Wenn der Oleander Schildläuse hat - Vorbeugung und Bekämpfung

Wenn euer Oleander Schildläuse hat, ist das wie auch bei anderen Kübelpflanzen ein recht häufiges Pflegeproblem. Daher möchte ich in diesem Beitrag einige Hinweise geben, wie man Schildläusen und anderen Schädlingen vorbeugen und sie bekämpfen kann. Im Lubera Gartenshop könnt ihr mediterrane Pflanzen kaufen und euch bequem nach Hause liefern lassen.

Zusammenfassung - Oleander Schildläuse

Es kommt immer wieder einmal vor: Eine Pflanze wie der Oleander hat mit Schädlingen zu kämpfen. Ich sage euch, wie ihr Schädlinge erkennt, bekämpft und vermeidet. Besonderes Augenmerk richte ich auf die Bekämpfung von Schildläusen beim Oleander. Ich sage euch, was zu tun ist, wenn ein Oleander Schildläuse hat und nenne euch die besten Möglichkeiten, um die Schädlinge wieder loszuwerden - inklusive dem besten Hausmittel gegen Schildläuse!

Wissenswertes zu Schildläusen und anderen Schädlingen

Es ist völlig normal, dass an Kübelpflanzen wie Oleander, Zitrus oder Wandelröschen Schädlinge auftreten. Diese saugen den Pflanzensaft oder fressen Blätter oder Blüten. Es können drei Gruppen unterschieden werden:

Welche Insekten sind die verbreitetsten Schädlinge bei Kübelpflanzen?

Schädliche Insekten sind in der Regel so groß, dass man sie identifizieren kann. Bei Kübelpflanzen treten sie insbesondere im Winterquartier häufig auf. Hier sind die wichtigsten Schädlinge:

• Schildläuse
• Wollläuse
• Blattläuse
• Spinnmilben
• Dickmaulrüssler
• Weiße Fliege.

Ein gesunder Oleander beschert euch üppige Blüten in Rot, Rosa oder Weiß.

Auch Bakterien und Viren können Pflanzen zusetzen

Auch bei Pflanzen gibt es Erkrankungen, die durch Viren oder Bakterien hervorgerufen werden. Sie sind häufig schwieriger zu erkennen und erst recht zu bekämpfen. Auch ist nach meiner Einschätzung das Wissen zur Bekämpfung deutlich geringer verbreitet als bei Insekten als Schädlinge. Dabei werden gerade bei Zitruspflanzen einige gefährliche Erkrankungen wie 'Citrus Greening' oder die 'Gelbe Drachenkrankheit' durch Bakterien bzw. Viren hervorgerufen. Beim Oleander entsteht der gefährliche Oleanderkrebs durch das Bakterium Pseudomonas. 

Pilzerkrankungen sind leider keine Seltenheit

Dagegen ist Pilzbefall recht gut dokumentiert und auch zu bekämpfen. Pilze treten recht häufig im Zusammenhang mit Läusebefall auf. Schwarzer Rußtau entsteht, wenn Läuse ihren Honigtau auf Blätter tropfen lassen. Dann siedeln sich Pilze an, die die Blattoberfläche in ein unansehnliches Schwarz verwandeln. Rußtau und klebrige Oberflächen sind also immer auch ein Indikator für Pilzbefall. Eine beim Oleander ernstzunehmende Pilzerkrankung ist Asochyta oder Trockenfäule. Besonders gefürchtet sind auch Wurzel- und Rindenpilze. Diese Pilze zersetzen wichtige Pflanzenteile und bedrohen damit die Existenz der Kübelpflanzen wie etwa des Oleanders. 

Damit es erst garnicht erst zu einem Befall kommt, sollte man die Vorbeugung vor Schädlings-, Bakterien- und Pilzbefall ernst nehmen.

Wie beugt man im Winterquartier Schädlingen vor?

