Ruhmeskrone (Gloriosa rothschildiana) – eine prächtige tropische Pflanze als rankender Blickfang
Die Ruhmeskrone (Gloriosa rothschildiana) macht ihrem Namen alle Ehre, denn der Kranz aus den wunderschönen, großen, auffällig gelb-rot gefärbten Blüten sieht wirklich aus wie eine Ruhmeskrone.
Inhaltsverzeichnis
- Ruhmeskrone (Gloriosa rothschildiana) – eine prächtige tropische Pflanze als rankender Blickfang
- Die Ruhmeskrone (Gloriosa rothschildiana) auf einen Blick
- Der ideale Standort für die Rumeskrone
- Die Pflege der Ruhmeskrone (Gloriosa rothschildiana)
- Ruhmeskrone giessen
- Ruhmeskrone düngen
- Ruhmeskrone überwintern
- Ruhmeskronen vermehren
- Ruhmeskrone Giftigkeit
- Ruhmeskrone: Krankheiten und Schädlinge
- Die Ruhmeskrone: eine tödliche Schönheit für Terrasse und Balkon
Mit dieser attraktiven Pflanze, der einzigen kletternden Lilienart, zieht tropisches Flair in den heimischen Garten ein. Doch dafür muss der Hobbygärtner auch etwas tun, denn ganz anspruchslos ist die Ruhmeskrone, die mit botanischem Namen Gloriosa rothschildiana heißt, nicht.
Dafür kann sie aber, obwohl sie als tropische Pflanze nicht winterhart ist, problemlos im Haus überwintert werden und erfreut den Betrachter jedes Jahr aufs Neue mit ihrer auffälligen bunten Blütenpracht. Vorsicht ist bei der Ruhmeskrone allerdings auch geboten, denn die tropische Schönheit ist tödlich giftig.
Die Ruhmeskrone (Gloriosa rothschildiana) auf einen Blick
- Wissenschaftlicher Name: Gloriosa rothschildiana
- Gattung: Gloriosa
- Ordnung: Liliales (lilienartige Gewächse)
- Familie: Colchicaceae (Zeitlosengewächse)
- Klasse: Magnoliopsida (Bedecktsamer)
- Andere Namen: die Ruhmeskrone ist umgangssprachlich auch als Tigerklaue, Flammenlilie und Prachtlilie bekannt.
- Heimat: sie ist in den Tropen und Subtropen beheimatet.
- Wuchshöhe: Gloriosa rothschildiana bildet bis zu zwei Meter lange Ranken.
- Blüte: die Pflanze bildet auffällig rot-gelb gefärbte Blüten an den Ranken, die an etwa 20 Zentimeter langen Blütenstielen hängen.
- Blütezeit: die Blütezeit ist von Juni bis September.
- Optimale Temperatur: die Ruhmeskrone benötigt im Sommer eine Temperatur von mindestens 17°C, ideal sind 18° bis 22°C.
- Vorkommen: die Ruhmeskrone ist in vielen tropischen und subtropischen Parks und Gärten als Zierpflanze zu finden. In Deutschland wird sie vorwiegend als Kübelpflanze für den Balkon oder die Terrasse und als Schnittblume kultiviert.
- Giftigkeit: die Ruhmeskrone ist sehr giftig. Ihr Gift ist das Colchicin, der gleiche Giftstoff, der auch in der Herbst-Zeitlosen (Colchicum autumnale) vorkommt.
- Einsatz in der Medizin: Colchicin wird in der Medizin unter anderem in der Gichttherapie eingesetzt. Die Ruhmeskrone wird zur Gewinnung des benötigten Colchicins auch kommerziell angebaut.
Der ideale Standort für die Rumeskrone
Licht, Licht und nochmal Licht, das sind die Hauptanforderungen, die die Ruhmeskrone an ihren Standort stellt.
Außerdem braucht sie:
- Einen windgeschützten Standort.
- Einen Sonnenschutz, da die Blätter und Blüten bei voller Sonneneinstrahlung leicht verbrennen.
- Eine Temperatur von mindestens 17°C, besser sind 18° bis 22°C.
- Möglichst konstante Temperaturen.
- Eine hohe Luftfeuchtigkeit.
- Eine Rankhilfe in Form einer Mauer, eines Spaliers oder ähnlichem.
Der optimale Boden für die Ruhmeskrone
Was den Boden angeht, wünscht sich die Ruhmeskrone ein neutrales Substrat mit einem pH-Wert von 7. Da die Pflanze in den allermeisten Fällen im Kübel kultiviert wird, ist es recht einfach, hier auf die Bedürfnisse einzugehen.
Lubera-Tipp: Besonders bewährt hat sich als Substrat ein Gemisch, das zu gleichen Teilen aus Blumenerde, Sand und Torf besteht.
Die Pflege der Ruhmeskrone (Gloriosa rothschildiana)
Was die Pflege der Ruhmeskrone angeht, stellt die Pflanze vor allem im Hinblick auf ihren Wasserbedarf und die Luftfeuchtigkeit Ansprüche an den Hobbygärtner.
