Physalis Pflanzen sind eine echte Bereicherung für Gärten, Balkone und Terrassen. Ihre eher bescheidenen Blüten entwickeln sich zu leuchtend orangefarbenen, lampionförmigen Blüten, die im Sommer und Herbst vielzählig erscheinen. In ihrem Inneren reifen Früchte heran; kleine Beeren, die aromatisch und gesund sind. Nun könnte man meinen, dass die Andenbeeren, wie sie auch genannt werden, zum Gedeihen tropisches oder zumindest wärmeres Klima benötigen. Zwar stammen sie ursprünglich aus Südamerika, können jedoch auch in heimischen Gärten kultiviert werden. In unserer Lubera® Kulturanleitung haben wir für dich zusammengefasst, was beachtet werden sollte, wenn du Andenbeeren kaufen und pflanzen willst.
Schau dir hier das Video an, wie du eine Physalis pflanzen kannst:
Inhaltsverzeichnis
- Schau dir hier das Video an, wie du eine Physalis pflanzen kannst:
- Zusammenfassung: Physalis pflanzen – Der Lubera® Ratgeber zu Anbau, Pflege und Ernte der Andenbeeren
- Andenbeere/Physalis anbauen – einjährig oder mehrjährig kultivieren?
- Die beliebtesten Physalis Sorten im Lubera®-Shop
- Der beste Standort, um Physalis anzubauen
- Boden
- Physalis pflanzen im Kübel
- Was ist dabei zu beachten?
- Physalis anbauen oder aussäen?
- Aussäen
- Wann und wie solltest du Physalis im Freien pflanzen?
- Andenbeere Pflege im Beet
- Giessen
- Düngen?
- Physalis hat gelbe Blätter – was tun?
- Schneiden und ausgeizen
- Schädlinge und Krankheiten
- Physalis Ernte
- Zeitpunkt
- So erkennst du reife Physalis
- Verwendungsmöglichkeiten
- Wie schmeckt Physalis?
- Lagerung & Konservierung
- Andenbeeren überwintern
- Wie gesund ist die Physalis?
- Physalis – Lampionblume Unterschied
Zusammenfassung: Physalis pflanzen – Der Lubera® Ratgeber zu Anbau, Pflege und Ernte der Andenbeeren
- Physalis, auch Andenbeeren genannt, sind eine Bereicherung für Gärten, Balkone und Terrassen.
- Sie haben leuchtend orangefarbene, lampionförmige Blüten, die im Sommer und Herbst erscheinen.
- Physalis können auch in heimischen Gärten kultiviert werden, obwohl sie ursprünglich aus Südamerika stammen.
- Sie können einjährig oder mehrjährig kultiviert werden, wobei eine Kübelkultur für mehrjährige Kultivierung notwendig ist.
- Beliebte Sorten sind Physalis ixocarpa, Physalis pruinosa Ananaskirsche und Physalis pruinosa Andenbeere «Biscuit».
- Physalis bevorzugen sonnige, warme und windgeschützte Standorte.
- Sie sind anspruchslos bezüglich des Bodens, sollten aber nicht in frisch gedüngtem Substrat gepflanzt werden.
- Physalis sind nicht winterhart und sollten im Kübel kultiviert werden, um sie im Winter ins Haus zu holen.
- Regelmässiges Giessen ist wichtig, Staunässe sollte jedoch vermieden werden.
- Physalis können durch Pflanzen, Aussaat oder Stecklinge vermehrt werden.
- Die Ernte erfolgt etwa acht bis neun Wochen nach der Blütenbildung, meist ab Ende August.
Andenbeere/Physalis anbauen – einjährig oder mehrjährig kultivieren?
Grundsätzlich wird den Physalis unterstellt, man könne sie nur einjährig kultivieren – zumindest ist das bei den Andenbeeren der Fall. Für gewöhnlich wird dies tatsächlich so gemacht, denn im Beet ist diese dekorative Pflanze nicht winterhart – im Gegensatz zu anderen Physalis-Arten. Nun möchte sich nicht jeder Hobbygärtner von seinen Pflanzen trennen, nur weil der Herbst gekommen ist. Verständlich, hat man doch viele Monate zusammen verbracht… Gute Nachrichten für alle, die ihr Herz an eine solche Andenbeere verloren haben: eine mehrjährige Kultivierung ist möglich. Hierfür ist lediglich eine Kübelkultur notwendig, welche von den Pflanzen sehr gut vertragen wird.
