Von den über 1.200 bestehenden Arten dieser Pflanze werden einige hierzulande kultiviert. Dabei tritt immer wieder die Frage auf, ob Knöterich giftig sei. Besonders Tierhalter machen sich diesbezüglich häufig Sorgen. Sie können jedoch aufatmen, denn eine Giftigkeit ist sowohl bei Tieren als auch bei Menschen ausgeschlossen.
Inhaltsverzeichnis
Knöterich – Giftstoffe und Symptome
Keine der Knöterich Arten enthalten irgendwelche Stoffe, die für Menschen giftig sind. Im Gegenteil: sie enthalten Eiweiße, Vitamine und Gerbstoffe und werden deswegen gerne in der Homöopathie unterstützend eingesetzt.
Es gibt jedoch Arten, die zudem eine große Menge an Oxalsäure enthalten. Bei übermäßigem Verzehr kann diese zu einer Schwächung des Bindegewebes und der Knochen führen, da sie die Calciumaufnahme verhindert. Empfindliche Personen sollten demzufolge auf den Verzehr von stark oxalsäurehaltiger Nahrung verzichten.
Einige Knöterich-Gewächse sind essbar
Zu den bekanntesten essbaren Knöterich-Gewächsen gehören
- Ampfer,
- Buchweizen und
- Rhabarber.
Diese Pflanzen sind nicht nur gesund, sondern zudem auch vielseitig verwendbar:
- Brei
- Fladen
- In Süßspeisen
- Marmelade
- Mehl
- Salat
- Suppen
- Wildkrautspinat
…oder als allgemeine Beilage.
Neben den bekannten Gewächsen gibt es jedoch auch andere, die ebenfalls hierzulande wachsen und zum Verzehr geeignet sind:
- Japanischer Knöterich
- Schlangenknöterich
- Wiesenknöterich
Oxalsäure-Anteile
Sämtliche Knöterich-Arten enthalten Oxalsäure. Wird diese nur gelegentlich aufgenommen, kann der menschliche Körper dies kompensieren. Bei einer zu hohen Konzentration jedoch kann es zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen.
- Arthrosekranke
- Gichtkranke
- Kleine Kinder
- Schwangere
sollten vorsorglich auf den Verzehr von Knöterich verzichten. Auch Personen, die zur Harnsteinbildung neigen oder bereits nierenkrank sind, sollten auf Oxalsäure verzichten. Zudem ist unbedingt die individuelle Erntezeit zu beachten: je später das Jahr fortgeschritten ist, desto höher ist die Konzentration der Oxalsäure in den Pflanzenteilen.
Lubera-Tipp: Knöterich zusammen mit Milchprodukten verzehren, da diese die Oxalsäure neutralisieren!
Knöterich giftig für Menschen?
Keine der bekannten Knöterich-Arten ist in irgendeiner Form für Menschen giftig.
Kinder/Baby
Auch für Kinder ist der Knöterich nicht giftig. Dennoch ist der Verzehr dieser Gewächse nicht unbedingt zu empfehlen, da die im Knöterich enthaltene Oxalsäure bei kleinen Kindern zu gesundheitlichen Problemen führen kann.
Dürfen Tiere Knöterich essen?
Wenn Tiere versehentlich oder absichtlich Knöterich essen, so besteht dabei kein gesundheitliches Risiko. Einzige Ausnahme: Katzen. Sie können keine Oxalsäure abbauen, so dass für sie eine Gefahr besteht.
Knöterich giftig für Hunde?
Wenn ein Hund Knöterich-Gewächse gegessen hat, so ist dies kein Grund zur Besorgnis: sie sind für Hunde nicht giftig.
Katzen gefährdet?
Als fürsorglicher Katzenhalter sollte man seine Katzen besser von Knöterich-Gewächsen fernhalten. Ihr Körper ist nicht dazu in der Lage, Oxalsäure abzubauen, so dass ein übermäßiger Verzehr zu Nierenerkrankungen führen wird.
Schildkröte
Schildkröten können in der Regel Knöterich-Gewächse verzehren, ohne dass sie gesundheitliche Probleme bekommen. Dennoch ist Vorsicht angesagt: gelegentlich kann es vorkommen, dass die Ausnahme von Oxalsäure zu Nierenerkrankungen führt. Demzufolge sollten derartige Pflanzen nur in Maßen verfüttert werden.
Pferde
In geringen Mengen aufgenommen, schadet Oxalsäure Pferden nicht. In hoher Konzentration kann sie jedoch zu Durchfall und Kalziummangel kommen. Wenn möglich, sollte deswegen auf eine Fütterung mit Knöterich verzichtet werden.
Kaninchen
Es ist zwar nicht so, dass Knöterich giftig für Kaninchen ist, jedoch vertragen sie Oxalsäure ebenfalls nicht besonders gut.
Hühner
Hühner vertragen Oxalsäure, sofern sie diese an Kalk binden können. Wird also kalkhaltiges Futter verabreicht, können auch Knöterich-Gewächse verfüttert werden.
Schafe
Nehmen Schafe zu viel Oxalsäure auf, kann dies zu Durchfall und später zu Kalziummangel kommen. Geringe Mengen hingegen sind unschädlich.
Hilfe für Tiere nach Vergiftung
Besteht auch nur der geringste Verdacht, dass sich ein Tier vergiftet hat, muss es umgehend zum Tierarzt gebracht werden. Wenn möglich, wird ein Teil der verzehrten Pflanze mitgenommen, um dem Veterinär die Diagnose zu erleichtern.
Symbolgraphiken: © Erika Wehde – Fotolia.com