
Der Fuchsschwanz wird nicht von ungefähr so genannt: seine violetten Blüten erinnern tatsächlich an einen solchen. Die Amaranth Pflanze – wie das Gewächs eigentlich heißt – wird gerne in heimischen Gärten kultiviert, da sie nicht nur dekorativ ist, sondern auch teilweise essbar.
Inhaltsverzeichnis
- Amaranth Pflanze – Pflanzen-Steckbrief von Gartenbista
- Allgemeine Informationen
- Richtig kultivieren
- Standort
- Boden
- Amaranth Pflanze – pflanzen auf dem Balkon möglich?
- Wann kann man Amarant aussäen?
- Vor den Eisheiligen?
- Aussaat Anleitung
- Anleitung zur Pflege
- Gießen
- Düngen?
- Muss ich die Amaranth Pflanze schneiden?
- Erntezeit
- Verwendung des Getreides
- Hat die Amaranth Pflanze auch eine Heilwirkung?
- Lagerung
- Ist diese Pflanze winterhart?
- Tipps & Tricks
Amaranth Pflanze – Pflanzen-Steckbrief von Gartenbista
- Blütezeit: Juli – September
- Blütenfarbe: Amaranth-Rot (violett)
- Pflanzenhöhe/-größe: 30 – 120 cm hoch; 30 – 60 cm breit
- Standort: sonnig
- Boden: durchlässig, locker, nährstoffreich
- Gießen: nach der Pflanzung sowie in Kübelhaltung
- Düngen: Kompost vor der Pflanzung; Langzeitdünger
- Schneiden: nicht notwendig; verblühte Blütenstände gegebenenfalls entfernen
- Vermehrung: Aussaat, Selbstaussaat
- Aussaatzeit: ab März im Haus oder als Direktsaat ins Freiland
- Überwinterung: nicht winterhart
- Giftig: nein
- Heilwirkung: adstringierend, kühlend
- Essbare Pflanzenteile: Samen, Blätter
- Krankheiten und Schädlinge: Blattläuse
Allgemeine Informationen

Amaranth ist eine Pflanzengattung gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse, innerhalb derer er mit fast 100 Arten vertreten ist. Er ist weltweit zu finden und erfreut sich großer Beliebtheit. Der Grund ist jedoch nicht ausschließlich in seiner dekorativen Optik zu finden: beim Amaranth handelt es sich um ein Pseudogetreide, welches hirseartige, feinkörnige Samen hervorbringt. Diese sind essbar und werden ähnlich wie richtiges Getreide verwendet.
Hierzulande wird die krautig wachsende Amaranth Pflanze gerne als Zierpflanze kultiviert. Der einjährige Garten-Fuchsschwanz, als welcher er bezeichnet wird, ist anspruchslos und pflegeleicht und bringt von Juli bis in den September hinein seine Blüten hervor. Diese sind farblich als eine Mischung aus Rot und Magenta anzusehen und werden als Amaranth-Rot bezeichnet. Sie hängen bogenförmig nach unten. Aufgrund der Tatsache, dass sie aus vielen einzelnen Blütenbüscheln bestehen, wirken sie tatsächlich wie ein Fuchsschwanz – zumindest mit ein wenig Fantasie. Aus ihnen entwickeln sich die Samen: kleine schwarze oder weiße Körnchen.
Richtig kultivieren
Die Kultivierung der Amaranth Pflanze ist insofern nicht besonders schwierig, als dass es sich bei ihr um ein sehr pflegeleichtes Gewächs handelt. Wenn man ihre bescheidenen Ansprüche kennt, steht einer üppigen Blütenpracht – und daraus resultierenden Ernte – nichts im Wege.
Standort
Ideal ist ein Plätzchen in der vollen Sonne. Zwar kann der Fuchsschwanz auch im Halbschatten überleben, dies wird jedoch zu Lasten der Blüten gehen. Wichtig ist zudem, dass der gewählte Standort windgeschützt ist. Dies beinhaltet häufig auch einen Regenschutz, der ebenso willkommen ist: Amaranth kommt eher mit zu trockenen als mit zu nassen Plätzen zurecht.
Boden
Um sich optimal entwickeln zu können, benötigt die Amaranth Pflanze einen Boden, der
- durchlässig,
- locker,
- nährstoffreich und
- tiefgründig
ist. Keinesfalls sollte er in stark verdichtete Substrate gepflanzt werden, da diese Wasser nicht ableiten, wodurch es zu Staunässe kommt.
Lubera-Tipp: Vor dem Pflanzen Boden mit Kompost anreichern!
Amaranth Pflanze – pflanzen auf dem Balkon möglich?
Eine Kübelhaltung ist gut möglich; auch als Ampelpflanze können einige Amaranth Arten gehalten werden. Dabei sind grundsätzlich einige Kriterien zu beachten:
- Unten in das Pflanzgefäß eine Drainage legen
- Windgeschützten Standort wählen
- Nährstoffreiche Erde verwenden
- Erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) auf den Balkon stellen
- Hohe Arten mit Stäben abstützen
Wann kann man Amarant aussäen?

Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten, wie Amaranth ausgesät werden kann:
- als Vorzucht im Haus
- im Freiland
Je nachdem, für welche Methode sich entschieden wird, variiert der Aussaatzeitpunkt. Im Haus kann bereits im März erfolgen. In der Folgezeit ist diese Kultur ebenfalls möglich, jedoch sollte spätestens im Juni die letzte Aussaat erfolgen. Ansonsten hätte es die Amaranth Pflanze schwer, bis zum Herbst ihre vollständige Reife zu erlangen.
Vor den Eisheiligen?
Amaranth ist kälteempfindlich und mag keine niedrigen Temperaturen. Bereits ab 4° C kann es passieren, dass er eingehen wird. Sein Samen hingegen verträgt durchaus Frost. Wird er per Selbstaussaat verstreut oder durch Vögel verbreitet, überwintert er in der Erde und keimt im folgenden Frühjahr. Angeblich ist seine Keimfähigkeit sogar höher als bei jenen Samen, die keinem Kältereiz ausgesetzt worden sind. demzufolge kann er durchaus vor den Eisheiligen im Freiland ausgesät werden – im Haus sowieso.
Lubera-Tipp: Junge Pflanzen, die durch Anzucht im Haus entstanden sind, sollten erst nach den Eisheiligen ausgepflanzt werden.
Aussaat Anleitung
- Anzuchtgefäße mit Aussaaterde füllen.
- Saatgut 1-2 cm tief in die Erde stecken.
- Gießen
- Warmen, hellen Standort wählen.
- Die Erde gleichmäßig feucht halten.
- Wenn die Keimlinge zu dicht stehen, müssen sie ausgedünnt werden.
Die Amaranth Aussaat ins Freiland ist sehr einfach:
- Beet vorbereiten.
- Samen breitwürfig auf die Erde streuen.
- Einharken
- Gießen
Auch in der Folgezeit muss der Boden gleichmäßig feuchtgehalten werden.
Anleitung zur Pflege

Die Amaranth Pflanze ist sehr pflegeleicht und benötigt kaum Aufmerksamkeit seitens des Gartenbesitzers. Beim ersten Frost stirbt sie ab; eine Überwinterung ist nicht möglich; allerdings ist diese auch nicht notwendig, da der Garten-Fuchsschwanz durch eine sehr ausgeprägte Selbstaussaat ganz alleine für den Fortbestand seiner Art sorgt.
Gießen
Frisch eingepflanzte Fuchsschwänze müssen in der ersten Zeit regelmäßig gegossen werden. dasselbe gilt für jene Pflanzen, die in Kübelhaltung kultiviert werden. Sie dürfen keinesfalls austrocken, allerdings darf sich auch keine Staunässe bilden. Im Freiland hingegen muss der Amarant nur bei starker Hitze sowie in langen Trockenperioden gegossen werden.
Düngen?
Vor der Pflanzung kann der Boden gerne mit Kompost oder Stallmist angereichert werden. Auch kann es nicht schaden, wenn den Sommer über in zweiwöchigem Abstand etwas Flüssigdünger verabreicht wird. Grundsätzlich sollte dies in Kübelhaltung geschehen. Die dekorative Pflanze dankt es mit einer üppigen Blütenpracht sowie kräftigen Blättern.
Muss ich die Amaranth Pflanze schneiden?
Ein Schnitt ist nicht notwendig. Allerdings können vertrocknete oder verwelkte Pflanzenteile jederzeit entfernt werden. Ein heikles Thema sind die Blüten: sie bilden sehr, sehr viele Samen. Eine einzige Pflanze bringt zwischen 30.000 und 60.000 Samenkörner hervor. Diese werden zur Selbstaussaat genutzt. Man kann sich sehr leicht ausrechnen, was es für die Folgejahre bedeutet, wenn auch nur ein Bruchteil dieses Saatgutes ungehindert in die Erde gelangt. Um nicht innerhalb kürzester Zeit den ganzen Garten (und die komplette Nachbarschaft gleich mit) voller Amaranth Pflanzen zu haben, sollte man verblühte Blütenstände umgehend entfernen. Dies ist auch dann sinnvoll, wenn man kein Interesse an einer Verarbeitung der Samen hat. Auch, wenn dies nicht unbedingt der richtige Platz für sie ist: es macht durchaus Sinn; diese Blütenstände in den Hausmüll zu werfen. Gelangen sie auf den Kompost, passiert dort unter Umständen das, was man eigentlich verhindern wollte: ein Meer aus Fuchsschwänzen im Folgejahr…
Lubera-Tipp: Um einen buschigen Wuchs zu erzielen, können Jungpflanzen etwas entspitzt werden.
Erntezeit
Die Blätter sollten möglichst vor der Blütezeit geerntet werden – unerheblich, ob sie anschließend frisch zubereitet oder getrocknet werden. die beste Sammelzeit für sie liegt zwischen Mai und Juli.
Die Samen hingegen werden im Reifezustand geerntet. Dieser ist im September/Oktober erreicht. Das Problem liegt jedoch darin, dass die kleinen Körner gerne vor dem Ernten schon abfallen. Um dies zu umgehen, hilft ein einfacher Trick: vor der Selbstaussaat die komplette Pflanze abschneiden und über Küchenpapier aufhängen. Die begehrten Samen werden sich lösen und auf der Unterlage landen.
Verwendung des Getreides

