Wer eine Physalis im Topf anbaut, erntet ausgefallene Früchte, die es im Supermarkt eher selten zu kaufen gibt. Ein Grund für ihren Raritäten-Status sind sicherlich die Anbaubedingungen. Das Nachtschattengewächs Physalis stammt aus den amerikanischen Tropen, und möchte es lebenslang warm, feucht und sonnig haben. Dabei lohnt sich der Anbau. Sogar obstfeindlich eingestellte Kinder lassen sich auf die extrem leckeren Früchte ein. Der Grund dafür ist nicht allein im tollen Aroma zu suchen: Die fünf Kelchblätter schliessen sich mit zunehmender Fruchtreife laternenförmig um die sich entwickelnde Beere. Da macht schon das Auspacken Freude. Wer seine Physalis gerne selber aussäen möchte, kann bei Lubera Physalis Samen kaufen. Für alle anderen bieten wir bei Lubera vorgezogene Andenbeeren-Jungpflanzen an.
Siehe hier unser Video mit Tipps zu Physalis im Topf, und wie du sie stützen kannst:
Zusammenfassung
- Die Blasenkirsche, botanisch Physalis, ist ein tropisches Nachtschattengewächs, das warme, feuchte und sonnige Bedingungen benötigt
- Es gibt verschiedene Physalis-Arten wie Andenbeere, Tomatillo, Sternkirsche und Ananaskirsche, die aus dem tropischen bis subtropischen Amerika stammen
- Physalis sollte ab Mitte Mai bei Temperaturen über 13 °C, idealerweise über 18–20 °C, im Freien kultiviert werden
- Grössere Physalis-Arten benötigen einen Kübel von mindestens 25 Litern und eine Rankhilfe oder einen Pflanzstab
- Physalis benötigt durchlässige, nahrhafte Erde und regelmäßige, durchdringende Bewässerung ohne Staunässe
- Nach etwa vier Wochen sollte mit einem Langzeitdünger nachgedüngt werden
- Mehrjähriger Anbau ist möglich, erfordert aber Überwinterung in einem hellen, frostfreien Raum mit zusätzlicher Beleuchtung durch eine Pflanzenlampe
Andenbeere, Tomatillo, Kapstachelbeere: Herkunft der Physalis-Arten
Die Gattung der Blasenkirschen, botanisch Physalis, gehören in die Familie der Nachtschattengewächse und haben ihre wilden Vorkommen auf dem amerikanischen Kontinent.
Physalis peruviana ist eine Pflanze aus der peruanischen und ecuadorianischen Andenregion. Ihre Geschichte als Nutzpflanze reicht bis in die Vor-Inka- und Inka-Zeit in Südamerika zurück, wo man sie gezüchtet und angebaut hat. Die deutschen Namen für die Physalis, wie Andenbeeren oder Kapstachelbeeren, umschreiben die Herkunft der Arten. Ihre Früchte erinnern an einen Fruchtkorb mit Stachelbeeren, Kiwis und Ananas. Je nach Physalis-Sorte überwiegt das eine oder andere Aroma in den Physalis-Früchten.
Physalis ixocarpa, auch Tomatillo genannt, ist in Mexiko und Zentralmexiko heimisch. An den Physalis-Pflanzen wachsen grüne, gelb oder lilafarbene Früchte, die süss, würzig, und spritzig-sauer schmecken. Tomatillo Früchte werden vor allem in Mexiko und Mittelamerika, ähnlich wie Cocktailtomaten, zu würzigen Saucen verarbeitet. Einige Rezepte der traditionellen mexikanischen und mittelamerikanischen Küche verlangen auch die Verwendung unreifer Tomatillos.
Die Sternkirsche (Physalis angulata) kommt ursprünglich ebenfalls aus dem tropischen und subtropischen Amerika. Physalis angulata hat kleine cremefarbene bis gelbe Blüten und fleischige, gelb- bis orangefarbene, essbare Früchte. Sie schmecken würzig und fruchtig, ähnlich wie Papaya.
Die Ananaskirschen (Physalis pruinosa) haben ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet von Mexiko bis Westvenezuela. In deren süssen Früchten sich Aromen vieler exotischer Früchte vereinen. Sie erinnern unter anderem an Ananas, was auch im deutschen Namen anklingt.
Bild: Ananaskirsche
Physalis Pflanzzeit und Standort
Du kannst die Physalis-Pflanzen selber aussäen, oder als vorgezogene Gemüse-Jungpflanzen im Lubera-Sortiment kaufen. Stelle die Physalis im Topf an einen sonnigen, warmen Standort. Durch ihre tropische bis subtropische Herkunft fordern alle Physalis-Arten viel Licht und Wärme.
Egal, ob du eine Tomatillo, Sternkirsche, Ananaskirsche oder Andenbeere im Topf anbaust: Stelle sie erst ab Mitte Mai ins Freie. Die Temperatur sollte stetig über 13° C, besser über 18–20 °C betragen – auch nachts.
