Schön, robust, stark duftend und bienenfreundlich, wenn Sie Kartoffelrosen pflanzen wollen, werden Sie mit Sicherheit nicht enttäuscht werden. Ihre aussergewöhnlichen, seidenen Blüten erscheinen von Juni bis September und stellen eine wertvolle Nahrungsquelle für heimische Insekten dar. Die pflegeleichten Gehölze sind jedoch nicht nur eine Bienen-, sondern auch eine Augenweide: sie vereinen den burschikosen Wuchs von Wildrosen mit der Blütenpracht von modernen Rosen und sind somit für jegliche Form der Gartengestaltung geeignet. In unserer Kulturanleitung erfahren Sie alles, was es über das Kartoffelrosen Pflanzen und Pflegen zu wissen gibt. Wenn Sie Kartoffelrosen kaufen wollen, finden Sie im Gartenshop ein Sortiment an verschiedenen Sorten.
Inhaltsverzeichnis
- Wissenswertes über Kartoffelrosen
- Kartoffelrosen pflanzen - der richtige Standort
- Boden
- Lubera®-Tipp zur Verwendung
- Kartoffelrosen pflanzen – Zeitpunkt
- So geht´s!
- Anleitung für das Kartoffelrosen Pflanzen
- Kartoffelrosen als Hecke
- Sortenempfehlungen
- Kartoffelrosen pflanzen in Topfkultur
- Tipps zur Kübelhaltung
- Kartoffelrosen pflegen
- Giessen
- Richtige Düngung
- Muss man Kartoffelrosen schneiden?
- Krankheiten und Schädlingen vorbeugen
- Kartoffelrosen überwintern
- Hagebutten ernten & weiterverarbeiten
- Warum sind Hagebutten gesund?
Wissenswertes über Kartoffelrosen
Die Rosen dieser Gruppe sind unter vielen Namen bekannt. Neben Kartoffelrosen nennt man sie zum Beispiel auch Heckenrosen oder Sylter Rosen. In Wirklichkeit handelt es sich bei diesen Synonymen aber um Rosen, die aus der Wildrose Rosa rugosa hervorgegangen sind. Dies sind Wildrosen, die in Ostasien beheimatet sind. Wie der lateinische Name schon verrät, haben die Blätter der Rosa rugosa (engl.: rugose = rau) eine raue Wirkung. Die tiefen Furchen, die entlang der Blattadern verlaufen, verleihen den Blättern eine ähnliche Optik, wie man sie von Kartoffelblättern kennt. Daher das Synonym Kartoffelrose. Da sie sich aufgrund ihrer Wuchsform und ihrer Robustheit perfekt als Heckenrosen eignen, sind sie auch oft unter diesem Begriff geläufig. Von ihrer ursprünglichen Heimat aus verbreiteten sich die Heckenrosen in vielen anderen Ländern. Durch das Verschleppen von Samen durch Vögel und andere Tiere entflohen sie den Gärten und siedelten sich nicht nur in verschiedenen Ländern, sondern auch auf verschiedenen Kontinenten an. Besonders prägen sie heute das Bild der Dünenlandschaften an Nord- und Ostsee, weshalb sie auch Sylter Rosen genannt werden. Ihr Verbreitungsdrang ist jedoch kein Wunder: Nach dem Kartoffelrosen Pflanzen, kommt sie mit jeglichen Gegebenheiten zurecht und ist in Küstengebieten ebenso zu finden wie im Gebirge – und natürlich in heimischen Gärten. Auch vor Extremstandorten, wie Grünstreifen zwischen den Fahrbahnen der Autobahn, schrecken sie nicht zurück. Wegen ihrer Robustheit wird die bis zu 2 m hohe Rose sehr gerne kultiviert, denn sie ist ausgesprochen pflegeleicht und anspruchslos. Ihre dicht wachsenden, stacheligen Triebe bieten Gartenvögeln und anderen Tieren Schutz – und Nahrung. Aus den rosafarbenen, violetten oder weissen Blüten, die von Juni bis September erscheinen und sowohl gefüllt als auch ungefüllt sein können, entwickeln sich Hagebutten, die eine beliebte Nahrungsquelle darstellen. Doch nicht nur das: da die wunderschönen Blüten sehr viel Pollen enthalten, locken sie Bienen und andere Insekten an. Wenn Sie Rosa rugosa in Ihrem Garten oder auf Ihrer Terrasse pflanzen, tragen sie demzufolge aktiv zur Arterhaltung der sich immer mehr dezimierenden Nützlinge bei. Doch auch der Mensch profitiert von der Rose. Die seidigen Blüten duften sehr intensiv und lassen sich sehr gut weiterverarbeiten. Auch die grossen Hagebutten sind wohlschmeckend und liefern einen guten Ertrag. Im Herbst bestechen die meisten Rosa rugosa Sorten zudem mit einer bestechenden Herbstfärbung.