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Ruhmeskrone giessen
Beim Gießen gilt es, den Balanceakt zwischen dauerhaft feucht gehaltenen Wurzeln und dem absoluten Vermeiden von Staunässe zu bewerkstelligen. Trocknen die Wurzeln aus, wird die Pflanze vertrocknen, bildet sich Staunässe, droht sehr schnell eine Wurzelfäule, an der die Pflanze unwiederbringlich eingeht.
Daher bedarf das Wässern der Ruhmeskrone schon einiger Erfahrung und eines gewissen Fingerspitzengefühls.
Aber es gibt Tipps und Tricks, mit denen sich das Wasserbedürfnis der schönen Prachtlilie gut erfüllen lässt:
- Von oben gießen: mit einer Gießkanne von oben gießen und darauf achten, dass das Wasser gut ablaufen kann.
- Einsatz einer Bewässerungsmatte / Docht: der Pflanze gleichzeitig von unten über eine Bewässerungsmatte oder einen Docht mit Kapillarwirkung die Möglichkeit geben, sich das notwendige Wasser zu holen.
- Einsprühen: die Pflanze vor allem an warmen Tagen mit kalkarmem Wasser einsprühen.
So sollte gewährleistet sein, dass das Substrat nicht eintrocknet und die Pflanze immer genügend Wasser erhält, ohne dass sich eine Staunässe bilden kann.
Eine weitere Herausforderung ist die Luftfeuchtigkeit, die die Ruhmeskrone aufgrund ihrer Herkunft aus den Tropen bevorzugt.
Aber auch dafür gibt es eine einfache Lösung:
Das Pflanzgefäß sollte auf einen mit Kieseln und Wasser gefüllten Untersetzer gestellt werden. So steht die Pflanze trocken auf den Kieselsteinen und das verdunstende Wasser sorgt für die notwendige Luftfeuchtigkeit.
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Ruhmeskrone düngen
In Punkto Düngung macht es die Prachtlilie dem Hobbygärtner da schon einfacher. Während der Vegetationsperiode von März bis September sollte einmal wöchentlich ein handelsüblicher, möglichst organischer Flüssigdünger ins Gießwasser gegeben werden.
Damit die Ruhmeskrone ihre volle Schönheit entfalten kann, sollte ihr die Möglichkeit zum Ranken gegeben werden. Die Pflanze verfügt über Haftorgane an den Blättern, mit deren Hilfe sie sich an Steinwänden, Mauern, Spalieren und anderen Rankhilfen festhält. Ohne Rankhilfe wächst die Prachtlilie liegend, je nachdem, wie und wo sie gepflanzt wurde auch überhängend.
Ruhmeskrone überwintern
Als Tropenbewohnerin ist die Ruhmeskrone nicht winterhart und würde bei Frost schnell absterben. Dennoch ist es nicht allzu schwierig, die Tropenschönheit auch in unseren Breitengraden zu überwintern.
- Rückschnitt vor dem Überwintern
Ab September, wenn die Vegetationsphase der Pflanze endet, beginnen die auffälligen Blüten und die rankenden Triebe zu verwelken. Sobald dieser Prozess beginnt, kann die Ruhmeskrone ohne weiteres gleich bis auf den Boden zurückgeschnitten werden. Stehen noch einige schöne Blüten, kann man auch nur die verwelkten Teile herausschneiden.
Lubera-Tipp: Beim Schneiden der Pflanze müssen auf jeden Fall immer Handschuhe getragen werden, um nicht mit dem starken Gift der Pflanze in Berührung zu kommen.
Alternativ kann man aber auch gar nichts tun und der Natur einfach freien Lauf lassen. In dem Fall werden die Triebe von selbst absterben, sodass am Ende nur noch die Wurzelknolle, das Rhizom, übrigbleibt. Dorthin zieht sich die Pflanze zum Überwintern zurück und das Rhizom sollte am besten im Pflanzgefäß verbleiben oder aber in einem Torfkasten gelagert werden. Wichtig ist jedoch, dass die Pflanze auf jeden Fall vor den ersten Frösten in ihr Winterquartier zieht.
- Während der Winterruhe
Während der folgenden Winterruhe braucht die Pflanze kein Wasser, kein Licht und keinen Dünger. Lediglich frostfrei sollte ihr Standort sein, die bevorzugte Temperatur liegt bei etwa 10°C, aber auch Temperaturen bis 18°C werden toleriert.
Dementsprechend kann die Ruhmeskrone im Keller, im Hausflur oder in jedem anderen nicht zu warmen Raum im Haus gelagert werden. Dort kann die Wurzelknolle für die nächsten Monate mit gutem Gewissen sich selbst überlassen werden.
