Typische Bauerngarten-Pflanzen haben sich schon über viele Generationen bewährt und verlangen keinen grünen Daumen. Im Lubera-Shop finden Sie eine grosse Auswahl dieser klassischen Arten, die aus Ihrem Stückchen Grün einen Bauerngarten machen. Wenn Sie sich für diesen traditionellen Gartenstil und die wichtigsten Bauerngarten-Pflanzen entscheiden, sind Sie über Gartenmoden erhaben. Denn Bauerngärten sind nach wie vor zeitgemäss: Für den charmanten Mix aus Blüten, Obst und Gemüse brauchen Sie weder viel Platz oder gar einen Bauernhof, noch besonders viel Zeit. Ist ein Bauerngarten gut angelegt und bepflanzt, lässt er sich nahezu überall verwirklichen und leicht pflegen. Übrigens: Im Lubera® Shop können Sie viele Pflanzen online bestellen, darunter auch viele Bauerngarten-Pflanzen.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist ein Bauerngarten? Ein Blick in die Geschichte
- Wie sieht ein Bauerngarten heute aus und wie lege ich ihn an?
- Was sind die wichtigsten Bauerngarten-Pflanzen?
- Diese Bauerngarten-Pflanzen blühen
- Essbare Bauerngarten-Pflanzen aus den Beeten: Kräuter und Gemüse
- Bauerngarten-Pflanzen im Schatten – geht das?
- So viel Platz braucht ein Bauerngarten
- Die richtige Pflege
- Mischkultur und Fruchtfolge nutzen
Was ist ein Bauerngarten? Ein Blick in die Geschichte
Ursprünglich war er genau das, was dieses Wort vermuten lässt: ein Garten, der zu einem Hof gehörte und von der Bäuerin oder dem Bauern gepflegt wurde. Sie bauten an, was zum Leben gebraucht wurde, also Nutzpflanzen. Wie der Garten aussah, war weniger wichtig. Das änderte sich mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Ein Bauerngarten sollte fortan nützlich und schön sein. Stauden und Schnittblumen kamen hinzu und die aus den Klostergärten bekannten Einfassungshecken – meist aus Buchs – liessen den Garten das ganze Jahr über ansprechend wirken. Ausserdem lebten durch die Industrialisierung immer mehr Menschen in Städten und das Landleben wurde zunehmend idealisiert. Der Bauerngarten mit seinem bunten Mix aus Gemüse und Blumen wurde zum Symbol einer Idylle, die es in der Realität der hart arbeitenden Landbevölkerung vermutlich nur selten gab. Bis heute steht er als Symbol für die "gute alte Zeit" und erfreut sich grosser Beliebtheit. Denn unabhängig davon, dass früher längst nicht alles besser war, sind viele Ideen und Pflanzen bis heute durchaus zeitgemäss und schön.
Wie sieht ein Bauerngarten heute aus und wie lege ich ihn an?
Einige Elemente, die einen Bauerngarten zu Beginn des 20. Jahrhunderts prägten, sind auch heute noch typisch. Klar begrenzte Beete und ein mittiges Wegekreuz, das häufig durch ein mit Blumen bepflanztes Rondell betont wird, gehören dazu. Damit sich die Beete gut bearbeiten lassen, sollten sie maximal 120 cm breit und von beiden Seiten aus zugänglich sein. Das mittige Wegekreuz deshalb meist durch einen umlaufenden Weg, der aussen an den Beeten vorbeiführt, ergänzt. Die Wege selbst sollten so natürlich wie möglich wirken und sind häufig gekiest. Auch Rindenmulch oder Holzhäcksel eignen sich als Material. Als Abschluss nach aussen dient nach wie vor ein Lattenzaun. In ländlichen Gegenden erfüllt er heute wie damals den Zweck, vor Wildverbiss zu schützen. Auch die bunte heitere Anmutung der Beete und das Miteinander von Gemüse, Obst, Kräutern und Blumen ist kein Zufall, sondern zweckmässig. Eine grosse Vielfalt der Bauerngarten-Pflanzen verhindert Krankheiten und Schädlingsbefall zwar nicht, sorgt aber dafür, dass sie sich anders als in Monokulturen nicht grossflächig ausbreiten können. Insofern ist es verständlich, dass der Wunsch nach einem Bauerngarten als Gestalt gewordene Einheit von Nützlichem und Schönen nicht nur auf dem Land, sondern auch in der Stadt oder in einem Neubaugebiet verwirklicht wird.
