Ranka spekuliert darüber, wie sie ihren Garten zu Geld machen kann und träumt von neuen Geschäftsideen für Hobbygärtner.
Schon vom Berry-Boom gehört? Das ist zugegebenermassen meine eigene Wort-Kreation, aber dahinter steckt die Beobachtung, dass Beeren seit einiger Zeit einen Marketing-Höhenflug sondergleichen erleben. Seit es den Begriff Superfood gibt, sind die dunklen Beeren der Renner auf dem Gesundheitsmarkt. Je dunkler, desto besser: angefangen von Blaubeeren, schwarzen Johannisbeeren, Aroniabeeren bis hin zu exotischen Acaibeeren und was es sonst noch alles so gibt auf dem weltweiten Beerenmarkt. Sind Sie auf den Geschmack gekommen? In unserem Gartenshop können Sie Johannisbeeren kaufen und direkt im eigenen Garten anbauen.
Inhaltsverzeichnis
Cassis der neue Fatburner?
Tatsache ist, die Farbe macht’s. Je dunkler der Saft, desto mehr Anthocyane und andere "berry-goodies" für unsere Gesundheit. Die Wissenschaft hat längst bewiesen, dass diese phantastischen Inhaltsstoffe in den Beeren krebshemmend wirken, unser Immunsystem stärken, indem sie freie Radikale bekämpfen und uns allgemein fitter und schöner machen. Aber wusstet ihr, dass schwarze Johannisbeeren auch "fatburner" sind, man also mehr Fett während des Sports verbrennt, als wenn man keine essen würde? Jedenfalls wenn man den findigen Neuseeländern glaubt, die getrocknete und gemahlene schwarze Johannisbeeren in Kapseln pressen und für gutes Geld verkaufen (Neuseeland ist eines der Hauptanbaugebiete der Welt für schwarze Johannisbeeren Pflanzen).
Tja, da schiebe ich mir doch gleich noch eine Handvoll Noiroma in den Mund (vielleicht verbrenne ich dann ja auch Fett im Sitzen) und überlege, was ich mit meinen Cassissima so alles machen kann. Eine kurze Suche beim grossen, weltweiten Online-Versandhaus, das wir alle kennen, zeigt, dass es anscheinend einen grossen Bedarf an Gesundheitsprodukten aus schwarzen Johannisbeeren gibt.
Bild: Die 'kleine' Noiroma® Johannisbeere im Vergleich zur grossen Black Marble®
Gefriergetrocknet und teuer
Da gibt es gefriergetrocknete schwarze Johannisbeeren, 100 Gramm für 10 Euro, bis hin zu 45 Euro für 1 kg für sonnengetrocknete Beeren. Pulver aus getrockneten schwarzen Johannisbeeren (ab 15 Euro für 100 Gramm) gibt es ebenso wie Vitaldrinks mit den schwarzen Superfrüchten. Getrocknete Johannisbeerblätter für Tee (50 Gramm für 12 Euro) und Honig-Johannisbeerbonbons für einen entzündeten Hals gibt es auch. Von den ganzen Fertigprodukten in der Online-Gesundheitssparte, die schwarzes Johannisbeerenpulver enthalten (neben diversen anderen Dingen), wollen wir erst gar nicht reden, davon gibt es viele!
Ich habe versucht herauszufinden, woher all diese getrockneten und teuren Johannisbeeren denn kommen, aber das war so gut wie unmöglich. Eine Charge kam aus Usbekistan, eine aus Neuseeland, aber dann hörte die Mitteilungsfreude der Anbieter auch schon auf. Einer warb mit Abfüllung in Deutschland, ja, liebe Leute, das sagt ja gar nichts! Das ist doch ziemlich egal, wo die Dinger in die Tüte kommen, ich will wissen, wo sie herkommen, um mir ein Bild von den (vermuteten) Aufzuchtbedingungen zu machen (es gibt ja nun mal Länder, die sehr üppig mit Spritzmitteln umgehen, das ist kein Geheimnis).
