
Die Deutzie (Deutzia), auch Maiblumenstrauß oder Sternchenstrauch genannt, gehört als Pflanzengattung zur Familie der Hortensiengewächse. Der sommergrüne Strauch ist eine beliebte Zierpflanze und schmückt jeden Garten mit zahlreichen Blüten in weiß, rosa, purpur oder violett. Die Deutzien sind robust und pflegeleicht, macht kaum Arbeit und nicht ist unanfällig für Krankheiten oder Schädlinge.
Inhaltsverzeichnis
Über die Deutzie
Die Heimat der Deutzien, deren botanischer Name Deutzia lautet, ist Asien und Mittelamerika. Sie wachsen in Mexiko, Korea, Japan, Taiwan, auf den Philippinen und in China und einige Arten sind sogar im Himalaya heimisch.
Erstmals beschrieben wurden die Deutzien, die zur Familie der Hortensiengewächse gehören, im Jahr 1781 von dem schwedischen Naturforscher Carl Peter Thunberg, der von dem holländischen Ratsherrn Johann von der Deutz gefördert wurde. Auf ihn geht der Name der Gattung zurück.
- Weitere Namen: die Deutzie ist auch als Maiblumenstrauch oder Sternchenstrauch bekannt.
- Wachstum: Deutzien sind eher langsam wachsend und können eine Wuchshöhe von drei bis vier Metern erreichen.
- Sommergrün: die Sträucher sind sommergrün und werfen im Winter ihr Laub ab.
- Blütezeit: die Deutzie blüht zwischen April und Juli
- Blütenoptik: die Blüten sind je nach Art weiß, rosa, purpur oder violett.
- Blütenduft: die Blüten der Deutzie duften nicht.
- Hybridsorten: es gibt Hybridsorten mit gefüllten Blüten. Die Blüten können je nach Art ein unterschiedliches Aussehen aufweisen.
- Giftigkeit: Deutzien sind ungiftig und können bedenkenlos in Gärten gepflanzt werden, zu denen Kinder und Haustiere Zugang haben.
- Arten: neben den aufrecht und locker buschig wachsenden Arten gibt es auch überhängend wachsende Deutzien.
- Verwechslungsgefahr: die Deutzie wird oft mit dem Duftjasmin und dem Falschen Jasmin verwechselt.
- Pflanzung: die Deutzie eignet sich auch als Kübelpflanze.
Am besten kommt die Deutzie, die sich in deutschen Gärten immer größerer Beliebtheit erfreut, als dekorative Solitärpflanze zur Geltung. Sie kann jedoch auch als Hecke gepflanzt werden, wo sie vom Frühjahr bis in den Sommer hinein durch ihre Blütenpracht einen wahrhaft spektakulären Anblick bietet.
Deutzie – Sorten im Überblick
Es gibt über 60 Arten der Gattung Deutzia, die jedoch nicht alle hierzulande als Blüh- und Ziersträucher Verwendung finden. Vermehrt gibt es auch speziell gezüchtete Hybridarten im Handel, die sich beispielsweise durch die gefüllten Blüten auszeichnen.
Zu den beliebtesten Deutzien Sorten gehören:
- Die zierliche Deutzie (Deutzia gracilis) – weiße Blüten, Blütezeit Mai
- Die Raublättrige Deutzie (Deutzia scabra Plena) – gefüllte, weiße Blüten, Blütezeit Mai
- Der Hohe Sternchenstrauch (Deutzia magnifica) – weiße, gefüllte Blüten, Blütezeit Mai/Juni
- Der Gelbbunte Maiblumenstrauch (Deutzia gracilis Aurea) – weiße Blüten und grüngelbes Laub, Blütezeit Mai/Juni
- Die Deutzia hybrida „Strawberry Fields“ (Hybridsorte) – dunkle, purpurrote Blüten mit rosa Akzenten, Blütezeit April/Mai
- Die Deutzia x magnifica „Nancy“ (Hybridsorte) – große, weiße Blüten, Blütezeit Juni
Bei diesen Sorten handelt es sich nur um eine kleine Auswahl der Deutzia Arten und Hybridzüchtungen, der Handel hält noch viele weitere Arten zum Kaufen bereit.
Standort

Die Deutzia ist ein absoluter Sonnenanbeter und sollte an einen vollsonnigen, warmen Standort gepflanzt werden. Steht sie zu schattig, wird sie zwar nicht gleich eingehen, aber die Blüte, die diesen Zierstrauch so einzigartig macht, wird deutlich verhaltener ausfallen.
