Eine Pflanze muss nicht immer pompös und gewaltig aussehen. Dass auch filigrane Blühpflanzen einen wunderschönen Anblick bieten können, beweist die Akelei (Aquilegia), die nicht nur farbenfroh (Blau, Violett, Gelb, Blau-Weiß, Rot, Rosa, Weiß), sondern auch noch pflegeleicht ist. Einmal gepflanzt oder gesät, erfreut die 30 – 90 cm hohe Pflanze aus der Familie der Hahnenfußgewächse den Gartenbesitzer mehrere Jahre lang immer wieder durch ihre Optik und ihre lange Blütezeit, die von April bis in den Juli andauert.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung: Aquilegia, Akelei Pflege, Standort, Aussaat & Heilwirkung
- Der ideale Standort für die Akelei
- Akelei aussäen
- Pflanzen
- Akelei Pflege – Tipps
- Mus man die Akelei schneiden?
- für welche Schädlinge und Krankheiten ist die Akelei anfällig?
- Aquilegia vulgaris überwintern
- Akelei ist giftig! Vorsicht!
- Akelei Heilwirkung
Zusammenfassung: Aquilegia, Akelei Pflege, Standort, Aussaat & Heilwirkung
Die Akelei (Aquilegia vulgaris) wird gerne im Bauern- oder Naturgarten gepflanzt. Bei richtiger Pflege ist die Akelei ein echter Blickfang im Garten. Ich sage Ihnen, worauf Sie bei der Aussaat der Akelei sowie vor und nach der Pflanzung achten müssen, um lange Zeit Freude an der Pflanze zu haben.
Der ideale Standort für die Akelei
Aufgrund ihrer farbenfrohen Blüten ist die Akelei ein echter Eyecatcher. Besonders in Bauerngärten kommt diese Pflanze besonders gut zur Geltung, jedoch verschönert sie auch andere Formen der Ziergärten. Die Aquilegia benötigt einen sonnigen Standort, um sich optimal entwickeln zu können. Notfalls nimmt sie auch mit einem Plätzchen im Halbschatten vorlieb – Hauptsache, der Boden ist durchlässig und nährstoffreich.
Zu beachten ist allerdings, dass die Wuchshöhe umso niedriger ausfällt, je dunkler die Pflanze steht. So kann eine Akelei an einem vollsonnigen Standort gut und gerne 90 cm hoch werden, während sie an einem dunklen Plätzchen lediglich 30 cm hoch wird. Besonders schön ist es, wenn die Erde mäßig feucht ist; keinesfalls darf sich Staunässe bilden, diese verträgt die Akelei ganz und gar nicht.
Auch gibt es Akelei-Sorten, die speziell für Steingärten geeignet sind; diese sollten eine möglichst sandige oder kieshaltige Erde zugeteilt bekommen.
Akelei aussäen
Akelei kann man zwar als Pflänzchen im Fachhandel kaufen, doch lässt sie sich problemlos selbst aussäen. Die beste Zeit für die Akelei Aussaat ist das Frühjahr. Es ist empfehlenswert, die Akelei-Samen direkt an den gewünschten Platz auszusäen, so erspart man sich ein späteres Pikieren. Ist dies jedoch nicht möglich, so müssen die kleinen Pflänzchen auf einen Abstand von circa 25 cm zueinander pikiert werden, wenn sie ihre ersten Laubblätter gebildet haben.
Wer möchte, kann die Staude auch im Haus vorziehen, wobei Keimtemperaturen zwischen 17°C und 20°C benötigt werden. Da die Keimzeit bei circa 6 Wochen liegt, sollte die Akelei Aussaat im Haus Anfang März geschehen; so haben die kleinen Pflänzchen eine gute Größe, wenn sie ins Freiland hinaus dürfen.
Ist einmal eine Akelei vorhanden, so vermehrt sie sich durch Selbstaussaat von alleine: ihre Samen reifen an der Pflanze heran, fallen dann ab und beginnen an Ort und Stelle zu keimen. Eine Akelei Vermehrung geschieht also ganz von alleine, sofern der Hobbygärtner nicht energisch einschreitet. Wer die Vermehrung jedoch seinen Akeleistauden selbst überlässt, wird es nicht bereuen: durch die Selbstaussaat bilden sich immer wieder neue Kreuzungen, so dass jedes Jahr ein fröhliches buntes Blumenbeet gewiss ist…
Achtung: manch einer kommt auf die Idee, wildwachsende Akeleien auszugraben, um sie in seinem eigenen Garten wieder einzupflanzen. Dies ist strengstens verboten, da die Akelei unter Naturschutz steht!
