
Sie ist eigentlich nur ein Verbrennungsrückstand, also ein Abfallprodukt. Dennoch muss sie nicht generell entsorgt werden, da man aufgrund ihrer Inhaltsstoffe so manche Asche als Dünger verwenden kann. Welche dafür geeignet ist und wie sie angewendet wird, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
- Kann ich Asche als Dünger verwenden?
- Oder lieber nicht?
- Welche Asche eignet sich als Dünger?
- Und welche nicht?
- Eignet sich Asche vom Grill als Dünger?
- Asche von Pflanzen?
- Holzasche Inhaltsstoffe
- So stelle ich Holzasche als Dünger her
- Asche als Dünger – Wirkungsweise
- Bei welchen Pflanzen kann ich sie einsetzen?
- Bei welchen sollte ich auf Asche als Dünger verzichten?
- Vorteile von Asche als Dünger
- Nachteile
- Asche als Dünger verwenden – Anleitung im Garten
- Für Zimmerpflanzen?
- Tipps & Tricks zur Anwendung von Asche als Dünger
Kann ich Asche als Dünger verwenden?
Es ist tatsächlich möglich, Asche als Dünger einzusetzen. Dabei sind jedoch einige Kriterien zu beachten, damit es sich bei dem verwendeten Produkt auch wirklich um einen Nährstoffspender und nicht etwa einen Pflanzenkiller handelt. Werden diese befolgt, so erhält man ein gutes Düngemittel, welches zu 100 % recycelt ist und somit einen wichtigen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit liefert.
Oder lieber nicht?
Ob sich eine Asche als Dünger eignet oder nicht, hängt von ihrem Ursprungsmaterial ab. Handelt es sich dabei um ein Element, welches Nährstoffe bietet, so besteht keine Gefahr. Stammt die Asche jedoch aus der Verbrennung von unbekannten oder gar ungeeigneten Materialien, so kann und sollte sie definitiv nicht als Dünger verwendet werden.
Auch ist darauf zu achten, welche Pflanzen gedüngt werden sollen. Keinesfalls eignet sich Asche als Dünger für alle Gewächse.
Welche Asche eignet sich als Dünger?

Zum Düngen sollte Holzasche verwendet werden. Das bedeutet, dass es sich dabei um Verbrennungsrückstände von Holz handeln muss, beispielsweise aus dem Kamin. Dieses kann sowohl von Laub- als auch von Nadelbäumen stammen. Jedoch unterliegt dieses Holz strengen Richtlinien:
- Holz darf nicht mit anderen Materialien zusammen verbrannt worden sein
- Es darf nicht lackiert oder gestrichen sein
- Das Holz muss unbehandelt und naturbelassen verbrannt werden
- Zum Anzünden dürfen keine Papierschnipsel aus Illustrierten oder gar Kaminanzünder verwendet werden; trockene Zweige oder Eierkartons sind zu empfehlen
Grundsätzlich ist es sinnvoll, die Herkunft des verbrannten Holzes zu kennen. Ist es nicht sicher, dass es tatsächlich die Anforderungen erfüllt, sollte seine Asche besser nicht zum Düngen verwendet werden. Zu groß ist die Gefahr, dass anstelle von Nährstoffen schädliche Substanzen auf die Pflanzen und somit ins Erdreich aufgebracht werden. Besonderes Augenmerk ist auf Brennholz zu richten, welches aus unmittelbarer Nähe von Autobahnen oder Industriegeländen stammt: die dortige Belastung mit Schwermetallen ist extrem hoch.
Und welche nicht?

Sämtliche Verbrennungsrückstände von Holz, welches nicht als naturbelassen anzusehen ist, dürfen nicht als Dünger verwendet werden. Dasselbe gilt für Asche von
- Braun- oder Steinkohlebriketts, da diese Spuren von radioaktiven Elementen in sich tragen;
- Holzabfällen in Form von Pellets aufgrund einer hohen Schwermetallbelastung;
- Tabak, da sie zum einen keine Nährstoffe enthält, zum anderen giftige Substanzen aufweist;
- Fossilen Pflanzenresten in Form von Kohle, da sich in ihr sowohl Schwermetalle als auch Radioaktivität nachweisen lässt.
Lubera-Tipp: Auch Mischungen aus (naturbelassenem) Holz und einer der oben erwähnten Materialien sind nicht empfehlenswert!
Eignet sich Asche vom Grill als Dünger?
