Wer Tomate sagt, muss auch Aubergine sagen. Oder so ähnlich. Oder eher wer Tomaten pflanzt, muss auch Auberginen pflanzen. Das gilt sowohl für uns bei Lubera®, als auch für Sie zu Hause im eigenen Garten. Damit Sie die Auberginen, wie viele unserer Tomaten, ohne Plastikhaus im Garten pflanzen können, sind wir aktuell dabei, eine Vielzahl von Auberginensorten zu testen. Am Schluss überleben die Frühesten (die überhaupt einen genügend grossen Ertrag geben) und die Fittesten - obwohl es der Sommer bisher zu gut meinte mit unseren Auberginen ;-) In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihre Auberginen pflanzen und pflegen. Ausserdem gibt es noch einige Informationen über unseren Freilandversuch. In unserem Gartenshop können Sie Auberginenpflanzen kaufen und im eigenen Garten anbauen.
Inhaltsverzeichnis
- Woher kommt eigentlich die Aubergine?
- Der Name der Aubergine
- Aubergine Kultivierung und Wuchs (Video)
- Aubergine selber aussäen oder Jungpflanzen kaufen?
- Aubergine Pflanzen – Überblick über die beliebtesten Sorten
- Für Geduldige: Aubergine Samen
- Aubergine Anbau: Standort
- Kultur im Hochbeet
- Boden
- Kübelhaltung möglich? (Video)
- Aussaat
- Zeitpunkt
- Anleitung
- Aubergine pflanzen – so geht´s
- Zeitpunkt
- Auf gute Nachbarschaft!
- Vorkultur
- Auberginen pflegen
- Aubergine giessen
- Düngen
- Schneiden?
- Königsblüte bei Auberginen
- Überwinterung möglich?
- Krankheiten & Schädlinge
- Aubergine Pflegefehler
- Muss man Auberginen ausgeizen?
- Ernte: So geht's!
- So erkenne ich reife Früchte
- Lagerung und Konservierung
- Auberginen sind gesund - ein Superfood
- Verwendung der Eierfrucht
- Heilwirkung?
- Der Zierwert der Auberginen
- Freilandversuch bei Lubera® (Video)
Woher kommt eigentlich die Aubergine?
Doch bevor wir mit den Tipps für eine erfolgreiche Anzucht der Auberginen beginnen, sollten wir noch einige Worte über die Herkunft der Frucht und des Namens verlieren. Bei der Aubergine, botanisch Solanum melongena, handelt es sich um ein Nachtschattengewächs, das eine nahe botanische Verwandtschaft zu der Tomate und der Kartoffel aufweist. Trotz dieser Nähe könnte der Ursprung der Früchte fast nicht weiter voneinander entfernt sein. Die Tomate und Kartoffel haben ihren Ursprung im südlichen Amerika, wohingegen die Aubergine aus dem asiatischen Raum, genauer gesagt aus Indien, stammt! Erst relativ spät, im Mittelalter, wurde die Pflanze durch die Araber in den Westen, zu uns gebracht.
Der Name der Aubergine
Aber jetzt genug zur Herkunft, woher kommt denn der Name 'Aubergine'? Ein anderer deutscher Name ist auch Eierfrucht, und so heisst sie eigentlich fast weltweit: Im Englischen 'eggplant' und auch in ihrer Heimat, in Indien, wird die Pflanze übersetzt Eierpflanze genannt. (in der Ursprungssprache: vätiga-gama).
Doch wie kommt es zu dem Wort Aubergine? Dieses Wort entstand durch die weite Reise der Pflanze von Indien nach Europa. Die Araber, die sie in Indien vorfanden, nannten sie al-bädinjä (auch soviel wie 'Eierpflanze'. Später wurde daraus durch katalanische Einflüsse in Spanien der Name alberginia, der dann im Französischen zu dem Wort 'Aubergine' führte, wie wir es in Deutschland heute auch verwenden. Aber so strapaziös wie die Reise und Namensentwicklung der Aubergine ist der Anbau zum Glück nicht!