Die beliebtesten Physalis Sorten im Lubera®-Shop
Neben den klassischen Andenbeeren haben wir für dich weitere wunderschöne und essbare Physalis-Sorten, die nur darauf warten, von dir kultiviert zu werden:
- Physalis ixocarpa «Purple de Milpa», auch als «Tomatillo Purple die Milpa» bekannt, ist eine besonders robuste und schnellwüchsige Pflanze, die zudem eine Besonderheit aufweist: ihre ballonartigen Hüllen sind violett. Auch die Früchte verfärben sich violett, sobald diese Hüllen aufgeplatzt sind.
- Physalis pruinosa Ananaskirsche, deren kirschgrosse, hellgelbe Früchte nach Ananas schmecken. Da diese exklusive Pflanze mit den hellen Lampions eine filigrane Statur besitzt, sollte sie unbedingt eine Stützhilfe bekommen.
- Physalis pruinosa Andenbeere «Biscuit», die gerne als Biscuitbeere Bonsai bezeichnet wird. Der Grund ist leicht zu finden: die Pflanzen können maximal 50 cm hoch werden, was jedoch keinen Einfluss auf den Ertrag hat. Die Früchte sind zwar kleiner als die klassischen Andenbeeren, jedoch treten sie vielzählig auf. Sind sie reif, lassen sie sich einfach zu Boden fallen, was eine grosse Erleichterung der Ernte darstellt.
Der beste Standort, um Physalis anzubauen
Selbst, wenn sich die Physalis bereits seit Jahrzehnten auch in heimischen Gefilden etabliert hat: ihr Herz hängt immer noch an ihrer warmen Heimat, und dieses Gefühl hätte sie gerne an ihrem Standort. Dieser sollte demzufolge sonnig und warm sein, gerne auch ein wenig windgeschützt. Zwar sind die Kapstachelbeeren nicht zimperlich, was Zugluft angeht, jedoch sind einige Sorten sehr fragil. Ein starker Wind könnte sie ganz leicht umpusten, die Triebe abbrechen lassen oder ihre Fruchthüllen abreissen…
Bild: Die Andenbeere (Big) Little Buddha wird bei jedem Gärtner einen Wow-Effekt auslösen, der diese ungekannt grosse Beere zum ersten Mal sieht und geniesst.
Boden
Sehr anspruchslos zeigen sich die Physalis, wenn es um den Boden geht, in dem sie kultiviert werden sollen: sie gedeihen nahezu überall. Was sie jedoch nicht so gut eignet, sind frischt gedüngte Substrate. Zwar würden sich die Andenbeeren dort ebenfalls wohlfühlen, jedoch zeigen sie ihre Freude darüber durch ein vegetatives Wachstum. Die Blüten- und Fruchtbildung kommt dabei viel zu kurz, was nicht unbedingt im Sinne des Hobbygärtners ist. Ein zu hoher Nährstoffanteil sollte demzufolge unbedingt vermieden werden.
Physalis pflanzen im Kübel
So schön und aussergewöhnlich die Kapstachelbeere auch ist, einen Nachteil hat sie: ihr fehlt die Winterhärte. In ihrer Heimat ist sie niemals Temperaturen ausgesetzt, die knapp bei null Grad oder sogar unterhalb des Gefrierpunktes liegen, so dass sie per se keine Frostresistenz mitbringen kann. Würden Physalis hierzulande den Winter über im Freien verbringen, so würde dies ihren sicheren Tod bedeuten. Doch es gibt eine wunderbare Methode, die dekorativen Pflanzen sicher durch die kalte Jahreszeit zu bringen: Kultivierung im Kübel. Dadurch wird ein Ein- und wieder Ausräumen vereinfacht und die Andenbeeren bekommen zudem immer den bestmöglichen Standort.
Was ist dabei zu beachten?
