Wenn ihre Zeit reif ist, vollbringen die Birkensamen wahre Wunder. Sie fliegen davon und siedeln sich nahezu überall an. Für karge Landschaften ein Traum – für Gartenbesitzer eher weniger, da sie sich auch zwischen Gehwegplatten, in Mauerritzen und sogar Schornsteinen festsetzen.
Inhaltsverzeichnis
Wie sieht Birkensamen aus?
Die Fruchtstände der Birke sind meistens hängend, nur selten auch aufrecht. Sie erinnern optisch ein wenig an Raupen und bestehen aus verdickten, unverholzten Schuppen. Diese lassen im September/Oktober die Samen frei und fallen dabei selbst hinab. Bei diesen handelt es sich um geflügelte Nussfrüchte. In der Mitte befindet sich das eigentliche Saatgut, das Nüsschen, welches seitlich von jeweils einem Flügel eingerahmt ist.
Eigenschaften
Dank der beiden Flügel ist es dem Birkensamen möglich, wegzufliegen und neue Gefilde zum Aussäen zu erkunden. Mithilfe des Windes können die kleinen Nüsschen so große Strecken zurücklegen, bevor sie zu Boden fallen und dort zu keimen beginnen. Dabei sind sie nicht wählerisch: sie fühlen sich in jedem Substrat wohl und wählen gelegentlich auch Stellen zum Keimen aus, die den Menschen nicht so gut gefallen. Besonders begehrt sind dir Ritzen zwischen Terrassen- oder Gehwegplatten, aus denen sich die Jungpflanzen nicht immer leicht entfernen lassen.
Lubera-Tipp: Die Samen brauchen nur etwa drei Wochen zum Keimen, so dass noch im selben Jahr die jungen Birkenschösslinge zu sehen sind.
Birken Blütezeit
Bereits im März beginnt die Blütezeit der Birke, welche sich bis in den Mai hinein erstreckt. Die Blüten selbst sind zunächst eingeschlechtlich und werden bereits im zarten Alter von fünf Jahren erstmalig gebildet. Ist die Birke etwa 10 Jahre alt, bildet sie sowohl männliche als auch weibliche Blüten aus.
Wann sind Birkensamen reif?
Im September und Oktober sind die Birkensamen voll ausgereift und starten ihren Flug.
Ist der Samen von Birken giftig?
Keines der Pflanzenteile von Birken ist in irgendeiner Art und Weise giftig für Menschen. Auch Tiere werden beim Verzehr nicht sterben, jedoch ist ein wenig Vorsicht geboten aufgrund der entwässernden Wirkung des Baumes. Diese kann besonders Ziervögeln zu schaffen machen.
Heilwirkung?
Die Birkensamen selbst haben keine heilende Wirkung, was sich von anderen Pflanzenteilen nicht behaupten lässt: die Blätter haben fantastische Eigenschaften. Sie wirken entzündungshemmend, harntreibend und entwässernd.
Verwendung
Birkenblätter werden unter anderem gerne unterstützend bei
- Gicht,
- Haarausfall,
- Harnwegsinfekten,
- Hautschuppen,
- Nierengrieß,
- Rheuma sowie
- Schuppenflechte
eingesetzt.
Doch auch andere Pflanzenteile finden Verwendung. So wird aus dem Holz Birkenkohle gewonnen, die wiederum bei
- Durchfällen,
- Magen-Darm-Beschwerden und
- Verdauungsstörungen
angewendet werden kann.
Birkensaft wiederum dient ebenfalls der Anregung des Haarwuchses (äußerlich angewendet). Innerlich eingenommen wirkt er gegen rheumatische Erkrankungen.
Aussaat
Wer die heilende Kraft der Birke nutzen oder sich einfach an ihrem schönen Anblick erfreuen möchte, kann sich das Vergnügen der Aussaat gönnen. Diese ist sehr leicht und erfolgversprechend und sollte möglichst im Frühjahr durchgeführt werden. Ideal ist eine Anzucht im Beet; alternativ kann auch ein ausreichend großes Pflanzgefäß mit Abflusslöchern gewählt werden:
- Hellen Standort aussuchen, an dem keine starke Sonneneinstrahlung herrscht
- Samen auf das Substrat legen
- Andrücken
- Nur leicht mit Erde bedecken
- Angießen
In der Folgezeit muss die Erde immer feucht, jedoch niemals nass gehalten werden. nach etwa zwei Wochen beginnt die Keimung. Haben die kleinen Birken eine Höhe von 20 – 25 cm erreicht, können sie an ihren endgültigen Standort umgepflanzt werden.
Lubera-Tipp: Birkensamen im Herbst sammeln und in einem dunklen Gefäß aufbewahren.
Birkensamen Allergie
Es ist ein Irrglaube, dass man gegen Birkensamen allergisch ist. Vielmehr sind es die männlichen Blütenpollen, die bei empfindlichen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen. Diese Pollen sind während der Blütezeit im Frühjahr in großen Mengen vorhanden. Sie werden durch den Wind in alle Richtungen geweht, so dass sie zwangsläufig irgendwo auf einen Allergiker treffen.
Symptome
Häufig handelt es sich bei der Birkenpollenallergie um eine besonders aggressive Überempfindlichkeit. Sie äußert sich durch folgende Symptome:
- Abgeschlagenheit
- Anschwellen der Nasenschleimhäute
- Geschwollene Augenlider
- Juckende Augen
- Kopfschmerzen
- Niesen
- Rote Bindehäute
- Tränende Augen
Wird eine derartige Allergie nicht erkannt oder nicht behandelt, kann sie im schlimmsten Fall zu Asthma führen.
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