Aubergine Kultivierung und Wuchs (Video)
Die Aubergine, Solanum melongena, wird ein- oder mehrjährig kultiviert. Die krautigen Pflanzen können bis zu 1,50 m hoch werden. Ihre Triebe sind häufig behaart oder sogar mit Stacheln versehen; die Blätter können artenabhängig bis zu 20 cm lang werden. im Sommer bildet die Pflanze wunderschöne violett-grüne Blüten, aus denen sich die Früchte entwickeln. Diese werden botanisch den Beeren zugeordnet und können in verschiedenen Formen, Grössen und Farben auftreten, wobei die Ursprungsfrucht schwarz-violett ist. Obwohl Aubergine Pflanzen ursprünglich aus eher warmen Regionen stammen, können sie sehr gut auch hierzulande kultiviert werden. Dies geschieht jedoch für gewöhnlich nur einjährig, obwohl mit dem richtigen Knowhow durchaus eine Überwinterung glich wäre.
Video: Die Vielfalt der Auberginen
Aubergine selber aussäen oder Jungpflanzen kaufen?
Aufgrund der Tatsache, dass die Samen sehr schnell keimen, ist eine Anzucht aus Saatgut durchaus sinnvoll. Dennoch ist sie natürlich langwieriger und zeitaufwändiger, als wenn bereits vorgezogene Jungpflanzen im Fachhandel gekauft werden. Für welche Art der Kultivierung Sie sich entscheiden, hängt von ihren persönlichen Vorlieben ab – erfolgsversprechend sind beide.
Aubergine Pflanzen – Überblick über die beliebtesten Sorten
In unserem Shop haben wir eine grosse Auswahl gesunder, kräftiger Jungpflanzen; eine kleine Auswahl haben wir für Sie zusammengestellt:
- 'Casper', deren Beeren nicht verheimlichen können, dass sie als Eierfrüchte bezeichnet werden: weisse, eiförmige Früchte mit einem milden Geschmack, die ab August geerntet werden können. Die bis zu 70 cm hohe Pflanze hat eine kompakte Wuchsform und ist demzufolge auch für kleinere Gärten sowie Balkone geeignet.
Bild: Die Aubergine 'Casper' gehört neben 'Obsidian' zu den mildesten Sorten in unserem Sortiment. Das schneeweisse Fleisch ist wirklich wunderschön.
- 'Cookstown Orange' ähnelt optisch mehr einem Zierkürbis als einer klassischen Aubergine: ihre leuchtend orangenen Früchte sind ein echter Eyecatcher – und zudem noch sehr lecker. Ihr gemüsiger bis Peperoni artiger Geschmack macht sie zu einer wahren Delikatesse in der Küche. Die Pflanzen selbst können bis zu 1,20 m hoch werden und gelten als besonders ertragreich. Zudem können auch die grünen, noch unreifen Früchte geerntet werden, so dass bei Wintereinbruch kein Ertragsverlust entsteht.
Bild: Die Aubergine Cookstown orange hat eine sehr schöne Farbgebung mit dunkelgrünen Streifen,
- Schlangenaubergine 'Ping Tung', die - wie sich unschwer vermuten lässt – bis zu 40 cm lange, schlangenförmige Früchte hervorbringt. Die eher süsse Aubergine ist nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch ein Genuss: neben den violetten Früchten haben auch die Blätter eine violette Färbung. Die Ping Tung sollte sehr geschützt kultiviert werden, idealerweise im Gewächshaus oder unter einem Folientunnel. Eine Freilandkultur ist zwar möglich, jedoch ist dort mit einem geringeren ertrag zu rechnen.
Bild: Die Aubergine 'Ping Tung', die aus Taiwan stammt und auch nach einem taiwanesischen Ort benannt ist, kann bis zu 40cm lang werden, und das bei ca. 5cm Durchmesser.
- 'Edirne Purple Striped', die als beste gestreifte Auberginensorte angesehen wird. Die bis zu 1,20 m hohe und kräftige Pflanze bringt wunderschöne, gestreifte Früchte hervor – und davon sehr viele. Geschmacklich entsprechen sie dem Aroma, welches von klassischen Auberginen erwartet wird: ein wenig bitter, würzig und aromatisch.
Bild: Die Aubergine 'Edirne Purple Striped' ist in unseren Versuchen die beste der gestreiften Sorten. Sie vereinigt starkes Wachstum mit relativ langen Internodien (100-130cm) und mit stabilem Wuchs und grosser Fruchtbarkeit.