Pflanzen
Wer sich nicht die Mühe machen möchte, eine Akeleiaussaat zu betreiben, der kann diese Pflanze auch kaufen: Akeleistauden sind im Fachhandel käuflich zu erwerben. Sinnvoll ist es, dies erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) zu tun, da dann der beste Zeitpunkt zum Akelei Pflanzen ist.
Damit die Akelei optimale Bedingungen im heimischen Beet vorfindet, sollte dieses zunächst vorbereitet werden. Dies bedeutet, dass die Erde sehr gut aufgelockert werden sollte; Unkraut und Steine müssen entfernt werden. Ist dies geschehen, so sollte das Substrat mit Kompost angereichert werden; sollte der Boden stark lehmhaltig sein, ist es empfehlenswert, zusätzlich noch Laubkompost unterzumischen.
Wer seine Akelei als Schnittblume verwenden möchte, der sollte diese Zierpflanze großflächig aussäen beziehungsweise sich selbst aussäen lassen. Dasselbe gilt für jene Gartenbesitzer, die der Natur freien Lauf lassen möchten und sich demzufolge eine Blumenwiese und/oder ein fröhlich-buntes Blumenbeet gönnen.
Wer jedoch eine etwas strukturiertere Anordnung seiner Akelei wünscht, der sollte sie in kleinen Gruppen pflanzen. Je nach Größe des vorhandenen Platzes eignet sich hierfür eine Menge von drei bis zehn Pflanzen. Zu beachten ist allerdings, dass die Aquilegia zwar wunderschön aussieht, als Solitärpflanze jedoch nicht so sehr zur Geltung kommt. Aus diesem Grund sollten die Pflanzengruppen neben anderen Pflanzen stehen, vorzugsweise neben solchen Stauden, die erst später im Jahr blühen. Bitte darauf achten, dass die Stauden nicht zu dicht beieinander stehen, da ihnen sonst der benötigte Platz zum Entwickeln fehlt.
Akelei Pflege – Tipps
- Unkraut: Insbesondere junge Akeleipflanzen haben nicht genügend Kraft, sich gegen Konkurrenz zu wehren. So ist es unabdingbar, das Beet regelmäßig von Unkraut zu befreien.
- Kübel: Akeleien können auch als Kübelpflanzen gehalten werden. Dabei ist darauf zu achten, dass das Substrat durchlässig ist.
- Gießen / düngen: Während der Blüte (Mai/Juni) sollte die Akelei regelmäßig gegossen und einmal gedüngt werden; eine zweite Düngung erfolgt im Herbst. Bei der Wasserzufuhr ist auf ein gesundes Mittelmaß zu achten: die Pflanzen sollten nicht austrocknen, jedoch darf sich auch keine Staunässe bilden.
- Kompost / Erde: Wer möchte, kann auch in den Sommermonaten gelegentlich etwas Kompost oder Hornmehl in die Erde einarbeiten.
- Handschuhe tragen: Da Akelei bei empfindlichen Personen Hautreizungen verursachen kann, ist es empfehlenswert, Handschuhe zu tragen, wenn die Pflanze berührt wird.Im Juli und August reifen die Samen der Akelei. Wer im folgenden Jahr eine Aussaat plant, sollte das Saatgut abnehmen und an einem geschützten und trockenen Ort lagern.
Mus man die Akelei schneiden?
Ist die Akelei verblüht, sollten die verblühten Blütenstände abgeschnitten werden – außer, wenn eine Selbstaussaat erwünscht ist beziehungsweise das Saatgut für eine Aussaat benötigt wird. In diesen Fällen werden die Blütenstände einfach stehengelassen, so dass sich aus ihnen ungehindert die schwarzen Samenkörner bilden können. Leider ist es so, dass nach dem Verblühen auch das Laub der Akelei nicht mehr so ansprechend aussieht. Demzufolge schneidet manch ein Gartenbesitzer diese ebenfalls herunter – und tut damit unbewusst das Richtige: viele Akeleipflanzen nutzen diese Verjüngungskur, um ein weiteres Mal auszutreiben und erneut Blüten zu bilden, welche sich dann im Spätsommer präsentieren.
Im Herbst sollten die mehrjährigen, robusten Pflanzen generell circa eine Handbreit über dem Boden abgeschnitten werden (dies ist auch im zeitigen Frühjahr möglich, jedoch ist dieser Zeitpunkt nicht so empfehlenswert). Dieser Schnitt hilft den Pflanzen bei ihrer Regeneration mit der Folge, dass sie im Folgejahr ihren Betrachter wieder mit ihren wunderschönen farbenfrohen Blüten erfreuen.
für welche Schädlinge und Krankheiten ist die Akelei anfällig?
