Ranka erntet im Norden die meisten Lubera-Chili grün, ist trotzdem glücklich und hat die schönsten, nordlandtauglichen Chilisorten prämiert. Im Frühjahr können Sie wieder bei uns Gemüsepflanzen kaufen und vorbestellen. Wir liefern Ihnen Ihre Lieblingssorten zur passenden Pflanzzeit. Dazu zählen auch verschiedene bestellbare Chilisorten, die Ranka in diesem Sommer auf Schote und Körner getestet hat.
Inhaltsverzeichnis
- Chilisorten passen sich dem nordischen Klima an
- Meine Auswahl-Kriterien für die Preisverleihung der Chilisorten
- Was ich NICHT bewerte:
- Fünf Chilisorten gewinnen und ein Sonderpreis
- Die Vorteile der Gelben Chilisorten
- Hat sich die Mühe gelohnt? Werde ich im nächsten Frühjahr wieder Chili pflanzen?
- Werde ich von der diesjährigen Chili-Ernte Samen nehmen und selber Chili anziehen nächstes Jahr?
- Nein danke zu Saatgut-Chaos, Wärmematten und -Lampen
Chilisorten passen sich dem nordischen Klima an
Der Sommer im Norden war gut, aber kurz, wie immer eigentlich. Sonnig, kühl und ausreichend nass im Frühling, angenehm warm und trocken im Hochsommer und pünktlich ungemütlich kalt sowie regnerisch/wolkig im September. Na ja, und der Wind ist ja sowieso immer hier – und niemals sonderlich warm möchte ich bemerken. Im „Land zwischen den Meeren“, also Schleswig-Holstein, ist die raue Küste nie weit weg.
Bild: Der Siegeszug der Chili im Norden. Die großen, roten Schoten im Vordergrund gehören übrigens zum ebenfalls scharfen Würzpaprika 'Fresno', der schon seit Jahren in meinem Garten zuverlässig reift.
Aha, und da sollen wärmeliebende Chili, die es bekanntermassen heiss und heisser lieben, IM FREIEN gedeihen? Tja, um es vorweg zu nehmen, getanzt vor Freude haben alle meine Lubera-Chili im Topf nicht und sie hatten teilweise schwer zu kämpfen, ABER sie haben sich ohne zu murren in ihr trübes Dasein im Norden gefügt, haben Winden und Stürmen standgehalten, ebenso der kurzen Hitzewelle im Hochsommer (drei Tage etwas über 30 Grad), haben den Hagel überlebt und den Dauerregen sowie die kalten Nächte im Frühsommer und im Spätsommer (September). Und sie haben auch mich überlebt, sprich, meine nicht so optimale Standortauswahl, die zu kleinen Pflanzsäcke, die zur Hälfte mit ausgelaugter Erde vom letzten Jahr befüllt waren (ergänzt durch neue Erde natürlich), zu wenig Dünger ab Sommer und auch, tja, manchmal zu wenig Wasser in der erfreulicherweise kurzen Trockenperiode. Ich bin nicht immer die fürsorglichste Gärtnerin, muss ich gestehen.
Nichtsdestotrotz: Sie haben üppig Früchte getragen. SEHR üppig! Eigentlich müssten alle Lubera-Chili mein „Nordic-Approval-Siegel“ bekommen, denn sie alle haben ihre Aufgabe glänzend erfüllt, aber wie gesagt, die meisten blieben grün. Der Sommer hatte keine tropischen Temperaturen zu bieten und ab Anfang September gab es gar kein Wachstums- und Reifewetter mehr für diese kleinen Sonnenanbeter. Aber ein paar wenige sind dennoch rot oder gelb geworden, und diese will ich euch nun vorstellen.
Bild: Ente mit Chili im Apfelbaum? Ja, den ein süß-saures Apfel-Chutney braucht unbedingt einen Kick durch bunte Chili! Die Sorte hier die schöne 'Morgana', eine fantastische ältere Apfelsorte aus dem Lubera-Züchtungsprogramm. Oldies but Goldies!