Für Geduldige: Aubergine Samen
Sie möchten lieber Ihre Aubergine aussäen? Hier eine Auswahl der beliebtesten Sorten:
- 'Applegreen BIO', eine sehr gut für den Freilandanbau geeignete, ertragreiche Sorte mit grossen, hellgrünen Früchten und ebensolchen Blättern.
Bild: Diese ebenfalls hervorragend freilandtaugliche Aubergine 'Applegreen BIO' wird tatsächlich komplett grün geerntet und hat dabei einen angenehm fleischiges, auberginentypisches Aroma.
- «Slim Jim BIO», eine sehr ertragreiche Aubergine mit wunderschönem lilafarbenem Laub, die sich perfekt für die Freilandkultur eignet. Die länglichen, violetten Früchte erreichen eine Grösse von etwa 15 cm und punkten mit ihrem aromatischen Geschmack.
Bild: Slim Jim überzeugt unter extensiven Bedingungen mit hohen Erträgen ab dem Hochsommer. Die aufrechte, üppig belaubte Sorte hat zahlreiche längliche lila Früchte, welche in Trauben wachsen.
- 'Beatrice', eine italienische Spezialität, die lilafarbene Blüten und bis zu 16 cm lange, ovale Früchte hervorbringt.
Aubergine Anbau: Standort
Ein sonniger und warmer Standort ist unabdingbar zum Aubergine Anbauen. Leider ist solch ein Plätzchen nicht überall vorhanden – und schon gar nicht im späten Frühjahr/frühen Sommer. Dennoch brauchen Sie nicht auf eine Kultur im Freiland zu verzichten: ein Mulchvlies sorgt für einen angenehme Wärme und verhindert zudem, dass zu viel Feuchtigkeit an die Blätter und Triebe der Gewächse gelangt. Leider kann es nicht dazu beitragen, dass die Eierfrüchte vor starken Winden geschützt werden – herbei ist wiederum der Hobbygärtner gefragt: eine Stelle vor einer nach Süden ausgerichteten Hauswand beispielsweise, an der keine starken Stürme an die Pflanzen gelangen können, ist ideal.
Bei der Auswahl des Standortes ist zudem zu beachten, dass Auberginen nur alle drei bis vier Jahre auf demselben Beet kultiviert werden sollten. Möglichst sollten zuvor dort keine Tomaten oder andere Nachtschattengewächse angebaut worden sein; Hülsenfrüchte hingegen sind gut als Vorfrüchte geeignet.
Lubera®-Tipp: Die Aubergine Pflanzen können auch sehr gut in einem Gewächshaus kultiviert werden.
Kultur im Hochbeet
Manch ein Pflanzenfreund möchte so gerne seine Aubergine Pflanzen in einem Hochbeet anbauen – erleichtert diese Methode die Pflege und Ernte doch sehr. Eine derartige Kultur ist möglich, jedoch nur bei kleinwachsenden Sorten sinnvoll. Erreichen die Pflanzen Höhen von einem Meter und mehr, haben sie in einem Hochbeet nichts verloren. Sie würden tatsächlich zu hoch stehe und somit wiederum Angriffspunkte für Winde geben.
Boden
Die Eierfrucht mag keine Staunässe - aber so überhaupt nicht. Damit sie dieser nicht versehentlich ausgesetzt wird, sollte der Boden durchlässig und locker sein. Zudem nährstoffreich. Es bietet sich also an, vor der Pflanzung gut abgelagerten Kompost oder Langzeitdünger (wir empfehlen Frutilizer® Saisondünger Plus) am gewählten Standort in die Erde einzuarbeiten.
Kübelhaltung möglich? (Video)
Sehr gut können Aubergine Pflanzen in einem Kübel kultiviert werden. So kann man sie auch in kleinen Gärten sowie auf Balkonen halten.
Das A und O bei dieser Art des Anbaus ist die Auswahl des richtigen Pflanzgefässes. Es sollte ein Volumen von mindestens 10 Litern (kleine Sorten) beziehungsweise 20 Litern (grössere Sorten) haben und unten unbedingt Löcher besitzen, um Staunässe zu vermeiden. Grundsätzlich gilt: je grösser der Kübel, desto besser. Klingt seltsam? Ist aber logisch: je mehr Substrat vorhanden ist, desto mehr Nährstoffe können den Pflanzen gegeben werden. Diese wiederum sind essenziell für die Starkzehrer, so dass voluminösere Pflanzgefässe gleichbedeutend mit glücklicheren Auberginen sind…
Video: Balkonanbau von Gemüse
Aussaat
Während Aubergine Pflanzen gekauft und umgehend in die Erde gebracht werden, ist bei einer Anzucht ein wenig Geduld gefragt. Zwar gehören die Samen dieser Beere zu jenem Saatgut, welches schnell keimt, dennoch sollte etwas Zeit einkalkuliert werden.
