also das junge Laub- durch Spätfröste gefährdet. Da die Kamelie eher langsam wächst, sind erfrorene Triebe für eine gedeihliche Entwicklung nicht günstig. Im frühen Sommer ist der Austrieb dann abgeschlossen und die Kamelie tankt Kraft für die nächste Blüte.
Eine Kamelie pflanzen - so solltet ihr vorgehen
Ausgestattet mit diesem Hintergrundwissen dürfte es euch deutlich einfacher fallen, die richtige Kamelie zu finden.
Lernt euren Standort kennen
Als erstes müsst ihr klären, ob ihr an einem im Winter milden oder kalten Standort wohnt. Mild sind Weinbaugebiete, Flusstäler oder auch küstennahe Standorte. Dagegen findet man kalte Standorte in den Mittelgebirgen, im Alpenvorland und in den Alpen selbst. Auch im Südosten und Teilen des Ostes kann es im Winter recht frostig werden.
Neben der 'Großwetterlage' in der Region ist weiter wichtig, wie der Mikrostandort in eurem Garten oder an eurem Haus ist. Habt ihr überhaupt einen für die Kamelie geeigneten Standort? Dieser ist schattig bis halbschattig, im Winter aber heller. Die Kamelie muss vor Frösten, insbesondere an kalten Wintermorgenden geschützt sein.
Die richtige Sorte
Für einen milden Standort an einem geschützten Platz könnt ihr eine Kamelie pflanzen, die eine höhere Frosttoleranz hat. Vollständig winterharte Kamelien werdet ihr aber nicht finden. Winterhärter sind häufig Sorten, die Kälte und Winter bereits im Namen tragen wie etwa 'Snow White' oder 'Matterhorn'. Erkundigt euch beim Kamelienkauf genau nach der Sorte. Winterhärter sind auch die Kamelien Pflanzen der Schwestern-Art Camellia sasanqua. Sie blühen bereits im Herbst, haben aber nicht ganz so üppige Blüten. Inspirieren lassen könnt ihr euch auch bei einer der zahlreichen Kamelienausstellungen, zu denen dieser Beitrag eine Übersicht bietet.
Wenn es bei euch allerdings eher kalt ist und ihr keinen geeigneten Standort im Garten findet, solltet ihr darauf verzichten, eine Freiland-Kamelie auszupflanzen. In diesem Fall könnt ihr Kamelien als Kübelpflanzen halten und habt bei den Sorten überhaupt keine Beschränkung.
Der Mikrostandort
Nach meiner Erfahrung, die bei den Kamelien nicht ganz leicht war, ist der so genannte Mikrostandort für den Pflegeerfolg entscheidend. Mittlerweile habe ich einen kleinen Kamelienhain im Vorgarten mit drei schönen Kameliensorte. Meine Lieblingssorte ist Black Lace mit den knallroten Blüten im Dachziegelmuster. Die Sorte Matterhorn ist strahlend weiss, während Bonomiana ein helles Rosa zeigt. Die drei Kamelien stehen recht eng beieinander und sind nach Osten geschützt durch eine Zuckerhutfichte und eine Lavendelheide. Nach Westen mildert eine Buchsbaumhecke den Wind ein wenig ab.
Die Kamelien stehen also deutlich geschützt, aber auch beschattet, so dass sie weder zu trocken werden, noch zuviel Wind abbekommen. Am besten geht es ihnen bei feuchtem milden Wetter. Davon haben wir hier im Westen leider genug. Da im Vorgarten kein Laubbaum steht, versorge ich die Kamelien im Herbst mit einer Laubdecke aus dem hinteren Garten. Das Laub lege ich dicht gepackt um den Stamm auf die Pflanzscheibe. Es versorgt die Pflanzen mit Nährstoffen, sorgt aber auch dafür, dass der Boden feucht bleibt.
Die Pflanzung im Garten
Für die Pflanzung habe ich große Pflanzlöcher ausgehoben. Sie sollten doppelt so groß sein wie der Wurzelballen, wenn ihr eine Kamelien pflanzen wollt. Als Erde müsst ihr unbedingt Rhododendronerde kaufen und verwenden, denn die Kamelien brauchen ein leicht saures Milieu. Zunächst wird das Pflanzloch mit Rhododendronerde zur Hälfte aufgefüllt. So ist gewährleistet, dass auch unterhalb des Ballens saure Erde ist. Dann setzt ihr die Pflanze bzw. den Ballen ein und füllt das Pflanzloch mit Rhododendronerde auf. Die Erde wird fest angedrückt, damit die Kamelie Halt hat. Nach der Pflanzung müsst ihr eine Woche lang jeden 2. Tag gießen.
Der ideale Pflanzzeitpunkt ist der Herbst oder das Frühjahr nach der Blüte. Wenn ihr im Frühjahr pflanzt, könnt ihr im nächsten Winter schon mit Blüten rechnen. Bei der Herbstpflanzung könnte je nach Witterung die Winterblüte eingeschränkt sein.
Die Pflanzung im Kübel
Wenn ihr im Topf oder Kübel eine Kamelie pflanzen wollt, geht ihr ähnlich vor. Der Kübel sollte einen guten Stand haben, damit die immergrüne Kamelien nicht vom Wind erfasst und umgeweht wird. Der Kübel muss natürlich ein Loch haben. Eine Drainageschicht aus Erde und festem Material wie Kiesel oder Poroton sorgt für sicheren Wasserabfluss. Bei der Kübelpflanzung verwendet ihr ausschließlich Rhododendronerde. Bei der Pflege der Kübelkamelie müsst ihr darauf achten, dass die Erde konstant feucht bleibt. Das gilt auch für das Winterquartier. Dieses ist kühl und hell. Idealer Weise steht die Kamelie im Winter so, dass ihr auch ihre schönen Blüten bewundern könnt.
Hallo,
wir haben ein altes Haus gekauft das abgerissen werden soll.
Auf der Westerseite steht eine Kamelie die eine Höhe von etwa 4 Meter und einen Durchmesser von etwa 1 Meter hat.
Haben wir die Chance die Pflanze zu retten wenn sie dort nicht stehenbleiben kann ?
Wie groß wird die Wurzel etwa sein ?
Gruß Herbert
Hallo,
die Kamelie wurzelt breit und eher flach. Bei der Größe besteht das Risiko, dass sie das Umpflanzen nicht überlebt. Wie groß ist denn der Baum. Die Größe der Krone gibt einen Hinweis auf den Durchmesser der Wurzeln. Wenn man ganz tief aushebt, kann man möglichst viele Wurzeln retten. Das ist aber natürlich sehr aufwändig. Wenn die Kamelie schön blüht, sollten Sie ihren Wert nicht unterschätzen. Wissen Sie, welche Sorte es ist?
Viele Grüße
Dominik Große Holtforth