Die Akelei ist eine sehr robuste Pflanze. Gegen Wollläuse hingegen ist sie machtlos: die saugenden Parasiten befallen alle Pflanzenteile und sind sehr gut an ihrem watteartigen Überzug zu erkennen. Sind die ersten weißen Gespinste an der Staude zu sehen, so müssen die betroffenen Pflanzenteile umgehend entfernt werden. Bitte nicht auf dem Kompost entsorgen, da dort die Schädlinge ungehindert weiterleben und sich fortpflanzen können! Eventuell hilft auch ein kräftiges Abduschen gegen diese Schädlinge, jedoch sind Wollläuse erfahrungsgemäß sehr resistent und lassen sich nicht so leicht vertreiben, wie manch ein Hobbygärtner es sich wünschen mag.
Auch die Akelei-Gallmücke kann zu einer ernsthaften Gefahr für die Akelei werden: sie setzt sich auf den frischen Knospen fest und saugt diese komplett aus. Gegen diesen Schädling hilft nur der Einsatz eines speziellen Pflanzenschutzmittels, zudem sollten sämtliche Pflanzenteile, auf denen die kleinen orangefarbenen Larven mit bloßem Auge zu erkennen sind, abgeknipst und entsorgt werden (nicht auf dem Kompost!).
Wird dem Wasserbedarf der Akelei nicht Genüge getan, kann sich Mehltau bilden. Demzufolge ist also darauf zu achten, dass die Staude niemals zu starker Trockenheit ausgesetzt wird.
Von Krankheiten hingegen bleibt die Akelei weitestgehend verschont.
Aquilegia vulgaris überwintern
So zart und filigran die Akeleiblüten auch aussehen, so robust ist diese Staude: eine Akelei kann problemlos im Beet überwintern, ohne dass ihre ein spezieller Winterschutz gegeben werden muss.
Leiden kann sie im Winter trotzdem, und zwar durch zu viel Feuchtigkeit. Um diese möglichst weitestgehend von der Akelei und ihren Wurzeln fernzuhalten, sollte demzufolge eine kleine Schutzschicht rund um die Pflanze aufgetragen werden, und zwar in Form einer Laub- oder Reisigschicht.
Eine Akelei, die im Kübel gehalten wird, sollte hingegen einen Winterschutz bekommen: damit ihre Wurzeln nicht einfrieren, ist es ratsam, den Kübel mit einer Luftpolsterfolie zu umwickeln und zudem erhöht hinzustellen. Ein spezielles Winterquartier im Keller oder in der Garage benötigen Kübelpflanzen jedoch nicht.
Akelei ist giftig! Vorsicht!
Frische Akelei ist giftig; sie enthält cyanogene Glykoside. Ein Verzehr von Pflanzenteilen – und zwar bereits von 20g! – kann zu Durchfall, Erbrechen, Herzbeschwerden, Übelkeit und Benommenheit führen. Auch kann das Berühren von Akelei zu Hautreizungen führen.
Das Gift, welches in der Akelei enthalten ist, verschwindet allerdings, sobald die Pflanze getrocknet ist beziehungsweise erhitzt wird – deswegen kann sie auch problemlos als Heilpflanze eingesetzt werden.
Akelei Heilwirkung
Akelei besitzt eine positive Heilwirkung gegen verschiedene Beschwerden, allerdings wird sie in der Naturheilkunde nur sehr selten eingesetzt. Grund dafür ist die Tatsache, dass es viele andere Pflanzen gibt, die eine weitaus bessere und intensivere Heilwirkung gegen ebendiese Leiden haben.
So wirkt die Akelei blutreinigend, harntreibend, fiebersenkend und appetitanregend. Auch kann sie unterstützend bei Rheuma, Gicht, Geschwüren und Ekzemen eingenommen beziehungsweise aufgetragen werden. Im Altertum war die Pflanze der Fruchtbarkeitsgöttin Freya geweiht und galt als Symbol für Sexualkraft. So wurde Männern, die Probleme mit ihrer Potenz hatten, die Einnahme von Akelei empfohlen, um ihre Manneskraft wiederzuerlangen.
Angewendet wird die Akelei innerlich in Form Tee. In der Zeit von Juni bis Oktober werden die Pflanzenteile gesammelt und getrocknet. Zur Zubereitung eines Tees werden zwei Teelöffel des getrockneten Krautes in eine Tasse gegeben und mit heißem Wasser übergossen. Zehn Minuten ziehen lassen.
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