Was sind die wichtigsten Bauerngarten-Pflanzen?
Das Miteinander von Nutz- und Zierpflanzen macht die Auswahl passender Arten sehr vielseitig. Allen gemeinsam ist, dass die meisten Bauerngarten-Pflanzen sonnige bis halbschattige Standorte bevorzugen. Grundsätzlich kommen für diesen traditionellen Gartenstil naturgemäss Arten und Sorten infrage, die sich schon lange bewährt haben. So wie Obstgehölze, zum Beispiel Äpfel oder Birnen, die häufig am Spalier gezogen werden. Bewährtes zu pflanzen, heisst nicht, dass die Pflanzenauswahl aktuelle Entwicklungen einfach ausblendet: Für die Einfassungen der Beete galt bis vor wenigen Jahren Buchsbaum (Buxus sempervirens) als erste Wahl. Ein Bauerngarten ohne Buchs war nahezu unvorstellbar. Der derzeit von Pilzkrankheiten und dem Buchsbaumzünsler geplagte Buchs ist ein gutes Beispiel dafür, dass sich auch die Pflanzenauswahl im Laufe der Jahre ändert. Heute ist es durchaus üblich, Alternativen zum Buchs einzusetzen. Geschnittene Hecken aus kompakten Sorten der Eibe (Taxus cuspidata ‘Nana’) oder Japanischer Stechpalme (Ilex crenata) gehören mittlerweile auch zu den typischen Elementen.
Bild: Taxus baccata 'Westerstede' – die Heckeneibe ist extrem schnittverträglich und punktet mit den schönen dunklen Nadeln.
Diese Bauerngarten-Pflanzen blühen
Zum nostalgischen Bild dieses Stils passen Blütensträucher wie duftender Flieder (Syringa) oder romantische Rosen, die an den Rand des Bauerngartens gepflanzt werden und ihn über viele Jahre hinweg prägen. Bei den Stauden kommen vor allem blühfreudige Klassiker zum Zug, die auch als Schnittblumen für die Vase genutzt werden: Sonnenhut (Rudbeckia), Pfingstrosen (Paeonia), Rittersporn (Delphinium), Flammenblumen (Phlox), Schafgarbe (Achillea) oder Frauenmantel (Alchemilla) gedeihen in nahezu jedem Garten. Damit fast immer etwas blüht, gehören auch Spätzünder wie die Herbst-Astern (Aster) zu den klassischen Bauerngarten-Pflanzen. Eine Portion Gelassenheit steht dem Bauerngarten ebenfalls gut, denn hier dürfen sich die Sommerblumen versamen und dort, wo sie nicht stören, weiterwachsen: Unter den Zweijährigen sind Stockrosen (Alcea rosea), Fingerhut (Digitalis purpurea) oder Bartnelken (Dianthus barbatus) typische Bauerngarten-Pflanzen. Bei den Einjährigen sind vor allem jene geeignet, die sich unkompliziert und direkt an Ort und Stelle säen lassen. Kosmeen (Cosmos bipinnatus), Jungfer im Grünen (Nigella damascena) oder Zinnien (Zinnia elegans) keimen meist ohne Probleme und werden entsprechend häufig gesät.
Bild: Syringa vulgaris 'Mme Lemoine' – der historische, französische Duft-Flieder mit weissen gefüllten Blüten.
Bild: Rudbeckia fulgida sullivantii 'Goldsturm' – ein prächtiger Sonnenhut mit grossen goldgelben Blüten von Juli bis Oktober.
Bild: Paeonia x lactiflora 'Karl Rosenfield' – die chinesische Pfingstrose ist eine Gartenschönheit mit wunderbarem Duft, sogar das Laub hat eine aromatische Note.
