Zu den interessantesten Ziergewächsen in heimischen Gärten zählt der Kugel Trompetenbaum, Name Catalpa bignonioides nana: als junges Bäumchen wächst er in einer kugeligen Form, während er mit zunehmendem Alter mehr in die Breite als in die Höhe wächst. Sein dichtes Blattwerk stellt insbesondere im Herbst aufgrund seiner wunderschönen Färbung einen echten Blickfang dar, und bietet vielen gartenvögeln Schutz. Der Kugeltrompetenbaum ist an sich robust und pflegeleicht, und es bedarf nur wenig Hilfestellung seitens des Gartenbesitzers, um ihm zu einem langen und gesunden Leben zu verhelfen. Werden einige Tipps beachtet, so kann der Catalpa mehrere Jahrzehnte alt werden.
Inhaltsverzeichnis
Kugeltrompetenbaum, Catalpa bignonioides – Steckbrief von Gartenbista
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: nährstoffreich und feucht; keine Staunässe
- Pflanzen: im Frühjahr; Umpflanzen nach Laubabwurf
- Vermehrung: im Frühjahr durch Stecklinge
- Gießen: regelmäßig gießen; Kübelpflanzen morgens und abends
- Düngen: vom Frühjahr bis Herbst alle zwei Wochen mit Flüssigdünger
- Wachstum: ca. 20 Zentimeter pro Jahr
- Schneiden: im zeitigen Frühjahr; Schnitt nicht zwingend notwendig
- Überwinterung: Kübelpflanzen ins Haus bringen; junge Bäume im Freien mit Reisig oder Stroh schützen
- Krankheiten: Pilzbefall; Mehltau
- Höhe: bis 15 Meter hoch, kultiviert eher 3-5 Meter
- Breite: bis 20 Meter breit, kultiviert eher 2-3 Meter
- Schädlinge: keine bekannt
- Blätter: Herzförmig bis zu 20 Zentimeter lang und breit
- Giftig: in allen Pflanzenteilen giftig
Wissenswertes
Der Kugeltrompetenbaum stammt ursprünglich aus den USA und ist dort heutzutage immer noch vielerorts anzutreffen. Durch seine Pflegeleichtigkeit und seine dekorative Optik hat er im Laufe der Zeit ebenfalls Einzug in viele heimische Gärten gehalten. Mit seinem Namensvetter, dem gewöhnlichen Trompetenbaum, hat er nicht sehr viel gemeinsam: während ersterer stark ausufert und eine Höhe von 15 m sowie ein eine Breite von 20 m erreichen können, bleibt der Kugeltrompetenbaum eher übersichtlich: mehr als vier bis sechs Meter Höhe sowie Breite sind nicht zu erwarten.
Auch in punkto Blattform und Blühfreudigkeit unterscheiden sich die beiden Gewächse: der Trompetenbaum bildet einförmige Blätter, während der Catalpa viele große, herzförmige Blätter bekommt, die beim Zerreiben unangenehm riechen. Blühen tut der Kugeltrompetenbaum auch eher selten: ältere Pflanzen bilden gelegentlich Blüten aus, wobei dies eine rühmliche Ausnahme ist.
Kugeltrompetenbäume treiben sehr spät aus; nach kalten Wintern kann es passieren, dass sie erst im Mai ihre Blätter bilden. Diese fallen jedoch relativ früh im Jahr wieder ab.
Lubera-Tipp: Wer mit einer Mückenplage im Garten zu kämpfen hat, sollte sich unbedingt näher mit dem Kugeltrompetenbaum beschäftigen. Seine – für menschliche Nasen angenehm duftenden – Blätter enthalten den Wirkstoff Catalpin, welcher abschreckend auf Mücken wirkt.
Kugeltrompetenbaum Sorten
Hierzulande werden in der Regel nur zwei Kugeltrompetenbaumsorten angeboten: der gewöhnliche Trompetenbaum „Catalpa bignonioides Nana“ sowie „Catalpa bungei“. Nana ist die am häufigsten kultivierteste Sorte: sie erreicht eine Höhe von 5 m sowie eine Breite von 3,50 m und bildet große Blätter.