Eine gelungene Überwinterung der Kübelpflanzen in einem Winterquartier ist die wesentliche Voraussetzung für gesunde und schöne Pflanzen in Frühling und Sommer. Wenn es aber zu einem Schädlingsbefall wie etwa, wenn der Oleander Schildläuse hat, dann kann es in der Überwinterung zu Schäden an den Pflanzen kommen. Diese Schädigungen belasten dann die Vegetationsperiode. Umso wichtiger ist also die Vorbeugung.

Überprüfung auf Schädlingsbefall vor der Überwinterung

In den Winterquartieren herrscht häufig eher dichtes Gedränge, da der Platz begrenzt ist. Umso wichtiger ist es, die Pflanzen vor der Überwinterung auf Schädingsbefall zu überprüfen. Werden bei einer Pflanze Schädlinge oder eine Erkrankung festgestellt, sollte diese isoliert werden. Ansonsten drohen Ansteckungen und ein Befall bei benachbarten Pflanzen, so dass auch der Neben Oleander Schildläuse bekommt.

Tipp: Pflanzen gemischt und locker aufstellen

 Neben der vorbeugenden Kontrolle sollten die Pflanzen im Winterquartier gemischt aufgestellt werden, damit keine Monokultur entsteht. Wenn etwa  Oleander neben Oleander steht, fällt es Schädlingen wie Schildläusen am Oleander leichter, weitere Pflanzen zu befallen. Wenn der Platz im Winterquartier ausreichend vorhanden ist, dann sollten die Pflanzen auch ohne gegenseitige Berührung aufgestellt werden.

Kühle Temperaturen und feuchte Luft verhindern Schädlingsbefall

Das beste Mittel gegen Schädlinge im Winterquartier sind kühle Temperaturen. Selbst wenn eine Schildlaus mit in das Winterquartier kommt, kann sie sich bei Temperaturen zwischen 5° und 10 °C kaum vermehren. Dagegen ist bei einer warmen Überwinterung ein Schädlingsbefall häufig vorprogrammiert. Gerade bei warmer und trockener Luft vermehren sich viele Schädlinge wie etwa die Spinnmilben besonders gut.

Regelmäßige Kontrolle erlaubt im Fall der Fälle schnelles Handeln

Auch bei der kühlen Überwinterung sollte man regelmäßig nach den Pflanzen schauen und sie auf Schädlingsbefall hin durchsuchen. Je früher ein Befall  wie etwa Schildläuse am Oleander erkannt wird, umso besser kann man die Schädlinge beseitigen.

Wie beugt man einem Schädlingsbefall in Frühjahr und Sommer vor?

Obwohl die Pflanzen im Frühjahr und Sommer viel mehr Berührung mit schädlichen Insekten haben, ist die Wahrscheinlichkeit des Befalls doch geringer. Zum einen sind die Schädlinge auch mit Nützlinge konfrontiert, die sie im Schach halten. Zum anderen haben gesunde Pflanzen Widerstandskräfte, die sie gegen Schädlinge mobilisieren können. Folgendes könnt ihr zur weiteren Vorbeugung gegen Schädlinge durchführen.

Umtopfen und düngen

Ist eine Pflanze längere Zeit nicht mehr umgetauft worden oder fehlt es ihr an Nährstoffen, dann wird sie angreifbarer für Schädlingsbefall. Insbesondere ein Kübelpflanzendünger oder Zitrusdünger, der über ein breites Spektrum an Spurenelementen verfügt, erhöht die Widerstandskraft der Pflanzen. Nährstoffreiche Dünger kauft ihr am besten im Lubera Gartenshop.

Der richtige Standort für gesunde Pflanzen

Neben einer guten Erde als Fundament für die Pflanze  sowie eine ausreichende Nährstoffversorgung spielt der Standort auch eine wichtige Rolle, um Schädlingsbefall vorzubeugen. Achtet darauf, dass Sonnenlicht und wärmeliebende Pflanzen eben auch einen sonnigen und warmen Standort erhalten. Die Standortwahl hat aber auch rein praktische Gründe: auch im Sommer müssen die Pflanzen zugänglich sein, damit ihr regelmäßig nach Schädlingen sehen könnt.

