Durch ihren markenten Durf vertreibt die Weihrauchpflanze (Plectranthus coleoides) Motten und Mücken im Garten. Dank ihren langen Trieben wirkt diese Hängepflanze auch sehr dekorativ auf dem Balkon und im Zimmer. Sie ist pflegeleicht aber nicht winterhart. Beim Überwintern müssen einige Pflege-Tipps beachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
Weihrauchpflanze im Steckbrief
- Standort: hell; sonnig
- Boden: keine Ansprüche; bevorzugt nährstoffreich und durchlässig
- Pflanzen: Mitte Mai; Freiland oder Pflanzkästen
- Zimmerhaltung: möglich
- Vermehrung: Stecklinge
- Gießen: regelmäßig und gründlich; Wurzelballen darf nicht austrocknen; Staunässe vermeiden
- Düngen: Mai – August alle 14 Tage mit Flüssigdünger; alternativ Langzeitdünger und alle zwei Monate Flüssigdünger
- Umtopfen: wenn Pflanzgefäß zu klein geworden ist; nach der Überwinterung
- Schneiden: nicht notwendig, jedoch jederzeit möglich
- Überwintern: im Winterquartier möglich
- Krankheiten: Wurzelfäule
- Schädlinge: Weiße Fliege; Spinnmilben
Achtung: Die Weihrauchpflanze, über welche hier gesprochen wird, ist nicht identisch mit dem echten Weihrauch (Boswellia)!
Aussehen und Wissenswertes
Die Weihrauchpflanze, Plectranthus coleoides, stammt ursprünglich aus Indien, wo sie ganzjährig im Freien wächst.
Hierzulande ist sie nur mit Hilfe ihres Besitzers mehrjährig; in der Regel werden Weihrauchpflanzen einjährig kultiviert.
Zunächst wachsen sie aufrecht, später bilden sie lange Triebe, welche bogenförmig nach unten hängen und eine Länge von mehreren Metern erreichen können. Diese langen, herabhängenden Triebe prädestinieren die Plectranthus coleoides dafür, in Balkonkästen oder Hängeampeln gepflanzt zu werden.
Weihrauchpflanzen besitzen grüne Blätter mit weißen Rändern, die einen würzigen Duft abgeben, welcher stark an Weihrauch erinnert. Dennoch ist diese Hängepflanze nicht zu verwechseln mit dem echten Weihrauch; dabei handelt es sich um ein völlig unterschiedliches Gewächs.
Mittlerweile gibt es viele verschiedene Hybridformen der beliebten Balkonpflanze, welche sich bezüglich der Färbungen ihres Blattwerks sowie deren Muster unterscheiden.
Gelegentlich bildet die Weihrauchpflanze kleine Blüten aus, die jedoch sehr unscheinbar sind. So unscheinbar, dass sie botanisch als grüne Zierpflanze angesehen wird, und nicht etwa als Blühpflanze.
Standort: Garten und Balkon
Weihrauchpflanzen benötigen viel Licht, um optimal gedeihen zu können. Wird ihnen das verwehrt, verblassen ihre Blätter; auch bekommen die Triebe eine eigenartige Optik: die Abstände zwischen den einzelnen Blättern vergrößern sich, so dass die Triebe selbst unvollständig und spärlich aussehen.
Auch sollte der Standort möglichst sonnig sein. Notfalls nimmt die Plectranthus coleoides auch mit einem halbschattigen Plätzchen vorlieb, allerdings muss dieses zumindest einige Stunden von der Sonne heimgesucht werden.
Die Weihrauchpflanze wird zwar nur maximal 30 cm hoch, bildet aber meterlange Triebe. Diese Ausbreitung führt leicht dazu, dass benachbarte Pflanzen einfach überwuchert werden. Demzufolge sollte bereits bei der Standortwahl der große Platzbedarf der Hängepflanze einkalkuliert werden.
Weihrauchpflanze im Zimmer
Obwohl die Plectranthus coleoides ursprünglich eine Freilandpflanze ist, kann sie durchaus auch ganzjährig als Zimmerpflanze gehalten werden.
Da sie mindestens 18°C braucht, um wachsen zu können, sollte die Raumtemperatur dementsprechend sein.
Als Standort sollte zudem eine Fensterbank gewählt werden, die entweder nach Süden oder Westen gelegen ist, da es dort nicht nur hell, sondern auch sonnig ist.
Wichtig bei der Zimmerhaltung ist das regelmäßige Gießen; der Wurzelballen darf nicht austrocknen. Staunässe ist zu vermeiden.
Auch als Zimmerpflanzen kultivierte Plectranthus coleoides sollten eine Winterruhe gegönnt bekommen: zwischen Oktober und März sollten sie möglichst kühler stehen (Temperaturen um 14°C sind optimal), weniger gegossen und gar nicht gedüngt werden.
Lubera-Tipp: Die Weihrauchpflanze wird auch in geschlossenen Räumen ihren Duft verbreiten, der für manche Menschen zu intensiv sein kann!
