Um Pflanzen im Beet oder Hochbeet optimal mit Wasser versorgen zu können, bietet sich eine Olla Bewässerung an. Diese kleinen Tontöpfe kann man im Fachhandel kaufen, jedoch lassen sie sich auch leicht selber bauen. Wie dies geht, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Ollas?
Bei Ollas handelt es sich um Tongefäße, welche der Bewässerungshilfe dienen. Sie müssen unglasiert sein und werden mithilfe einer speziellen Brenntechnik so hergestellt, dass der verwendete Ton etwas porös und somit wasserdurchlässig bleibt. Nur so kann eine Olla Bewässerung funktionieren: die Töpfe werden mit Wasser gefüllt und in die Erde eingegraben. Dort geben sie nach und nach gleichmäßig Feuchtigkeit an das Substrat ab. Im Übrigen handelt es sich dabei nicht um eine Erfindung der Neuzeit: getöpferte Gefäße dienen in Ländern wie Afrika und Südamerika bereits seit Tausenden von Jahren der Wasserspeicherung.
Übrigens: Ollas kommt aus dem Spanischen und bedeutet „Töpfe“; gesprochen wird es „Ojas“.
Vorteile von Olla Bewässerung
Dadurch, dass die Tontöpfe in der Erde eingegraben sind, geben sie das Wasser nur bei trockener Erde ab und genau dorthin, wo es am nötigsten gebraucht wird: in den Wurzelbereich. Die Wurzeln können es demzufolge gut aufnehmen, bevor es verdunstet, was beim oberirdischen Gießen leider der Fall ist. So werden nicht nur die Pflanzen optimal mit Feuchtigkeit versorgt; sie werden auch kräftiger. Dies liegt daran, dass durch die Olla Bewässerung das Wurzelwerk mehr nach unten wächst, wodurch die Gewächse mehr Stabilität erhalten.
Ein weiterer sehr großer Vorteil ergibt sich für Hobbygärtner, die nicht täglich gießen können – sei es, weil sie den Garten nicht direkt am Haus haben oder für ein paar Tage verreisen möchten. Dank den Ollas müssen sie sich keine Sorgen machen, dass ihre Pflanzen zwischenzeitlich vertrocknen. Abhängig von dem individuellen Wasserbedarf, dem Fassungsvermögen der Olla sowie der Witterung ist es nur alle nach 5 – 7 Tage notwendig, die Tontöpfe erneut mit Wasser zu befüllen.
Nachteile?
Die Olla Bewässerung ist für kleinere Gartenstücke beziehungsweise Beete sehr gut geeignet. Große Flächen hingegen können mit den Tontöpfen eher nicht ausreichend bewässert werden. Als Faustregel gilt, dass pro Quadratmeter 5-6 Liter Wasser zur Verfügung stehen sollten – aufgeteilt in eine Olla oder mehrere. Demzufolge ist es nahezu unmöglich, richtig große Nutz- oder Ziergärten komplett mit Ollas zu bewässern.
Eignen sich Ollas zur Hochbeet Bewässerung?
Ollas sind bestens zur Hochbeet Bewässerung geeignet. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass diese so konstruiert sind, dass das Wasser nicht seitlich entweichen kann. Des Weiteren gilt zu beachten:
- Ollas möglichst nahe an jene Pflanzen eingraben, welche den höchsten Wasserbedarf haben
- Nach Möglichkeit die Tontöpfe eher mittig einsetzen; Abstand zu den Seitenrändern lassen
- Zwischen den einzelnen Ollas einen gleichmäßigen Abstand einhalten
Kann ich Ollas selber bauen?
Man kann sehr gut Ollas selber bauen – vorausgesetzt, das passende Material ist vorhanden. Die Tontöpfe dürfen nicht glasiert sein, da es ansonsten nicht möglich ist, dass sie Feuchtigkeit durchlassen. Auch müssen sie ein wenig unterschiedliche Größen haben, da sie sich sonst nicht ineinanderstecken lassen würden.
Oder lieber kaufen?
Im Fachhandel sind Ollas in allen möglichen Größen und Formen erhältlich.