Essbare Bauerngarten-Pflanzen aus den Beeten: Kräuter und Gemüse
Zumindest ein Teil der Fläche wird auch in heutigen Bauerngärten gerne für die Küche genutzt. Welche Arten und Sorten vom Beet auf den Teller kommen, ist letztlich Geschmackssache. Und natürlich macht es besonders grossen Spass, solche Sorten zu pflanzen, die es nicht überall zu kaufen gibt: so wie gestreifte Tomaten oder purpurfarbener Grünkohl. Bei Kräutern lohnt es sich schon wegen der Frische und ständigen Verfügbarkeit Klassiker wie Schnittlauch, Liebstöckel oder Petersilie anzubauen. Einige der Aromapflanzen verbinden das Schöne mit dem Nützlichen und sind damit ideale Bauerngarten-Pflanzen. Die Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) oder der Bronze-Fenchel (Foeniculum vulgare 'Rubrum') sind in allen Teilen essbar und lassen sich lange ernten: Von den Blättchen und Blüten bis hin zu den Samen liefern sie ihr Aroma nach Bedarf.
Bauerngarten-Pflanzen im Schatten – geht das?
Grundsätzlich brauchen die meisten Prachtstauden, Gemüse und Obstarten viel Licht. Auch die Mehrzahl der Kräuter entwickeln in voller Sonne mehr Aroma. Deshalb sollte ein Bauerngarten so sonnig wie möglich liegen. Wenn er zumindest im Halbschatten, zum Beispiel auf der West- oder Ostseite des Gebäudes liegt und abends oder morgens Sonne bekommt, ist die Pflanzenauswahl immer noch gross genug. Der typische Bauerngarten-Charakter lässt sich mit Einfassungshecken aus schattenverträglichen Eiben gut erzielen. Für Blütenpracht könnte die Ball-Hortensie (Hydrangea macrophylla) sorgen, die ohnehin die dunkleren Ecken eines Gartens bevorzugt. Auch einige der klassischen Bauerngarten-Stauden, wie zum Beispiel das Tränende Herz (Dicentra spectabilis) oder die Akelei (Aquilegia) fühlen sich im Halbschatten sehr wohl. Beim Obst bieten sich vor allem Beeren an: Himbeeren, Heidelbeeren, Johannisbeeren, Brombeeren, Aroniabeeren und Walderdbeeren statt Garten-Erdbeeren. Wer sich mit etwas geringeren Erträgen als in voller Sonne zufriedengibt, kann die Garten-Erdbeeren aber auch im Halbschatten pflanzen. Beim Gemüse gedeihen unter anderem Mangold, Erbsen, Bohnen und die grosse Vielfalt der Salate im Halbschatten. Abgesehen von den mediterranen Sonnenanbetern stehen mit Petersilie, Schnittlauch, Bärlauch, Kerbel oder Minze immer noch viele Kräuter zur Auswahl.
Bild: Dicentra spectabilis – das Trändende Herz bringt mit seinen markanten Blüten eine romantische Note in den Garten.
Bild: Hydrangea macrophylla – die blaue Bauernhortensie zeigt ihre grossen flach-kugeligen Blütenbälle von Juni bis September.