Ein Standort an der Südseite einer Hauswand hat den Vorteil, dass die Wand zusätzlich Wärme speichert und nachts abgeben kann. Das ist besonders im Frühjahr hilfreich, wenn die Temperaturen nachts wieder unter 20 °C abfallen. So ein Standort an der Mauer kann die Pflanzen im heissen Hochsommer aber auch stressen, und bei trocken-heisser, stehender Luft Spinnmilbenbefall begünstigen.
Den richtigen Kübel für die Physalis
Die Pflanzen aus einer Physalis peruviana oder Physalis ixocarpa wachsen kräftig aufrecht, und können bis zu 2 m hoch werden. Durchmesser erreichen sie erstaunliche 1,50 m – wenn der Raum für die Wurzeln im Kübel gross genug ist. Möchtest du Physalis ixocarpa oder Physalis peruviana-Sorten im Topf anbauen, nutze einen grossen Kübel von mindestens 25 l. Fülle Kies unten auf den Boden des Topfes, bevor du ihn beim bepflanzen mit Erde auffüllst. Das kann sich positiv auf die Drainage im Topf auswirken. Wichtiger aber ist, dass der kopflastige Pflanzkübel durch den schweren Kies nicht so leicht umstürzt. In kleinen, leichten Kübeln fallen grosse Physalis-Pflanzen bei Windböen ansonsten schnell um.
Physalis angulata-Pflanzen bleiben mit etwa 1 m Höhe recht kompakt und eignen sich bestens für eine Physalis im Topf. Du kannst sie problemlos in einem 12–15 l Topf anbauen. Physalis pruinosa erreicht in der Regel sogar nur eine Höhe von etwa 40 cm bis 70 cm, und kommt ebenfalls gut mit dem 12–15 l fassenden Pflanzgefäss zurecht.
Bilder: Der Anbau von Physalis im Kübel ist einfach. Hochwachsende Sorten brauchen ein Gerüst oder einen windgeschützen Standort.
Physalis stützen: Pflanzenstütze für die Andenbeere im Topf
Indem wir unsere Physalis-Pflanzen stützen, helfen wir ihnen, nicht unter der Last ihrer leckeren Beerenfrüchte zusammenzubrechen. Die bis zu 2 m hohen Sorten von Physalis peruviana oder Physalis ixocarpa lassen mehrere hundert Früchte reifen. Durch das Gewicht und die Wuchshöhe wird eine Physalis im Topf bei Wind schnell umgeweht, und voll behangene Zweige brechen ab. Daher raten wir dir, eine Rankhilfe für deine Andenbeere anzufertigen. Als Material eignen sich Bambusstäbe. Für weitere Tipps schau dir auch unser Gartenvideo an.
Welche Erde braucht die Physalis im Topf?
Deine Physalis im Topf wünscht sich eine hochwertige Kübelpflanzenerde, die durchlässig und nahrhaft ist. Dafür kannst du jede Pflanzerde mit Zuschlagstoffen wie feinem Schotter durchlässiger machen. Wir empfehlen unsere Fruchtbaren Erde Nr. 4 ohne Torf aus Kokosfasern, Tonmehl, gütegesichertem Grünkompost und Blähton. Eine eigene Erdmischung stellst du aus je einem Teil Gartenerde, reifen Kompost und feinem Schotter her.
Die Physalis im Topf giessen und düngen
Die Physalis ist recht durstig. In ihrem Wasserbedarf ähnelt sie Tomaten- und Gurkenpflanzen. Giesse deine Physalis regelmässig und durchdringend, aber ohne Staunässe zu verursachen. Bis zum nächsten Giessen sollte die Erde oberflächlich wieder leicht abtrocknen. Gib das Wasser direkt an die Wurzeln, und vermeide, dass das Laub begossen wird. Nasses Physalis-Laub wird schneller von Pilzkrankheiten befallen – auch darin ähneln sie anderen Nutzpflanzen wie Tomaten.
Verwendest du aufgedüngte käufliche Pflanzerde, gibt sie in den ersten Wochen genügend Nährstoffe ab. Nach etwa vier Wochen kannst du nachdüngen. Nutze dazu einen Langzeitdünger wie unseren Frutilizer® Saisondünger Plus, von dem du 40g der Düngekügelchen je 10l Topfinhalt dosierst. Streue den Dünger auf die Erde im Topf, und harke sie leicht ein.
Physalis mehrjährig anbauen mit Überwinterung
Eine Andenbeere (Physalis peruviana) zur mehrjährigen Pflanze werden, wenn du sie in einem hellen, frostfreien Raum überwinterst. Das Licht am Zimmerfenster reicht dazu nicht aus, selbst dann nicht, wenn es nach Süden ausgerichtet ist. Du brauchst zusätzlich eine starke Lichtquelle, wie eine hochwertige Pflanzenlampe (Grow-Light). Bringe die Lampe direkt über der Pflanze an, und stelle die Leuchtdauer auf 12-13 Stunden täglich ein. Je wärmer der Raum, desto mehr Licht stellst du der Physalis zur Verfügung.