Zeitpunkt
Idealerweise wird mit der Aussaat bereits im Februar/März begonnen. So können sich die Jungpflanzen entwickeln und stark werden, bis sie an ihren endgültigen Kulturstandort gebracht beziehungsweise eingepflanzt werden.
Lubera®-Tipp: Das Saatgut sollte spätestens Ende April in die Erde gebracht werden, damit die Pflanzen genügend Zeit zur Fruchtbildung haben!
Anleitung
- Anzuchtgefässe mit Anzuchterde füllen
- In jedes Töpfchen einen Samen legen
- Saatgut etwa 2 cm mit Erde bedecken
- Angiessen
- Gefässe mit durchsichtiger Folie abdecken (täglich lüften!)
- Hellen und warmen Standort wählen
In der Folgezeit sollte das Substrat immer leicht feucht gehalten werden. Ab Mitte April können die Jungpflanzen tagsüber für einige Stunden an einen geschützten Standort ins Freie gestellt werden, um sich langsam an das raue Klima dort zu gewöhnen.
Lubera®-Tipp: Die Temperaturen müssen mindestens 20° C betragen, damit gute Keimerfolge erzielt werden können!
Aubergine pflanzen – so geht´s
Bevor die Pflänzchen in die Erde gesetzt werden, sollte der Boden gründlich umgegraben werden – und tief. Das Wurzelwerk hat eine Tendenz dazu, stark nach unten zu wachsen – ein Meter kann es durchaus sein. Ist der Boden jedoch zu hart und/oder verdichtet, können sich die Wurzeln nicht entwickeln, was wiederum zu Lasten der Entwicklung der oberirdischen Pflanzenteile geht. Nach dem Umgraben wird die Erde mit Langzeitdünger oder Kompost versetzt, so dass sie genügend Nährstoffe bereithält. Dann kann es endlich mit der Pflanzung losgehen:
- Bei der Verwendung von Mulchvlies Löcher dort hineinschneiden, wo die Pflänzchen stehen sollen
- Pflanzloch ausheben
- Aubergine so tief einsetzen, wie sie zuvor in ihrem Töpfchen gestanden hat
- angiessen
Zwischen den einzelnen Pflanzen sowie Reihen sollten zwischen 40 und 60 cm Abstand eingehalten werden.
Die meisten Aubergine Pflanzen bilden lange Triebe und Ranken und möchten immer weiter und weiter nach oben wachsen. Da sie per se jedoch nicht stabil genug sind, um auch in luftigen Höhen ihren Mann zu stehen, sollte man sie ein wenig unterstützen – im wahrsten Sinne des Wortes: Stützstäbe oder andere Kletterhilfen sind sowohl bei Kübelhaltung als auch im Freiland ratsam. Bei den eher kleinen, kompaktwachsenden Sorten ist dies allerdings nicht notwendig.
Zeitpunkt
Beim Aubergine Anbauen wird manchmal vergessen, dass es sich ursprünglich um exotische Gewächse handelt. Aufgrund dessen mögen sie keine Kälte und schon überhaupt keinen Frost. Da bis zu den Eisheiligen immer noch die Gefahr von Nachtfrösten besteht, sollten die Pflänzchen keinesfalls vorher ins Freiland gepflanzt werden. Wer in sehr kalten Regionen wohnt, kann vorsorglich sogar bis Ende Mai mit der Pflanzung warten.
Auf gute Nachbarschaft!
