Ein Feigenbaum mit seinen markanten, großen Blättern ist für viele Inbegriff mediterranen Flairs. Wie Ihr den Feigenbaum düngen könnt, möchte ich in diesem Beitrag zeigen und dabei über meine Erfahrungen berichten. Auch Tipps zur Pflege der Feige, zum Schnitt und zur Überwinterung findet Ihr in diesem Beitrag. Im Lubera Shop finden Sie ein großes Sortiment an Feigenbäumen.
Inhaltsverzeichnis
- Feigenbaum düngen - die Grundlagen der Düngung
- Die wichtigsten Pflanzennährstoffe
- Spurenelemente
- Kunst- oder organischer Dünger
- Kübel oder Freiland
- Feigenbaum düngen - so düngt Ihr richtig
- Düngen von Feigenbäumen im Kübel
- Düngen von ausgepflanzten Feigenbäumen
- Gießen von Feigenbäumen
- Die Pflege von Feigenbäumen
- Den Feigenbaum schneiden
- Den Feigenbaum überwintern
Feigenbaum düngen - die Grundlagen der Düngung
Pflanzen -so auch der Feigenbaum- benötigen Nährstoffe, um die Vitalfunktionen und das Wachstum sicherzustellen. Insbesondere laubabwerfende und stark wüchsige Pflanzen wie die Feigenbäume haben einen nennenswerten Nährstoffbedarf.
Die wichtigsten Pflanzennährstoffe
Die wichtigsten Pflanzennährstoffe zeigt die vielfach bekannte N-P-K Formel an: Stickstoff (Nitrat), Phosphor und Kalium sind die Basisnährstoffe, die Pflanzen wie die Feige benötigen. Dabei ist der Stickstoff maßgeblich für das Pflanzenwachstum, Phosphor für die Blüten- und Fruchtbildung und Kalium für die allgemeine Pflanzengesundheit.
Spurenelemente
Neben diesen Basisnährstoffen sind weiter eine Vielzahl von Spurenelementen wichtig, zu denen z.B. Eisen, Magnesium, Kupfer und Zink gehören können. Die jeweilige Zusammensetzung von Düngeprodukten solltet Ihr darauf hin überprüfen, ob sie den Anforderungen Eurer Pflanzen entspricht. Wenn Ihr den Feigenbaum düngen wollt, gibt es allerdings keine besonderen Anforderungen an die Spurenelemente. Insofern ist die übliche Zusammensetzung eines Volldüngers passend.
Kunst- oder organischer Dünger
Die genannten Pflanzennährstoffe kommen in der Natur in einer Vielzahl von organischen Materialien und Verbindungen vor. Daher ist die organische Düngung eine gute Alternative zur mineralischen Düngung, bei der die Nährstoffe unmittelbarer verfügbar sind. Da Kunstdünger -wie es der Name schon sagt- ein Kunstprodukt ist, unterstützt dieser nicht das natürliche Bodenleben, er kann sogar bei Überdüngung kontraproduktiv wirken. Außerdem ist die Produktion von Kunstdünger mit hohem Energieeinsatz und anderen negativen Folgen verbunden. Insofern sollte die organische Düngung der künstlichen Düngung vorgezogen werden.
Kübel oder Freiland
Ein wesentlicher Unterschied für die Düngung ist, ob die Pflanze ausgepflanzt ist oder ob der Feigenbaum im Topf gehalten wird. Bei Feigenbäumen ist beides möglich. In milden Gegenden wie etwa Weinbaugebieten können Feigenbäume bedingt winterharter Sorten an geschützte Stellen ausgepflanzt werden, während das in kälteren Regionen keine gute Idee ist. Bei ausgepflanzten Feigenbäumen wird ein nennenswerter Anteil der Nährstoffversorgung aus der Gartenerde bezogen, die bei einem gesunden und naturnah geführten Garten über ein reichhaltiges Bodenleben verfügt. Dieses Bodenleben führt zu einer schnellen Zersetzung von Laub und anderen Pflanzenteilen und damit zu einer guten Verfügbarkeit der Nährstoffe. Im Freiland ist also zusätzliche Düngung nur dann erforderlich, wenn das Wachstum der Pflanze unzureichend ist. Nach meiner Erfahrung ist das aber in einem guten Gartenboden regelmäßig nicht der Fall.
