Ein kalkhaltiger Boden hat einen hohen Gehalt an Kalzium und einen pH-Wert über 7. Die meisten Gartenpflanzen können bei einem sauren bis leicht alkalischen Boden-pH wachsen. Ist der Boden aber sehr kalkreich, gedeihen nur Pflanzenarten, die kalktolerant oder sogar kalkliebend sind. Wenn Sie Ihren Gartenboden mit hochwertiger Erde aufbessern wollen, können Sie bei Lubera® unsere eigene Blumenerde kaufen, die für verschiedene Standorte geeignet ist.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung - Kalkhaltiger Boden
- Kalkhaltiger Boden – Was bedeutet das?
- Kalkhaltiger Boden: Besonderheiten
- Kalkliebende Gartenpflanzen von A bis Z
- Laubgehölze
- Nadelgehölze
- Kletterpflanzen
- Stauden
- Gräser, Binsen und Seggen
- Farne
- Kalkmeidende Pflanzen
- Gehölze
- Stauden, Gräser und Farne
- Kalkgehalt im Boden bestimmen
- Kalk als Dünger
- Kalkhaltiger Boden: pH-Wert beeinflusst die Nährstoffaufnahme
- Pflanzenschäden durch kalkhaltigen Boden
- pH-Wert und Kalkanteil im Boden senken
- Kalkhaltiger Boden Entstehung
Zusammenfassung - Kalkhaltiger Boden
- Kalzium ist ein wichtiger Nährstoff für Pflanzen, welcher den Säuregehalt des Bodens neutralisiert
- Kalkboden ist durchlässiger und wärmer als silikathaltiger
- Achten Sie vor der Pflanzung darauf, ob Ihre Pflanzen kalkhaltigen Boden mögen oder nicht. Falsche Bodenverhältnisse können zu Chlorosen führen
Kalkhaltiger Boden – Was bedeutet das?
Böden sind eine Mischung von mineralischen und organischen Bestandteilen. Die Zusammensetzung eines Bodens ist abhängig von seiner Entstehung. Bei der Bodenbildung (Pedogenese) werden durch Verwitterung aus Gesteinen mineralische Körner, die sich durch die Aktivität von Lebewesen mit Humus vermischen. Nach der Korngrösse ihrer mineralischen Bestandteile werden Böden in die Hauptbodenarten Sand, Schluff, Ton und Lehm unterteilt.
Enthält das Ausgangsgestein Kalk, dann ist auch der Boden, der aus ihm entsteht, kalkhaltig. Kalk besteht aus Kalziumkarbonat (CaCO3). Das Kalzium ist ein wichtiger Pflanzennährstoff und durch das Karbonat werden Säuren im Boden neutralisiert. Das bedeutet, dass der pH-Wert des Bodens alkalisch oder basisch ist. Sein pH-Wert liegt über 7.
Kalkhaltiger Boden: Besonderheiten
Im Vergleich zu Böden, die aus Silikatgestein entstanden sind, ist ein kalkhaltiger Boden wasserdurchlässiger, trockner und wärmer. Dieser Effekt des Kalks wird im Gartenbau gezielt bei der Kalkung genutzt. Durch das Ausbringen von Kalk auf kalkarmen Böden werden diese lockerer und bilden eine bessere Bodenstruktur. Auf Kalkböden wird Stickstoff aus organischen Düngern schneller mineralisiert als in saurer Gartenerde. Ein Nachteil ist, dass wegen des hohen pH-Werts Phosphor, Eisen, Mangan und andere Spurenelemente nur schlecht für die Pflanze verfügbar sind. Es gibt Pflanzen, die an kalkhaltige Böden angepasst sind. Sie werden als kalkliebend oder kalkhold bezeichnet. Verschiedene Wildpflanzen dienen als Zeigerpflanzen für kalkhaltige Standorte. Zu ihnen gehören zum Beispiel Ackerstiefmütterchen, Wiesenstorchschnabel, Leberblümchen, Klatschmohn und Taubnessel.
Kalkliebende Gartenpflanzen von A bis Z
Viele Pflanzenarten können bei einem leicht sauren bis leicht alkalischen Gartenboden wachsen. Es gibt aber auch Pflanzen, die einen kalkhaltigen Boden mit pH-Werten über 7 bevorzugen. Im Folgenden finden Sie einige Beispiele. Es ist durchaus möglich, dass Arten derselben Gattung unterschiedliche Bodenansprüche haben. Beispielsweise wachsen Berg-Ahorn und Feld-Ahorn gut auf kalkreichen Böden, der Fächer-Ahorn und der Japanische Ahorn aber nicht. Achten Sie darum beim Kauf immer darauf, welche Ansprüche die jeweilige Art hat.
