Anspruchslos und dekorativ – kein Wunder, dass der Affenbrotbaum (Adansonia) sehr gerne als Zimmerpflanze kultiviert wird und eine wachsende Zahl von Liebhabern findet. Ursprünglich aus den warmen Regionen Afrikas und Australiens stammend, hat sich die dekorative Pflanze an heimische klimatische Bedingungen angepasst und kann ohne einen großen Pflegeaufwand jahrelang ihren Besitzer erfreuen. Selbst für Anfänger ist die Adansonia geeignet, da sie auch kleine Pflegefehler verzeiht. Bei sehr guter Pflege kann die Pflanze eine Höhe von 2 m erreichen, jedoch wird sie in der Regel eher kleiner gehalten.
Inhaltsverzeichnis
Affenbrotbaum, Adansonia, Steckbrief von Gartenbista
- Standort: warm, hell
- Boden: wasserdurchlässig, nährstoffreich
- Vermehrung: durch Samen oder Stecklinge im Frühjahr
- Gießen: sparsam gießen; jüngere Bäume haben höheren Wasserbedarf
- Düngen: Mai – Oktober alle zwei Wochen Flüssigdünger
- Umtopfen: jährlich im Frühjahr
- Schneiden: einzelne Blätter im Sommer, Äste im Winter
- Überwinterung: helles Winterquartier, 10° – 15°C, wenig gießen, nicht düngen
- Schädlinge: Wollläuse, Trauermücken, Spinnmilben
- Krankheiten: Wurzelfäule
Wissenswertes
Der Affenbrotbaum, der auch unter der Bezeichnung Baobab bekannt ist, besitzt einen imposanten Stamm und kräftige Äste. Das Interessanteste sind aber seine kleinen, fleischigen Blätter, welche ihm seinen Namen einbrachten. Aufgrund ihrer Optik wird die Adansonia häufig mit dem Geldbaum (auch als Pfennigbaum oder
Crassula bekannt) verwechselt. Botanisch ist dies jedoch völlig inkorrekt: Affenbrotbäume gehören zur Familie der Malvengewächse, während der Geldbaum zur Familie der Dickblattgewächse gehört. Für einen Laien sind diese Unterschiede aber kaum zu wissen, und so kommt es immer wieder vor, dass der Affenbrotbaum zu Geburtstagen, Jubiläen und anderen Ehrentagen als Glückssymbol verschenkt wird.
Die gesamte Pflanze ist darauf ausgerichtet, über längere Zeit Flüssigkeit zu speichern, um nicht auszutrocknen. Dieser Mechanismus hilft ihr in der freien Natur, Trockenzeiten gut zu überstehen; als Zimmerpflanze macht sie ihrem Besitzer die Pflege dadurch leicht. Ein weiterer Schutzmechanismus gegen Trockenperioden ist das Abwerfen der Blätter Der Baobab bildet nach einigen Jahren kleine weiße Blüten, aus denen sich essbare Früchte entwickeln können. Diese erinnern vom Aussehen her stark an Mangos, können eine Größe von 18 cm erreichen und sind sehr vitaminreich und kalziumreich.
Standort
In Erinnerung an seine warme Heimat braucht der Affenbrotbaum auch in heimischer Kultur einen warmen, hellen und möglichst sonnigen Standort. Im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen schadet der Adansonia direkte Sonneneinstrahlung nicht, so dass sie sehr gut auf einer Fensterbank stehen kann, welche zur Südseite hin ausgerichtet ist. Zu beachten ist allerdings, dass die Sonne nicht über einen allzu langen Zeitraum auf die Adansonia einwirken sollte: ist dies der Fall, kommt der Schutzmechanismus der Zimmerpflanze zum Tragen und sie wirft ihre Blätter ab. Im Sommer kann der Affenbrotbaum gerne in die Sommerfrische ins Freie gestellt werden, wobei auch hier ein heller und warmer Platz gewählt werden sollte, der nicht in der Vollsonne gelegen ist. Bei der Wahl des Standorts ist zudem ausreichend Platz einzukalkulieren, da der Affenbrotbaum bis zu 2 m hoch werden kann.
Lubera-Tipp: Den Standort nicht direkt über einer Heizung wählen. Dies könnte zu einer zu starken und schnellen Austrocknung des Wurzelballens führen.
Was ist beim Affenbrotbaum Pflanzen zu beachten?
Das Pflanzsubstrat sollte wasserdurchlässig sein, damit sich keine Staunässe bildet. Optimal ist ein Sand-Erde-Gemisch, welchem Tongranulat untergemischt wurde. Wird noch etwas Humus beigefügt, um die Nährstoffversorgung der Adansonia zu gewährleisten, werden perfekte Bodenverhältnisse geschaffen. Vor dem Pflanzen kann der Affenbrotbaum für 8 – 10 Tage in warmes Wasser gestellt werden, da diese Procedere die Blätterbildung antreibt.