Kartoffelrosen pflanzen - der richtige Standort
Wie alle Rosen, wächst auch die Kartoffelrose am liebsten an vollsonnigen und warmen Standorten. Im Gegensatz zu den meisten modernen Rosen, kommen sie aber auch mit halbschattigen bis absonnigen Standorten gut zurecht. Oft wird angenommen, dass Standorte, die sich an der Nordseite einer Hauswand oder Mauer befinden zu schattig für Rosen sind. In Wirklichkeit sind sie jedoch absonnig. Voller Schatten entsteht meist nur unter Gehölzen (der sogenannte Gehölzschatten), Vordächern und so weiter. Für Heckenrosen stellen absonnige Standorte in der Regel kein Problem dar, wenn Sie Kartoffelrosen pflanzen. Grundsätzlich kann man jedoch davon ausgehen, dass umso mehr Blüten gebildet werden, je sonniger sie stehen.
Boden
Kartoffelrosen wachsen in der Natur an Extremstandorten und stellen an ihren Standort wenige Ansprüche. Sogar auf Dünen mit salzhaltigem Boden gedeihen sie. Schwer tun sie sich lediglich bei sehr schweren Böden mit hohem pH-Wert. Je höher der pH-Wert eines Bodens ist, desto mehr Kalk ist in ihm vorhanden. Rosa rugosa können auf zu kalkhaltigem Boden an Eisenmangel leiden, was sich durch hellgrüne bis gelbliche Triebspitzen äußert. Der hohe pH-Wert erschwert die Eisenaufnahme, was sich durch die beschriebenen Symptome äussert. Wer seiner Kartoffelrose eine grosse Freude machen möchte, pflanzt sie daher in einen durchlässigen Boden und wertet schwere Böden durch Zugabe von Kompost auf. In diesem haben die feinen Wurzeln keinerlei Schwierigkeiten, sich zu entwickeln und auszubreiten. Sollten Sie sehr kalkhaltige Böden haben, mischen Sie den Aushub Ihres Pflanzloches zusätzlich mit Rhododendronerde um den pH-Wert zu senken.
Lubera®-Tipp zur Verwendung
Sylter Rosen können für die unterschiedlichsten Zwecke der Gartengestaltung verwendet werden. So eignen sie sich wunderbar als Heckenpflanzen: schon bald nach der Pflanzung bilden sie eine dichte Hecke, die nicht nur sämtliche Kriterien für ein naturnahes Gärtnern erfüllt, sondern zugleich noch einen wunderbaren Sichtschutz darstellt. Pflanzen Sie dazu mehrere Pflanzen in einem Abstand von ca. 50 cm zueinander.
Wenn Sie es lieber klassisch mögen, können Sie die Kartoffelrose auch als Solitär oder in kleineren Gruppen pflanzen. Ideal geeignet ist sie zudem zur Befestigung von Böschungen. Kleine Sorten wiederum sind fantastische Bodendecker, die robust und zugleich sehr blühfreudig sind.
Kartoffelrosen pflanzen – Zeitpunkt
Solange der Boden nicht gefroren ist, kann die Kartoffelrose ganzjährig eingepflanzt werden. Im Gegensatz zu anderen Gewächsen, die sehr sensibel auf eine Pflanzung im Sommer reagieren, können Sie Ihre neue Kartoffelrose auch an heißen Tagen pflanzen. Empfehlenswert sind hierfür allerdings die kühleren Abendstunden. Wichtig ist es einige Wochen nach der Pflanzung regelmäßig und durchdringend zu wässern, damit die Rose gut einwurzeln kann. Selbst wenn Sie im Frühjahr pflanzen, machen Spätfroste der Kartoffelrose nichts aus. Während andere Gartenpflanzen bei einer Pflanzung im Herbst nicht genügend Zeit haben, ihre Winterhärte zu entwickeln, beweist die Rosa rugosa auch hier wieder ihre Anspruchslosigkeit sowie ihre Robustheit.