Erstbeeren – der noch neue Gesundheitstrend
Also wieder zurück zum eigenen Garten und dem Traum vom grossen Geld. Was wäre, wenn man Erstbeeren (Maibeeren, Honigbeeren: Lieb‘ Kind hat viele Namen) vermarkten würde? Bei keiner anderen Beere in meinem Garten kriege ich so hartnäckig blau gefärbte Finger wie bei dieser. Und da Blau=gesund und heilend ist bei den Beeren, wäre die Erstbeere doch eine Marktlücke, die es auszufüllen gilt. Aroniabeeren lassen wir hier mal aussen vor, die sind genauso gesund und färbend, aber schmecken nicht annähernd so gut wie Erstbeeren und werden auch schon üppigst vermarktet. Das Gute bei Erstbeeren: Die hat noch niemand in Pillen gepresst. Ich konnte jedenfalls im Netz keine finden, also HIER wäre ein Ansatzpunkt für schlaue Hobbygärtner mit Start-up-Geschäftsambitionen.
Bild: Erstbeeren (Lonicera caerulea) - supergesund und lecker
Schwarze Himbeeren sind auch so mega gesund, die könnten mit in die Pillenpresse. Einfach mal "black raspberries James Wong" googeln (sehr bekannter englischer TV-Gärtner). Er schreibt was über die wissenschaftliche Gesundheitslage zu diesen leckeren Früchten und nennt sie "Homegrown Haribo". Englischer Humor, herrlich! ;-)
Schwarze Himbeeren – und deren Kinder
Meine 'Malling Passion' von Lubera zähle ich zu diesen überdurchschnittlich gesunden Beeren hinzu, denn der eine Elternteil ist die schwarze Himbeere. Der andere ist eine Herbsthimbeere, juchuu, also kann man diese purpurne Schönheit immer praktisch und unproblematisch komplett bodennah zurück schneiden. Bei aller Liebe zum Geldverdienen soll das Gärtnern ja so einfach wie möglich bleiben.
Ach ja, eine "Tabletten-Presse" gibt es auch online, ebenso wie Dörrautomaten, da steht dem fröhlichen Gelddrucken, äh heimischen Pillen pressen ja nichts mehr im Wege. Allerdings sind schlappe 3000 Euro für eine automatische Pillenpresse schon ganz schon happig. Da müsste man ja millionen Pillen pressen, bevor sich das rentiert. Und dann kommt die europäische Health Claim Verordnung hinzu, die es praktisch unmöglich macht, genaue Gesundheits-"Behauptungen" zu den Pillen mitzuliefern, egal wie wissenschaftlich fundiert sie sind.
"Lazy Gardening" ist und bleibt das Gesündeste
Also, wenn ich es recht überlege, wird das wohl nichts mit dem Geld scheffeln aus dem eigenen Garten. Wir wollen ja auch nicht vom "Lazy Gardening" abkommen, oder?
Bild: Erstbeeren - dank ihren gesunden Inhaltsstoffen sind sie allgemein als Superfood bekannt
Lieber arm und glücklich im Garten verweilen als reich und abgehetzt (und gar nicht mehr gesund) – ohne jedwede schöne Garten-Chill-Zeit. ;-)
Stellen wir also selbst unsere Superfood-Pillen her, nur für uns und fürs ganze Jahr mit ein paar wenigen Handgriffen. Einfach grosse Cassissima Black Marble "Pillen" von Strauch pflücken, so wie die Natur sie in das perfekte Rund geformt hat, ab in Gefrierbeutel und dann in den Tiefkühler. Dann haben wir für den ganzen Winter genug Vitaminbonbons zum Naschen. Und wenn wir dann 100 Jahre alt sind, dann können wir die Health Claims Verordnung vergessen, denn dann sind wir selbst unsere beste Werbung und können gross durchstarten – mit uns selbst als Aushängeschild für die Macht der schwarzen Johannisbeeren, Erstbeeren und was Lubera bis dahin noch weiteres an schwarzem Superfood gezüchtet hat!
Ranka Tessin, eine tolle Frau
Dieser Bericht heute von ihr ist total gelungen. Sie hat echt Humor, das gefällt mir sehr. Damit passt sie sehr gut zu Markus Kobelt, der seine Videos auch sehr informativ und humorvoll gestaltet.
Beide echt toll.
Der Beeren-Tabletten-Bericht ist wirklich schön und hat mich animiert, mich um diese beiden Favoriten Black Marble und der Erstbeere zu kümmern. Habe gestern eine Bestellung aufgegeben, aber ich glaube, ich muss nochmal bestellen, denn diese Fruchtbonbons sind eine superschöne und gesunde Idee. Toll einfach, danke für diesen gesunden Tipp.