Feigenbaum düngen - so düngt Ihr richtig
Also müsst Ihren Euren Feigenbaum düngen, wenn dieser im Kübel steht oder vielleicht in einem nur kleinen Beet an einer Hauswand. Dieses ist ein bevorzugter Platz für Feigenbäume, da sie dort geschützt und wärmer wachsen können.
Düngen von Feigenbäumen im Kübel
Feigenbäumen sollten mit einem ausgewogenen Volldünger der Nährstoffkombination 6-6-6 oder 8-8-8 versorgt werden. Ideal ist ein wasserlösliches Produkt, das über das Gießwasser verabreicht wird. Die Flüssigdüngung hat den entscheidenden Vorteil, dass die Nährstoffe mit dem Wasser auch in tiefere Regionen des Kübels gelangen, wo sich die Wurzeln befinden und der Dünger auch benötigt wird. Daher muss beim Düngen durchdringend in großen Mengen gegossen werden.
Der Zeitraum für die regelmäßige Düngung hängt von der Vegetation ab. Sobald der Austrieb beginnt kann zunächst moderat -z.B. vierzehntägig- später bei zunehmenden Laub wöchentlich gedüngt werden. Die Düngung sollte im August mit dem Sommer enden, damit das Wachstum der Feige in Richtung Herbst wieder verlangsamt wird.
Getreu der Devise 'Das Auge düngt auch mit' sollte bei der Düngung der Zustand der Pflanze bedacht werden. Anzeichen für Überdüngung sind ernst zu nehmen. Ihr erkennt die Überdüngung an absterbenden und verbrannt aussehenden Blatträndern. Wenn zuviel Dünger verabreicht wurde, müsst Ihr versuchen mit einem Verzicht auf Dünger und reichlichem Gießen die Düngerkonzentration im Kübel wieder zu reduzieren.
Düngen von ausgepflanzten Feigenbäumen
Einen Feigenbaum düngen ist bei ausgepflanzten Exemplaren deutlich einfacher. An einem sonnigen Standort in guter Gartenerde gedeihen Feigenbäume meistens von selbst. Voraussetzung ist, dass die organischen Abfallstoffe im Garten verbleiben, so dass sich die Erde laufend regenieren kann. Ihr könnt beim Einpflanzen die Nährstoffversorgung wiederum mit einem organischen Langzeitdünger wie Hornspäne unterstützen. Auch eine Mulchschicht auf der Pflanzscheibe ist hilfreich, da sie die Feuchtigkeit bewahrt und zum anderen ebenfalls Nährstoffe abgibt.
Es gibt aber auch im Freiland Situationen, wo Ihr Euren Feigenbaum düngen müsst. Wenn die Erde vielleicht doch nicht so gut ist, könnt Ihr Kunstdünger einsetzen. Im Freiland reicht in solchen Fällen aber eine monatliche Düngung in der Vegetationszeit. Auch kann es sein, dass die Feige zwar ausgepflanzt ist, aber in kleinen Beeten z.B. an einer Hauswand nur wenig Erdvolumen hat. In solchen Fällen ist es ähnlich wie bei einer Kübelkultur, dass die Feige weitere Nährstoffe benötigt. In diesem speziellen Fall solltet Ihr den Feigenbaum ebenfalls wöchentlich mit einem Volldünger düngen. Macht Euch aber genaue Gedanken, ob die natürliche Nährstoffversorgung eingeschränkt ist oder nicht.