So geht´s!
Bevor Sie sich ans Kartoffelrosen Pflanzen machen, sollten Sie darüber nachdenken, ob Sie eine unkontrollierte Ausbreitung wünschen oder nicht. Dies ist insofern wichtig, als dass Rosa rugosa je nach Sorte mehr oder weniger viele Wurzelausläufer bildet. Da diese sich unter der Erde befinden, bemerkt man dies Als Hobbygärtner zunächst nicht. Erst, wenn überall im Umkreis der Wildrose neue Pflänzchen entstehen, ist das ganze Ausmass sichtbar. Diese Ausbreitung ist teilweise sehr stark und für gewöhnlich nicht im Sinne des Gartenbesitzers. Doch es gibt eine ganz einfache Möglichkeit sie unter Kontrolle zu bringen: Rhizomsperren. Diese werden bereits bei der Pflanzung installiert. Ist Ihnen dies zu aufwändig, können Sie versuchen darauf zu achten, dass die Veredelungsstelle der Kartoffelrose bei der Pflanzung oberhalb der Erdoberfläche bleibt. Dies ist bei der Pflanzung von Rosen in der Regel nicht empfehlenswert, da Rosa rugosa aber so robust sind, können sie mit dem fehlenden Schutz der Veredelungsstelle ganz gut umgehen.
Anleitung für das Kartoffelrosen Pflanzen
Tauchen Sie den Topf Ihrer neuen Kartoffelrose so lange in einen Wassereimer, bis keine Luftbläschen mehr aufsteigen. Dies ist besonders bei einer Pflanzung im Sommer wichtig, damit der Ballen von Beginn an gut mit Feuchtigkeit versorgt ist. Heben Sie ein Pflanzloch aus, welches etwa doppelt so breit und doppelt so tief wie der Ballen ist. Möchten Sie eine Wurzelsperre installieren, heben Sie ein Loch von ca. 50 cm x 50 cm aus, um der Rose noch genug Raum zur Entfaltung zu geben. Nutzen Sie hierfür beständige Materialien wie zum Beispiel Teichfolie. Unkrautvlies ist ungeeignet, da es mit der Zeit immer unbeständiger wird und die Ausläufer früher oder später ihren Weg hindurch finden. Kleiden Sie die Seiten des Pflanzlochs mit der Wurzelsperre aus. Nach unten hin sollte der Boden offenbleiben, damit keine Staunässe entsteht. Da die Ausläufer zur Seite wachsen und nicht nach unten, stellt dies kein Problem dar. Haben Sie einen sehr schweren Boden, mischen Sie den Aushub bestenfalls mit Kompost. Zusätzlich schadet es nicht eine Drainageschicht aus Kies am Boden des Pflanzloches zu installieren. Entfernen Sie nun den Topf Ihrer Rose und setzen Sie die Rose so tief in das Pflanzloch, dass die Veredelungsstelle etwa 5 cm unter dem Bodenniveau liegt. Die Veredelungsstelle ist der Teil der Pflanze, an dem die Triebe ihre Basis haben, quasi der Übergang vom Wurzelhals zu den Trieben. Oft ist die Pflanze an dieser Stelle etwas verdickt. Dieser Schritt ist wichtig damit die Veredelungsstelle im Winter vor Frost und im Sommer vor Austrocknung geschützt ist. Er sorgt zudem dafür, dass die Rose ihre Unterlage abwerfen, und auf eigenen Wurzeln stehen kann. Füllen Sie das Pflanzloch im Anschluss mit dem Rest des Aushubs auf und treten die Erde um die Pflanze herum gut fest. Häufen Sie vor dem Angießen etwas Erde ringförmig um die Pflanze herum an. Der sogenannte Giessring sorgt dafür, dass das Wasser zielgerichtet zu den Wurzeln der Pflanze fliesst. Giessen sie die Rose zu guter Letzt mit reichlich Wasser an. Sie können gut und gerne eine ganze Giesskanne (10 l) voll Wasser zum Angiessen verwenden.