Bild: Acer campestre, auch Feldahorn genannt, ist ein mittelgrosser, sommergrüner Laubbaum mit einer dichten Verzweigung, rotbraunem Austrieb und leuchtend-gelber Herbstfärbung.
Laubgehölze
- Bartblume (Caryopteris x clandonensis)
- Bauernjasmin (Philadelphus coronarius)
- Berberitze (Berberis sp.)
- Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
- Blasenspiere (Physocarpus opulifolius)
- Buchsbaum (Buxus sp.)
- Feld-Ahorn (Acer campestre)
- Gemeiner Flieder (Syringa vulgaris)
- Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
- Gewöhnliche Esche (Fraxinus excelsior)
- Gewöhnliche Spindelstrauch (Euonymus europaeus)
- Gewöhnlicher Erbsenstrauch (Caragana arborescens)
- Glanzmispel (Photinia sp.)
- Grauerle, Weisserle (Alnus incana)
- Grossblumige Johanniskraut (Hypericum patulum)
- Hainbuche (Carpinus betulus)
- Heckenmyrte (Lonicera nitida)
- Herzblättrige Erle (Alnus cordata)
- Hibiskus (Hibiscus syriacus)
Bild: Hibiskus 'Blue Chiffon'® erreicht eine Wuchshöhe von im Durchschnitt 2 Metern.
- Japanische Aralie, Teufelskrückstock (Aralia elata)
- Korkenzieher-Hasel (Coryllus avellana contorta)
- Kornelkirsche (Cornus mas)
- Kriechmispel (Euonymus fortunei)
- Liguster (Ligustrum vulgare)
- Perlmuttstrauch, Kolkwitzie (Kolkwitzia amabilis)
- Robinien (Robinia sp.)
- Rosen (Rosa x cultorum)
- Rotbuche (Fagus sylvatica)
- Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)
- Sanddorn (Hippophae rhamnoides)
- Schmetterlingsflieder (Buddleya davidii)
- Tamariske (Tamarix sp.)
- Weissdorn (Crataegus sp.)
- Zwergmispeln (Cotoneaster sp.)
- Zwergspiere, Polsterspiere (Spiraea decumbens)
Nadelgehölze
- Weisstanne (Abies alba)
- Nordmann-Tanne (Abies nordmanniana)
- Libanon-Zeder (Cedrus libani)
- Lawsons Scheinzypresse (Chamaecyparis lawsoniana)
Bild: Die Ginkgo biloba Sorte 'Troll' zeichnet sich durch einen zwergigen Wuchs aus ganz im Gegensatz zu der aus China kommenden Naturform, welche bis zu 20 m hoch werden kann.
- Ginkgo (Ginkgo biloba)
- Europäische Lärche (Larix decidua)
- Gemeinen Fichte (Picea abies)
- Serbische Fichte (Picea omorika)
- Schwarzkiefer (Pinus nigra)
- Lebensbaum (Thuja sp.)
Kletterpflanzen
- Wilder Wein (Parthenocissus sp.)
- Klematis (Clematis)
Bild: Der immergrüne Gemeine Efeu 'Plattensee' ist eine besonders laubschöne Sorte, welche kalkhaltigen Boden bevorzugt.
- Efeu (Hedera helix)
- Jasmin (Jasminum nudiflorus)
- Geissblatt (Lonicera caprifolium)
Stauden
- Adonisröschen (Adonis vernalis)
- Akelei (Aquilegia vulgaris)
- Alpendistel (Eryngium alpinum)
- Alpenlein (Linum perenne)
- Alpenveilchen (Cyclamen neapolitanum)
- Bartiris (Iris barbata)
- Bergaster (Aster amellus)
- Blaukissen (Aubrieta x cultorum)
- Blut-Storchenschnabel (Geranium sanguineum)
- Christrose (Helleborus niger)
Bild: Geranium dalmaticum 'Album' gedeiht flächendeckend und wächst durch seine Genügsamkeit sogar an kalkhaltigen Plätzen.
- Dalmatischer-Storchenschnabel (Geranium dalmaticum)
- Diptam (Dictamnus fraxinella)
- Dost (Origanum vulgare)
- Edelweiss (Leontopodium alpinum)
- Enzian (Gentiana sp.)