Allerdings sind sie für gewöhnlich recht teuer, vor allem auch durch die Tatsache, dass man mit einer nicht weit kommt, so dass es durchaus mehr Sinn macht, sie selbst herzustellen.
Olla Bewässerung selber bauen – so geht´s
Bevor es ans Olla selber Bauen geht, sollte man sich darüber im Klaren sein, wie viele dieser Töpfe tatsächlich benötigt werden. Ist dies festgestellt worden, wird im zweiten Schritt überlegt, wie groß die Ollas individuell sein sollten. Es macht keinen Sinn, nur eine einzige Bewässerungsquelle zu installieren, während alle anderen Pflanzen zwangsläufig vertrocknen.
Wer erst einmal ausprobieren möchte, ob die Olla Bewässerung etwas für ihn ist, sollte die Tontöpfe zunächst nur mit Bienenwachs verbinden. Dieses ist kein Klebemittel für die Ewigkeit, so dass bei Nichtgefallen die Tontöpfe jederzeit wieder voneinander gelöst werden können. Anderweitig wird Zement zum Verkleben verwendet.
Material
- Pro Olla 2 Tontöpfe mit etwa 1 cm unterschiedlichen Durchmesser
- Wachs oder Zement
- Eine größere Tonscherbe; allernativ ein flacher Stein
Anleitung
Zement anrühren beziehungsweise Bienenwachs schmelzen
- Die Tonscherbe auf dem Boden des größeren Tontopfes festkleben; Loch muss verdeckt sein
- Kleineren Topf kopfüber auf den größeren stecken
- Verbindungsrille mit Zement oder Wachs verkleben
- Trocknen lassen
Lubera-Tipp: Die Ollas sollten erst verwendet werden, wenn der Zement beziehungsweise das Wachs komplett ausgehärtet ist!
Bewässerung installieren
Bilden die beiden Tontöpfe eine feste Einheit, können sie im Beet installiert werden. wichtig ist, dass genügend Ollas für die Bewässerung vorhanden sind. Eine einzige wird es niemals schaffen, ein komplettes, großes Beet mit Feuchtigkeit zu versorgen.
- In regelmäßigen Abständen neben den Pflanzen Löcher graben
- Vorsicht bei den Wurzeln; Beschädigungen vermeiden
- Löcher sollten so tief sein, dass die Ollas etwa 4 cm aus der Erde herausschauen
- Mit Erde die Löcher zuschütten und fest andrücken
- Durch das Loch im Tontopf mithilfe einer Gießkanne Ollas mit Wasser füllen
Tipps & Tricks
Um herauszufinden, wie lange das Wasser tatsächlich reicht, sollte gerade in der Anfangszeit regelmäßig der Wasserstand kontrolliert werden. Dies geschieht am einfachsten mithilfe einer Taschenlampe, mit der oben in das Loch hineingeleuchtet wird. Alternativ kann mithilfe eines Drahtes und einem Weinkorken ein kleiner Schwimmer gebastelt werden, der in de Olla hineingesteckt wird.
Leider kann es passieren, dass durch das obere Loch Insekten in die Ollas hineinfallen und dort elendig ertrinken. Um dies zu verhindern, kann eine flache, glasierte Tonschale oben auf die Ollas gestellt werden. Diese wird mit Wasser gefüllt und dient so den Insekten als Erfrischung.
Die Ollas sind bekanntermaßen aus Ton, welcher wiederum nicht frosthart ist. Saugen sie sich mit Wasser voll und werden danach Frost ausgesetzt, passiert etwas, was keinen Hobbygärtner erfreut: sie zerplatzen und sind demzufolge nicht mehr zu verwenden. Um dies zu umgehen, sollten Ollas grundsätzlich vor Frosteintritt ausgegraben und in ein frostfreies Winterquartier gebracht werden.
Symbolgraphiken: © Olivier-Tuffé – stock.adobe.com (2); Neeraj – stock.adobe.com; Thanh – stock.adobe.com
Super Artikel. Und wichtiges Thema.
Die Ollas vom Drellhof sind gar nicht so teuer.. und auch noch handgemacht.
Tontöpfe und Material muss man auch kaufen.. und sind bei mir nach einer Weile leider undicht geworden.
Gruss