Wenn der Oleander Schildläuse hat - die Bekämpfung

Wenn trotz aller Vorsicht ein nennenswerter Befall wie etwa Schildläuse am Oleander auftreten, müssen diese bekämpft werden. Dabei gibt es einige Regeln und Hinweise, die ich euch mit erläutern möchte.

Sofortiges Eingreifen ist erforderlich, wenn ein Schildlausbefall am Oleander  erkannt wurde

Wenn man frühzeitig die Schädlinge bekämpft, muss der Befall keine große Sache sein. Erst sehr viele Schädlinge werden zur großen Herausforderung. Wenn Schädlinge auftreten, ist es häufig eine hilfreiche Maßnahme, die Pflanzen zunächst kühl aufzustellen.

Mechanisches Entfernen hilft, um Schildläusen den Garaus zu machen

Ihr solltet Schädlinge stets mechanisch entfernen. Wenn der Oleander Schildläuse hat, können diese mit einer alten Zahnbürste entfernt werden. Wollläuse können mit einem harten Wasserstrahl beseitigt werden. Auch Spinnmilben lassen sich mit Wasser und Feuchtigkeit vertreiben, wenn sie noch nicht Überhand genommen haben. Jede Form der mechanische Bekämpfung hat den Vorteil, dass auf chemischen Pflanzenschutz verzichtet werden kann.

Befallene Blätter müssen unbedingt entfernt werden

Falls ein Oleander Schildläuse hat, sollten besonders befallene Blätter entfernt werden. Das gilt insbesondere dann, wenn die Oleanderblätter gelb geworden sind. Sie haben dann ohnehin nur eine geringe Überlebenschance. 

Hausmittel, die bei Schildläusen am Oleander helfen

Nach dem mechanischen Entfernen sind Hausmittel eine gute Möglichkeit, Schildläuse am Oleander zu bekämpfen. Zum einem ist eine Seifenlösung ein bewährtes Mittel, zum anderen wird Neemöl gegen Schildläuse eingesetzt. Während letzteres im Pflanzenfach Handel erhältlich ist, wo ihr auch gesonderte Beratung zum Einsatz bekommt, wird Seifenlauge selbst hergestellt. Dabei wird ein Esslöffel Schmier- oder Kernseife auf einen Liter Wasser gegeben. Die Effektivität des Mittels kann gesteigert werden, indem ihr einen Schluck Spiritus in die Lösung gebt. Mit der Lösung wird die Pflanze überall dort eingesprüht, wo sich am Oleander Schildläuse tummeln. Die Seifenlösung verstopft die Atemwege der Läuse und tötet sie auf diese Weise. Das Einsprühen solltet ihr zwei bis drei Mal wiederholen. 

Die Hausmittel Seifenlauge und Neemöl haben den Vorteil, dass sie nicht sehr toxisch sind. Allerdings gibt es auch einen Nachteil: in beiden Fällen hinterlässt das Einsprühen Spuren auf Eurer Terrasse oder Balkon. Ihr solltet den Oleander auf jeden Fall auf eine alte Decke oder ein Vlies legen, damit die Substanz nicht in die Erde läuft. So bleibt auch der Fußboden sauber.  

Chemischer Pflanzenschutz - das letzte Mittel

Dieser sollte das letzte Mittel sein, denn er belastet die Umwelt, in der man gemeinsam mit den Pflanzen lebt. So ist etwa chemischer Pflanzenschutz im Wintergarten sowie bei fruchttragenden Pflanzen wie etwa bei Zitrusfrüchten tabu. Pflanzenschutz dürfen nur Fachleute vor Ort verkaufen und aussuchen. Nehmt, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, ein befallenes Blatt mit und zeigt dieses vor. Lasst Euch aber auch beraten, ob es Nützlinge gibt, die eingesetzt werden können oder ob es weniger giftige Präparate gibt.

Fotos und Text: Dr. Dominik Große Holtforth