- Federnelke (Dianthus plumarius)
- Felsensteinkraut (Alyssum saxatile) ‚Compactum‘
- Fingerhut (Digitalis grandiflora)
- Frühlingsaster (Aster alpinus)
- Goldflachs (Linum flavum)
- Goldkamille (Anthemis biebersteiniana)
- Goldtröpfchen (Chiastophyllum oppositifolium)
- Grosse Ehrenpreis (Veronica teucrium)
- Günsel (Ajuga reptans) ‚Atropurpureus‘
- Hornkraut (Cerastium tomentosum)
- Islandmohn (Papaver nudicaule)
- Kardendistel (Morina longifolia)
- Karpartenglockenblume (Campanula carpartica)
- Kleines Mädelsüss (Filipendula hexapetala)
- Knäuelglockenblume (Campanula glomerata)
- Krustiger Polstersteinbrech (Saxifraga x apiculata)
- Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris)
- Lampionblume (Physalis franchetii)
- Leberblümchen (Hepatica nobilis)
- Leimkraut (Silene maritima)
- Mauerpfeffer (Sedum album)
- Niederliegender Ehrenpreis (Veronica prostrata)
- Ochsenauge (Buphthalmum salicifolium)
- Palmlilie (Yucca filamentosa)
- Pfingstnelke (Dianthus caesius)
- Salomnonsiegel (Polygonatum odoratum)
- Schleierkraut (Gypsophila x hybrida)
- Seifenkraut (Saponaria ocymoides)
- Silberdistel (Carlina acaulis)
- Silbergarbe (Achillea ageratifolia)
Bild: Das Sonnenröschen ist ein immergrüner Halbstrauch, der sich auch als filigraner Bodendecker kultivieren lässt.
- Sonnenröschen (Helianthemum-Hybriden)
- Spornblume (Centhranthus ruber)
- Steinkraut (Alyssum montanum) ‚Berggold‘
- Steppeniris (Iris spuria)
- Strandflieder, Meerlavendel (Limonium latifolium)
- Teppichkamille (Matricaria caucasica)
- Teppichphlox (Phlox subulata)
- Waldmeister (Asperula odorata)
- Waldwindröschen (Anemone sylvestris)
- Wolfsmilch (Euphorbia polychroma)
- Wollziest (Stachys lanata)
- Zwergalant (Inula ensifolia)
- Zwergglockenblume (Campanula cochleariifolia)
Gräser, Binsen und Seggen
Bild: Carex montana ist sehr pflegeleicht und blüht von Anfang März bis Ende April.
- Bergsegge (Carex montana)
- Blaugras (Sesleria caerulea)
- Blaustrahlhafer (Avena sempervirens)
- Büschelhaargras (Stipa capillata)
- Moskitogras (Bouteloua gracilis)
- Reiherfedergras (Stipa barbata)
Farne
- Hirschzungenfarn (Phyllitis scolopendrium)
- Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)
Kalkmeidende Pflanzen
Völlig ungeeignet für Kalkböden sind Pflanzenarten, die von Natur aus Kalk meiden. Die folgenden Pflanzenarten bevorzugen saure Böden.
Gehölze
- Chinesische Zaubernuss (Hamamelis mollis)
- Berglorbeer (Kalmia latifolia)
- Edelkastanie, Esskastanie (Castanea sativa)
- Fächerahorn (Acer palmatum)
- Hängebirke (Betula pendula)
- Hortensien (Hydrangea sp.)
- Irische Heide (Daboecia cantabrica)
- Japanische Ahorn (Acer japonicum)
- Japanische Lavendelheide (Pieris japonica)
Bild: Im Sommer erfreut die Kupfer-Felsenbirne das Auge und den Gaumen mit ihren süßen blauschwarzen Früchten, während Amelanchier lamarckii im Herbst mit einem beeindruckenden Farbspiel der Blätter alle Blicke auf sich zieht.