Boden
Bezüglich der Bodenbeschaffenheit ist die Weihrauchpflanze absolut anspruchslos: sie gibt sich bereits mit gewöhnlicher Blumenerde zufrieden. Optimal ist es jedoch, wenn das Substrat
- durchlässig und
- nährstoffreich
ist. Um dies zu erreichen, kann die handelsübliche Erde mit Kompost und etwas Sand vermischt werden. Perfekt wäre es, wenn anstelle des Gartenkomposts Laubkompost verwendet werden würde.
Lubera-Tipp: Mineralisches Substrat unter die Erde mischen, da dieses der besseren Wasserspeicherung dient!
Weihrauchpflanze pflanzen: Wie und wann?
Weihrauchpflanzen sollten erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) gepflanzt werden, wenn keine Spätfröste mehr zu erwarten sind.
Die Plectranthus coleoides kann sowohl direkt ins Freiland als auch in Pflanzkästen gepflanzt werden, wobei letztere Haltung bevorzugt praktiziert wird: die Weihrauchpflanze wirkt erst dann richtig dekorativ, wenn ihre langen Triebe optimal zur Geltung kommen. Dies ist überwiegend dann der Fall, wenn die Pflanze in einem Blumenkasten beziehungsweise einer Hängeampel kultiviert ist – nicht zuletzt deswegen zählt sie zu den beliebtesten Balkonpflanzen hierzulande.
Das Pflanzgefäß sollte unten eine Drainage aus Tonscherben oder Tongranulat bekommen, damit sich keine Staunässe bildet.
Werden mehrere Plectranthus coleoides in Reihe gepflanzt, sollte zwischen den einzelnen Pflanzen grundsätzlich ein Abstand von mindestens 20 cm eingehalten werden.
Lubera-Tipp: Weihrauchpflanze am besten zusammen mit stehenden Blühpflanzen in ein Pflanzgefäß setzen!
Pflege
Weinrauchpflanzen sind zwar pflegeleicht, aber ein paar Tipps sollten Sie bei der Pflege beachten:
- Gießen: Plectranthus coleoides hat einen hohen Wasserbedarf und muss demzufolge regelmäßig und gründlich gegossen werden, besonders im Sommer. Das Pflanzsubstrat sollte immer leicht feucht sein, allerdings darf sich keinesfalls Staunässe bilden, da diese schnell zur Wurzelfäule und somit zum Eingehen der Pflanze führt.
- Düngen: Von Mai bis Ende August bekommen Weihrauchpflanzen alle 14 Tage Flüssigdünger zusammen mit dem Gießwasser. Ausnahmen bestehen lediglich bei frisch umgetopften sowie neu gekauften Pflanzen: sie müssen frühestens nach sechs Wochen die erste Düngegabe erhalten. Alternativ kann zusätzlich Langzeitdünger verabreicht werden, beispielsweise in Form von Düngestäbchen; in derartigen Fällen ist es vollkommen ausreichend, alle zwei Monate mit Flüssigdünger zu düngen.
- Umtopfen: Wird das Pflanzgefäß zu klein beziehungsweise stehen die Plectranthus coleoides zu eng, müssen sie umgetopft werden. Auch Pflanzen, die überwintert wurden, sollten im folgenden Frühjahr in neues Substrat umgetopft werden.
Weihrauchpflanzen sind nicht winterhart
Eigentlich handelt es sich bei der Plectranthus coleoides um eine einjährige Pflanze; dies bedeutet, dass sie zum Ende der Vegetationsperiode eingeht, sobald der erste Frost eintritt. Da diese Pflanzen sehr frostempfindlich sind, werden sie Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes nicht überleben.
Wer jedoch gerne mehrere Jahre seine Weihrauchpflanze kultivieren möchte, der kann sie überwintern lassen. Hierfür wird die Pflanze bereits im September/Oktober ins Haus geholt, da sie nicht nur keinen Frost, sondern auch keine anhaltende Feuchtigkeit sowie zu viel Regen verträgt.
Vor der Überwinterung kann die Plectranthus coleoides stark zurückgeschnitten werden. Wer möchte, kann aus dem Schnittgut Stecklinge schneiden und diese bereits im Herbst zur Weihrauchpflanzen Vermehrung verwenden.
Als Winterquartier dient ein Raum, der nicht zu warm sein darf, da sich ansonsten sogenannte „Geiltriebe“ bilden. Diese langen und sehr hellen Triebe stören die Optik der Hängepflanze, so dass deren Bildung von Vorneherein vermieden werden sollte. Zu kalte Temperaturen verträgt die Plectranthus coleoides wiederum auch nicht. Als Faustregel gilt eine Karenz zwischen 5°C und 20°C; optimal ist eine Temperatur von 14°C.