Das A und O beim Physalis Pflanzen im Kübel ist die Auswahl des passenden Pflanzgefässes. Es sollte mindestens 50 cm tief sein und einen Durchmesser von 30 cm haben; darüber hinaus muss es unten Löcher besitzen, durch die überschüssiges Wasser abfliessen kann. Eine Drainage aus Steinen oder Blähton ist sinnvoll. Über diese wird ein wasser- und luftdurchlässiges Vlies gelegt. Anschliessend wird der Kübel mit hochwertiger Erde aufgefüllt, beispielsweise Lubera® Fruchtbare Erde Nr. 1. Wer möchte, kann sie gerne noch mit etwas Sand oder Kies anreichern, um die Durchlässigkeit zu erhöhen.
Betrachtet man eine Physalis, so wird einem sofort ihre filigrane Wuchsform ins Auge springen. Diese ist ursächlich dafür, dass die Pflanzen leicht umgeweht werden können und dabei im schlimmsten Fall sogar abbrechen. Um dies zu verhindern, sollte ihnen eine Stützte gegeben werden. Eine Rankhilfe kann bereits hilfreich sein, jedoch ist es sinnvoller, ein kleines Gerüst oder mehrere Bambusstäbe rings um den Topfrand zu installieren.
Kapstachelbeeren haben einen recht hohen Wasserbedarf; vor allem während der Blütezeit. Um diesen zu erfüllen, sollten sie regelmässig gegossen werden, wobei Staunässe zwingend zu vermeiden ist. Im Idealfall wird das Wasser morgens verabreicht. Wenn sich nach einer Stunde noch Flüssigkeit im Untersetzer befindet, diese bitte entfernen. Die Gefahr, dass sich Staunässe bildet, ist ansonsten zu gross.
Obwohl der Nährstoffbedarf der Andenbeeren sehr gering ist, sollten sie in Kübelhaltung ein wenig gedüngt werden, vor allem bei mehrjähriger Kultur. Im Frühjahr werden Hornspäne oder Kompost in das Substrat eingearbeitet; alternativ kann auch ein Langzeitdünger in geringer Dosis verabreicht werden, zum Beispiel Frutilizer® Saisondünger Plus.
Physalis anbauen oder aussäen?
Wieder stellt sich die Frage, was sinnvoller ist: Andenbeeren pflanzen oder lieber aussäen. Erstere Methode ist zugegebenermassen einfacher: man geht zum Fachhändler seiner Wahl – pfiffige Hobbygärtner bestellen im Lubera® Shop – und kauft dort so viele Physalis, wie man haben möchte. Im Vergleich zu selbstgezogenen Exemplaren sind diese wesentlich weiter entwickelt, so dass etwa einen Monat eher bereits geerntet werden kann.
Bild: Die Physalis Tropicana ist eine grossfruchtige Andenbeere mit sehr exotischem, aromatischem Geschmack.
Alternativ ist auch eine Aussaat sehr gut möglich; passendes Saatgut finden Sie bei uns im Shop. Diese Methode ist kostengünstiger und hat darüber hinaus den Vorteil, dass dabei die Pflanzen von klein auf begleitet werden, so dass sich eine richtige Beziehung zu ihnen entwickelt. Ebenfalls nicht zu verachten ist der Spassfaktor, der sich vor allem bei erfolgreicher Keimung einstellt. Ein Glücksgefühl, welches seinesgleichen sucht…Übrigens können die Samen auch selbst gewonnen werden, indem sie aus reifen Beeren herausgepult, vom Fruchtfleisch befreit und auf einem Küchenpapier getrocknet werden.
Erwähnt werden sollten zudem auch die Stecklinge, mit denen eine Vermehrung bestehender Physalis Pflanzen möglich ist. Hierfür werden im Spätsommer/Herbst etwa 10 cm lange Stecklinge entnommen und in ein Wasserglas zur Bewurzelung gesteckt. Haben sich die gewünschten Wurzeln gebildet, werden die Stecklinge in nährstoffarmes Substrat getopft und an einem hellen Ort bei Temperaturen zwischen 10° C und 15° C überwintert.