Die Samen der Amaranth Pflanze sind etwa so groß wie Senfkörner und haben einen leicht nussigen Geschmack. Sie sind im Handel unter der Bezeichnung „Amaranth“ erhältlich. Dieser Name kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt „unsterblich“. Dieses Attribut hat er voll und ganz verdient, da er viele hochwertige Inhaltsstoffe besitzt:
- Ballaststoffe
- Kalzium
- Lysin
- Magnesium
- Proteine
- Wertvolle Fettsäuren
Er ist zudem glutenfrei, kann zu Mehl oder Schrot verarbeitet werden und eignet sich optimal zur Herstellung von Pfannkuchen, Kuchen, Brot oder Brötchen. Doch es gibt noch weitere Verwendungsmöglichkeiten:
- Als Salatbeigabe
- Brei
- Gemüsefüllung
- In Aufläufen
- Popcorn
Nicht nur die Körner, sondern auch die Blätter sind essbar. Sie werden wie Spinat zubereitet und können als Gemüse verzehrt oder alternativ in rohem Zustand Salaten beigefügt werden.
Lubera-Tipp: Amaranth-Öl eignet sich hervorragend für kosmetische Zwecke.
Hat die Amaranth Pflanze auch eine Heilwirkung?
Sowohl die Samen als auch die Blätter gelten aufgrund ihrer vielen Nährstoffe als echter Jungbrunnen. Sie werden als Tee zubereitet, wobei die Ernte der Blätter noch vor der Blüte erfolgen sollte. Doch Amaranth kann noch mehr. Er wird in der Homöopathie gerne unterstützend bei Durchfällen und zur Blutstillung eingesetzt; ferner auch gegen
- Fieber
- Geschwüre im Mundraum
- Kopfschmerzen
- Menstruationsbeschwerden
- Schlafstörungen
Lagerung
Die Amaranth Blätter sind frisch nicht lange haltbar und sollten nach der Ernte möglichst zeitnahe verzehrt werden. Eine Lagerung für maximal zwei Tage ist im Kühlschrank möglich, danach sind sie für gewöhnlich verwelkt und haben ihr Aroma verloren. Wenn sie für die Zubereitung von Tee verwendet werden sollen, so sollten sie direkt nach der Ernte an einem luftigen Ort getrocknet werden. Anschließend kommen sie in ein luftdichtes Gefäß und können dort mindestens bis zur folgenden Ernte verbleiben.
Die Körner hingegen können mindestens sechs Monate lang aufbewahrt werden; in einem luftdicht verschlossenen Gefäß an einem kühlen Ort sogar noch länger.
Ist diese Pflanze winterhart?
Amaranth ist nicht winterhart. Sobald der erste Frost kommt, sterben die Pflanzen ab. Wenn es der Pflanze jedoch gelungen ist, ihre Samen zu verteilen, werden im folgenden Frühjahr neue kleine Pflänzchen entstehen.
Tipps & Tricks

Wer Sprossen auf seinem Speiseplan stehen hat, kann diese mit Hilfe der Amarant Pflanze gewinnen. Hierfür werden die Samen zunächst gewaschen. Danach wird ein Teller mit gut befeuchtetem Küchenpapier ausgelegt und das Saatgut darauf verteilt. An einem warmen Ort, an dem mindestens 25° C herrschen sollten, werden sich bald die ersten Keimlinge zeigen. Täglich gießen! Die Sprossen können nach wenigen Tagen geerntet werden. Sie eignen sich
- als Brotbelag,
- für Gemüsegerichte sowie
- zur Verfeinerung von Salaten.
Die Anzucht von Sprossen kann ganzjährig erfolgen.
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