Bungei hingegen wird in der Regel als Hochstamm angeboten und erreicht eine maximale Stammhöhe von 2,20 m beziehungsweise als Halbstamm, 1,20 m. Dieser Stamm wird interessanterweise nur noch dicker und wächst nicht mehr. Die Blätter des Catalpa bungei sind grüngelb und kleiner als jene von Nana, zudem treibt er noch später aus. Er wird gern als Ziergehölz verwendet, weil einen kurzen Stamm hat. Seine Blätter sind nur ca. 15 Zentimeter lang.
Standort
Sehr gerne werden Kugeltrompetenbäume zur Verschönerung von Terrassen oder Gärten verwendet. Es ist jedoch nur sinnvoll, einen Kugeltrompetenbaum zu pflanzen, wenn dieser sich in einer milden Region befindet. Für sehr kalte Lagen eignen sich diese wärmeliebenden Gewächse nicht; insbesondere sehr junge Kugeltrompetenbäume vertragen Kälte überhaupt nicht.
Grundsätzlich gilt, dass es sich bei dem Standort um ein geschütztes Plätzchen handelt, an dem es warm ist und an dem keine allzu starken Stürme wehen. Leichte Winde hingegen sind notwendig, damit das dichte Blattwerk trocknen kann und nicht verfault. Zudem sollte der Standort möglichst sonnig bis halbschattig sein; ein nährstoffreicher Boden ist darüber hinaus von Vorteil. Feucht sollte er ebenfalls sein, wobei Staunässe unbedingt zu vermeiden ist.
Kugeltrompetenbaum pflanzen im Frühjahr
Der beste Zeitpunkt zum Catalpa Pflanzen ist das zeitige Frühjahr. Ist der geeignete Standort gefunden, muss die Pflanzung gut vorbereitet werden. Dies bedeutet zunächst, dass ein ausreichend großes Pflanzloch gegraben werden muss, welches die doppelte Größe des Wurzelballens hat. In dieses Loch wird ein Sand-Humus-Gemisch gefüllt, dann kann das Bäumchen hineingesetzt werden. Vor dem Einpflanzen sollte der Wurzelballen einige Stunden gut gewässert werden. nach dem Einsetzen die Erde fest andrücken und gut wässern – auch in den Folgemonaten. Da junge Kugeltrompetenbäume etwas instabil sind, sollte ihnen eine Stütze in Form von zwei Baumpfählen gegeben werden.
Lubera-Tipp: Der Kugeltrompetenbaum eignet sich in jungen Jahren sehr gut als Kübelpflanze. Dabei ist zu beachten, dass der Kübel groß genug ist und die Erde immer feucht gehalten wird. Ist der Trompetenbaum circa 10 Jahre alt, wird er für eine Kübelhaltung zu groß und sollte ins Freie gepflanzt werden.
Pflege Tipps
- Gießen: Catalpa bignonioides haben einen hohen Wasserbedarf und müssen regelmäßig gewässert werden. Dabei ist aber zwingend darauf zu achten, dass sich keine Staunässe bildet, da diese zu Wurzelfäule führt. Optimal ist es, morgens zu gießen; an heißen Tagen jedoch ist auch abends noch eine Wassergabe notwendig.
- Kübelpflanze gießen: Wird der Kugeltrompetenbaum als Kübelpflanze gehalten, benötigt er an warmen Tagen morgens und abends eines Wassergabe. Überschüssiges Wasser muss aus dem Untersetzer entfernt werden, um Wurzelfäule zu vermeiden.
- Düngen: Eine regelmäßige Düngegabe ist sinnvoll, wobei ein herkömmlicher Volldünger ausreichend ist. Dieser sollte im Frühjahr und Sommer alle zwei Wochen dem Gießwasser beigemischt werden.