Aussäen
Bereits ab Februar beginnt die Anzucht im Haus:
- Anzuchtgefässe mit Anzuchterde füllen
- Jeweils drei Samen pro Töpfchen auf das Substrat legen; Abstand von 4-5 cm zwischen den einzelnen Samen einhalten
- Saatgut andrücken und mit etwas Erde abdecken
- Substrat befeuchten
- An einen hellen Standort mit Temperaturen zwischen 20° C und 24° C stellen
Sollte kein geeigneter Standort vorhanden sein, kann sehr gut eine Anzuchtlampe verwendet werden. Diese trägt bei der Anzucht nachweislich zu einer Verbesserung des Wachstums bei, indem sie für eine angenehm helle Umgebung sorgt. Sollen viele Anzuchtgefässe beleuchtet werden, empfiehlt sich die grössere Pflanzenlampe. Beide Modelle eignen sich übrigens auch zur Überwinterung von jenen Pflanzen, die auch während der kalten Jahreszeit nicht ständig im Dunkeln stehen möchten…
Die jungen Physalis Pflanzen werden vereinzelt, sobald sie 8-10 cm hoch sind. Bei Temperaturen über 10° C können sie tagsüber im Freien stehen. Sie dürfen jedoch erst ausgepflanzt werden, wenn keine Spätfröste mehr zu erwarten sind, also ab Mitte Mai.
Wann und wie solltest du Physalis im Freien pflanzen?
Nach den Eisheiligen dürfen sämtliche Physalis – egal, ob gekauft oder selbst gezüchtet – im Freien in die Erde gepflanzt werden. Die Pflanzung selbst ist nicht besonders schwierig:
- Pflanzloch ausheben, welches etwas grösser als der Wurzelballen ist
- Aushub gegebenenfalls mit Sand vermischen
- Physalis in die Erde setzen
- Loch auffüllen
- Erde fest andrücken
- Stützhilfe installieren
- Gründlich angiessen
- Geeignete Pflanznachbarn
Bild: Bei Fruttosa wird das typische Vanille- und Kokosnussaroma von einer angenehmen Fruchtsäure ergänzt.
Eine Physalis Pflanze im Kübel kann sehr gut solitär stehen – im Beet würde sie etwa verloren wirken. Zwangsläufig wird sie den einen oder anderen Pflanzennachbarn bekommen müssen. Dabei ist vor allem eines wichtig: diese Gewächse sollten einen ähnlich geringen Nährstoffbedarf haben. Starkzehrer wie Kartoffeln oder Tomaten fallen dadurch schon einmal weg. Die ebenfalls wunderschönen Ringelblumen hingegen eignen sich hervorragend als Beetkumpel, dasselbe gilt für:
Andenbeere Pflege im Beet
Für den einen Pflanzenfreund ist die Physalis pflegeleicht, für den anderen eher nicht – es kommt auf die Einstellung an. Grundsätzlich kann man jedoch sagen, dass es sich bei den Gewächsen um eher bescheidene Vertreter handelt, die – an einem idealen Standort – kaum umsorgt werden möchten.
Giessen
Zwar mögen Andenbeeren keine Staunässe, aber sie haben es auch nicht so gerne, wenn sie austrocknen. Damit es gar nicht erst so weit kommt, sollten sie regelmässig gegossen werden, und zwar vorzugsweise morgens. In langen Trockenperioden beziehungsweise an heissen Sommertagen kann zudem eine zweite Wassergabe am Abend notwendig sein.
Düngen?
Im Beet benötigt die Physalis keinen Dünger. Bekommt sie zu viele Nährstoffe, macht sie das, was sie für ihre Aufgabe hält: wachsen. Leider vergisst sie dabei die Fruchtbildung, so dass man durch Düngung eine kräftig wuchernde, jedoch alles andere als ertragreiche Pflanze bekommt. Von daher lieber keine Nährstoffgaben…
Physalis hat gelbe Blätter – was tun?
Wenn die ansonsten so knackig grünen Blätter der Kapstachelbeere gelb werden, kann dies verschiedene Ursachen haben. Besonders in Kübelhaltung kann dies durch zu viel Feuchtigkeit – im schlimmsten Fall sogar Staunässe – passieren. In derartigen Fällen bietet es sich an, die Pflanze in frisches, trockenes Substrat zu topfen und das Giessverhalten ein wenig einzuschränken.
