Die Hainbuche (auch „Weißbuche“ genannt) gehört zur Familie der Birkengewächse und ist der Gattung der Hainbuchen (Carpinus) zugeordnet. Der Baum wächst schnell und dicht verzweigt, ist jedoch trotzdem pflegeleicht. Dadurch ist er auch als sommergrüne Hecke ideal geeignet. Im Herbst verfärbt sich das Hainbuchen-Laub goldgelb. Im Winter behält die Pflanze einige ihrer Blätter und bietet dadurch weiterhin etwas Sichtschutz. Hainbuchenhecken und -bäume sind im Frühjahr ein gern gesehener Nistplatz für Vögel. In unserem Gartenshop können Sie Hainbuchen kaufen und sich die Bäume direkt nach Hause liefern lassen.
Inhaltsverzeichnis
Steckbrief der Hainbuche
- Standort: überall; windgeschützt
- Boden: leicht sauer; kalkhaltig; humushaltig
- Pflanzen: Herbst
- Hecke: 2-3 Pflanzen pro Meter; 40 – 50 cm Abstand; Schnitt nach dem Pflanzen
- Vermehrung: Stecklinge; Aussaat
- Gießen: nach dem Pflanzen; bei Trockenheit
- Düngen: junge Pflanzen zweimal jährlich; ältere nur in sandigen Böden
- Mulchen: vor Wintereinbruch
- Schneiden: regelmäßig; junge Pflanzen öfter als ältere
- Überwintern: winterhart
- Krankheiten: Mehltau; Pilze
- Schädlinge: Mäuse; Gallmücke; Raupen
Eigenschaften
Die Hainbuche gehört zur Familie der Birkengewächse (Betulaceae), innerhalb derer sie die Gattung Hainbuchen (lateinischer Name: Carpinus) bildet. Beheimatet ist sie in Europa sowie im westlichen Teil Asiens. Aufgrund ihres Namens wird die Hainbuche gelegentlich mit der Rotbuche in Verbindung gebracht. Verwandtschaftliche Verbindungen zu dieser bestehen jedoch nicht, da diese der Familie der Buchen (Fagus) angehört. Die einzige Gemeinsamkeit zwischen den beiden Arten liegt in deren Ordnung: Buchenartige.
Hainbuchen sind auch unter der Bezeichnung „Hagebuche“ bekannt. Diese leitet sich ab von dem althochdeutschen Wort „Hag“, was so viel wie „Einzäunung“ oder „Hecke“ bedeutet. Diese Verbindung stammt nicht von irgendwo her: Hainbuchen eignen sich sehr gut als Heckenbepflanzung, da sie schnellwachsend ist und zudem ein dichtes Geäst bildet. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Hainbuchen zu den beliebtesten Heckenpflanzen hierzulande zählt und manch einen Zaun ersetzt. Doch nicht nur als Hecke, sondern auch als Solitärpflanze erfreuen sich die Hagebuchen großer Beliebtheit. Sie können imposante Wuchshöhen von 25 m (in Asien sogar 35 m) erreichen und bis zu 150 Jahre alt werden.
Blatt und Frucht
Im April/Mai, also zeitgleich mit der Blattbildung, bildet die Hainbuche Blüten, aus denen sich jeweils eine Nuss bildet. Diese reift im Laufe des Sommers heran und lösen sich im Herbst ab, um mithilfe der zarten Flügelblätter davonzufliegen und sich ein Plätzchen für die Aussaat zu suchen.
Standort der Hainbuche
Bezüglich der Ansprüche an ihren Standort sind Hainbuchen nicht wählerisch: sie gedeihen an sonnigen Plätzen ebenso gut wie an schattigen. Selbst an Hängen, welche sich so stark neigen, dass dort kaum andere Gewächse kultiviert werden können.
Lediglich ein wenig windgeschützt sollte der Standort sein, denn trotz ihrer imposanten Höhe bilden die Hainbuchen eher kurze Wurzeln aus, die starken Stürmen nicht gewachsen sind.
Boden
Auch bezüglich der Beschaffenheit des Bodens sind Hainbuchen nicht wählerisch. Sie wachsen in jedem Substrat, solange dieses nicht zu nass ist, denn Staunässe wird von den Gewächsen nicht gut vertragen. Optimal sind leicht saure Böden, die zudem noch kalk– und humushaltig sind.
Sollte der Boden zu sandig sein, empfiehlt es sich, ihn im Frühling mit Kompost anzureichern.
Baum pflanzen
Die beste Pflanzzeit für Hainbuchen ist der Herbst, und zwar vorzugsweise von Mitte Oktober bis Mitte November:
- Pflanzloch ausheben, welches etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen ist
- Aushub mit Humus vermengen
- Hainbuche in das Pflanzloch setzen
- Loch mit dem Aushub auffüllen
- Erde festtreten
- Gründlich angießen
Auch in der Folgezeit muss die frisch gepflanzte Hainbuche regelmäßig gegossen werden, solange es frostfrei ist.
