Bäume sind mächtige Symbole der Hoffnung und der Liebe. Aber auch andere Gefühle werden manchen Bäumen zugeschrieben. So symbolisieren Bäume Fruchtbarkeit, Gemeinschaft, Kraft und Mut. Sie beschützen vor dem Bösen und stärken symbolisch mit ihren Wurzeln der Zusammenhalt der Menschen. Einen Baum pflanzen ist in allen Kulturen und Religionen eine entscheidende Geste, deren Bedeutung nicht genug gewürdigt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
Die heiligen Bäume der Kelten
In jeder Hochkultur und in jeder Religion hatten verschiedene Bäume eine grosse Bedeutung. Am meisten von der Beziehung zu Bäumen geprägt war gewiss die keltische Kultur. Buchen, Eschen und Ebereschen galten als heiligste Bäume der Kelten, welche die Jahreszeiten strukturieren halfen, ebenso die Eichen, aus denen die Lebensbäume gezeichnet wurden. Die Kelten kannten insgesamt elf Kraftbäume, denen spezielle Bedeutungen und Wirkkräfte zugeschrieben wurden. Der Ethnobotaniker Wolf-Dieter Storl nennt diese die elf "Häuptlingsbäume". Mit ihrer Verehrung waren ganz besondere Hoffnungen verknüpft, und sie hatten alle mehr oder weniger mit Geburt und Tod, mit dem Werden und Vergehen, mit Liebe, Sexualität und Fruchtbarkeit zu tun - diese Bäume symbolisierten also die ewigen Grundthemen der Menschen.
Weissdorn, Haselnuss, Holunder und Weide
- Weissdorn: Inbegriff von Schutz und Sicherheit. Als die Jäger und Sammler sesshaft wurden, zäunten sie ihre Weiden mit solchen Dornenhecken ein. Bald schrieben sie dem Weissdorn nicht nur Schutz vor Bären und Wölfen und Wildbeutern, sondern auch vor Dämonen und Krankheiten zu. Aus dem Weissdorn wurden auch die Wanderstäbe geschnitten, die einem auf der Reise vor Unbill behüten sollten.
- Haselnuss: Ihre langen geraden Stecken und ihre kraftspendenden Nüsse waren seit jeher beliebt. Aber die Kelten schrieben dem Haselstrauch noch andere Kräfte zu. So sollte dieser Strauch auch Schutz gegen Blitz, Feuer, Schlange, bösen Zauber oder Krankheiten bieten. Die Haselrute gilt bis heute als Energiestromleiter, und wirkt für Kundige wie ein Zauberstab. Sie bildet eine Verbindung zwischen dem Diesseits und Jenseits. Stets waren die Haselsträucher auch mit erotischer Bedeutung aufgeladen, sie galten als Symbol für sexuelle Liebe und Fruchtbarkeit. Daher kommt auch der Begriff "in die Haseln gehen." Die Nonne Hildegard von Bingen hingegen frotzelte: "Der Haselbaum ist ein Sinnbild der Wollust, zu Heilzwecken taugt er kaum - es sei denn als Mittel gegen Impotenz."
- Holunder hat in der keltischen Mythologie verschiedene Bedeutungen, nämlich gehört dieser Strauch zum Totenkult, aber zugleich gilt er als Baum des Lebens. Er verkörpert die chaotischen Kräfte der Fruchtbarkeit, das Werden und das Vergehen. Im Volksglauben hält er das Böse ab und beschützt Haus und Bewohner. Darum ist die Pflanzung eines Holunderbusches als Glücksbringer nie verkehrt. Der klassischer Holunder 'Haschberg' liefert nebst Schutz und Glück auch jede Menge Blüten für Sirup und andere Leckereien, sowie schmackhafte vitaminreiche Beeren, die zur weiteren Stärkung und zur Abwehr von Krankheiten beitragen. Als Liebeszeichen könnte auch der rote Holunder 'Anna' gepflanzt werden, dessen rote Früchte eine leckere Besonderheit darstellen.
- Weiden für die Keuschheit und für die Konkubinen: Interessant sind die Weiden, da sie von recht widersprüchlichen Attributen umgeben sind. Einerseits bedeuten Weiden Keuschheit und Ausdauer. Anderseits sind sie aber auch der Baum der Konkubinen und der moralischen Schwäche. Vor allem aber, und das wussten sowohl die Kelten wie die alten Hexen, ist die Weide eine sehr wirkungsvoller Medizinalpflanze, denn sie bildet eine natürliche Form von Aspirin, die schon seit Jahrhunderten zur Heilung diverser Krankheiten verwendet wird.