Nachtschattengewächse sind bezüglich ihrer Familienbande ein wenig seltsam: sie verstehen sich untereinander nicht – zumindest nicht, wenn sie im selben Beet kultiviert werden. Dies liegt zwar weniger an der individuellen Zickigkeit der Pflanzen als an der Tatsache, dass es sich überwiegend um Starkzehrer handelt. Damit sich die Aubergine Pflanzen rundherum wohl fühlen, sollten sie in ihrer Umgebung lieber bescheidene - sprich: schwachzehrende – Gewächse haben. Zu diesen gehören unter anderem:
Vorkultur
Frühe Salatsorten sowie Radieschen können ganz wunderbar in dem Beet kultiviert werden, welches für die Aubergine Pflanzen vorgesehen ist. Wenn diese kommen, ist die Ernte bereits abgeschlossen, so dass sich die Gewächse nicht gegenseitig ins Gehege kommen. Experten empfehlen zudem, die Indianernessel im Vorjahr anzupflanzen, da dies das Aroma sowie Wachstum der Eierfrucht fördern würde.
Auberginen pflegen
Die Pflege von Auberginen gestaltet sich nicht besonders schwierig, auch ein Punkt, der für eine Aubergine in Ihrem Garten sprechen kann... Natürlich sollten Sie Ihre Pflanze(n) regelmässig giessen, vor allem bei der aktuellen sommerlichen Wetterlage. Aber selbst damit sollte nicht übertrieben werden. Was Sie tun sollten, ist Ihrer Aubergine einen Stab zum Anlehen und Anbinden zur Verfügung zu stellen, da die Last der Früchte und/oder Wind bei grösseren Pflanzen sonst später zum Abknicken führen können. Ebenfalls wichtig ist, dass ihr Beet unkrautfrei gehalten wird, damit sie sich ihre Nährstoffe nicht mit ungebetenen Gästen teilen müssen.
Aubergine giessen
Neben Wärme ist Wasser überlebenswichtig für Aubergine Pflanzen: sie haben Durst – viel und ständig und eigentlich immer, dennoch sollten Sie beim Giessen einen kühlen Kopf bewahren: Staunässe ist zu vermeiden. Es ist daher empfehlenswert, regelmässig, aber mässig zu giessen; an heissen Tagen sowie in langen Trockenperioden kann dies sowohl morgens als auch abends notwendig sein. Dabei sollte jedoch keinesfalls Waser auf die Blätter oder Triebe gelangen: wie bei Tomaten kann dies die Bildung von Pilzerkrankungen begünstigen, so dass grundsätzlich Auberginen nur von unten gegossen werden.
Lubera®-Tipp: Unter den Pflanzen Mulch ausbringen, um das Wasser im Boden besser zu speichern!
Düngen
Sobald sich erste kleine Früchte zeigen, benötigen die Auberginen Dünger. Wir empfehlen Frutilizer® Instant Bloom, der alle zwei Wochen zusammen mit dem Giesswasser verabreicht wird. Wer möchte, kann jedoch auch einen Flüssigdünger speziell für Gemüsepflanzen verwenden. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass dieser kaliumbetont ist.
Schneiden?
Ein Schnitt ist während der Vegetationsphase nicht notwendig – ein Ausgeizen hingegen schon. Wird eine Aubergine Pflanze ungehindert wachsen gelassen, so wird sie zwar sehr schön buschig, jedoch sind die einzelnen Triebe teilweise sehr schwach. So schwach, dass sie nicht dazu in der Lage sein werden, die Früchte zu tragen. Unter deren Last würden sie einfach abbrechen, so dass man weder eine intakte Pflanze noch eine Frucht hat…
Das Ausgeizen selbst ist nicht schwierig: sämtliche Triebe bis auf einen Haupttrieb, der drei Seitentriebe hat, werden abgeknipst. Doch Vorsicht: dieses Procedere sollte nicht bei jenen Sorten durchgeführt werden, die klein und kompakt wachsen.
Königsblüte bei Auberginen
Wer bereits Paprika kultiviert hat, weiss bezüglich der Königblüte Bescheid: bei ihr handelt es sich um jene Blüte, die in der ersten Y-förmigen Verzeigung einer Pflanze entsteht. Sie sollte unbedingt ausgebrochen werden – egal, wie ehr einem das Herz dabei blutet. Die Auberginen werden es Ihnen jedoch danke, können sie sich doch nun voll und ganz in gerechter Art und Weise um alle Blüten und demzufolge Früchte kümmern. Klingt seltsam? Ist es aber nicht: Pflanzen haben eine Tendenz dazu, ihr erstgeborene Blüte ganz besonders intensiv zu versorgen – nicht nur mit Liebe, sondern vor allem mit Nährstoffen. Der Grund liegt darin, dass ebendiese Blüte wiederum zur Samenbildung und somit für folgende Generationen verwendet werden soll. Ist nun die Königsblüte ausgebrochen worden, gibt es im Leben einer Pflanze keine besonderen Lieblinge mehr. Alle Blüten werden gleichbehandelt und mit Nährstoffen versorgt. So einfach ist das…
Überwinterung möglich?