Wer die Blütenpracht der Deutzie also ausgiebig genießen möchte, sollte ihr einen sehr hellen, sonnigen Standort zuweisen. Am besten eignet sich außerdem ein etwas geschützter Platz, da die Deutzie empfindlich auf Zugluft reagieren kann.
Die Deutzie macht sich aufgrund ihres langsamen Wuchses auch gut in kleineren Gärten und kommt als Solitärstrauch, in Kombination mit anderen Blühsträuchern oder als kleine, blühende Hecke am besten zur Geltung.
Deutzien umpflanzen und einpflanzen
Sie braucht einen leichten und durchlässigen Boden, sehr gut gedeiht sie auf einem sandigen, mäßig nährstoffreichen Boden.
Lubera-Tipp: Ist der Boden sehr schwer, sollte etwas Sand und Kompost eingearbeitet werden, bevor die Deutzie gepflanzt wird.
Vor dem Einpflanzen sollte der Wurzelballen der Deutzie großzügig in einem Wassereimer gewässert werden. Die beste Zeit um Deutzien zu pflanzen ist im Frühjahr oder im Herbst. Zum Pflanzen wird ein ausreichend großes Pflanzloch ausgehoben, in dem der Wurzelstock auf keinen Fall gequetscht wird. Auch bei der Pflanzung in einen Kübel ist ein Pflanzgefäß von ausreichender Größe sehr wichtig.
Die gewässerte Deutzie wird in das Pflanzloch oder das Pflanzgefäß gestellt und anschließend wird mit einem passenden Pflanzsubstrat aufgefüllt. Am besten ist es, der Pflanzerde direkt etwas Kompost und Mulch beizugeben, so wird die Pflanze gedüngt und der Mulch sorgt dafür, dass die Erde länger feucht bleibt. Zum Schluss muss die Deutzie reichlich angegossen werden.
Pflanzung im Kübel
Soll die Deutzie im Kübel kultiviert werden, muss ein ausreichend großes Pflanzgefäß gewählt werden. Da die Pflanze keine Staunässe verträgt, empfiehlt es sich, eine Drainage aus Kies in dem Pflanzgefäß anzulegen und möglichst auf Übertöpfe und Untersetzer, in denen sich Wasser stauen kann, zu verzichten.
Gießen

Sehr viel Pflege braucht die Deutzie nicht. Wichtig ist, dass sie nicht austrocknet, aber auch nicht mit den Füßen im Wasser steht, denn beides verträgt der Blühstrauch nicht gut.
Vor allem in den Sommermonaten sollte die Deutzie sowohl im Kübel als auch im Freiland regelmäßig gegossen werden, denn die Pflanze hat einen sehr hohen Wasserbedarf.
Dabei ist jedoch auf jeden Fall darauf zu achten, dass das überschüssige Wasser wieder ablaufen kann. Eine Mulchschicht oder auch in den Boden eingearbeiteter Mulch verhindert eine zu schnelle Austrocknung und hilft, die Feuchtigkeit länger im Boden zu halten. Mulch kann sowohl im Freiland als auch im Kübel verwendet werden.
Im Freiland kann auch ein sogenannter Gießring verwendet werden, der im Handel erhältlich ist. Er verhindert, dass das Wasser nach außen wegläuft und lässt es stattdessen in die tieferen Erdschichten einsickern und die Wurzeln der Pflanze feucht halten.
Vor allem Kübelpflanzen, die schnell austrocknen können, sollten im Sommer mindestens einmal täglich kontrolliert werden und bei trockenem Substrat großzügig gegossen werden.
Blütezeit und Düngen
Neben Wasser benötigt die Deutzie während der Blüte auch Nährstoffe. Ist der Boden nährstoffreich, reicht eine Düngung im Frühjahr vor der Blüte aus, bei kärgeren Böden sollte monatlich gedüngt werden. Am besten eignen sich Kompost oder andere organische Dünger.
Schneiden: Schnitt-Tipp
Den kleinen Pflegeaufwand, den die Deutzie in Bezug auf ihren hohen Wasserbedarf verursacht, macht sie an anderer Stelle wieder wett, nämlich beim Schnitt. Die langsam wachsenden Blühsträucher, die oft nur 10 bis 20 Zentimeter pro Jahr wachsen, müssen eigentlich gar nicht geschnitten werden.
