Wir empfehlen für Kakis im mitteleuropäischen Klima einen warmen, geschützten Standort. Im Herbst sehen die Früchte sehr exotisch aus, doch je nach Mikroklima und Wetter sind unsere Kakis ‘Aroma’ noch nicht ganz essreif - und es wird bereits kalt und nass, es ist mitten im November. Die Kakipflanzen verlieren die Blätter und die Früchte fallen nun umso mehr auf. Jetzt müssen sie ja reif sein! Einer Kostprobe kann ich mich nicht länger entziehen und pflücke geschwind eine Frucht.
Ergebnis: Die Kaki ‘Aroma’ ist noch nicht süss, dafür aber adstringierend. So ist das kein Hochgenuss. Also was tun? Die diesjährige Ernte einfach abschreiben? Wir von Lubera geben uns damit nicht zufrieden!
Immer wieder lesen wir davon, dass Kakifrüchte bis nach dem ersten Frost am Baum hängen sollen, danach wären sie geniessbar. Also starten wir den Selbstversuch. Bevor der erste knackige Nachtfrost draussen alles erstarren lässt, ernten wir zwei weitere gelborange, feste Kakis. Die beiden wandern in den Tiefkühlschrank. Damit sie richtig durchfrieren, bleiben sie dort über Nacht. Am nächsten Morgen tauen wir sie langsam bei Zimmertemperatur auf. Das Äussere hat sich verändert, die Früchte sind dunkler und sie fühlen sich weicher an. Das Innere präsentiert sich ebenfalls dunkler, deutlich glasiger und weicher. Der skeptisch durchgeführte Geschmackstest bestätigt: Keine Adstringenz mehr, der Geschmack hat sich deutlich verbessert. Essreif!
Nur wenige Tage später kam der erste Nachtfrost mit minus 5 °C und sternenklarem Himmel, kurz darauf überraschte die Autofahrer morgens der erste Schnee. Und kaum war der Schnee geschmolzen, pickten die ersten Singvögel an den übrigen Kakis, die noch an den Bäumen hingen. Zwei Tage später waren keine Früchte mehr zu sehen. Geduldig haben die Wildtiere gewartet, bis der erste Frost die grossen (aber nicht heimischen) Früchte essbar machte – um dann zuzuschlagen. Schlaue Vögel. Nur gut, dass wir jetzt wissen, wie wir ihnen zuvorkommen können, Tiefkühlschrank sei Dank!
Übrigens: Kakis können – wenn man mehr Geduld hat – auch klassisch nachreifen, indem man sie mit reifen Früchten wie Äpfeln zusammen lagert. Dann bleibt die Gewebestruktur besser erhalten.
Kaki adstringierend