Es kommt immer wieder vor, dass Asche vom Grill als Dünger empfohlen wird. Aus oben erwähnten Gründen sollte diese jedoch entsorgt werden – und zwar weder auf dem Kompost noch auf Beeten, sondern im Hausmüll. Diese Verbrennungsrückstände enthalten nicht nur die giftigen Substanzen, sondern häufig heruntergetropfte Rückstände von Fett. Dieses war beim Grillen hohen Temperaturen ausgesetzt gewesen, wodurch Abbauprodukte entstehen, die weder für Menschen noch für Pflanzen gesundheitsfördernd sind, vor allem Acrylamid.
Asche von Pflanzen?
Rückstände von verbrannten Pflanzen eignen sich theoretisch auch zum Düngen; dasselbe gilt für Stroh. In der Praxis ist es jedoch eher so, dass man sehr selten Pflanzen in seinem Garten verbrennt, um an ihre Asche zu gelangen. Abgesehen davon, dass dies vielerorts überhaupt nicht gestattet ist. Sollte man jedoch zufällig Verbrennungsrückstände besitzen, die ausschließlich von unbehandelten Pflanzen oder Stroh herrühren, so dürfen diese bedenkenlos verwendet werden.
Holzasche Inhaltsstoffe
Gemeinhin gilt Holzasche als stickstofffreier Mineraldünger mit einem hohen pH-Wert (10 – 13). Sie enthält
- Kaliumoxid,
- Kalziumoxid,
- Magnesiumoxid,
- Phosphoroxid sowie
- weitere Spurenelemente
Besonders hoch ist der Kalziumgehalt, der zwischen 25 und 40 % liegt. Er ist der Grund dafür, warum Holzasche auch als Branntkalk bezeichnet wird.
So stelle ich Holzasche als Dünger her
Für gewöhnlich stellt niemand Asche her – auch nicht als Dünger. Sie entsteht vielmehr als Rückstand beim Verbrennen von Holz oder anderen Pflanzen und braucht lediglich zusammengekehrt zu werden. Wer jedoch im Vorfeld weiß, dass er die Verbrennungsrückstände verwenden möchte, sollte darauf achten, dass kein kontaminiertes Holz oder unpassende Anzünder benutzt werden.
Asche als Dünger – Wirkungsweise
- Aufgrund der Tatsache, dass Asche stark basisch ist, erhöht sie den pH-Wert im Boden. Generell wirkt Asche als Dünger so einer Übersäuerung des Bodens entgegen.
- Sie löst sich sehr schnell auf, so dass ihre Wirkung innerhalb kürzester Zeit eintritt: saure Böden werden neutralisiert, was zu einem sichtbar verbesserten Pflanzenwachstum führt.
- Die Nährstoffe aus Holzasche sind gut verfügbar.
Bei welchen Pflanzen kann ich sie einsetzen?

Pflanzen, die keine saure Erde zum Gedeihen benötigen und zudem noch kalktolerant sind, können mit Asche gedüngt werden. Zu diesen zählen:
- Chrysanthemen
- Efeu
- Fuchsien
- Geranien
- Gladiolen
- Lavendel
- Nelken
- Phlox
- Rosen
Auch einige Sträucher wie die Hainbuche sowie Blühstauden können mit Holzasche gedüngt werden.
Bei welchen sollte ich auf Asche als Dünger verzichten?
Ob Asche als Dünger für Nutzpflanzen geeignet ist, sollte jeder selbst entscheiden. Zwar gibt es einige Pflanzen wie Tomaten oder Himbeeren, die sich über einen stickstofffreien Mineraldünger freuen, jedoch kann niemals ganz ausgeschlossen werden, dass die Asche mit Schwermetallen oder anderen gesundheitsschädigenden Substanzen kontaminiert ist. In speziellen Laboren sind derartige Tests möglich, allerdings sind diese recht kostspielig (circa 150,- €) und stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen, den Asche als Dünger mit sich bringen würde. Wer also auf Nummer Sicher gehen möchte, düngt seine Nutzpflanzen mit anderen, geeigneteren Mitteln.
Auch sollten Pflanzen, die keinen hohen pH-Wert mögen, nicht mit Asche gedüngt werden. Zu diesen zählen beispielsweise Rhododendren, Pfingstrosen sowie Moorbeetpflanzen.