Kartoffelrosen als Hecke
Eine blühende, bienenfreundliche Hecke ist ein hervorragender Sichtschutz oder kann als Umrandung von Beeten, Terrassen und anderen Arealen dienen – je nach Höhe der Pflanzen. Kartoffelrosen eignen sich sehr gut für eine Heckenpflanzung, da sie sämtliche Kriterien erfüllen, welche von einer Hecke erwartet werden. Dank ihrer Pflegeleichtigkeit können sie zudem nahezu sich selbst überlassen bleiben, ohne dass man ein schlechtes Gewissen haben muss.
Beim Anlegen einer Hecke ist jedoch zu beachten, dass die Gewächse nicht nur in die Höhe, sondern auch in die Breite wachsen. Dies ist zwar prinzipiell gewünscht, jedoch müssen die Einzelpflanzen genügend Platz bekommen, um sich entwickeln zu können. Ein Pflanzabstand von 50 cm ist hier anzupeilen, zudem empfehlen wir, die Rosa rugosa zweireihig, also auf Lücke, zu pflanzen. So entsteht der gewünschte, blickdichte Effekt und die Sträucher können sich dennoch ausbreiten. Auch bei Heckenpflanzung sollte eine Rhizomsperre angelegt werden, und zwar auf ganzer Länge.
Sortenempfehlungen
Bild: Die Sorte 'Rotes Meer' ist eine klassische halbgefüllte Rosa rugosa, welche besonders durch ihren Duft besticht. Anders als der Name vermuten lässt, sind die Blüten der Sorte nicht rot, sondern leuchtend pink mit strahlend gelben Staubgefässen. Zusätzlich punktet die Sorte im Herbst mit wunderschönen Hagebutten. Durch ihren kompakten, maximal hüfthohen Wuchs eignet sie sich hervorragend als flächig gepflanzter Bodendecker oder als niedrige Hecke.
Bild: Auch die Sorte 'Hansa' besticht mit ihrem betörenden Duft. Sie hat den ausgeprägtesten Duft unter den Sylter Rosen und ist mit ihren gefüllten lila rosa Blüten zudem ein echter Hingucker. 'Hansa' wird bis zu 2 Meter hoch, was sie zur grössten Sorte ihrer Vertreter macht. Sie ist als Solitär geeignet, aber auch hohe Hecken lassen sich mit ihr pflanzen.
Bild: Die Sorte 'Roseraie de l'Hay' ist eine sehr alte, historische Kartoffelrose. Ihre gefüllten, stark nach Gewürznelken und Honig duftenden Blüten erscheinen in purpurrot. Sie erinnert an die Sorte 'Hansa', jedoch wächst sie nicht ganz so stark. Mit ihr lassen sich etwa mannshohe duftende Hecken gestalten.
Bild: Diese Rose 'Pink Grootendorst' ist auch unter dem Synonym Nelkenrose bekannt. Wie der Name schon verrät erinnern die kleinen, pinken, gefransten, in Dolden stehenden Blüten an Nelkenblüten. Dies macht sie zu einem echten Hingucker unter den rugosa Rosen. Sie besticht weniger mit ihrem Duft, der nur leicht ist, sondern eher mit ihrer Optik. Es gibt noch eine hellere Variante mit dem Namen 'Pink Grootendorst', sowie eine rein weisse mit dem Namen 'White Grootendorst'.
Bild: Bei der Sorte 'Therese Bugnet' handelt es sich um eine Rosa rugosa-Hybride, welche sich von anderen Kartoffelrosen hervorhebt. Ihr äusseres Erscheinungsbild erinnert zunächst eher weniger an eine Rosa rugosa. Sie hat dunkelrote Triebe, die im Kontrast zu den sonst stark bestachelten Trieben der Rosa rugosa nahezu stachellos sind. Die Blüten sind seidig rosa und duften gut. Lediglich das Laub erinnert an die Rosa rugosa, ist aber filigraner. Geerbt hat sie auch die unschlagbare Eigenschaft der Resistenz gegen Sternrusstau.