Lubera-Tipp: Das Pflanzgefäß unten mit Löchern versehen, durch die überschüssiges Wasser ablaufen kann. So gut die Adansonia Trockenheit übersteht, so schlecht kommt sie mit zu viel Nässe zurecht: bei Überwässerung kommt es schnell zur Wurzelfäule, welche zum Tod der Pflanze führt.
Achtung: Keinesfalls Torferde zur Kultivierung verwenden, da diese den Ansprüchen des Affenbrotbaums nicht gerecht wird.
Vermehren durch Samen
Die Adansonia kann mit Hilfe von Saatgut vermehrt werden, welches im Fachhandel erhältlich ist. Der beste Zeitpunkt hierfür ist das Frühjahr, wobei die Anzucht ganzjährig erfolgen kann. Vor der Aussaat werden die Samen für ein bis zwei Tage in lauwarmes Wasser gelegt, damit sie aufquellen können. ist dies geschehen, werden sie etwa einen Zentimeter tief in die Erde einer Anzuchtschale gesteckt, welche mit Folie abgedeckt wird. Nun müssen diese Schalen an einen Standort, an dem mindestens 23°C herrschen. Die Erde muss permanent feucht gehalten werden.
Nach einigen Wochen bis Monaten beginnen die Samen zu keinem. Wenn sich Wurzeln gebildet haben, werden die jungen Pflänzchen in einzelne Töpfe gesteckt. Bei der Wahl dieser Töpfe ist zu beachten, dass sie nicht zu klein sein dürfen: ein Durchmesser von mindestens 7 cm ist sinnvoll, da die Wurzelbildung rasant vonstatten geht.
Achtung: Die Anzucht von Baobabs aus Saatgut ist sehr mühsam und nicht immer erfolgversprechend. Für Anfänger auf diesem Gebiet ist eine Vermehrung dieser Zimmerpflanzen durch Stecklinge empfehlenswerter.
Vermehrung durch Stecklinge
Wer bereits einen Baobab besitzt, kann von diesem Stecklinge zur Vermehrung gewinnen. Diese müssen mindestens drei Blätt
er besitzen. Sie werden nach dem Abschneiden für einige Tage getrocknet und dann in einen Pflanztopf mit einem Erde-Sand-Gemisch gesteckt. Dieses Substrat muss in der Folgezeit immer feucht gehalten werden, wobei sich keinesfalls Staunässe bilden darf. Über den Pflanztopf wird eine Plastiktüte gezogen, um ein gutes Anzuchtklima zu erhalten. Danach wird dieser an einen warmen und hellen Ort gestellt.
Teilweise sind diese Setzlinge auch im Fachhandel erhältlich. Bevor solch ein Affenbrotbaum Steckling in die Erde darf, sollte er für zwei Wochen in ein Wasserglas gestellt werden, da dies den Austrieb der Blätter fördert. Danach wird er genau wie der selbst geschnittene Steckling in ein Erde-Sand-Gemisch gesteckt, mit Plastik überzogen und an einen warmen Ort gestellt.
Achtung: Die Pflanzgefäße mit den Stecklingen müssen es zwar hell und warm haben, dürfen aber keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden!
Pflege – Tipps
Affenbrotbäume sind sehr anspruchslos und pflegeleicht und benötigen nicht viel Aufmerksamkeit seitens ihres Besitzers.
- Gießen: Der Baobab hat einen geringen Wasserbedarf; zwischen den einzelnen Wassergaben sollte die Erde durchtrocknen. Dadurch wird nicht nur das Substrat durchlüftet, sondern auch die Gefahr der Wurzelfäule minimiert. Junge Affenbrotbäume hingegen haben einen höheren Wasserbedarf.
- Düngen: In der Zeit von Mai bis Oktober sollte der Affenbrotbaum regelmäßig mit Nährstoffen versorgt werden. Ein handelsüblicher Flüssigdünger, welcher zweimal monatlich dem Gießwasser beigefügt wird, erfüllt die Nährstoffansprüche der Zimmerpflanze ausreichend.
- Umtopfen: Die Wurzeln der Adansonia wachsen sehr schnell, so dass ein regelmäßiges Umtopfen erforderlich ist. In der Regel muss dies einmal jährlich geschehen, und zwar vor Beginn der Vegetationsperiode im Frühjahr.
Lubera-Tipp: Eine gelegentliche Gabe Mineralsalze fördert das Wachstum des Affenbrotbaums.
Pflegefehler erkennen und vermeiden
- Steht die Adansonia zu lange in der prallen Sonne, wirft sie ihre Blätter ab und schützt sich dadurch vor dem Austrocknen. Demzufolge sollte ein Standortwechsel zu einem etwas schattigeren Plätzchen vorgenommen werden.
