Die Bonsai Eiche gehört zu den beliebtesten kleinen Gewächsen. Kein Wunder: sie wird derart gezogen, dass sie sehr an ihre großen Verwandten erinnert, und wirkt demzufolge trotz ihrer geringen Größe mächtig und stark. Mit der richtigen Pflege kann sie sehr alt werden.
Inhaltsverzeichnis
Bonsai Eiche Standort
Die kleine Bonsai Eiche liebt luftige und vor allem vollsonnige Standorte. Steht sie zu dunkel, kann sie sich nicht gut entwickeln. Da sowohl die nördlichen Eichenarten wie Weißeiche und Stieleiche winterhart sind, können sie ganzjährig im Freien verbleiben. Dabei muss jedoch Rücksicht auf die Anfälligkeit der kleinen Eichen für Mehltau genommen werden: keinesfalls darf der Standort zu feucht sein.
Lubera-Tipp: Die Bonsai Eiche kann auch direkt ins Freiland gepflanzt werden!
Pflanzgefäß
Am dekorativsten wirkt die Bonsai Eiche in einem schlichten, rechteckigen Pflanzgefäß. Natürlich kann sie auch in jeder anderen Bonsaischale oder in einem gewöhnlichen Pflanzgefäß kultiviert werden. Wichtig ist, dass dieses unten Abflusslöcher besitzt, durch die überschüssiges Wasser ablaufen kann.
Substrat
Das Substrat muss unbedingt durchlässig sein. Handelsübliche Bonsai-Erde ist sehr gut geeignet; alternativ kann auch selbst ein Substrat hergestellt werden:
- Ein Teil Humus sowie
- vier Teile Akadama
miteinander vermischen.
Kann ich die Bonsai Eiche umtopfen?
Man kann nicht nur die Bonsai Eiche umtopfen – man muss es sogar tun, da diese Maßnahme zugleich dem Wurzelschnitt dient. Junge Gewächse sollten jährlich, spätestens alle zwei Jahre in frisches Substrat und gegebenenfalls ein größeres Pflanzgefäß umgesetzt werden. Bei älteren Exemplaren ist dies nur alle drei bis fünf Jahre notwendig.
- Gewächs vorsichtig aus dem Pflanzgefäß nehmen
- Wurzeln um etwa ein Drittel einkürzen
- Beschädigte Wurzelteile komplettentfernen
- Pflanzgefäß mit Drainage versehen
- Etwas frisches Substrat einfüllen
- Eiche auf das Substrat setzen
- Gefäß mit Erde auffüllen
- Angießen
Lubera-Tipp: Niemals zu viele Wurzeln abschneiden, da dies zum Eingehen der Pflanze führen würde.
Zeitpunkt
Das Umtopfen findet vor dem Aufbrechen der Knospen statt, also im Februar/März. Sollte es notwendig sein, die Pflanze im Herbst umzutopfen, so muss sie danach zwingend in einem frostfreien Winterquartier überwintern.
Bonsai Eiche Pflege
Wie die großgewachsenen Verwandten, ist auch die Bonsai Eiche relativ pflegeleicht. Etwas Vorsicht ist beim Drahten geboten, welches ab April durchgeführt wird: die Drähte können leicht in die Pflanzenteile einwachsen und dadurch Verletzungen verursachen. Sobald sie zu tief zu sitzen scheinen, müssen sie wieder abgespannt werden.
Gießen
Während der Wachstumsphase muss die Bonsai Eiche täglich gegossen werden. Im Winter werden die Wassergaben reduziert, jedoch darf die kleine Pflanze niemals komplett austrocknen.
Besonders im Sommer ist darauf zu achten, dass kein Gießwasser auf die Blätter gerät.
Düngen
Die kleine Pflanze hat einen vergleichsweise hohen Nährstoffbedarf. Dieser kann durch einen Langzeitdünger im Frühjahr gedeckt werden. Alternativ bekommt sie von April bis September alle zwei Wochen Flüssigdünger zusammen mit ihrem Gießwasser.
Schneiden
Das Schneiden ist der heikelste Punkt bei der Pflege. Grundsätzlich ist es nicht leicht, einen Bonsai Schnitt durchzuführen. Wer sich sehr unsicher ist, sollte einen diesbezüglichen Kurs besuchen, der von vielen Fachhändlern und Gartencentern angeboten wird.
Generell beginnt man mit dem Schneiden einer Bonsai Eiche erst dann, wenn sie die gewünschte Größe erreicht hat. Dabei ist es wichtig, die Wuchsform des Gehölzes beizubehalten: keinesfalls darf die Krone dominieren. Um dies zu verhindern, müssen die oberen Triebe grundsätzlich stärker eingekürzt werden als die unteren.
Im Frühjahr werden größere Formschnitte durchgeführt. Dies muss noch vor Öffnung der Knospen geschehen.
Bilden sich im Laufe der Vegetationszeit von Mai bis September neue Triebe, so müssen diese generell bis auf zwei Blattpaare entfernt werden. Vorsicht ist jedoch bei Blattschnitten geboten: das Gewächs mag es überhaupt nicht, wenn ihm zu viele oder gar alle Blätter entfernt werden. Deswegen sollten immer nur die größten Blätter abgenommen werden.
Lubera-Tipp: Nur scharfes und desinfiziertes Schnittwerkzeug verwenden!
Überwintern
Die Bonsai Eiche gilt zwar als winterhart, sollte aber dennoch etwas geschützt werden. Im Beet bietet es sich an, den Wurzelbereich mit Reisig oder Laub abzudecken. Wird sie in einer Schale kultiviert, so kommt diese in einen kalten, jedoch frostfreien Raum, beispielsweise einen Schuppen oder eine Garage. Gelegentliches Gießen nicht vergessen!
Eiche als Bonsai erziehen – Anleitung
Wer möchte, kann aus einer Eichel selbst eine kleine Eiche ziehen. Alternativ können auch kleine Pflänzlinge verwendet werden, die sich in freier Natur selbst ausgesät haben:
- Pflänzling in ein Pflanzgefäß mit Gartenerde setzen
- Nach zwei Jahren aus der Erde nehmen
- Wurzeln einkürzen
- Stamm einkürzen, wobei der Schnitt direkt über einem Auge angesetzt wird
- Obere Äste einkürzen
- Untere Äste komplett entfernen
- Bonsai in ein passendes Pflanzgefäß setzen
Symbolgraphiken: © Bernd Schmidt – stock.adobe.com; Raquel Pedrosa – stock.adobe.com; Valentina R. – stock.adobe.com
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