Wenn die Physalis Blätter gelb werden, kann jedoch auch ein Stickstoffmangel der Grund dafür sein. Für gewöhnlich beginnt diese Verfärbung an unteren Pflanzenteilen und zieht sich – sofern keine Hilfe naht – bis in die oberen Bereiche. Eine Gabe stickstoffhaltigen Dünger wird dieses Problem beheben.
Schneiden und ausgeizen
Junge Triebspitzen können abgeknipst werden, um einen buschigeren Wuchs zu erreichen. Ansonsten sind keine weiteren Schnittmassnahmen notwendig, sofern die Physalis einjährig kultiviert wird. Anders hingegen sind ihre Wünsche, wenn sie überwintert werden darf: nach der Ernte wird die komplette Pflanze um zwei Drittel zurückgeschnitten.
Nun hört man immer wieder, dass man seine Physalis durchaus ausgeizen sollte. Im Gegensatz zu Tomaten ist dies nicht zwingend notwendig, allerdings kann das Procedere auch nicht schaden. Im Gegenteil: werden einige Pflanzenteile entfernt, so bekommen die anderen mehr Licht und Luft ab, können dadurch besser gedeihen und bieten interessierten Schädlingen keinen Lebensraum. Der Ertrag wird höher. Wird jedoch zu viel entfernt, fühlt sich die Pflanze dazu verpflichtet, noch mehr Triebe zu bilden, was wiederum zu Lasten der Früchte geht. Ein wenig Fingerspitzengefühl ist also gefragt. Einigen wir uns darauf, dass ein Ausgeizen lediglich bei sehr dicht wuchernden Exemplaren durchgeführt werden sollte. Hierbei werden nach innen wachsende Triebe abgeschnitten. Sollten sie nach einigen Wochen wieder neu entstanden sein, ist ein erneutes Ausgeizen angebracht.
Lubera®-Tipp: Am Boden liegende Triebe entfernen, um Fäulnis zu verhindern.
Schädlinge und Krankheiten
Gegenüber Schädlingen und Krankheiten sind Kapstachelbeeren weitestgehend resistent. Bei falscher Kultivierung kann es jedoch leider passieren, dass sich ungebetene Gäste wie Weisse Fliegen oder Thripse einfinden. Diese fühlen sich vor allem dann besonders wohl, wenn keine Luftzirkulation besteht, weil die Pflanzen zu dicht stehen, was zudem Pilzbefall begünstigt. Bei dem Abstand, der zwischen zwei Physalis bestehen soll, ist ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt: zu gering sollte er aus eben genannten Gründen nicht sein, zu gross wiederum könnte die schöne Optik zerstören.
Physalis Ernte
Endlich ist es so weit: die Andenbeeren können geerntet werden! Dies geht ganz einfach: Früchte mitsamt der Hülle beziehungsweise deren Resten abpflücken – mehr nicht.
Bild: Die Biscuitbeere Bonsai ist keine Physalis peruviana, sondern eine Physalis pruinosa. Die Beeren sind deutlich kleiner als die klassischen Andenbeeren, aber dafür bleibt auch die Pflanze dieser Selektion bei ca. 50cm stehen.
Zeitpunkt
Vom Moment der Blütenbildung bis zur Fruchtreife vergehen etwa acht bis neun Wochen. Dies ist frühestens Ende August der Fall. Die Ernte kann sich dann bis in den Oktober hineinziehen.
So erkennst du reife Physalis
Es gibt einige Hobbygärtner, die davon überzeugt sind, dass die Andenbeeren erst dann reif sind, wenn sie herunterfallen. Stimmt zwar einerseits jedoch sollte man sich nicht zwingend darauf verlassen. Der sicherere Weg, reife Beeren zu erkennen, ist die Überprüfung einiger Merkmale:
- Lampion ist braun und vertrocknet
- Physalis ist orangerot (oder orangegelb)
Ausnahmen bestehen lediglich bei der Tomatillo, einer sehr interessanten Physalis Sorte: ihre Früchte können in grünem Zustand geerntet werden.