Bild: Wie die Sorte 'Therese Bugnet', ist auch 'Louise Bugnet' eine Rosa rugosa-Hybride. Sie besitzt ebenfalls nahezu stachellose Triebe, welche bei genauerem Hinsehen von einem leichten Flaum bedeckt sind. Das Laub ist ebenfalls filigraner als das der Heckenrosen. Die leicht duftenden Blüten erstrahlen in reinem weiss, jedoch haben sie im Knospenstadium eine intensiv dunkelrote Färbung. Auch diese Sorte hat die Resistenz gegen Sternrusstau geerbt.
Bild: Bei dieser Sorte handelt es sich um eine Züchtung des englischen Züchters David Austin. Der Erfinder der Englischen Rosen hat mit der Sorte 'Wild Edric' eine Rosa rugosa-Hybride hervorgebracht, deren grosse, halbgefüllte Blüten mit starkem Duft und einer leuchtend dunkelrosa Farbe bestechen.
Kartoffelrosen pflanzen in Topfkultur
Die dekorative Wildrose eignet sich hervorragend für die Topfkultur. Aufgrund ihres gleichmässig buschigen Wuchses entsteht ein harmonisches Gesamtbild. Ein grosser Vorteil ist zudem, dass sich die Ausläufer aufgrund des ihnen zugewiesenen Behälters nicht ungeniert und unkontrolliert ausbreiten können. Der Topf muss jedoch ausreichend gross und vor allem tief sein, um Platz für die Wurzeln zu bieten. Er sollte etwa 50 cm im Durchmesser und 50 cm in der Höhe messen. Abflusslöcher sowie eine Drainage aus Kies oder Blähton sorgen für einen guten Wasserablauf und verhindern Staunässe.
Lubera®-Tipp: Über die Drainage ein Pflanzenvlies legen, damit es nicht zu Verstopfungen durch das Substrat kommt.
Tipps zur Kübelhaltung
Ein sonniger und warmer Standort ist auch in Topfkultur beim Kartoffelrosen Pflanzen empfehlenswert. Halbschattige und absonnige Standorte werden aber auch vertragen. Verwendet wird eine hochwertige Kübelpflanzenerde wie unsere Lubera® Fruchtbare Erde Nr.1. Im Frühjahr kann etwas Kompost verabreicht werden.
Die Pflege ist einfach, wenn Sie Kartoffelrosen pflanzen: im Gegensatz zu ausgepflanzten Kartoffelrosen müssen jene in Kübelhaltung häufiger gegossen werden. Im Hochsommer kann dies täglich der Fall sein. Halten Sie die Erde jedoch nicht zu nass. Die oberste Erdschicht kann durchaus schon antrocknen, bevor es eine erneute Wassergabe gibt. Wenn das Pflanzgefäss starkem, anhaltenden regen ausgesetzt ist, sollte es an einen geschützten Standort umgestellt werden. Die regelmäßige Düngung ist bei Topfrosen wichtig. Hierbei können Sie entweder auf einen Langzeitdünger oder auf einen schnell wirkenden Volldünger zurückgreifen. Als Langzeitdünger lässt sich der Lubera Frutilizer Saisondünger Plus empfehlen. Bei einer Neupflanzung werden hier die Kügelchen (20g pro 5 Liter Substrat) mit dem Substrat vermischt, sodass sie sich gut verteilt im Topf befinden. Bei überwinterten Töpfen empfiehlt es sich im Frühjahr mehrere tiefe Löcher in das Substrat zu graben, die dann wieder mit Dünger und Substrat aufgefüllt werden. Auf diese Weise lassen sich die Nährstoffe gut im Substrat verteilen. Da es sich um einen Langzeitdünger handelt, müssen Sie lediglich einmal im Frühjahr zu Beginn der Vegetationsperiode düngen. Ihre Pflanzen sind dann für das ganze Jahr versorgt. Als schnell wirkender Volldünger lässt sich der Lubera Frutilizer Instant Bloom Kübelpflanzendünger empfehlen. Dieser Dünger wird in Flüssiger Form mit dem Gießwasser verabreicht. Dazu wird ein Messlöffel Dünger in 10 Liter Wasser aufgelöst. Gedüngt wird in dieser Form von März bis Juli ein Mal die Woche. Düngen Sie nicht über den Juli hinaus. Auf diese Weise bereiten Sie Ihre Rose gut auf den Winter vor. Würden Sie das ganze Jahr hindurch düngen, würde Ihre Rose bis zum Winter die Energie in neues Wachstum stecken, was dazu führt, dass die Triebe nicht vollständig ausreifen und so nicht ausreichend frosthart werden. Die flüssige Düngung mit einem schnell wirkenden Volldünger hat den Vorteil, dass Sie schnell reagieren können, falls Ihre Rose Mangelerscheinungen zeigt.