Auch, wenn sich die wenigsten Hobbygärtner diese Mühe machen: Aubergine Pflanzen können überwintert werden. Sie sollten in ein passendes Winterquartier gebracht werden, sobald die Tagestemperaturen im Freien dauerhaft unter 20° C fallen. Das Quartier sollte hell und warm sein; 15° C bis 18° C sind ideal. Die Methode unterscheidet sich nicht besonders von anderen Arten der Überwinterung:
- Nach der Ernte die komplette Pflanze um die Hälfte einkürzen
- Einräumen
- Während der Überwinterung nur mässig giessen
- Nicht düngen
Wenn im folgenden Frühjahr die Temperaturen dauerhaft (auch nachts!) über 15°C liegen, kann die Aubergine wieder ins Freie gebracht werden.
Krankheiten & Schädlinge
Eine grosse Gefahr für die Aubergine Pflanzen geht von der Verticillium-Welke aus, einer Pilzkrankheit, die sich zunächst nur durch helle Verfärbungen der Blattränder bemerkbar macht. Später sind dann die kompletten Blätter betroffen, bis sie braun werden und abfallen. Sie sollten umgehend entsorgt werden (nicht auf dem Kompost); dasselbe gilt für alle anderen betroffenen Pflanzenteile.
Gelegentlich siedeln sich Weisse Fliegen und Spinnmilben an. Dies geschieht jedoch meistens dann, wenn die Pflanzen zu grosser Trockenheit ausgesetzt sind.
Aubergine Pflegefehler
Wo beginnen, wo enden? Auberginen möchten nicht kalt stehen, sie brauchen Wasser und Dünger. Ist nur eine dieser Komponenten nicht oder nur unzureichend gegeben, fühlen sich die Pflanzen bereits sehr unwohl…
Muss man Auberginen ausgeizen?
Das ist eine gute Frage, vor Allem vor dem Hintergrund der nahen Verwandtschaft zu den Tomaten, die ja bekanntlich, zumindest die Stabtomaten, regelmässig ausgegeizt werden sollten. Jedoch ist die Frage, trotz der vorhandenen Ähnlichkeit, zu verneinen. Sie brauchen Ihre Aubergine nicht auszugeizen. Sie können einzelne sehr stark wachsenden Seitentriebe zurücknehmen, jedoch ist kein konsequentes Ausschneiden/Ausbrechen notwendig. Sie sehen also, im Vergleich zu einer Tomate benötigt die Aubergine wenig Pflege und stellt damit ein sehr leicht zu kultivierendes Gemüse dar. Aber da gibt es ja noch einen zusätzlichen grossen Pluspunkt für die Aubergine...
Ernte: So geht's!
Auberginen werden nicht abgerissen, gezupft oder gar abgedreht – nein, bitte nicht. Um an die leckeren Früchte zu gelangen, bewaffnet man sich als Hobbygärtner mit einer sauberen Schere oder einem ebensolchen Messer und schneidet die Aubergine am Stielansatz ab. Geht ganz einfach und hinterlässt keinerlei Schäden beziehungsweise Verletzungen an der Pflanze.
So erkenne ich reife Früchte
Nun kann es immer mal passieren, dass man als Hobbygärtner ein wenig übereifrig ist – besonders dann, wenn man sich mit jeder Faser seines Körpers und Gaumens nach einer frischgeernteten Aubergine seht. Schnell erwischt er eine, die zwar optisch recht reif aussieht, es aber noch nicht wirklich ist. Ein leichter Druck auf die Aussenhaut gibt Auskunft: gibt sie leicht nach, so ist die Aubergine erntereif. Ist sie jedoch hart und unnachgiebig, kann man sich sicher sein, dass die Frucht noch nicht reif ist. Abgesehen von dem Drucktest hilft auch ein detaillierter Blick: ist die Aubergine prall und knackig? Hat sie eine glatte Oberfläche? Dann sollte sie geerntet werden!
Übrigens: je frischer eine reife Frucht ist, desto milder ist ihr Geschmack.