- Nach der Winterruhe
Im März jedoch endet die Ruhephase der Pflanze und sie kann aus dem Winterschlaf geweckt werden. Als erste Maßnahme sollte die Wurzelknolle aus dem Pflanzgefäß oder dem Torfkasten genommen werden und vorsichtig umgetopft werden. Dazu sollte natürlich frisches Substrat verwendet werden, in das die Wurzelknolle in etwa drei bis fünf Zentimetern Tiefe eingesetzt wird. Tiefer sollte die Knolle auch in großen Pflanzgefäßen nicht gesetzt werden.
Anschließend sollte das Gefäß an einen hellen Fensterplatz ohne direkte Sonneneinstrahlung gestellt werden.
Langsam und zunächst in kleinen Dosen kann nun wieder mit dem Gießen und der wöchentlichen Düngergabe angefangen werden. Austrocknen sollte die Wurzelknolle zu diesem Zeitpunkt nicht mehr.
Die ideale Temperatur, um die Ruhmeskrone aus dem Winterschlaf zu wecken, liegt um die 20°C, weshalb zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht daran zu denken ist, die Pflanze wieder auf den Balkon oder die Terrasse zu stellen. Das sollte frühestens im Mai geschehen, wenn sicher keine Fröste mehr zu erwarten sind.
Bis dahin, also etwa sechs bis acht Wochen nach dem Umtopfen, sollte die Prachtlilie auch schon wieder die ersten Ranken und Blüten zeigen, sodass sie gleich in voller Schönheit ins Freiland umziehen kann.
Ruhmeskronen vermehren
Das Umtopfen nach der Winterruhe stellt gleichzeitig den idealen Zeitpunkt zur Vermehrung der Ruhmeskrone dar, denn die Pflanze vermehrt sich über die Bildung von Nebenknollen.
Diese werden vorsichtig mit einem scharfen Messer von der Hauptknolle getrennt und anschließend mit der Triebspitze nach oben in kleine Pflanzgefäße gepflanzt. Die ideale Temperatur für die Jungpflanzen beträgt 18°C und sobald sich die ersten Triebe zeigen, kann die junge Prachtlilie wie eine erwachsene Pflanze behandelt werden, was die Pflege, das Gießen und die Düngung angeht.
Lubera-Tipp: Sehr wichtig ist es, bei der Teilung der Wurzelknolle Handschuhe zu tragen, um nicht mit dem starken Gift der Ruhmeskrone in Berührung zu kommen.
Ruhmeskrone Giftigkeit
Das Gift befindet sich in allen Pflanzenteilen. Am konzentriertesten ist es in der Wurzelknolle enthalten, aber auch alle anderen Pflanzenteile enthalten genug Giftstoffe, um Menschen oder Tiere ernsthaft zu schädigen oder gar zu töten. Die Ruhmeskrone ist giftig für Menschen und alle Tiere, sowohl Haustiere wie Hunde, Katzen, Nager und Vögel als auch Weidetiere wie Rinder, Pferde und Schafe können bei entsprechend starker Vergiftung sterben.
Lubera-Tipp: Vor allem Schwangere sollten sehr vorsichtig im Umgang mit der Ruhmeskrone sein, da das Gift zu Schädigungen im Erbgut führen kann.
Ruhmeskrone: Krankheiten und Schädlinge
Die meisten Probleme bei der Kultivierung der Ruhmeskrone treten nicht durch Krankheiten oder Schädlinge auf, sondern durch Fehler in der Pflege. Kränkelt die Ruhmeskrone, gedeiht sie nicht richtig oder sterben Triebe und Blätter ab, liegt es meist an zu viel oder zu wenig Wasser, Zugluft oder zu kalten Temperaturen.
Einzig für Blattläuse besteht eine gewisse Anfälligkeit, diese sollten am besten durch gründliches Abbrausen und durch Einsprühen mit Seifenlauge entfernt werden.
Die Ruhmeskrone: eine tödliche Schönheit für Terrasse und Balkon
Die Ruhmeskrone ist eine der schönsten Rankpflanzen, mit denen sich im Sommer die Terrasse und der Balkon verschönern lassen. Ihre großen rot-gelb gefärbten Blüten erinnern optisch an Flammen und bilden auf jeden Fall einen außergewöhnlichen und attraktiven Blickfang.
Jedoch ist die Pflanze, wie auch andere Gewächse aus der Familie der Zeitlosengewächse, tödlich giftig. Wer Kinder oder Haustiere hat, sollte dieses Risiko daher nicht eingehen, denn schon ein geringer Kontakt mit dem Gift der Prachtlilie kann schwere Vergiftungserscheinungen hervorrufen.
Wer schwanger ist und eine Ruhmeskrone sein Eigen nennt, sollte im Umgang mit der Pflanze besonders vorsichtig sein, da das Gift Zellteilungsprozesse hemmt und verhindert.
Die Anschaffung dieser unbestritten sehr schönen Pflanze sollte also gut überlegt sein, im Zweifel geht die Sicherheit vor und man sollte sich für eine ungiftige Rankpflanze entscheiden.
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