Die wunderschönen Frühlingsboten erfreuen sich großer Beliebtheit und bringen erste Farbtupfer in heimische Gärten. Doch etwas Vorsicht ist geboten: es ist leider so, dass Tulpen giftig sind. Besonders Tierhalter sollten aufpassen, dass ihre vierbeinigen Freunde nicht an den Pflanzenteilen knabbern.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Informationen über Tulpen
Bei den Tulpen handelt es sich um eine Pflanzengattung aus der Familie der Liliengewächse, der etwa 150 verschiedene Arten und diverse Hybriden angehören. Ihr Verbreitungsgebiet liegt in Europa, Zentralasien sowie Nordafrika.
Die ausdauernden Pflanzen entspringen einer Zwiebel, die nach der Blüte abstirbt, zuvor jedoch eine neue Zwiebel ausbildet. So bleibt der Anblick der dekorativen Pflanzen, die im Frühjahr blühen, über viele Jahre hinweg bestehen. Eine Tulpe wird zwischen 10 und 70 cm hoch.
Giftstoffe und Symptome
So schön Tulpen auch aussehen – so giftig sind sie auch, und zwar in sämtlichen Pflanzenteilen. Sowohl Blüten, Stängel, Blätter als auch die Zwiebeln enthalten sogenannte Tuliposide, die eine gesundheitliche Gefahr darstellen.
Bei Hautkontakt kann es – zumindest bei empfindlichen Personen – zu
- Ekzemen,
- Hautreizungen,
- Jucken,
- Kleinen Rissen,
- Rötungen sowie
- Schwellungen
kommen.
Lubera-Tipp: Bei Kontakt sollten betroffene Hautstellen umgehend mit kaltem Wasser abgespült werden.
Werden Teile der Tulpen verzehrt, sind die Vergiftungserscheinungen noch gravierender:
- Abfall der Körpertemperatur
- Apathie
- Bauchschmerzen
- Erbrechen
- Schock
- Vermehrter Speichelfluss
Bei Verzehr großer Mengen der Pflanzenteile kann es im schlimmsten Fall zu einem Atemstillstand oder einem kompletten Kreislaufzusammenbruch und demzufolge zum Tode kommen.
Tulpen giftig für Menschen
Auch, wenn man es nicht wahrhaben möchte, sind Tulpen giftig für Menschen. Für gewöhnlich macht sich dies insofern nicht bemerkbar, da kaum jemand auf die Idee kommt, Teile der Pflanze zu essen. Viel häufiger kommt es zu den Kontaktreaktionen, etwa beim Schneiden der Stängel oder Stecken der Zwiebeln.
Kinder/Baby
Besonders Kinder sind gefährdet, da bei ihnen bereits geringe Mengen Pflanzenteile ausreichend sind, um eine Vergiftung hervorzurufen.
Tulpen: Giftigkeit für Tiere?
Wer nun glaubt, dass keine Tulpen giftig für Tier sind, der irrt. Auch Haustiere vertragen die Tuliposide nicht und sollten deswegen möglichst von den Pflanzen ferngehalten werden. dies gilt im Übrigen nicht nur für Gartenbepflanzung, sondern auch für Blumenvasen: sehr gerne werden Tulpen als Schnittblumen gehalten. So haben Hund, Katze und andere Haustiere eine gute Gelegenheit, unbeschwert an den Blättern oder Blüten zu knabbern – oft mit fatalen Folgen. Deutliche Anzeichen dafür, dass ein Tier an Tulpenblüten oder anderen Pflanzenteilen genagt hat, sind:
- Appetitlosigkeit bis hin zur Nahrungsverweigerung
- Durchfall
- Erbrechen
- Speicheln
- Übelkeit
Achtung: Auch das Wasser in den Blumenvasen ist kontaminiert und kann Vergiftungen hervorrufen! Keinesfalls sollten Tiere davon trinken!
Hunde?
Die vierbeinigen Mitbewohner sollten keinesfalls Teile einer Tulpe essen; auch für Hunde sind diese extrem giftig.
Katzen?
Eine besondere Gefahr besteht wieder einmal für Katzen, da diese sehr gerne mit Pflanzen spielen und an diesen knabbern. Besonders reine Hauskatzen freuen sich über frisches Grün in ihrer Wohnung. Für sie sind Tulpen giftig, deswegen ist jegliches Knabbern an den Pflanzen tabu.
Nager?
Hamstern, Kaninchen und Co fühlen sich oft von den bunten Blüten magisch angezogen. Diese Anziehungskraft lässt jedoch spätestens in dem Moment nach, in dem die Nager sich mit übelsten Verdauungsbeschwerden auf dem Boden wälzen – und im schlimmsten Fall sogar sterben.
Tulpen giftig für Pferde?
Auch für Pferde sind Tulpen giftig. Die Symptome sind identisch mit jenen anderer Tiere, mit einer Ausnahme: bei Pferden kommt es nicht zum Erbrechen.
Tipps im Umgang mit diesen Pflanzen
- Grundsätzlich sollten Handschuhe getragen werden, wenn Tulpen in irgendeiner Form berührt werden.
- Äußerliche Vergiftungserscheinungen verschwinden für gewöhnlich von alleine. Bei Verdacht auf innerliche Aufnahme der Pflanzenteile sollte jedoch unbedingt ein Arzt oder Tierarzt aufgesucht werden – und zwar umgehend.
- Keinesfalls Tulpenzwiebeln neben Küchenzwiebeln lagern, um eine Verwechslung auszuschließen.
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