Lagerung und Konservierung
Gelegentlich wird empfohlen, Auberginen im Kühlschrank zu lagern. Haben Sie das schon einmal für mehrere Tage gemacht? Wie war die Konsistenz hinterher? Bestimmt nicht angenehm! Der Kühlschrank ist nicht der richtige Ort, um seine Auberginen aufzubewahren, weil es dort schlichtweg zu kalt ist. Infolgedessen werden die Früchte wabbelig und fühlen sich an wie Gummi – leider schmecken sie auch fast genauso. Von daher ist ein wärmerer Lagerplatz ratsam. Zu warm darf dieser jedoch auch wiederum nicht sein: werden Auberginen bei Zimmertemperatur aufbewahrt, bleiben sie etwa zwei Tage lang frisch. Ideal ist es, sie an einem kühlen Ort aufzubewahren beispielsweise in einem Kellerraum, in dem Temperaturen zwischen 10° C und 13° C herrschen. Dort können sie bis zu einer Woche lang gelagert werden; gekaufte Exemplare etwa 3-4 Tage. Dennoch gilt: je frischer, desto delikater!
Geschnittene Auberginen müssen nicht umgehend entsorgt werden: werden sie in einen gut verschliessbaren Behälter gegeben und dann in den Kühlschrank getan, können sie dort bis zum folgenden Tag verbleiben.
Wer seine Aubergine konservieren möchte, kann sie einfrieren:
- Aubergine waschen und in Stücke schneiden
- Stückchen für drei Minuten blanchieren
- Danach umgehend in Eiswasser geben
- Fruchtstücke abtropfen lassen oder trockentupfen
- Eierfrucht in eine Gefrierdose oder einen -beutel geben
- Beschriften
- Einfrieren
Lubera®-Tipp: Bitte Auberginen nicht neben Tomaten oder Äpfeln lagern, da diese Ethylen aussondern, welches die Reife beschleunigt.
Auberginen sind gesund - ein Superfood
In Amerika schon als 'Superfood' gefeiert, erfreut sich die Aubergine bei uns noch nicht ganz so grosser Beliebtheit. Das aber völlig zu Unrecht. Denn sie hat mit Blick auf gesundheitsfördernde Stoffe gegenüber vielen andern Gemüsearten die Nase vorn. So soll die Aubergine einen hohen Gehalt an Antioxidantien aufweisen, die für eine Regelung des Cholesterinspiegels sorgen und auch die Körperzellen vor dem Altern schützen sollen. Daneben soll auch der Herzkreislauf durch Verzehr der Frucht gestärkt werden, da sie viele Vitamine und Ballaststoffe enthält. Sie sehen also, nicht nur pflegeleicht, sondern auch gesund sind die Auberginen. Aber das ist noch nicht alles, da gibt es ja noch ein gutes Argument für Auberginen...
In der mediterranen Küche sind Auberginen wichtige Bestandteile der verschiedensten Gerichte. Ihr ganz spezieller Geschmack sowie die diversen Möglichkeiten der Zubereitung machen sie zu einer unverzichtbaren Zutat – und einer gesunden obendrein. Die Früchte enthalten unter anderem:
- Beta-Carotin
- Folsäure
- Kalium
- Kalzium
- Magnesium
- Phosphat
- Vitamine
Darüber hinaus sind Auberginen kalorienarm, haben allerdings die Tendenz dazu, Fett aufzusaugen. Beim Braten oder Frittieren kann es also schnell passieren, dass die einst so gut für Diäten geeignete Frucht plötzlich zu einer wahren Kalorienbombe wird….
Verwendung der Eierfrucht
Auberginen sollten möglichst frisch verzehrt werden – allerdings nicht roh. Aufgrund ihrer Familienzugehörigkeit zu den Nachtschattengewächsen bleiben auch sie von dem Solanin nicht verschont, welches zu den schwachen Nervengiften zählt. Wird es in geringen Mengen eingenommen, so führt dies meisten zu keinerlei gesundheitlichen beschweren. Größere Mengen – also von vielen rohen Auberginen beispielsweise – hingegen können Vergiftungserscheinungen wie Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, Durchfalls und Erbrechen hervorrufen. Doch keine Angst: in unseren modernen Züchtungen sind die Giftstoffe in derart geringen Mengen vorhanden, dass Sie keine Angst vor dem Verzehr haben müssen.