Erle, Esche und Eiche
- Erle: Sie kommt in vielen Sagen und Märchen vor, zum Beispiel in der schaurigen Geschichte vom Erlkönig. Sie wurde vor allem benützt, um sich gegen Hexerei zu schützen.
- Esche (Fraxinus): Diese wurde früher vor allem zur Herstellung von Axt-Stielen, Lanzen und Speeren und anderem Kriegsgerät verwendet. So wurde die Esche zum Symbol für männliche Kraft und Stärke. Im Norden ist die Esche dem skandinavischen Gott Odin geweiht.
- Eberesche oder Vogelbeere (Sorbus): Der Zauberbaum schlechthin. Bei den alten Hexen und Druiden gab es kaum einen wirkmächtigeren Baum. Die korallenroten Beeren, die wahlweise an die Sonne, das Feuer oder an frisches Blut erinnern. Aus Ebereschenruten wurden die besten Zauberstäbe hergestellt. Mit diesen Stöcken konnte im keltischen Glauben Gesundheit und Kindersegen herbeigezaubert werden.
- Eiche: In den Urwäldern Europas wuchsen früher tausendjährige Eichen, die nicht nur wegen ihrer Grösse imposant waren. Sie symbolisieren wie kaum eine andere Pflanze Kraft und Ausdauer, haben sie doch manche Menschen-Generation überlebt. Manchmal werden die Eichen heute als Hochzeitsbaum gepflanzt, um ewige Liebe und Treue zu symbolisieren. Eine Eiche übersteht auch manchen Sturm und gerät nicht so leicht ins Wanken. Alte Eichen wachsen so tief, dass sie mit ihren Wurzeln an Wasseradern gelangen. Das ist der Grund, warum Blitze öfters in Eichen einschlagen. Weil Eichen diese Verbindung von der Tiefe bis in die Lüfte herstellen, gelten sie bei den Kelten als mächtige Orakelbäume.
Hochzeitsbäume und ihre Bedeutung
Traditionell wird vielerorts und insbesondere in Bayern im Garten des Hochzeitspaares ein sogenannter Hochzeitsbaum aufgestellt oder gepflanzt. Meist sind es lange Fichtenstämme, die in die Erde gerammt und üppig mit Symbolen und Botschaften geschmückt werden. Oftmals sind diese Hochzeitsbäume mit der Aufforderung verbunden, innert eines Jahres für Nachwuchs zu sorgen. Darum hängen vielerorts Störche oder Wiegen in den Hochzeitsbäumen. Manchmal wird aber zu einer Hochzeit auch ein echter Baum gepflanzt, der je nach Geschmack und Gutdünken der Familien und Freunde des Paares mit symbolischer Bedeutung und guten Wünschen behaftet wird. In manchen Städten und Gemeinden gibt es sogar offizielle Hochzeitswälder, so zum Beispiel in Münster. Dort können die Brautleute ihren Hochzeitsbaum pflanzen, falls sie selber keinen Garten besitzen. Und es können im Hochzeitswald auch Bäume zu runden Jubiläen hinzugefügt werden.
Unter den Linden
Die Linde ist der wohl klassischste aller Hochzeitsbäume. Dieser grosse Solitärbaum gilt als der Baum der Ehe schlechthin. Symbolisch steht die Linde für Zärtlichkeit, Gastfreundschaft und Gemeinschaft. So wurde traditionell manchmal zur Verlobung eine Linde gepflanzt. Walter von der Vogelweide sass mit seiner trauten Liebe unter der Linden auf der Heiden. Und Heinrich Heine dichtete: "Sie dies Lindenblatt! Du wirst es/ Wie ein Herz gestaltet finden, / Darum sitzen die Verliebten / Auch am liebsten unter Linden."
Herznuss, Feige, Apfelbaum
- Nussbäume für Fruchtbarkeit und Kindersegen: Walnussbäume gelten als Zeichen von Fruchtbarkeit, Hochzeit und Kindersegen. Besonders attraktiv sind die Herznüsse, wie beispielsweise die Sorte 'Valentines' mit ihren ausgeprägt herzförmigen Nüssen.