- Japanischer Blumen-Hartriegel (Cornus kousa)
- Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii)
- Liebesperlenstrauch (Callicarpa bodinieri)
- Purpur-Magnolie (Magnolia liliiflora)
- Rhododendron
- Scheinbeere (Gaultheria procumbens)
- Schneeheide (Erica carnea)
- Sommerheide (Calluna vulgaris)
- Sternmagnolie (Magnolia stellata)
- Strauchkastanie (Aesculus parviflora)
Stauden, Gräser und Farne
- Bitterwurz (Lewsia cotyledon)
- Breitblattsegge (Carex plantaginea)
- Christophskraut (Actaea alba)
- Fetthenne (Sedum spathulifolium)
- Fingerkraut (Potentilla aurea)
- Gelbe Polstergarbe (Achillea tomentosa)
- Götterblume (Dodecatheon meadia)
- Hauswurz (Sempervivum arachnoideum)
- Heidenelke (Dianthus deltoides)
- Japan-Segge (Carex morrowii)
- Krötenlilie (Tricyrtis hirta)
- Morgensternsegge (Carex grayii)
- Pfauenradfarn (Adiantum pedatum)
- Pfeifengras (Molinia caerulea)
- Rasenschmiele (Deschampsia caespitosa)
- Rosettensteinbrech (Saxifraga cotyledon)
- Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
- Schillergras (Koeleria glauca)
- Schlangenkopf (Chelone obliqua)
- Sumpfkalla (Calla palustris)
- Wald-Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
- Waldmarbel (Luzula sylvatica)
Kalkgehalt im Boden bestimmen
Der Kalkgehalt des Bodens kann mit Hilfe einer Säureprobe abgeschätzt werden. Geben Sie dazu 2 g der Probe in einen kleinen Glasbehälter und tropfen Sie 10%ige Salzsäure darauf. Reagiert die Probe nicht, ist sie kalkfrei. Ist Kalk enthalten, wird sich das Karbonat durch den Kontakt mit der Säure in Kohlendioxid umwandeln. Ist ein kurzes, leises Zischen zu hören ist der Karbonatgehalt sehr gering und liegt unter 0,5 %. Eine deutlich sichtbare, kurze Reaktion weist auf einen Gehalt von 2 bis 5 % hin. Ist die Reaktion sehr stark und hält über längere Zeit an, hat der Boden einen Karbonatgehalt über 10 %. Eine genauere Analyse ist im Labor möglich, wenn die Menge des frei werdenden Kohlendioxids quantitativ bestimmt wird.
Kalk als Dünger
Kalk enthält Kalzium. Das ist ein Pflanzennährstoff, der Zellwände stabilisiert und als Botenstoff in der Zelle wichtig ist. Ein Mangel an Kalzium hemmt das Wachstum der Wurzeln und der Triebe. Er macht die Pflanze anfällig gegen Pilzkrankheiten und wirkt sich negativ auf die Qualität und die Lagerfähigkeit von Früchten aus. Stippigkeit beim Apfel und die Blütenendfäule bei Tomaten und Auberginen sind Folgen von Kalziummangel. Bei Leguminosen ist Kalzium wichtig für die Knöllchenbildung durch die symbiotischen Bakterien. Fehlt der Nährstoff wird für die Pflanzen die Stickstoffversorgung eingeschränkt. Enthält der Boden zu viel Kalzium, kann das durch Ionenkonkurrenz die Aufnahme von Magnesium behindern.
Kalkhaltiger Boden: pH-Wert beeinflusst die Nährstoffaufnahme
Ein hoher Kalk- bzw. Karbonatgehalt des Bodens ist immer mit einem hohen Boden-pH-Wert verbunden. Der pH-Wert des Bodens wirkt sich auf die Löslichkeit von Mineralien aus. Manche Pflanzennährstoffe sind bei hohen pH-Werten gut verfügbar, andere bei niedrigen. Zum Beispiel Stickstoff, Phosphor und Kalium können Pflanzen bei pH-Werten zwischen 6,5 und 8 gut aufnehmen. Die Verfügbarkeit von Kupfer und Zink sinkt dagegen bei einem Boden-pH über 7 deutlich ab. Eisen und die Mikronährstoffe Bor und Mangan lösen sich am besten bei pH-Werten unter 6,5. Anders ist das bei Molybdän. Seine Verfügbarkeit steigt auf kalkhaltigen, alkalischen Böden. Aluminium ist für die Bildung der blauen Blütenfarbe bei Hortensien von Bedeutung. Damit es von den Wurzeln aufgenommen werden kann, muss der Boden sauer sein. Darum sind Hortensienblüten manchmal rosa und manchmal blau.
Durch die Wahl eines geeigneten Düngers können die Nährstoffverhältnisse im kalkhaltigen Boden ausgeglichen werden. Spezielle Eisendünger enthalten zum Beispiel Chelate, die Eisen auch bei höheren pH-Werten in Lösung halten. So lassen sich Chlorosen auf kalkhaltigen Böden gezielt bekämpfen.