Gießen von Feigenbäumen
Bei der Kübelkultur der Feige, in trockenen Sommern auch bei ausgepflanzten Feigenbäumen ist die ausreichende Versorgung mit Wasser wichtig. Die großen Blätter der Feige verdunsten sehr viel, so dass beim Kübel regelmäßig reichlich gewässert werden kann. Die Feige verträgt auch nasse Füsse, so dass der Kübel eine Unterschale mit Wasser versorgt werden kann. Auf diese Weise kann man sicherstellen, dass der Feigenbaum nicht vertrocknet. Das Gießen sollte am Morgen erfolgen, wenn die Pflanzen noch kühl sind und der Temperaturunterschied zum Gießwasser gering ist.
Die Pflege von Feigenbäumen
Die gute Nachricht ist: Feigenbäume sind pflegeleicht. Wenn der Standort sonnig und warm ist und die Feige auch den benötigten Platz hat, wird sie Euch schon bald über den Kopf wachsen. Daher taucht regelmäßig die Frage nach dem Schneiden der Feige auf.
Den Feigenbaum schneiden
Wenn das Wachstum üppig ist, kann man die Feige sehr gut schneiden. Als Erziehungsschnitt sollte wie bei anderen Obstbäumen auch eine ausgewogene, harmonische Krone entstehen, bei der ein Leittrieb von mehreren etwas kürzeren Nebentrieben begleitet werden. Der Schnitt erfolgt so, dass der jährlich Zuwachs etwas eingekürzt wird, um die gewünschte Form zu erhalten. Auch werden sich kreuzende Triebe und alle abgestorbenen Pflanzenteile entfernt. Ist ein Feigenbaum einmal durch Frost oder andere Probleme nennenswert geschädigt, verträgt er auch einen radikalen Rückschnitt um z.B. die Hälfte, um durch einen Neuaustrieb die Krone neu auszubilden.
Den Feigenbaum überwintern
Neben dem Standort, dem Gießen und Düngen ist die Überwinterung der Feigenbäume eine regelmäßige Herausforderung. Es gibt zwar weitgehend winterharte Sorten wie etwa Brown Turkey, Brunswick, Violetta und die Pfälzer Frucht-Feige, die bis -15° C als winterhart gelten, allerdings sollten auch diese Sorten als junge Pflanzen einen Winterschutz* erhalten.
Dort, wo Tiefsttemperaturen bis unter -15° C reichen können und Kabelkultur erforderlich ist, sollte die Feige nach Abwurf der Blätter in ein kühles und trockenes Winterquartier geräumt werden. Da die Blätter fehlen, ist das Lichtangebot nicht ganz so wichtig, allerdings sollte das Winterquartier auch nicht vollkommen dunkel sein.
Bei ausgepflanzten Feigen ist gerade in den ersten Jahren ein Winterschutz sinnvoll. Dieser besteht aus einer Mulchschicht auf der Pflanzscheibe sowie einem Schutz für die jungen Triebe. Je nach Größe der Feige kann der Schutz aus Sackleinen aber auch aus einem Maschendrahtkorb sein, der mit Laub oder Stroh gefüllt wird. Der Schutz dürfte vor allem im Hochwinter, also im Januar und Februar, nötig sein, um Erfrierungen zu vermeiden.
Insgesamt ist der Feigenbaum also pflegeleicht und kann weitestgehend mit einfachen Mitteln auch nördlich der Alpen kultiviert werden. Wenn Ihr darüber hinaus Fragen zur Pflege der mediterranen Pflanzen habt, schreibt doch einfach einen Kommentar gleich hier unten am Ende des Beitrags.
Hallo Dominik,
ich habe 3 Feigenbäume im Kübel, die leider keine Feigen ansetzen. Der Große ist nun schon ein paar Jahre alt, hat gute Komposterde bekommen, einen großen Kübel, keine Staunäße und wird regelmäßig gedüngt. Dieses Jahr setzten 2 kleine Feigen an, die aber nicht größer als 1,5 cm wurden und dann abfiehlen. Sie wachsen alle drei super, immer neue Triebe!
Was mache ich falsch, was kann ich noch probieren?
Danke auch für die schönen Beiträge.
Liebe Grüße
Gabriele