Echinacea-Pflanzen sind weitherum beliebt, und zwar sowohl bei den Menschen wie bei den Hummeln und anderen Insekten. Der rosarote Sonnenhut ist den meisten Menschen als immunstärkende Medizin aus der Apotheke bekannt. Die heilbringende Wirkung der amerikanischen Wildpflanze ist heute unumstritten. Indianerstämme setzen Echinacea bei bakteriellen und viralen Infekten und selbst bei Schlangenbissen ein. Auch die ersten Siedler schworen auf die stabilisierende und heilende Wirkung und fütterten ihrem Vieh getrocknete Sonnenhut-Wurzeln. Im Naturgarten ist der Sonnenhut unverzichtbar als Insektenhotel – sowohl Hummeln wie auch Bienen und Schmetterlinge lieben seine Kugelblüten.
Inhaltsverzeichnis
- Nahezu unübertroffene Sortenvielfalt
- Standortansprüche der Echinacea-Pflanzen
- Aufmerksamkeit und Pflege für Ihre Echinacea
- Igelartige Blüten für die Hummeln
- Ausgezeichnete Sorten mit hohem Gartenwert
- Folgende Sorten von Echinacea-Pflanzen sind besonders gut:
- Verwendung von Echinacea-Pflanzen im Garten
- Verwendung von Echinacea-Pflanzen in der Medizin
Der rosarote Sonnenhut mit seinen vielen Sorten ist jedoch auch eine dekorative Prachtstaude, stattlich und ordentlich und eine gute Schnittblume. Elegante Blütenblätter umrahmen die auffällige, hochgewölbte Mittelscheibe, die entfernt an einen kleinen Igel erinnert - und so erklärt sich auch der botanische Name 'Echinacea', abgeleitet vom griechischen Wort 'echinos', das 'Igel' bedeutet.
Auf ihm scheinen immerzu Falter und Hummeln zu sitzen, achten Sie mal drauf: es gibt kaum Fotos ohne 'Tierbesatz'. Nach dem Verblühen und Abfallen der Blütenblätter bleibt der igelige Fruchtstand noch lange stabil und attraktiv und sorgt für einen schönen Herbst- und Winteraspekt.
Nahezu unübertroffene Sortenvielfalt
Die Popularität dieser amerikanischen Präriepflanze hat eine Vielfalt neuer Sorten entstehen lassen - und noch immer ist die Züchtungsarbeit nicht beendet und in jedem Jahr kommen neue Sorten von Echinacea-Pflanzen dazu.
Intensive Öffentlichkeitsarbeit und andere Massnahmen zur Absatzförderung rücken die Sonnenhüte immer wieder in den Mittelpunkt, doch zeigt sich, dass viele der meist blühend im grossen Topf angebotenen Echinacea-Pflanzen auf den Tischen der Gartencenter zwar wahre Eyecatcher sind, im Garten jedoch oft versagen.
Die Erfahrungen der letzten Jahre haben uns gezeigt, dass die wunderbaren attraktiven gelben und orangen Sorten erstens leider nicht die winterhärtesten und zweitens auch nicht besonders langlebig sind. In ihnen steckt viel Blut der amerikanischen Präriestauden Echinacea paradoxa, die 'paradoxerweise' nicht rosa, sondern gelb blüht. Sie ist in Missourie und Arkansas heimisch, liebt extrem heisse Sommer und verträgt nur leichte Fröste.
Wer also einen stabilen langlebigen Sonnenhut möchte, der sollte sich auf die rosa, karminroten oder weissen Sorten beschränken oder einfach akzeptieren, dass es auch im Staudenbereich "Lebensabschnittsgefährten" gibt, mit denen man viel Freude haben kann - wenn auch nur für kurze Zeit.
Standortansprüche der Echinacea-Pflanzen
Alle Echinacea-Pflanzen sind dankbar für fruchtbare, nährstoffreiche Böden und ein Plätzchen an der vollen Sonne. Wenn der Boden gar mager oder auch steinig ist, dann macht das nichts. In diesem Fall schätzen die Sonnenhüte aber das grosszügige Einarbeiten von Kompost vor der Pflanzung. Und die Echinacea-Pflanzen dürfen auch gerne im Herbst und/oder dann im Frühling wieder mit einer Handvoll Gartenkompost verwöhnt werden.
Punkto Standortwahl gilt: im Zweifelsfall lieber warm und sonnig. Ein wenig Schatten ist auch in Ordnung, aber Echinacea-Pflanzen blühen besser, je mehr Sonne sie bekommen. Auch mit sehr warmen und exponierten Standorten haben sie kein Problem – solche klimatischen Herausforderungen kennen die Sonnenhüte schliesslich aus ihrer Heimat in der amerikanischen Prärie. Auch Wind macht ihnen nichts. Ein Sonnenhut kippt nicht so schnell um.
Aufmerksamkeit und Pflege für Ihre Echinacea
Der frische Austrieb der Echinacea-Pflanzen wird leider selbst von blinden Schnecken sofort gefunden, und auch die Wurzel ist begehrt bei Wühlmäusen, die etwas für ihr Immunsystem tun wollen.