Lubera-Tipp: Gleich nach dem Pflanzen den ersten Schnitt durchführen! Dabei werden alle nicht verzweigten Seitentriebe eingekürzt, was zu einem dichteren Wuchs führt.
Hecke pflanzen
Soll eine Hainbuchenhecke angelegt werden, so müssen pro Meter zwei bis drei Pflanzen einkalkuliert werden, da – je nach deren individueller Größe – ein Abstand von 40 – 50 cm zwischen ihnen eingehalten werden soll. Die beste Pflanzzeit ist ebenfalls der Herbst:
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Am Anfang und Ende der geplanten Hecke jeweils einen Stab in die Erde stecken
- Zwischen den Stäben eine Schnur spannen
- Entlang dieser Markierung Pflanzlöcher graben, die etwa doppelt so groß wie die Wurzelballen sind
- Aushub mit Kompost mischen
- Hainbuchenpflanzen einsetzen
- Pflanzlöcher mit dem Aushub auffüllen
- Erde festtreten
- Gut angießen
Lubera-Tipp: Soll die Hecke höher als 2 m werden, so sollte ein Pflanzabstand von 80 cm zwischen den einzelnen Hainbuchen eingehalten werden!
Hainbuchenhecke schneiden
Bei einer Hainbuchenhecke ist der Schnitt sofort nach dem Pflanzen noch wichtiger als bei Solitärpflanzen, da dieser ein dichtes, buschiges Wachstum fördert. Wird auf das Schneiden verzichtet, wird die Hecke später kahl und durchsichtig und bietet keinen schönen Anblick. Sämtliche unverzweigten Seitentriebe werden bei diesem Schnitt um mindestens die Hälfte eingekürzt.
Schnitt
Aufgrund ihrer Wuchsfreudigkeit benötigen Hainbuchen einen regelmäßigen Schnitt. Wird ihnen dieser verwehrt, werden sie nicht nur sehr breit, sondern sehen auch noch ungepflegt aus. Dies gilt insbesondere für Hecken. Ein Schnitt fördert die Entwicklung von Verzweigungen, so dass die Hainbuche immer mehr junge Triebe bildet, was wiederum zu einem dichten Wuchs und somit Sichtschutz führt.
Grundsätzlich sind die Brut- und Setzzeiten zu beachten: während dieser Zeit ist ein rigoroser Schnitt nicht gestattet, da in der Hecke brütende Vögel gestört werden könnten. Lediglich kleine, nach außen wachsende Triebe dürfen mit der Gartenschere (nicht mit der elektrischen Heckenschere!) abgeschnitten werden.
Der erste Schnitt erfolgt – wie bereits erwähnt – direkt nach der Pflanzung. Junge Hainbuchenhecken müssen danach mehrmals, mindestens jedoch zweimal im Jahr geschnitten werden:
- Sämtliche nach außen wachsenden Triebe einkürzen
- Maximal bis zum zweiten Auge nach dem Triebansatz einkürzen
- Keinesfalls bis zum ersten Auge schneiden
- Sämtliche nach innen wachsenden Triebe abschneiden
Bereits bei den ersten Schnitten ist es wichtig, die Hecke in die gewünschte Form zu bringen.
Ältere Hainbuchenhecken sollten jährlich geschnitten werden, und zwar bereits im Februar. Dabei werden alle nach außen wachsenden Triebe auf die gewünschte Länge eingekürzt. Notfalls muss im Sommer ein weiterer Schnitt erfolgen, wobei bei diesem nur eine Handgartenschere verwendet wird.
Vermehrung durch Stecklinge
Wer eine bestehende Hainbuche aus leicht verholzten Stecklingen vermehren möchte, braucht viel Geduld, da diese Methode eine sehr zeitintensive ist. Die zu verwendenden, etwa 10 cm langen Stecklinge müssen entweder vor dem Austrieb (März) oder direkt danach (Juni) geschnitten werden.
- Blätter im unteren Drittel komplett entfernen
- Schnittstelle zweimal schräg einschneiden
- Kleine Töpfe oder Schalen mit Kakteenerde oder einem Erde-Sand-Gemisch füllen
- Blattlose Teile der Stecklinge in das Substrat stecken
- Gefäße an einen windgeschützten, schattigen Platz stellen
Das Substrat muss gleichmäßig feucht gehalten werden, wobei Staunässe zwingend zu vermeiden ist. Nun dauert es etwa zwei Jahre, bis die Stecklinge in größere Pflanzgefäße umgepflanzt werden können, und noch mal genau so lange, bis sie ins Freiland umgepflanzt werden dürfen.