Bild: Die Rose 'David Thompson' ist nach einem englischen Entdecker aus dem 18. Jahrhundert benannt und speziell für den harten Winter in Kanada gezüchtet.
Kartoffelrosen pflegen
Die Kartoffelrosen sind die wohl pflegeleichtesten Angehörigen der Rosen-Familie: sie trotzen nahezu jeder Witterung, kommen selbst mit salzigem Klima zurecht und können nahezu sich selbst überlassen bleiben. Wenn sie in verdichteten Böden Kartoffelrosen pflanzen werden, empfiehlt es sich, diese gelegentlich aufzulockern. Doch bitte vorsichtig agieren: die feinen Wurzeln können leicht beschädigt werden, wenn sie rigoros mit einer Hacke, Harke oder einem Grubber attackiert werden.
Giessen
Wenn Sie Kartoffelrosen pflanzen, benötigt diese in der Folgezeit regelmässige Wassergaben. Später nicht mehr: dank der langen Pfahlwurzel, die sich tief in die Erde bohrt und von dort Wasser zieht, sowie den vielen zarten Würzelchen knapp unter der Erdoberfläche hat diese Wildrose ein ausgeklügeltes System entwickelt, um sich mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen. Sie sollte deswegen nur in sehr langen Trockenperioden gegossen werden – dann jedoch ausgiebig. Als Hobbygärtner tun Sie der Kartoffelrose keinen Gefallen, wenn Sie ihr lediglich kleine Wassermengen zukommen lassen. Dadurch werden nur obere Erdschichten feucht, was wiederum zu einer vermehrten Bildung der feinen Würzelchen führt. Diese allein können jedoch die Pflanze nicht am Leben erhalten. Von daher: lange und kräftig wässern – dafür aber selten.
Richtige Düngung
Wie andere Wildrosen haben auch Heckenrosen einen geringen Nährstoffbedarf und müssen deswegen nicht unbedingt gedüngt werden. Es ist jedoch empfehlenswert, im Frühjahr Kompost oder Schafwollpellets vorsichtig in die Erde einzuarbeiten, da diese Substanzen den Boden nachweislich verbessern.
Wächst die Kartoffelrose in sehr kalkhaltigen Substraten, kann es schnell zu Eisenmangel kommen. Dieser äussert sich im Gelbwerden der Blätter, bzw. der triebspitzen und sollte schnellstens behoben werden. Eisenhaltige Düngemittel wie Zitrusdünger sollten in diesem Fall nach Herstellerangabe verabreicht werden. Ist das Problem bereits bekannt, können Sie ebenfalls versuchen den pH-Wert Ihres Bodens zu senken, indem Sie bei der Pflanzung den Aushub mit Rhododendronerde mischen.
Muss man Kartoffelrosen schneiden?
Eine Kartoffelrose ist und bleibt eine Wildrose und benötigt aufgrund dessen eigentlich wenig bis keinen Schnitt. Dennoch sollte sie hin und wieder mit einer Gartenschere Bekanntschaft machen. Zum einen dienen Schnittmassnahmen der Verjüngung. Werden ältere, kranke und zu dicht stehende Triebe entfernt, kann die Kartoffelrose sich wieder voll und ganz um die Bildung neuer Pflanzenteile kümmern. Hierbei werden die betreffenden Triebe auf vier bis fünf Augen eingekürzt. Idealerweise geschieht dies im zeitigen Frühjahr, wenn die Forsythien blühen. Würde man die Pflanzen gar nicht schneiden, würden sie sich nicht ausreichend verjüngen und die Lebensdauer würde somit sinken. Zudem würden sie relativ schnell von unten verkahlen. Daher ist es ratsam seine Kartoffelrosen wie seine anderen Rosen jedes Jahr um Frühjahr mit einem Grundschnitt zu versehen. Rosa rugosa lassen sich im Gegensatz zu modernen Rosen auch unkompliziert mit der Heckenschere schneiden. Es sollte aber trotzdem darauf geachtet werden, dass das Totholz entfernt wird. Einen schönen verzweigten, buschigen Wuchs erhalten Sie, wenn Sie die Pflanze im Frühjahr um ca. zwei Drittel zurücknehmen.