Lubera-Tipp: Um einen dichteren Wuchs zu erreichen kann der Strauch nach der Blüte geschnitten werden, wirklich erforderlich ist es jedoch nicht. Entscheidet man sich für den Schnitt, sollten direkt nach der Blüte alle Triebe um ein Drittel gekürzt werden. Am besten schneidet man den Trieb direkt hinter einer nach außen zeigenden Knospe ab, so erreicht man einen schönen, buschigen Wuchs.
Video: Verjüngungsschnitt
Alle paar Jahre kann man die Deutzie außerdem mit einem Verjüngungsschnitt etwas auslichten, um sicherzustellen, dass an alle Pflanzenteile genügend Licht gelangt. Dieser Schnitt wird im Frühjahr vorgenommen und es werden vor allem alte und abgestorbene Triebe herausgeschnitten.
Wem die Gartenarbeit jedoch nicht so viel Spaß macht, der kann sich auch völlig ohne Schnitt an der anspruchslosen Deutzie erfreuen.
Vermehrung
Die Deutzie lässt sich am besten über Stecklinge vermehren. Dazu werden im Sommer etwa 20 Zentimeter lange Triebe von der Mutterpflanze geschnitten. Es sollten eher junge Triebe geschnitten werden, die noch nicht vollständig verholzt sind.
- Entfernung der unteren Blätter: Von den Trieben werden die unteren Blätter entfernt und anschließend werden sie in Anzuchterde gesteckt.
- Standort und Gießen: Die Stecklinge sollten hell, aber nicht in der prallen Sonne stehen und die Erde sollte immer gleichmäßig feucht gehalten werden.
- Verpflanzung an den endgültigen Standort: Nach einiger Zeit wachsen die Stecklinge an und können an ihren endgültigen Standort verpflanzt werden.
Lubera-Tipp: Bei der Wahl des Standorts zur Pflanzung sollte man keinen Platz wählen, an dem bereits vorher eine Deutzie über längere Zeit gestanden hat, da der Boden dort besonders für die spezifischen Nährstoffbedürfnisse der Deutzie ausgelaugt ist. Das gilt nicht nur für die Deutzie, sondern auch für alle anderen Zier- und Nutzpflanzen, daher sollte niemals wiederholt die gleiche Pflanze an einem Standort gepflanzt werden.
Im Winter
Im Freiland sind Deutzien im Allgemeinen winterhart und nehmen keinen Schaden. Vor allem die neugezüchteten Hybridarten sind gut für einen Winter mit Frost und Minustemperaturen gerüstet. Bei älteren Sorten kann es jedoch nicht schaden, sie mit einem Vlies und einer großzügigen Schicht Mulch vor Kälte und Wintersonne zu schützen.
Deutzie im Kübel überwintern
Deutzien im Kübel brauchen dagegen unbedingt Hilfe beim Überwintern. Der Pflanzkübel sollte an einer geschützten Stelle auf einen Holzblock oder Styropor gestellt werden um gegen die Kälte von unten zu isolieren. Der Kübel selbst sollte in ein Vlies eingeschlagen werden. Alternativ kann er auch in einen größeren Kübel gestellt werden und der Zwischenraum wird mit Stroh oder Laub aufgefüllt. Auch die Triebe sollten mit Vlies geschützt werden und bei starker Wintersonne sollte am besten komplett ein Vlies oder Leinensack über die Deutzie gestülpt werden.
Krankheiten und Schädlinge
Die Deutzie ist eine sehr robuste Pflanze und kaum anfällig für Krankheiten. Auch von Schädlingen wird sie nur sehr selten befallen. Die größte Gefahr droht ihr durch falsche Pflege, in erster Linie ist hier eine nicht ausreichende Versorgung mit Wasser zu nennen.
Hat die Deutzie einen warmen, sonnigen Standort und bekommt genügend Wasser und Nährstoffe, ist nicht mit nennenswerten Schäden durch Krankheiten oder Schädlinge zu rechnen.
Deutzien Strauch
Das einzig Negative, was sich eventuell über die Deutzie sagen ließe, ist, dass sie eher langsam wächst und daher einiges an Geduld von Nöten ist, wenn man ein schönes, großes Exemplar dieser dekorativen Blühsträucher sein Eigen nennen möchte.
Für viele kleine Gärten und vor allem auch für viele Gartenarbeitsmuffel ist aber gerade das ein Vorteil, da die Deutzie nicht geschnitten werden muss und auch kleinere Gärten nicht überwuchert.
Der beliebte Zierstrauch macht allerdings in jedem Garten und in jeder Größe einen guten Eindruck und erfreut das Auge mit seiner üppigen Blütenpracht.
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