Lubera®-Tipp: Früchte lieber etwas länger als zu kurz an der Pflanze belassen, da sie im abgepflückten Zustand nicht nachreifen können!
Verwendungsmöglichkeiten
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie sich die kleinen Beeren verwenden lassen:
- Chutney
- Desserts
- Dips
- Eis
- Kuchenbelag
- Likör
- Marmelade
- Salatbeilage
- Saucen
Doch nicht nur das: betrachten wir solch eine Frucht in ihrer schönen, lampionförmigen Hülle, so wird uns unweigerlich ihr hoher Dekorationswert auffallen: ob auf Buffets, Kuchen, Desserts oder einfach auf dem Gartentisch machen diese filigranen und doch ausdrucksstarken kleine Lampions eine Menge her. Sie eignen sich zudem wunderbar für Trockensträusse. Hierfür werden einfach komplette Pflanzenstiele abgeschnitten und kopfüber an einem dunklen und trockenen Ort aufgehängt.
Wer jedoch nur einzelne Lampions trocknen möchte, benötigt ein wenig Feingefühl: zum Zeitpunkt der Durchführung dürfen diese Kelche noch nicht zu trocken sein, da er ansonsten einfach zwischen den Fingern zerbröselt. Leichte Trockenheit ist gestattet. Damit es nicht zur Fäulnis kommt, sollten nur Lampions ohne Früchte getrocknet werden; dies werden zuvor herausgeschnitten.
Physalis als Schnittblume? Kein Problem. Es ist zwar eher ungewöhnlich, die dekorativen Pflanzen noch vor der Fruchtreife abzuschneiden, jedoch ist dies durchaus möglich. In einer Blumenvase halten sich die Andenbeeren viele Tage lang; egal, ob sortenrein oder mit anderen Blumen zusammen.
Wie schmeckt Physalis?
Der typische Physalis Geschmack ist süss-säuerlich mit einer leicht bitteren Note. Auch die kleinen Kerne, die in den Früchten enthalten sind, sind leicht bitter und herb, sollen aber dennoch mitgegessen werden.
Lagerung & Konservierung
Machen wir uns nichts vor: am besten schmecken die Beeren, wenn sie frisch gegessen oder verarbeitet werden. Es gibt allerdings Methoden, sie zu konservieren, um zu einem späteren Zeitpunkt den süss-säuerlichen Geschmack geniessen zu können. So können die Früchte sehr gut getrocknet werden:
- Backofen auf 45° C vorheizen
- Kapstachelbeeren auf einem Backblech ausbereiten
- Blech in den Ofen schieben
- Tür einen Spalt offenlassen
Da die Beeren einen sehr hohen Wassergehalt haben, dauert das Trockenen dementsprechend lange: bis zu 30 Stunden muss man einplanen. Wesentlich schneller geht dies Procedere in einem Dörrautomaten.
Alternativ können die Beeren auch eigefroren werden. hierfür werden sie gewachsen, gut abgetrocknet und in einem Gefrierbeutel oder einer Gefrierdose in den Tiefkühlschrank gestellt. Dort sind sie bis zu einem Jahr haltbar.
Andenbeeren überwintern
Eine Andenbeere kann ganz wunderbar mehrjährig kultiviert werden, wenn sie in einem Kübel gehalten wird. Sind die letzten Früchte geerntet, wird die Pflanze zurückgeschnitten und mit ihrem Topf in ein Winterquartier gebracht, welches folgende Voraussetzungen erfüllen sollte:
- Hell
- Temperaturen zwischen 10° C und 15° C
Wer seine Kapstachelbeeren im Beet kultiviert, wird wohl kaum vorhaben, ihr über den Winter zu helfen. Falls doch: nach der Ernte auf ein Drittel einkürzen, in ein Pflanzgefäss eintopfen und ins Winterquartier bringen. Die abgeschnittenen Triebe müssen übrigens nicht entsorgt werden: sie eignen sich hervorragend für eine Stecklingsvermehrung!