Kleinere Schnitte, bei denen nur vereinzelte Triebe entfernt werden, sind ganzjährig möglich. Dabei sollten Sie jedoch beachten:
- Frost kann eine frisch geschnittene Pflanze nachhaltig schädigen
- Zu viel Sonne am Tag des Schneidens trocknet die Gewächse zu schnell aus
- An Regentagen sollte keinesfalls geschnitten werden, da das Wasser in den Schnittstellen zu Fäulnis und Pilzerkrankungen führen kann
Am besten schneiden Sie Wildrosen an einem trockenen, bewölkten Tag.
Radikale Rückschnitte sind vor allem bei älteren Hecken sinnvoll. Sie dürfen jedoch nur in der Zeit vom 01. Oktober bis zum 31. März durchgeführt werden, da ansonsten Vögel beim Brüten sowie der Aufzucht ihrer Jungen gestört werden können. Hierbei werden sämtliche Pflanzen auf den Stock zurückgeschnitten. Das bedeutet Sie lassen etwa nur 30 cm der Pflanze stehen. Dieser Kahlschlag mag einem zunächst sehr radikal vorkommen, jedoch verjüngen sich auf diese Weise gerade vernachlässigte Hecken relativ schnell und zuverlässig.
Bild: Ein leichter Wildrosenduft umweht die Rosa rugosa 'Alba' während der Blüte, so dass man sich auch gerne mal, trotz der zahlreichen Dornen, einen Zweig für die Vase abschneidet.
Krankheiten und Schädlingen vorbeugen
Rosen, gerade ältere Züchtungen, sind dafür bekannt relativ anfällig für Krankheiten und Schädlinge zu sein. Kartoffelrosen beweisen aber auch in dieser Hinsicht ihre Robustheit. Die ein oder andere Blattlaus mag sich zwar zu den jungen Triebspitzen der Rosa rugosa verirren, jedoch hält sich der Befall in der Regel in Grenzen, sodass man dagegen nicht vorgehen muss. Unschlagbar ist jedoch, dass die Rosa rugosa gegen die aggressivste unter den Rosenkrankheiten resistent ist, den Sternrusstau. Dieser pilzliche Schaderreger lässt manchen Gärtner verzweifeln, weil er dafür sorgt, dass manche Rosen im Sommer mit gelben Blättern oder komplett entlaubt dastehen. Das passiert einem nicht, hat man sich für eine Kartoffelrose entschieden. Sie stehen auch zur Blütezeit des Sternrusstaus mit sattgrünen Blättern und vollbelaubt dar. Gegen den echten und falschen Mehltau sind sie auch sehr robust, jedoch kann es bei falschen Standortbedingungen auch einmal dazu kommen, dass man einen Befall feststellt. Dieser hält sich jedoch zumeist in Grenzen. Wer also kein Freund von Pflanzenschutzmitteln ist, sollte auf die Kartoffelrosen pflanzen, die mit ihrer Robustheit ein alleinstellungsmerkmal unter den Rosen aufweisen. Die meiste Gefahr geht eher von Menschenhand aus: falsches Giessen sowie zu viel Kalk im Boden sind die typischen Pflegefehler, die der ansonsten so starken Wildrose zusetzen können.