Pflanzenschäden durch kalkhaltigen Boden
Stehen Pflanzen auf zu kalkhaltigen Böden zeigen sie Verfärbungen der Blätter, die als Chlorosen bezeichnet werden. Das ist ein Hinweis darauf, dass die Pflanzen kein Chlorophyll bilden können, weil ihnen Nährstoffe fehlen. In den meisten Fällen hellen sich die Blattflächen auf und werden gelb, während die Blattadern grün bleiben. Diese Art der Chlorose ist typisch für einen Eisenmangel. Als Sofortmassnahme sollten Sie die betroffenen Pflanzen mit einem speziellen Eisendünger versorgen, der chelatisiertes Eisen enthält. Das Chelat verhindert, dass das Eisen aus dem Dünger mit Mineralien aus dem Boden eine Bindung eingeht und kann von den Pflanzen problemlos aufgenommen werden.
pH-Wert und Kalkanteil im Boden senken
Bei der Bodenentstehung wird nach und nach immer mehr Kalk ausgewaschen und der pH-Wert des Bodens sinkt dabei. Dieser Vorgang dauert in der Natur mehrere tausend Jahre. Im Oberboden lässt sich der pH-Wert vergleichsweise schnell - aber auch nur vorübergehend - durch das Untermischen von Lauberde, Nadelstreu oder durch Düngung mit sauer wirkenden Düngern senken.
Kalkhaltiger Boden Entstehung
Ein kalkhaltiger Boden entsteht in Regionen in denen das Grundgestein aus Kalk, Gips oder Dolomit besteht. Es handelt sich um Sedimentgesteine, die aus den Überresten von marinen Tieren besteht, deren Schalen sich über Jahrmillionen am Grund flacher Meere abgelagert haben. Durch die Bewegung der Kontinentalplatten wurde der ehemalige Meeresboden angehoben. Heute bilden die Kalkablagerungen die Kreidefelsen von Rügen und Dover und bedecken unter anderem die schwäbische Alb, die nördlichen und südlichen Kalkalpen, die Dolomiten und das Juragebirge. Durch Auswaschung und Erosion wird Kalk am Land verlagert und es bilden sich terrestrische Kalksteine. Verwittert das Kalkgestein bilden sich daraus charakteristische kalkhaltige Bodenarten.
Abhängig vom Klima und der Lage des Standorts entstehen aus dem Kalkstein sehr unterschiedliche Bodenarten. In Gebieten mit wenig Niederschlägen behalten die Böden einen hohen Kalkgehalt. Werden Kalzium und Karbonat durch Regen ausgewaschen oder durch organische Säuren zersetzt nimmt der Kalkgehalt im Laufe der Zeit ab. Weil es das Karbonat ist, das den pH-Wert beeinflusst, werden Böden bei der Analyse nach ihrem prozentualen Gehalt an Gesamtkarbonaten in Stufen von karbonatarm bis extrem karbonatreich unterteilt.
Prozentualer Gehalt | Karbonat-Wert |
< 0,5 % | sehr karbonatarm |
0,5 - 2 % | karbonatarm |
2 – 10% | karbonathaltig |
10 – 25% | karbonatreich |
25 – 50% | sehr karbonatreich |
> 50% | extrem Karbonatreich |
Böden mit mehr als 40% Kalk werden als Kalkböden bezeichnet.
Schwarzerde oder Tschernosem entsteht aus kalkreichem Lockermaterial wie Löss in kontinentalem Klima mit kalten Wintern, heissen Sommern und ausgeglichenen Niederschlägen. Sie ist sehr fruchtbar durch einen hohen Humusgehalt und eine gute Struktur. Grosse Flächen gibt es unter anderem in den Steppen der ungarischen Puszta. In Deutschland findet man Schwarzerden z. B. in der Magdeburger Börde, im Thüringer Becken und in der Hildesheimer Börde. In Österreich gibt es Schwarzerden in Niederösterreich und im Burgenland. Als Kalktschernosem wird eine Form bezeichnet, die einen Kalkgehalt von über 75% hat.
Die Rendzina entsteht auf Gips-, Kalk- oder Dolomitgestein. Charakteristisch ist, dass sie nur eine dünne Schicht humosen Oberboden über dem Muttergestein hat. Dadurch trocknen die Standorte schnell aus. An Hanglagen entstehen auf diesem Boden Kalkmagerrasens, die ideale Biotop für seltene Pflanzenarten wie Orchideen und Enzian sind.
Weniger kalkhaltig sind lösshaltige Geschiebemergel aus der Ablagerung von Grundmuränen aus der Eiszeit. Sie haben einen Karbonatanteil von 2 bis 25 %.
Sauer auf hoher Calziumgehalt