Wer sein Schicksal nicht herausfordern und keinen Rohverzehr wagen möchte, hat genügend Alternativen, eine Aubergine zuzubereiten:
- Backen
- Braten
- Einlegen
- Frittieren
- Füllen
- Grillen
- Pürieren
- Schmoren
Heilwirkung?
Die enthaltenen Bitterstoffe wirken verdauungsanregend; zudem entkrampfen und entspannen sie Magen und Darm; die Ballaststoffe sind löslich und können dazu beitragen, den Cholesterinspiegel zu senken. Aus diesem Grund wird empfohlen, im Rahmen einer cholesterienbewussten Ernährung Auberginen in den Speiseplan einzubauen. Dasselbe gilt im Übrigen auch für Personen, die unter Arthrose oder rheumatischen Erkrankungen leiden: auch sie sollten regelmässig diese beeren zu sich nehmen.
Der Zierwert der Auberginen
Ja richtig! Der Zierwert der Aubergine! Nicht nur die Blüten, sondern auch die Farbe der Blätter stellen eine farbenfrohe und schöne Abwechslung zu anderen Gemüsepflanzen dar. Die sehr auffallenden Blüten sind bei vielen Sorten leider nur etwas versteckt unter den Blättern zu finden, jedoch stechen sie bei vielen auch durch ihre extreme Farbe hervor, obwohl sie nicht freiliegen. Und auch die Frucht kann zum hohen Zierwert beitragen. Mehr dazu und auch Beweisfotos sehen Sie weiter unten.
Freilandversuch bei Lubera® (Video)
Wir bei Lubera® sind ja ständig bemüht, Ihnen neue und interessante Pflanzen anbieten zu können, die Sie auch möglichst leicht kultivieren können. Da sieht es bei der Aubergine bisher ehrlich gesagt etwas mager aus. Deshalb sind wir dabei, das zu ändern! Dafür testen wir aktuell in einem Freilandversuch 48 verschiedenen Auberginensorten. Die Sorten dafür stammen aus der ganzen Welt, vor allem jedoch aus dem asiatischen und amerikanischen Raum. Der Sinn des Freilandversuchs ist es in erster Linie, Freilandauberginen zu selektionieren, also Sorten, die auch bei Ihnen zu Hause ohne Witterungsschutz funktionieren. Neben diesem Ziel wird natürlich auch auf den Zierwert geachtet. Dafür haben wir Sorten, die von sehr hellem bis nahezu schwarzem Laub die komplette Palette abdecken. Aber auch bei der Blütenfarbe ist eine grosse genetische Vielfalt zu erkennen. Dort ist von weissen, unscheinbaren Blüten, bis ins Auge stechenden dunkelvioletten Blüten ebenfalls alles dabei. Aber auch die Fruchtvielfalt ist gigantisch, ähnlich wie bei den Tomaten. Neben den Standartfarben violett-schwarz sind weisse, grüne, rote und auch zweifarbig gestreifte Sorten zu finden. Bei allen im Test befindlichen Sorten handelt es sich, wie bei der Sorte Obsidian, um samenfeste Variationen. Also lassen Sie sich überraschen welche farbenfrohe Vielfalt an Auberginen in den nächsten Jahren im Lubera®-Shop zur Verfügung stehen wird.
Video: Das Auberginen Testfeld bei Lubera
Wagen Sie das Experiment Freilandauberginen, welches eigentlich keines ist. Und wenn die Auberginenpflanzzeit schon zu Ende ist, der nächste Frühling kommt bestimmt...
Bild: Aubergine Cannibal Tomato - die Aubergine mit den aussergewöhnlichen Blättern
Bild: Aubergine Cookstown Orange - orange Frucht mit leichten Streifen
Bild: Aubergine Diamond - Standardfarbe mit hellem Laub
Bild: Aubergine Edirne Purple - wunderschöne, auffällige und violette Blüte
Bild: Aubergine Japanese Pickling - sehr dunkle Pflanze
Bild: Aubergine Lie Ke Yieh Chieh Tzu - die kompakte mit den violetten Früchten
Bild: Aubergine Little Green - grüne Frucht, violette Blüte und helles Laub
Bild: Aubergine Melanzen Rosso di Rotonda - orange, gestreifte Frucht mit hellem Laub
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