Kartoffelrosen überwintern
Die dekorative Wildrose ist sehr winterhart und benötigt keinerlei Hilfe, um die kalte Jahreszeit zu überleben – vorausgesetzt, sie ist ausgepflanzt. In Kübelhaltung ist die Situation ein wenig anders: aufgrund des überschaubaren Volumens kann es schnell passieren, dass das Substrat komplett durchfriert, und mit ihm die Wurzeln. Selbst absolut winterharte Gewächse kommen so an ihre Grenzen – und können erfrieren. Um dies zu verhindern, sollte auch die Kartoffelrose vor eisigen Temperaturen geschützt werden. Hierfür wird ihr Wurzelbereich im Spätherbst mit Reisig abgedeckt. Anschliessend wird der Topf mit einem Frostschutzvlies umwickelt und – wenn möglich – auf einen Holz- oder Styroporblock gestellt. Da Kartoffelrosen eine braune Rinde besitzen, verdunsten sie auch im Laublosen Zustand so gut wie kein Wasser. Anders sieht das bei modernen Rosen aus, deren Rinde oft grün ist. Diese verdunsten auch im Winter Wasser über ihre laublosen Triebe. Können Kübelpflanzen kein Wasser aus dem Substrat nachziehen, weil der Topf vollständig durchgefroren ist, vertrocknen die Triebe. Die meisten Kübelrosen ohne ausreichenden Winterschutz vertrocknen daher, anstelle zu erfrieren. Bis dies mit einer Rosa rugosa geschieht, müssen die Bedingungen aber schon sehr ungünstig sein. Nichts desto trotz kann es auf keinen Fall schaden den Kübel wie oben beschrieben vor Frost zu schützen.
Bild: Vergleich braune Rinde bei Rosa rugosa, grüne Rinde bei moderne Rose.
Hagebutten ernten & weiterverarbeiten
Im Spätherbst ist es so weit: die Hagebutten sind reif. Sie zeigen dies durch eine tiefrote Farbe. Sie können gerne an den Rosen verbleiben, da sie eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan heimischer Vögel darstellen. Wenn sie jedoch geerntet werden, sollten sie allerdings noch fest sein, also bitte nicht zu lange warten. Zwar werden die Früchte umso süsser, je kühler es wird, da ihr Zuckergehalt steigt, jedoch sollten sie nicht unbedingt Frost ausgesetzt werden. Eine Hagebutte verträgt zwar Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes, allerdings leidet ihr Geschmack: sie verlieren ihr Aroma und bekommen eine mehlige Konsistenz.
Bevor Sie sich an die Weiterverarbeitung der Hagebutten machen, sollten Sie sich Einweghandschuhe anziehen. Die so leckeren und so gesunden Früchte enthalten im Inneren Kerne, welche von feinen Härchen umgeben sind. Diese lösen einen heftigen Juckreiz aus, und zwar sowohl an den Händen als auch – bei Rohverzehr – im Mund. Wenn Sie also vorhaben, die Früchte roh zu essen, sollten Sie sie zunächst halbieren und dann mithilfe eines Teelöffels von den Kernen befreien. Diese Methode bietet sich auch an, wenn die Hagebutten zu Marmelade verarbeitet werden sollen.
Alternativ können die Hagebutten sehr gut getrocknet werden. Dies geschieht im Ganzen, also zusammen mit den Kernen und ist dann sinnvoll, wenn aus den Früchten der beliebte Hagebuttentee hergestellt werden soll.
Tipp: die Hagebutten der Rosa rugosa lassen sich prima direkt vom Strauch naschen. Aufgrund ihrer Grösse besitzen sie viel Fruchtfleisch. Das Fruchtfleisch im Gegensatz zu andren Hagebutten von Beginn an weich und lässt sich vom Kerngehäuse abnagen. Fassen Sie hierzu die Hagebutte an den langen Kelchblättern und Nagen das süsse, wohlschmeckende Fruchtfleisch herunter. Der Geschmack erinnert an den von Zwetschgen. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie nur das Fruchtfleisch und keine Kerne oder Härchen verzehren.
Warum sind Hagebutten gesund?
Wenn man Hagebutten beziehungsweise Erzeugnisse aus diesen Früchten ist, so tut man dies nicht ausschliesslich des fruchtig-sauren Geschmackes wegen: Hagebutten gelten gemeinhin als sehr gesund. Sie enthalten neben den Vitaminen A und B vor allem sehr viel Vitamin C. Der tägliche Bedarf eines Erwachsenen an diesem so wichtigen Vitamin wird bereits durch den Verzehr von 8 g frischer Hagebutten gedeckt. Auch nicht zu verachten ist ihr Pektingehalt. Diese Ballaststoffe wirken entgiftend und haben zudem eine abführende Wirkung, so dass sie ein wunderbares, natürliches Mittel bei Nieren- sowie Verdauungsbeschwerden sind.