Auch die Helligkeit ist bei der Wahl des Winterquartiers zu beachten: Weihrauchpflanzen dürfen den Winter weder zu hell noch zu dunkel stehen. Ein heller Kellerraum mit indirekter Beleuchtung wird gemeinhin als der perfekte Ort zum Weihrauch Überwintern angesehen.
Neben dem Standort sind weitere Kriterien bezüglich der Pflege zu beachten:
- Sparsam gießen
- Nur von oben gießen
- Nicht düngen
Ab März wird die Wassergabe wieder erhöht; ab April kann mit dem Düngen begonnen werden.
Trotz bester Pflege kann es hin und wieder passieren, dass die Weihrauchpflanze während der Überwinterung ihre Blätter verliert. Dies ist kein Grund zur Besorgnis: die Triebe können einfach abgeschnitten werden, müssen sie aber nicht; alternativ wird die Pflanze nach den Eisheiligen an ihren gewünschten Standort im Freien gebracht und wie gewohnt weiter kultiviert. Nach einiger Zeit wird sie neues Blattwerk hervorbringen.
Lubera-Tipp: Grundsätzlich gilt: Je heller und wärmer eine Plectranthus coleoides überwintert, desto häufiger muss sie gegossen werden!
Weihrauchpflanze schneiden
Ein Schnitt ist bei der Plectranthus coleoides nicht zwingend notwendig, allerdings kann er gelegentlich sinnvoll sein: werden einzelne Triebe zu lang, so dass die Optik der Pflanze gestört ist, können diese problemlos gekürzt werden. Dasselbe gilt für vertrocknete oder verkahlte Triebe, die jedoch nur sehr selten auftreten.
Der Schnitt selbst kann jederzeit erfolgen, jedoch sind einige Kriterien zu beachten:
- Scharfes Messer verwenden, um Quetschungen der Stängel zu vermeiden
- Nach Möglichkeit nicht in verholzte Pflanzenteile schneiden
- Falls dies unumgänglich ist, eine scharfe Gartenschere verwenden
Lubera-Tipp: Abgeschnittene Pflanzenteile zur optischen Auflockerung in Blumensträußen verwenden!
Vermehren durch Stecklinge
Die beliebten Weihrauchpflanzen können gibt durch Stecklinge vermehrt werden. Dieses Procedere bietet sich nicht nur zur Gewinnung neuer Pflanzen an, sondern auch zur Verjüngung älterer Exemplare:
- Im Frühling einen Trieb abschneiden
- Trieb in mehrere Teilstücke schneiden, die jeweils zwei Seitentriebe besitzen
- Pflanzgefäße mit Substrat füllen
- Stecklinge in das Substrat stecken
- Gefäße an einen hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung stellen
- Substrat gleichmäßig feucht halten
Bei Temperaturen um 20°C dauert es nicht lange, bis die Stecklinge angewurzelt sind. Bereits nach etwa sechs Wochen haben sie neue, kräftige Blätter gebildet, was ein Indiz für eine erfolgreiche Wurzelbildung ist.
Nun können die frisch gewonnenen Weihrauchpflanzen an ihren gewünschten Standort gepflanzt werden; die Kultivierung ist identisch mit jener der älteren Exemplare.
Lubera-Tipp: Mehrere Stecklinge zusammen in ein Pflanzgefäß stecken, da so Pflanzen mit einem kompakten Wuchs entstehen!
Krankheiten und Schädlinge
Die Plectranthus coleoides ist nicht besonders anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Gelegentlich kann Wurzelfäule auftreten; diese ist die Folge falscher Pflege: entweder wurde die Pflanze zu viel gegossen und/oder das Substrat war nicht durchlässig genug, so dass sich Staunässe gebildet hat. Es kann versucht werden, die Weihrauchpflanze dadurch zu retten, dass sie umgehend umgetopft wird; betroffene Wurzelteile sind abzuschneiden. Die Überlebenschancen sind jedoch gering.
Auch kann es hin und wieder vorkommen, dass die Weihrauchpflanze trotz ihres starken Aromas von Schädlingen befallen wird:
- Weiße Fliege: Die Anwesenheit von Weißen Fliegen zeigt sich daran, dass die betroffene Pflanze extrem viele Blätter abwirft. Auf der Blattunterseite zeigen sich die Larven. Da diese saugenden Schädlinge den Tod einer Pflanze bedeuten können, sollte ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
- Spinnmilben: Spinnmilben zeigen sich in der Regel durch feine Gespinste auf den Pflanzenteilen. Werden diese mit Wasser besprüht, sind auch die Schädlinge selbst zu erkennen. Auch sie sollten mit einem speziellen Pflanzenschutzmittel bekämpft werden.
Graphiken: © Martina Walther – Fotolia.com; 7monarda – Fotolia.com (2); alisseja – Fotolia.com; romaneau – Fotolia.com
Mich würde interessieren, ob es auch rein grünblätterige Exemplare gibt, denn meine soll angeblich eine Weihrauchpflanze sein, riecht auch so, besitzt jedoch keine weißgeränderten Blätter. Die sind zart behaart und grün.