Meine Auswahl-Kriterien für die Preisverleihung der Chilisorten
- Frühzeitiger Farbumschwung
- Form und Schönheit (ihr kennt ja mein Motto, wenn man schon selber nicht schön ist, sollte es jedenfalls das Gemüse sein) 😉
- Stabiler Wuchs im Topf/Kübel
Was ich NICHT bewerte:
- Schärfe (ich beisse doch nicht in Chili Schärfe 9, ich bin doch nicht lebensmüde!)
- Gesundheit (weil sie alle gesund waren und blieben)
- Anzahl der Früchte (ist genetisch bedingt, da können die Probanden ja nichts dafür, wieviel sie tragen, ausserdem zählt ja nicht die Masse, sondern die Klasse)
So, und hier sind sie nun, meine absoluten Chili-Lieblinge, die Farbe in mein Leben, Glück in mein Herz und Schärfe in langweilige Gerichte brachten.
Fünf Chilisorten gewinnen und ein Sonderpreis
Die ungekrönte Königin in Sachen Farbe, Schönheit und kompaktem, stabilen Wuchs war:
Platz 1: Capsicum annuum 'Pumpkin Chili', Schärfe 3-5. Diese minikleinen „Zwerg-Kürbisse“ waren über viele, viele Wochen der absolute Hingucker und niemand konnte ohne zu staunen, an ihnen vorüber gehen! Ich habe mich ehrlich jeden einzigen Tag im Sommer an ihrer Schönheit erfreut. Sie bekamen sehr früh ein wunderschönes, tiefes Lila-Violett, dass über einen langen Zeitraum anhielt, dann färbten sich die ersten Minis in ein schönes Orange um, dass dann langsam zu Rot wurde. Über Wochen sah man also sowohl violette, als auch orangefarbene und rote Früchte an der angenehm mittelgrossen Pflanze. Sie hatte nur wenige, kleine Blätter, so dass alle Chili immer sehr gut sichtbar waren. Und wirklich, sie sehen ungelogen aus wie winzige Kürbisse. Die originellsten Chili, die mir je untergekommen sind! Und die Farbe ist einfach zum Verlieben! Der erste Platz ist also mehr als verdient, zudem die kleinen Pflanzen auch viele Früchte trugen.
Bild: Gaaaanz große Liebe: Der 'Pumpkin Chili'! Intensives Lila, Orange und Rot, dazu die knuffige Kürbisform, ach, wer wäre da nicht entzückt?
Bild: Zuverlässige Reife im Norden und wochenlang violette "Kürbisse" an einer kleinen, stabilen Pflanze: Der 'Pumpkin Chili' geht hoffentlie nie aus dem Lubera-Programm!
Auf dem zweiten Platz ist Capsicum annuum 'Bolivian Rainbow', Schärfegrad 7. Zeigte alle Vorzüge vom „Pumpkin-Chili“, nur in anderer Form. Die Früchte dieser Sorte sind nämlich elegant konisch und spitz zulaufend und zeigen nekisch nach oben (hängen also nicht herab wie bei den meisten Chili-sSorten). Auch hier wurde es früh im Jahr sehr bunt und es waren immer Früchte in verschiedenen Reifestadien an den mittelhohen Pflanzen: Viel Violett, gemischt mit zartem Apricot, leuchtendem Orange, ein wenig Gelb war auch dabei und dann natürlich auch gegen Ende das Rot. Und ein weiterer Vorteil: Die Blätter dieser Chilisorten sind sehr dunkel, so eine Art dunkelgrün mit Violett überhaucht, was extrem schön zusammen mit den bunten Früchten aussieht! Diese Chili ist wahrlich ein Träumchen und ebenfalls eine ganz grosse Liebe von mir seit diesem Jahr. Ach ja, und auch sie trägt extrem üppig.

Bild: Die Früchte von 'Bolivian Rainbow' zeigen in ihren verschiedenen Reifephasen alle Farben von Blau-Violett, über grün, weiss-gelb, orange bis rot.