Befinden sich zum Zeitpunkt des Einräumens noch grüne Früchte an der Pflanze so sollten die betreffenden Triebe nicht abgeschnitten werden. Die Beeren können – solange sie am Strauch hängen – auch im Winterquartier nachreifen.
Während der Überwinterung werden die Andenbeeren nur so viel gegossen, dass sie nicht austrocknen. Regelmässige Schädlingskontrollen können nicht schaden.
Sollte das Pflanzgefäss zu klein geworden sein und/oder das Substrat verbraucht sein, ist zum Ende des Winters hin ein Umtopfen angesagt. Bei dieser Gelegenheit wird gleich eine Wurzelkontrolle durchgeführt: Fäulnis, Schädlinge, vertrocknete Stellen? Alles entfernen, was nicht gesund aussieht! Ab Ende März wird die Physalis an einen wärmeren Standort geberacht. Ab Mitte April darf sie dann auch – zunächst stundenweise – ins Freie, um sich wiederum an das Leben dort zu gewöhnen.
Wie gesund ist die Physalis?
Die kleinen Beeren gelten als gesunde Früchte – und die zurecht! Sie besitzen viele Inhaltsstoffe, welche für den Organismus wichtig sind:
- Vitamin C, das als Antioxidans wirkt und zudem unabdingbar für den körpereigenen Stoffwechsel ist
- Vitamin B1 & B6 für Energiestoffwechsel
- Vitamin a als Zellschutz
- Eisen zur Stärkung des Organismus
- Beta-Carotin, welches für ein gutes Sehvermögen sorgt und zudem eine schöne Haut macht
- Eiweiss zur Stärkung der Muskeln
So tut man beim Physalis Essen nicht nur seiner Seele etwas Gutes, sondern auch seinem Körper. Dabei handelt es sich im Übrigen nicht um ein neuzeitliches Superfood: bereits die Azteken erkannten die wertvollen Inhaltsstoffe der Beeren und verwendeten das Gewächs als Heilpflanze.
Physalis – Lampionblume Unterschied
Nun seht man ja in heimischen Gärten oft wunderschöne, dekorative Pflanzen, deren Optik sehr an Physalis erinnert – kein Wunder, stammen sie doch aus derselben Familie... Dennoch ist es nicht gesagt, dass es sich dabei auch tatsächlich um die essbare Andenbeere handelt. Es könnte durchaus sein, dass es Lampionblumen sind. Diese sind zwar ebenfalls sehr attraktiv, gelten jedoch als giftig und sollte deswegen natürlich nicht verzehrt werden. Hier ein Vergleich der beiden Pflanzen:
Physalis | Lampionblume | |
Botanischer Name | Physalis peruviana | Physalis alkekengi |
Trivialname | Andenbeere, Kapstachelbeere | Lampionblume |
Familie | Nachtschattengewächse | Nachtschattengewächse |
Pflanzenhöhe | 0,5 – 2m | 40 – 100 cm |
Blüte | gelb mit dunklen Flecken; entwickeln sich zu orangefarbenen Lampions | cremeweiss, werden zu orangefarbenen Lampions |
Blütezeit | Juni - September | Juli - Oktober |
Verwendung | Kulturpflanze, Zierpflanze | Zierpflanze |
Laub | immergrün | Sommergrün; fällt im Herbst ab |
Giftig | nein | ja |
Winterhart | ja, aber frostempfindlich | ja |
Sie möchten gerne eine Lampionblume pflanzen? Diese schönen Sorten warten in unserem Lubera® Shop auf Sie:
Bild: Physalis alkekengi varietät franchetii «Gigantea», die mit ihren ovalen, gewellten Blättern, weissen Blüten und wunderschön leuchtend orangefarbenen Lampions eine echte Augenweide ist. Die bis zu 70 cm hohe Pflanze ist gut winterhart und wirkt am schönsten, wenn sie gemeinsam mit Artgenossen kultiviert wird und ausgiebig wuchern kann.
Physalis alkekengi var. Franchetii bildet eher unscheinbare, gelbweisse Blüten, aus denen sich die dekorativen Lampions entwickeln. Diese mehrjährige Lampionblume wächst aufrecht und kann dabei bis zu 1 m hoch werden.