- Feigenbaum: Was gäbe es für einen sinnlicheren Hochzeitsbaum als die Feige. Einerseits sind die Früchte überaus verführerisch, und unter einem grossen Feigenbaum lässt es sich auch nach vielen Jahren noch gut zu zweit verweilen. Von der Symbolik des Feigenblattes ganz zu schweigen.
- Und natürlich einmal mehr der Apfelbaum. Das ist gewiss der am häufigsten gepflanzte Hochzeitsbaum. Einerseits wegen den weissen Blüten, die Reinheit und Fruchtbarkeit symbolisieren, und natürlich wegen der Früchte, die ja schon Adam und Eva im Paradies verführt haben. Ein besonders schönes Symbol ist die Pflanzung eines Redlove®-Apfelbaums zu einer Hochzeit. Was könnte dem Paar mehr Glück bringen als ein feurig roter, süsser Liebesapfel? In der keltischen Mythologie verheissen die Äpfel übrigens ewige Jugend und Glückseligkeit, und dsa Märchenland Avalon ist nichts anderes als das Land der Äpfel.
Ginkgo, Maulbeerbaum und Lorbeeren
- Der Ginkgo wurde zu Liebeszwecken von Goethe besungen. Und zwar ging es dem grossen deutschen Dichter dabei um die Form des Ginkgo-Blattes. Dieses nämlich verglich er mit der Liebe zu seiner Angebeteten. Die Blätter des Ginkgo-Baumes sind nämlich eine Einheit, obwohl sie optisch unterteilt sind. So sollen die zukünftigen Ehepartner ihre Individualität bewahren und doch zusammen eins werden.
- Um den Maulbeerbaum rankt sich eine besonders tragische Liebesgeschichte. Sie handelt von von Pyramus und Thisbe, die sich heimlich unter einem weissen Maulbeerbaum trafen und beide unter schrecklichen Umständen zu Tode kamen, bei denen ein Löwe, ein weisser Schleier sowie ein Schwert eine Rolle spielten. Seither tragen die Maulbeerbäume schwarze Beeren, um dieser grossen Liebe zu gedenken.
- Der Lorbeer galt als Zeichen des Triumphs und der erbrachten Leistung, ein Lorbeerzweig konnte aber auch ein Friedenszeichen darstellen. Gebräuchlich ist vor allem die Redewendung von den "Vorschusslorbeeren", oder aber man sagt, dass sich jemand "auf seinen Lorbeeren ausruht", also den verdienten Erfolg geniesst. Eine gute Portion Vorschusslorbeeren sind vielleicht in Sachen Ehe gar nicht so abwegig. Und sonst gilt in jedem Falle: die Hoffnung stirbt zuletzt.
Die schönsten Bäume der Liebe und Hoffnung
Bild: Was für ein verführerischer rotfleischiger Apfel: Redlove® Lollipop® – den Baum mit den herzigen leuchtendroten Äpfelchen gibt es auch als kräftigen Hochstamm.
Bild: Was gäbe es für einen passenderen Baum, um ihn zu einer Hochzeit zu pflanzen? Die Herznuss 'Valentines' verspricht nicht nur Liebe, sondern auch Fruchtbarkeit und Kindersegen.
Bild: Zwei Lorbeerbäumchen, die einander zugeneigt sind. Der echte Gewürz-Lorbeer (Laurus nobilis) ist vor allem ein Symbol für Erfolg und Ehre. Und ein bisschen Vorschusslorbeeren haben ja auch noch nie geschadet.
Bild: Der Maulbeerbaum 'Mulle' verlockt mit seinen verführerischen dunklen, süssen Früchten.
Bild: Unter einem grossen rotblättrigen Haselnuss-Strauch der Sorte 'Zellernuss' liesse sich doch wunderbar "In die Haseln gehen."
Bild: So zart und flauschig sie auch aussehen, beim Weidenzweige verschenken muss man aufpassen. Denn die Weiden sind mit widersprüchlichen Symbolen behaftet.
Literaturhinweise:
Marianne Beuchert: "Symbolik der Pflanzen", Insel Verlag 1995
Wolf-Dieter Storl: "Pflanzen der Kelten", AT Verlag, 2000
Emanuele Coccia: "Die Wurzeln der Welt", Hanser Verlag, 2018