Vermehren durch Aussaat
Alternativ kann die Hainbuche auch durch Aussaat vermehrt werden. Dies geschieht mithilfe der Nüsse, die sich im Herbst entwickeln. Auch bei dieser Methode ist Geduld gefragt: es kann bis zu zwei Jahren dauern, bis das Saatgut zu keimen beginnt.
- Nüsse einsammeln
- Anzuchtgefäße mit Erde-Sand-Gemisch füllen
- Gefäße an einen schattigen Platz im Freien stellen
- Substrat feucht halten
Wichtig ist, dass die Samen einmal Frost abbekommen, da es sich um Kaltkeimer handelt.
Lubera-Tipp: Wer schnell junge Hainbuchen haben möchte, gräbt einfach im Herbst/Winter die selbstausgesäten Exemplare unterhalb der bestehenden Pflanzen aus und setzt sie an dem gewünschten Standort wieder in die Erde!
Besonderheiten und Pflege-Tipps
- Gießen: In der ersten Zeit nach dem Pflanzen müssen die Hainbuchen gründlich gewässert werden. Später sind Wassergaben vor allem in trockenen Phasen notwendig; auch im Winter muss an frostfreien Tagen gegossen werden.
- Düngen: Junge Pflanzen sollten zweimal jährlich gedüngt werden: Mitte April sowie Ende Juli. Optimal geeignet ist Blaukorn, allerdings muss man sehr aufpassen, dass dieses nicht zu dicht am Stamm der Hainbuche ausgestreut wird, da es zu Verbrennungen kommen kann. Ältere Hainbuchen brauchen keine zusätzlichen Nährstoffgaben. Ausnahmen bilden jene Exemplare, die in sandigem Boden kultiviert werden: sie sollten im Frühjahr mit Kompost angereichert werden.
- Mulchen: Zwar ist es nicht zwingend notwendig, die anspruchslosen Hainbuchen zu mulchen, jedoch trägt dies nicht nur zu einer zusätzlichen Nährstoffversorgung bei, sondern verhindert auch eine Bodenverdichtung. Zudem schützt der Mulch die flachen Wurzeln vor einer Austrocknung. Wer seinen Pflanzen etwas besonders Gutes tun möchte, bringt vor Wintereinbruch eine Mulchschicht unter die Hecke aus.
Überwintern
Während der kalten Jahreszeit bietet die Hainbuche einen besonders schönen Anblick: zunächst verfärbt sich ihr Laub gelb, dann braun. Die meisten Blätter verbleiben an den Pflanzen, so dass nicht nur der Sichtschutz bestehen bleibt, sondern zudem noch die Gartenvögel einen sicheren Unterschlupf finden.
Hainbuchen sind hierzulande komplett winterhart und benötigen keinen besonderen Winterschutz. Ein wenig Pflege ist jedoch im Winter angebracht:
- An frostfreien Tagen gießen
- Abgefallene Blätter unter den Pflanzen liegen lassen
Krankheiten und Schädlinge
Hainbuchen sind sehr robust und widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Dennoch bleiben auch sie nicht von ihnen verschont; besonders wenn die Pflanzen zu trocken stehen, droht die Gefahr von Pilzbefall.
- Mehltau: Zeigen sich gelbe Flecken auf der Blattoberseite sowie ein weißer Belag auf der Unterseite, lässt dies auf Mehltau schließen. Betroffene Pflanzenteile werden abgeschnitten und entsorgt (nicht auf dem Kompost!) zudem sollte ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
- Pilze: Bilden sich Flecken auf der Blattoberseite sowie ein gräulicher Belag auf der Unterseite, so handelt es sich dabei um Pilze. Auch hier werden betroffene Pflanzenteile herausgeschnitten und entsorgt; zusätzlich wird die Pflanze mit einem speziellen Fungizid behandelt.
- Mäuse: Sterben augenscheinlich gesunde Pflanzen plötzlich ab, könnten Mäuse daran Schuld ein. Wie gegen diese vorgegangen werden kann, erfahren Sie hier.
- Gallmücken: Wenn sich die Blätter verformen, die Blattknospen nicht austreiben und sich zudem noch gelbe oder weiße Larven an der Unterseite der Blätter zeigen, so lässt dies auf den Befall der Gallmücke schließen. Diese sollte mit einem speziellen Pflanzenschutzmittel bekämpft werden.
- Raupen: Werden die Blätter der Hainbuche aufgefressen, sind häufig raupen die Ursache. Sie sollten regelmäßig abgesammelt werden.
Lubera-Tipp: Zeigen sich unregelmäßige braune Ränder an den Blättern, so handelt es sich dabei in der Regel lediglich um die ersten Enzeichen für Trockenheit und nicht um Parasiten!
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