Bitte keine Sippenhaft für Knöteriche
Tja, so kann es gehen, wenn man peinliche Tanten oder kriminelle Onkel hat. Viele Knöterich-Arten sind tatsächlich sogenannte Neophyten und invasiv (z.b.Fallopia). Sie jemals wieder aus dem Garten zu verbannen ist schier unmöglich.
Früher nannten sich alle diese Pflanzen 'Polygonum', doch inzwischen haben die botanischen Unterschiede zu einer Neueinteilung geführt und in unseren Staudengärtnereien verkaufen wir selbstverständlich nur die zahmen und gartenwürdigen Vertreter.
Bild: Kerzenknöterich - 'Bistorta amplexicaule'
Sprechen wir also heute über den Kerzenknöterich - botanisch "Bistorta amplexicaule". Seine filigranen Blütenkerzen halten sehr lange, sind phantastische Schnittblumen und auch eine gute Bienenweide. Die Pflanze an sich bildet stattliche Büsche je nach Sorte bis 1,20 Meter hoch, sie wächst brav horstig, wuchert also nicht.
Bistorta - ein Farbfeuerwerk im Spätsommergarten
Die meisten Knöterich Sorten blühen rot, doch hier gibt es schöne Unterschiede - vom Schwarzrot bis zum hellen Zinnoberrot reicht die Farbpalette, auch die Ährenbreite ist unterschiedlich. "Fat Domino" macht seinem Namen alle Ehre und ist unsere Sorte mit den dicksten Ähren.
Schön ist auch die Sorte "Pink Elephant" in einem leuchtenden Rosa und dem sehr kompaktem Wuchs (50 – 60 cm).
Bild: Knöterich "Pink Elephant" - Rosa Blüten von Anfang Juli bis Ende September
Die Sorte "Orange Field" blüht in einem warmen Rot-Orange und für die Liebhaber weißer Gärten haben wir die weißblühende Sorte "Album", die besonders schön vor dunklen Hintergründen wie Hecken oder Hausmauern wirkt.
Bild: Knöterich "Orange Field (S)" - Kerzenknöterich mit orangen Blüten von Juli bis Oktober
Der Standort im Garten sollte für den Knöterich nicht zu trocken sein und am besten macht er sich tatsächlich auch im Halbschatten. Nach dem Frost stirbt Bistorta oberirdisch ab, man kann das welke Laub zurücknehmen, oder es bis zum Frühling als Winterschutz drauf lassen.
Im Frühling lässt sich Bistorta mit dem Austrieb ein wenig Zeit, ein paar Blumenzwiebeln um den Horst gruppiert (Krokusse oder Osterglocken) kaschiert die kahle Stelle bis zum erneuten Erwachen unseres lieben und wirklich harmlosen Knöterichs.
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Lesen Sie ausserdem die letzte Stauden-Story von Doris Pöppel: "Wer hat die größten Blüten hier im Land? ...Der Eibisch und seine Andersartigkeit!"
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