Capsicum baccatum 'Aji Christal', Schärfegrad 7 auf dem 3. Platz: Hier ist mir die wunder-, wunderschöne apricot/zart lachsfarbene Färbung der Früchte in Erinnerung geblieben. Diese (von Frauen so hoch geschätzte Farbe) hielt viele Wochen lang an, was mich wirklich sehr glücklich gemacht hat. Ich hatte diese Pflanze eher zufällig an der Terrasse stehen und diese grossen, schlanken, herabhängende Früchte in dem delikaten Apricot wirkten exotisch, lieblich und zierend wie keine andere Terrassenpflanze. Aber ich bin auch bekennende Apricot-Liebhaberin muss ich sagen. Durch unser meist kühles Wetter blieb diese Färbung auch extrem lange bestehen und nur wenige wurden rechtzeitig rot. Aber wer will schon knalliges Rot, wenn es auch ein schmeichelndes Apricot gibt? 😉 Die weiteren Pluspunkte: Frühe Fruchtbildung, fast bäumchenartiger Wuchs, von dem die langen, spitzen Früchte wie eine Art superschlanke Mangos herabhängen. Exzellente Sorte!
Bild: Strahlen mit der Sonne um die Wette: Die wunderschönen Chili 'Aji Cristal' in unterschiedlichen Reifestadien.
Capsicum baccatum 'Sugar Rush Peach', Schärfegrad 6 und Platz 4. Diese Sorte war den ganzen Sommer lang in schnödes Grün getaucht so gar nicht spannend anzusehen, aber das kann nicht wundern, denn sie war lange damit beschäftigt, sehr gross und sehr buschig zu werden. Die Kräfte gingen also in die Bildung einer grossen Pflanze mit vielen saftiggrünen Blättern und gleichzeitig auch in die Bildung sehr vieler Früchte. Im Spätsommer kam dann der grandiose Farbumschwung: Die knautschigen, lustig zusammengestauchten Früchte wurden erst zartgelb und dann zart lachsfarben. Form und Farbe zusammen ergeben ein unglaublich lustiges, ja romantisches Bild. Und laut Lubera-Sortenbeschreibung kann man sie so gerade noch frisch essen, weil sie wohl ein gutes Mass an Süße betrifft. Aber das habe ich nicht probiert. Als waschechtes Nordlicht vertrage ich nichts Scharfes! Das überlasse ich dann den „Südländern“, wie in diesem Fall den mutigen Schweizern in Buchs, die ja anscheinend kräftig in diese Früchte hineingebissen haben. 😊Kleiner Wermutstropfen: Nicht alle Früchte erreichten die letzte, schönste Stufe mit dem geliebten Apricot, aber das lag eindeutig an unserem überwiegend nasskalten September und dem noch kälteren Oktober.

Bild: 'Sugar Rush Peach' ist eine relativ neue Beerenchili aus der Art Capsicum baccatum und sie ist gleich in mehrfacher Hinsicht eine Besonderheit: Sie verbindet eine mittlere, vom ungeübten Gaumen noch gut zu ertragende Schärfe mit einer intensiven Süsse, die an süsse Zitrus aber auch an Pfirsich erinnert.
Klein aber oho auf Platz 5: 'Prairie Fire' und 'Candlelight'. Die beiden standen bei mit in kleinen Blumentöpfen draussen und zieren jetzt die Fensterbank in der Stube, damit die noch gelben Mini-Früchtchen alle reif werden können. Riesenvorteil bei beiden Chilisorten: Passen wie gesagt auf jede Fensterbank und sind sowohl Speise- als auch Zierchili, denn die winzigen Früchte stehen dicht an dicht und steil nach oben zeigend komplett über dem Laub. 'Candlelight' sieht tatsächlich aus wie ein kleiner Prunk-Kerzenhalter mit hunderten Mini-Kerzen, während bei 'Prairie Fire' die Früchte etwas weiter auseinander stehen und nicht ganz so spitz und schlank sind, sondern eher leicht abgerundet und knuffig-dick, so dass man ihre individuelle Schönheit besser bewundern kann. Die beiden Winzlinge machen durch ein leuchtendes Gelb auf sich aufmerksam, bis sie dann (bei ausreichend Sonne im Sommer) knallrot werden. Wenn’s im Garten nicht klappt, dann eben auf der Fensterbank im warmen Haus. 😉 Ach ja, vor 'Prairie Fire' sollte man Respekt haben! Die Kleene hat eine 9 als Schärfegrad (auf der 0-10 Skala wohlgemerkt) und könnte nach versehentlichem Frisch-Naschen einen sofortigen Krankenhausaufenthalt nach sich ziehen, also nicht anpflanzen, wenn Kinder im Haushalt sind! Die Beeren sehen aus wie leckere Bonbons! 'Candlelight' ist mit einem Schärfegrad von 2 nicht mehr im lebensbedrohlichen Bereich.