So viel Platz braucht ein Bauerngarten
Dass Bauerngärten bis heute so beliebt sind, liegt auch daran, dass sie sich auf kleiner Fläche umsetzen lassen. Bereits vier Beete ergeben ein mittiges Wegekreuz und wenn jedes Beet nur einen Quadratmeter misst, passt so ein Mini-Bauerngarten auch auf kleine Grundstücke. Dabei kann jedes Beet als Baustein verstanden werden, das den Garten nach Wunsch erweitert: Je mehr Platz, desto mehr Bausteine sind möglich und auch die Form dieser Beete lässt sich beliebig variieren und dem Garten anpassen. Statt der rund 20 cm breiten Einfassungen aus Pflanzen kommen im Mini-Bauerngarten auch niedrige und schmale Zäune aus Haselnuss- oder Weidengeflecht zum Einsatz. Selbst mit Kästen und Kübeln oder einem Hochbeet auf einem Balkon lässt sich zumindest das bunte Miteinander aus Nutz- und Zierpflanzen nachahmen. Viele der wichtigsten Bauerngarten-Pflanzen wachsen auch in Gefässen: Rankende Duftwicken (Lathyrus odorata) und Feuerbohnen (Phaseolus coccineus) passen auf kleine Balkons und Salat oder Radieschen gedeihen selbst im Blumenkasten. Sogar Obst lässt sich dank der säulenförmigen Sorten als Kübelpflanze ziehen und ernten. Erdbeeren gedeihen ohnehin bestens in Gefässen und sind ein ideales Balkonobst, das vor Schnecken sicher von Töpfen oder Ampeln herabhängt.
Die richtige Pflege
Auch im Bauerngarten hängt die Pflege von der individuellen Gartengestaltung ab. Der Formschnitt der Einfassungshecken ist meist einmal pro Jahr fällig. Ansonsten ist alles möglich: von pflegeleicht bis intensiv. Wer sich wenig um den Garten kümmern möchte, beschränkt sich am besten auf winterharte Gehölze und Stauden. Gemüse braucht naturgemäss mehr Aufmerksamkeit und Zeit, macht aber beim Ernten Freude. Die klare Struktur eines Bauerngartens erleichtert den Anbau von Gemüse sogar ein wenig. Da ein Bauerngarten zugleich ein Biogarten ist, sind Mischkultur und Fruchtfolge wichtig. Beide Prinzipien sollen Krankheiten und Schädlinge minimieren und sie lassen sich in klar abgegrenzten Beeten gut verwirklichen.
Mischkultur und Fruchtfolge nutzen
Im Bauerngarten werden nicht nur Nutz- und Zierpflanzen bunt gemischt, sondern auch Kräuter- und Gemüsearten untereinander. Allerdings mit System: So wird zum Beispiel Dill mit Karotten gesät, weil er die Keimung des Wurzelgemüses beschleunigen soll. Unabhängig von diesem Effekt sehen in Mischkultur bepflanzte Beete schöner aus als eintönige Monokulturen. Ausserdem ist es wichtig, den Boden und seine Nährstoffe optimal zu nutzen. Hier spielt die Fruchtfolge eine grosse Rolle. Wer mindestens vier Beete hat, kann den Fruchtwechsel gut einhalten. Um die Nährstoffe im Boden optimal zu nutzen, werden die Beete je ein Jahr lang und im Wechsel nacheinander zuerst mit hungrigen Starkzehrern, Mittelzehrern und Schwachzehrern bepflanzt. Im vierten Jahr folgt eine Pause mit Gründüngungspflanzen als Bodenkur. Zu diesen den Boden verbessernden Bauerngarten-Pflanzen gehören unter anderem so hübsche Arten wie Bienenfreund (Phacelia), Inkarnatklee (Trifolium incarnatum) oder die Ringelblume (Calendula officinalis). In einem Pflanzplan wird vermerkt, in welchem der Beete jeweils Starkzehrer bis Gründüngung gewachsen sind. Sind alle Beete ungefähr gleich gross, erleichtert das die Pflege ebenfalls: Dann sind nur vier Pflanzpläne nötig, die zu allen Beeten passen und nach dem Rotationsprinzip jedes Jahr jeweils ein Beet weiter ziehen.
Das alte Gärtnerwissen von günstigen Mischkultur-Partnern und Fruchtfolgen gehört zum Garten ebenso wie eigene Erfahrungen und persönliche Vorlieben. Denn unabhängig von Traditionen muss der Garten zu Ihnen passen. Ob Sie dort mehr Zier- als Nutzpflanzen anbauen und welche Farben Sie kombinieren, ist Geschmacksache. Die Auswahl an Bauerngarten-Pflanzen ist jedenfalls gross genug, um die Geschichte des Bauerngartens im eigenen Garten fortzuschreiben und weiterzuentwickeln.