Auf seinen Sonnenhut muss man also aufpassen, und wenn der Gartenboden ausgelaugt und mager ist, wird sich die erwünschte Pracht in Grenzen halten. Zwei Düngegaben mit organischem Dünger (im April und Juni/Juli) sind daher angebracht. Ausserdem nehmen die Sonnenhüte auch immer gern eine Handvoll Kompost entgegen (siehe oben).
Igelartige Blüten für die Hummeln
Die igelartigen Blüten der Echinacea-Pflanzen stehen an langen, soliden Stielen. Um die Köpfe herum sind die bunten Hüllblätter angeordnet. Im Innern jeder Echinacea-Blüte sind die auffälligen Röhrenblüten gut zu sehen. Diese werden besonders gerne von Hummeln besucht, die hier reichen Nektar finden. Auch Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten besuchen den Sonnenhut sehr gerne. Bei manchen Sorten zählt man bis zu 300 Röhrenblüten in einer einzelnen Sonnenhut-Blüte. Der Pollen ist bei den meisten Sonnenhüten von intensiver goldgelber Farbe – die reinste Verlockung also für Hummeln und andere Insekten. Ausserdem blühen Sonnenhüte recht spät im Jahr, wenn sonst nicht mehr so viel Nektar im Angebot ist. Das macht die Echinacea-Pflanzen umso wertvoller für naturnahe, insektenfreundliche Gärten.
Ausgezeichnete Sorten mit hohem Gartenwert
Die schier unüberschaubare Flut an neuen Sorten von Echinacea-Pflanzen veranlasste den Arbeitskreis Staudensichtung im Bund deutscher Staudengärtner vor einigen Jahren, das Sortiment in verschiedenen Sichtungsgärten unter verschiedenen Klima- und Bodenbedingungen unter die Lupe zu nehmen und auf Gesundheit, Vitalität, Standfestigkeit, Blühfreude und Winterhärte zu testen, um den Verbraucher (und auch uns Gärtnern) Empfehlungen zu gartenwürdigen Sorten geben zu können.
Das Ganze ist schon wieder eine Weile her, und inzwischen sind wieder neue Sorten auf den Markt gekommen, aber die Gewinner von 2014 mit dem Testurteil 'ausgezeichnet' halten wir auch heute noch für wirklich empfehlenswert.
Folgende Sorten von Echinacea-Pflanzen sind besonders gut:
Bild: 'Pica Bella' (R): Die rosa Blütenblätter dieser Echinacea-Pflanze sind sehr schmal, spitz zulaufend. Eine auffällige kupfrige Mitte wirkt noch lange nach dem Abblühen. Mit ihrer Höhe von ca.70 cm und ihrer guten Verzweigung ist Pica Bella äusserst standfest.
Bild: Als 'ausgezeichnet' wurde auch die Echinacea-Pflanze der Sorte 'Milkshake' (S) bewertet. Die äusseren Blütenblätter sind weiss und nach unten gebogen, nach oben verlaufen sie ins grünliche und sind verkürzt und somit entsteht ein halbgefüllter Eindruck. Die Mitte schimmert orange - eine ganz besondere Sorte, deren Blüten sehr lange halten.
Bild: Mein ganz besonderer Favorit unter den Echinacea-Pflanzen in diesem Jahr ist jedoch die Sorte 'Delicious Candy' (S). Sie ist eine relativ neue Züchtung und bekam auf dem Sommertreffen 2018 der ISU (internationale Stauden-Union) von der Experten-Kommission einen ISU- Award. Das strahlende Pink der Blütenblätter hat eine enorme Fernwirkung und auch die besonders grosse Kuppel leuchtet lange Zeit rötlich, bis sie im Herbst zu einem erdigen Braun übergeht.
Verwendung von Echinacea-Pflanzen im Garten
Echinacea-Pflanzen werden oft ganz klassisch in die Staudenrabatte gepflanzt, zusammen mit anderen Prachtstauden wie Rittersporn und Margeriten, gern auch als Rosenbegleiter. Ich persönlich mag ihn lieber in Kombination mit Gräsern wie Stipa oder anderen eher kleinblütigen Stauden, die dem Architektonischen, Erhabenen dieser stattlichen Pflanzen etwas von ihrer Steife nehmen. Echinops und Eryngium (Disteln) passen auch phantastisch. Die schwere Entscheidung, welche der Pflanzen zuerst angeflogen wird, überlassen wir den Faltern und Hummeln.
Verwendung von Echinacea-Pflanzen in der Medizin
Der Sonnenhut war schon bei den Indianern Nordamerikas eine beliebte Medizinalpflanze. Sie verwendeten ihn insbesondere als Heilmittel gegen Husten und Halsweh. Heute wird Echinacea meistens als Fertigprodukt in Tropfenform verwendet, um Grippe und Erkältungen vorzubeugen, und das Immunsystem zu stärken. Man kann aber auch selber aus den Blättern und Blüten einen Saft gewinnen, oder aber die oberirdischen Pflanzenteile trocknen und sie als Tee zubereiten. Über die medizinische Wirkung von Echinacea-Pflanzen gibt es diverse Studien.
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