Bild: Die allerliebste (aber superscharfe) Chili 'Prairie Fire' im kleinen, transportablen Topf, in der Schale dann die leuchtende 'Sarit Gat'. Der dicke Brummer liegt zum Größenvergleich dabei und ist der leckere Massenträger 'Sweet Banana', die Nummer 1 unter meinen Paprika.
Der Nummer 6 ist ein Sonderpreis und geht an die Mildeste von Allen: Capsicum annuum 'Aji Monagre' mit einem Schärfegrad von nur 1. Diese Sorte nasche sogar ich frisch! Leider wurde keine einzige Schote rot, aber das macht auch nichts, denn grün schmecken sie wirklich hervorragend. Sie stehen noch immer gut und saftig im Topf draussen im Garten und ich nasche ein paar, wenn ich durch den Garten wandere um ihn winterfest zu machen. Die dickwandigen, spitzen Schoten knacken laut, wenn man hineinbeisst und man hat mit zwei, drei Früchten locker seinen Vitamin-C-Bedarf gedeckt (hinterher kann man denn ja noch ein paar Pointillas frisch vom Strauch naschen, dann spart man sich teure Südfrüchte zur Vitaminergänzung, jedenfalls solange, bis der Frost dem Frischgenuss ein Ende bereitet). 😉
Die Vorteile der Gelben Chilisorten
Zum Schluss noch ein Wort zu den gelben Chilisorten, denn diese haben auch ein dickes Lob verdient. Allerdings sind sie nicht auf die oberen Ränge gekommen, denn sie sind von der Form her eher gewöhnlich (sorry, man könnte auch langweilig sagen), punkten also weniger mit Schönheit als die obigen Sorten, und sie sind auch zu lange grün und reifen zumeist spät. Aber das Warten lohnt sich! Sie haben das schönste Sonnen-Gelb, dass man sich nur wünschen kann, sie passend hervorragend in den Herbst-Garten, sie produzieren fleissig und treu viele Früchte und eignen sich hervorragend zum Kochen und einlegen!
Capsicum chinense 'Citron' – Schärfegrad 9 - eignet sich am besten zum Dörren oder zum Einlegen in Essig in ganzer, ungeschnittener Form.
Capsicum frutescens 'Gelbe Kirsche' – Schärfegrad 3 - ist eine absolute Spätzünderin (nur ein kleiner Bruchteil der extrem vielen Kugeln wurde Gelb bei mir), aber dafür ist der Busch übersät mit den hübschen, perfekt runden Kügelchen, die wie Murmeln aussehen.
Capsicum annuum 'Sarit Gat' wird früher gelb als andere gelbe Sorten, trägt allerdings nicht so üppig, ergänzt aber frühe rote Chilisorten und kommt gerade rechtzeitig, wenn in der Küche Ratatouille angesagt ist mit eigenen Tomaten, Zucchini und Auberginen von Lubera. Da ich sehr viel meiner Gartenernte Einlege und Einkoche, freut es mich, auch etwas Gelbes mit ins Glas packen zu können. Das Auge isst ja mit.
Hat sich die Mühe gelohnt? Werde ich im nächsten Frühjahr wieder Chili pflanzen?
Chili machen süchtig. Sie sind so schön, sie sind so lecker, egal ob roh oder in mikroskopischer Dosis in Gekochtem, verleihen jedem Gericht Raffinesse, sie verzeihen Gärtnerfehler, schlechtes Wetter und wahnsinnige Amseln, die Tag für Tag die Erde um ihren dünnen Stämmchen herum wie verrückt umgraben und Mäuse, die ihre Früchte annagen. Sie sind robuster als ihre Tomaten-Kollegen, werden von deren Krankheiten nicht angegriffen und sind auch schon unreif essbar und kulinarisch verwendbar. Also grosses JA, ich werden weitermachen und jede Chili anbauen, die ich nur kriegen kann. Sollte Lubera nächstes Jahr wieder Jungpflanzen anbieten, stehe ich als erstes in der Schlange, um von jeder Sorte ein Exemplar zu ergattern – mindestens. Und vom 'Pumpkin Chili' reserviere ich bitte schon mal zehn Stück. 😉
Bild: Größenvergleich 'Pumpkin Chili' und 'Candlelight', beide klein aber mehr als nur oho.