Vorteile von Asche als Dünger
- Bei Laubbäumen, besonders ins Waldgebieten, führt eine derartige Düngung zu einer längeren Vegetationsphase
- Koniferen werfen weniger Nadeln ab
- Asche verhindert einen Mangel an Kalium
- Saure Böden werden durch Asche verbessert, was wiederum das Bodenleben fördert
- Pflanzen mit einem hohen Mineralstoffbedarf können diesen decken
- Holzasche ist ein natürliches Produkt und somit nachhaltig
Nachteile
Die Nachteile von Asche als Dünger sollten keinesfalls verschwiegen werden:
- Brandkalk ist zwar gut geeignet, um den Boden zu kalken, jedoch darf er keinesfalls auf Pflanzen geraten. Die Anwendung hat grundsätzlich sorgfältig und vorsichtig zu erfolgen. Wenn pure Asche auf Pflanzenteile gerät, führt dies zu – teilweise schweren – Verätzungen.
- Als alleiniges Düngemittel ist Asche nicht geeignet. Demzufolge müssen andere Dünger zusätzlich verabreicht
- Wird zu viel Asche an einer Stelle ausgebracht, wirkt sich dies nicht nur negativ auf die betroffenen Pflanzen aus; auch das Bodenleben gerät in Gefahr.
Ein weiterer großer Nachteil ist die Tatsache, dass man sich nie sicher sein kann, in welchem Verhältnis die Mineralstoffe in der Asche tatsächlich zueinanderstehen. Leicht kann es dadurch passieren, dass zu viele Substanzen in den Boden gelangen. Eine Überdüngung mit Asche kann schwerwiegende Folgen haben. Auch die bereits erwähnten Schadstoffe können nicht ausgeschlossen werden. Eine Düngung mit Asche ist demzufolge generell ein Vabanquespiel.
Asche als Dünger verwenden – Anleitung im Garten

Wie bei anderen Mitteln kommt es auch bei Asche auf die Dosierung an. Diese sollte möglichst gering sein, um eine Überdüngung und damit einhergehende Schädigung zu vermeiden. 20 – 30 mg pro Quadratmeter sind vollkommen ausreichend, um die Pflanzen mit den Mineralstoffen zu versorgen. Je nach Bedarf kann die Anwendung nach acht Wochen wiederholt werden.
Eine jährliche Dosis von 200 – 400 g Holzasche pro Quadratmeter auf sauren Böden sowie 100 – 200 g auf weniger sauren Böden sollte jedoch nicht überschritten werden. Neutrale oder alkalische Böden hingegen sollten gar keine Asche zugeführt bekommen. Eine Wiederholung der Düngung erfolgt erst nach frühestens drei Jahren. Um den pH-Wert des Bodens zu bestimmen, sollte eine Bodenprobe entnommen und ein entsprechender Test durchgeführt werden. Ergibt dieser, dass Asche als Dünger sinnvoll ist, wird wie folgt vorgegangen:
- Einen windstillen Tag auswählen
- Um die Pflanzen herum kleine Rillen ziehen
- Asche in die Rillen füllen und mit Erde bedecken
- Umgehend wässern
- Handschuhe tragen
Wenn nur einzelne Pflanzen mit Asche versorgt werden sollen, so kann diese auch im Gießwasser aufgelöst und zusammen mit diesem verabreicht werden.
Achtung: Keinesfalls darf Asche zusammen mit ammoniumhaltigen Düngern wie Jauche aus, da dadurch gasförmiges Ammoniak entsteht.
Für Zimmerpflanzen?
Nur wenige Zimmerpflanzen schätzen einen hohen pH-Wert, zudem ist die Dosierung von Asche als Dünger nicht so leicht. Sehr schnell kann es zu einer unerwünschten Überdüngung kommen. Demzufolge sollten Zimmerpflanzen mit anderen Nährstoffen versorgt werden.
Tipps & Tricks zur Anwendung von Asche als Dünger
- Bleiben Reste von Asche übrig, die eigentlich zum Düngen verwendet werden sollte, so wird sie häufig auf dem Kompost entsorgt. Handelt es sich nur um geringe Mengen, so ist dies unbedenklich, sind diese jedoch größer und/oder geschieht dies regelmäßig, führt dies zwangsläufig zu einem Kompost, der nicht uneingeschränkt verwendet werden kann. Keinesfalls sollte er für die Düngung von Nutzpflanzen genommen werden.
- Asche kann nicht nur als Dünger verwendet werden. Sie eignet sich auch zur Bekämpfung von Unkraut, Moosen und Algen und soll sogar Schädlinge vertreiben.
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