- Ist der gewählte Standort zu dunkel, bilden sich Triebe, die anstatt in die Höhe in die Breite wachsen, und dies auch noch unregelmäßig. Zudem werden Blätter und Triebe gelb. Ist dies der Fall, muss zwingend ein hellerer Platz gefunden werden, an dem der Affenbrotbaum stehen darf.
Glücklicherweise ist der Affenbrotbaum eine Pflanze, die Pflegefehler verzeiht und – sobald diese behoben sind – wieder normal weiterwächst.
Überwintern
Der Affenbrotbaum nutzt die kalte Jahreszeit für eine vegetationsruhe. Damit er diese auch wirklich einhalten kann,
sollte er einen Standort zugesprochen bekommen, an dem etwa 15°C herrschen. Keinesfalls darf es wärmer sein, jedoch dürfen die Temperaturen auch nicht unter 10°C fallen. Darüber hinaus muss das Winterquartier hell sein, da es ansonsten passieren kann, dass der Baobab seine Äste abwirft.
Gegossen wird ausgesprochen sparsam; lediglich so viel Flüssigkeit ist notwendig, dass die Wurzeln nicht komplett austrocknen. Sollte versehentlich zu viel gegossen worden sein, so wird der Affenbrotbaum Äste und Blätter abwerfen. Sinnvoll ist es in derartigen Fällen, die Pflanze aus ihrem Topf zu nehmen und ihre Wurzeln zu kontrollieren. Sind einige davon verfault, müssen sie entfernt werden. Danach kommt der Affenbrotbaum in frische Erde. Während der Winterruhe wird die Adansonia nicht gedüngt.
Lubera-Tipp: Wenn der Affenbrotbaum seine Äste abwirft, unbedingt Lichtverhältnisse und Raumtemperatur kontrollieren! Steht er zu warm oder zu dunkel, sind die Verhältnisse zur Überwinterung alles andere als optimal und die Pflanze zeigt ihren Unmut darüber durch Abwerfen von Pflanzenteilen.
Schneiden
Affenbrotbäume in freier Wildbahn können gigantische Höhen erreichen. Damit dies den heimischen Artgenossen nicht ebenso ergeht, sollten sie regelmäßig geschnitten werden. Dabei werden die Triebe, welche sich unterhalb der Hauptknospe befinden, abgeschnitten.
Der Rückschnitt des Affenbrotbaums kann ganzjährig erfolgen; sinnvoller ist es jedoch, sich an folgende Regeln zu halten:
- Einzelne Blätter werden im Sommer geschnitten.
- Das Äste Schneiden erfolgt im Winter.
Lubera-Tipp: Der Schnitt sollte in der Nähe einer Knospe erfolgen, damit der Ast wieder austreiben kann!
Schädlinge und Krankheiten
Der Affenbrotbaum wird gerne von Wollläusen befallen. Einen derartigen Befall erkennt man an weißen, wollartigen Gespinsten auf der Pflanze; gelegentlich lässt sich auch die eine oder andere Laus blicken. Ein spezielles Pflanzenschutzmittel sorgt für Abhilfe. Wer nicht gleich zu Chemie greifen möchte, kann die betroffene Pflanze auch mit einem Gemisch aus Spiritus und ölhaltigen Mitteln besprühen. Auch die Trauermücke ist gelegentlich auf dem Baobab anzutreffen. Ihre Larven werden zusammen mit dem Gießwasser in die Erde eingebracht; von dort erobern sie die Adansonia und fressen ihre Blätter an. Auch hier ist der Einsatz eines speziellen Pflanzenschutzmittels sinnvoll; sind die Trauermücken bereits ausgewachsen, helfen gelbtafeln, welche in den Pflanzkübel gesteckt werden.
Gelegentlich wird der Affenbrotbaum von Spinnmilben befallen. Zu erkennen ist deren Anwesenheit an einem silbrigen Belag auf den Blättern und Ästen. Da diese Schädlinge sehr resistent sind, sollte ein Pflanzenschutzmittel angewendet werden. Von Krankheiten hingegen bleibt der Affenbrotbaum weitestgehend verschont. Lediglich die Wurzelfäule kann der Pflanze zu schaffen machen, jedoch ist diese ein Ergebnis von falscher Pflege und kein Anzeichen für einen schwachen Gesundheitszustand des Balboas.
Lubera-Tipp: Insbesondere Wollläuse siedeln sich an, wenn zu starke Trockenheit herrscht. Um diese zu vermeiden, sollte für eine hohe Luftfeuchtigkeit gesorgt werden, beispielsweise durch Besprühen des Affenbrotbaums oder durch Aufstellen von Wasserschalen.
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Dass ein Affenbrotbaum leicht mit dem sog. Pfennigbaum zu verwechseln sei (s.o.), kann ich zwar so nicht bestätigen, da nur Letzterer eindeutig sukkulente Blätter hat. Aber tatsächlich zeigt das erste Bild dieses Beitrags ganz oben entgegen der Bildbeschriftung eben KEINEN Affenbrotbaum, sondern einen Pfennigbaum!