Werde ich von der diesjährigen Chili-Ernte Samen nehmen und selber Chili anziehen nächstes Jahr?
Das wäre natürlich einfach und billig und ist auch mit den meisten Lubera-Chili durchaus machbar. Welche Chilisorten samenfest sind, steht übrigens in der Shop-Beschreibung. Aber wer Saatgut aus seinen Chili gewinnen will, muss erstens absolut reife Früchte haben und vor allem, diese Samen schon sehr früh im Jahr im Haus einpflanzen und monatelang betüddeln und bemuttern, bis sie endlich raus ins Freie dürfen. Je nach Sorte fängt man schon im Februar mit der Aussaat an und zwar unter warmen Bedingungen. Experten nehmen sogar elektrisch beheizbare Saatgutmatten zur Hilfe, die man unter die Töpfe mit dem frisch gesetzten Samen legt, damit diese es kuschelig und gut haben und vergessen, dass sie sich eigentlich im kalten, europäischen Winter und nicht im schwül-warmen Mittel- oder Südamerika befinden. Und wenn das Grün spriesst wird es den zarten Dingern schnell zu dunkel, also muss eine elektrische Pflanzenlampe her, die das schummrige Winterlicht in der Stube ergänzt.
Nein danke zu Saatgut-Chaos, Wärmematten und -Lampen
Und vor allem: Meine Chili haben Schulter an Schulter gestanden, die Milden neben den Scharfen. In der ersten Generation geht das problemlos und jede Chili schmeckt so, wie im Shop beschrieben und besitzt die Schärfe, die ihre Gene vorsehen. Beim Samen sieht es dann anders aus, denn das ist nun dank der Nähe des Pflanzen zueinander genetisch etwas gemischter und sorgt bei der nächstjährigen Aussaat für Überraschungen. Da kann man dann die milde Sorte pflanzen, in dem Glauben, Früchte zum Frischessen zu bekommen, und wenn man dann in Jahr 2 herzhaft hineinbeisst, fängt man an Feuer zu spucken! Oder umgekehrt. Man weiss es halt nicht. Und deswegen NEIN, ich werden kein Saatgut aus meinen nur knapp reifen Früchten ernten und nicht ab Februar meine gute Stube mit Anzucht-Töpfchen vollstellen, die Tag und Nacht verhätschelt werden müssen bis Mai. Diese Mühe überlasse ich liebend gerne den Gärtnern von Lubera in ihren hellen und warmen Gewächshäusern. Wobei auch ich nicht weiss, ob Lubera den Chilipflanzen treu bleibt und wieder eine Chili-Babypflanzen-Kita einrichtet. Wer weiss schon, was nächstes Jahr ist? Das hängt wahrscheinlich auch vom diesjährigen Kaufverhalten ab. Ich für meinen Fall bin jedenfalls vom Chili-Virus befallen und alle oben beschriebenen Chilisorten möchte ich unbedingt wiederhaben. Mein grösster Chili-Wunsch: Eine Sorte, die Violett bleibt und nicht rot wird, das wäre ein Anblick! Hach ja, man darf ja noch Chili-Träume haben dürfen.
Wenn ich den Winter über meine süss-sauren Chili-Sossen, meine Obst-Chili-Chutneys und die in Essig eingelegten Antipasti-Chilis geniesse, werde ich gedanklich einen Plan erstellen, wo ich noch mehr Pflanzsäcke aufstellen kann. Ach ja, da fällt mir ein, ich habe euch ja ein ganz besonderes Chili-Rezept versprochen, aber das sprengt nun wirklich den Rahmen heute. Das kommt also nächste Woche, zusammen mit einer Tomaten-Überraschung, denn es gibt tatsächlich eine Sorte, die sechs Wochen Dauerregen, Herbsttürme und Kälte hier im Land zwischen den Meeren überlebt hat und von der ich immer noch nasche. Bis zum nächsten Mal also, liebe Chili-Freunde.