- Umpflanzen: Es ist möglich, einen Kugeltrompetenbaum umzupflanzen, wobei dieser jedoch zunächst mindestens zwei Jahre an seinem Standort verbracht haben sollte. Der beste Zeitpunkt hierfür ist die Vegetationsruhe kurz nach dem Laubabwurf. Vor dem Einpflanzen sollten die Kronentriebe um etwa die Hälfte gekürzt werden.
Pflegefehler
- Zu helle Blätter: Wird der Gartenbesitzer dem Nährstoffbedarf des Kugeltrompetenbaums nicht gerecht, so zwingt die Pflanze dies durch ein zu helles Blattwerk.
- Zu viel Wasser: Steht der Kugeltrompetenbaum zu nass, kommt es zur Wurzelfäule, was den Tod der Pflanze bedeutet.
- Zu wenig Wasser: Steht der Catalpa hingegen zu trocken, werden seine Blätter schlapp und fallen ab.
Vermehrung durch Stecklinge
Die Vermehrung eines Kugeltrompetenbaums ist nicht einfach, da sie nur durch Veredlung vonstatten gehen kann. Gewöhnliche Trompetenbäume können sowohl durch Aussaat im Frühjahr als auch Stecklinge beziehungsweise Wurzelstecklinge vermehrt werden.
Kugeltrompetenbäume hingegen müssen zunächst durch Stecklinge gezogen und anschließend auf dem Stamm eines normalen Trompetenbaums veredelt werden. Dennoch dauert es Jahre, bis sich der Kronenaufbau stabilisiert hat.
Da das Procedere der Vermehrung für einen Laien ausgesprochen mühsam und nicht unbedingt erfolgsversprechend ist, ist es ratsam, den Catalpa im Fachhandel zu kaufen.
Schneiden
Es ist eigentlich nicht zwingend notwendig, den Kugeltrompetenbaum zu schneiden. Sehr leicht kann es nämlich passieren, dass dadurch seine typische kugelige Form verlorengeht, insbesondere dann, wenn nur einzelne Äste eingekürzt werden. Demzufolge ist es sinnvoller, den Catalpa nur auszulichten.
Wer dennoch einen Schnitt ansetzen möchte, sollte dies im zeitigen Frühjahr tun, da bei einem Schneiden im herbst die Gefahr besteht, dass Fröste in die Schnittstellen eindringen und den Baum schädigen. Wichtig dabei ist, dass dieser Schnitt gleichmäßig erfolgt, damit die Kugelform erhalten bleibt.
Lubera-Tipp: Frisch gepflanzte Kugeltrompetenbäume im ersten Frühjahr nach der Pflanzung bis zu einem Drittel über der Verteilungsstelle zurückschneiden. Die Krone wird dadurch dichter und gleichmäßiger.
Überwintern
Der Kugeltrompetenbaum verträgt Kälte nicht besonders gut; insbesondere junge Pflanzen sind sehr frostempfindlich und müssen demzufolge im Winter besonders geschützt werden.
In ihren ersten Lebensjahren sollten sowohl der Wurzelballen als auch die Krone inklusive Veredlungsstelle einen Frostschutz bekommen:
- die Wurzeln mit Reisig oder Laub abdecken,
- die Krone in Schilfmatten oder Bambusmatten einwickeln.
- Auch kann es sinnvoll sein, den Stamm mit Bast zu umwickeln.
Klingt zwar etwas mühsam, ist aber notwendig, um die empfindlichen Bäumchen durch den Winter zu bekommen. Glücklicherweise muss solch ein Procedere bei älteren Kugeltrompetenbäumen nicht mehr durchgeführt werden.
Einfacher ist die Überwinterung von Catalpas, die im Kübel gehalten werden:
- diese Pflanzen unterliegen zwar noch größerer Gefahr, zu erfrieren, da die Kübel schnell zufrieren, können jedoch problemlos an einen frostfreien Ort transportiert werden.
- Dieser kann im Keller, in der Garage oder im Schuppen gelegen sein; viel Licht benötigt der Kugeltrompetenbaum nicht.
Sollte ein solches Winterquartier nicht zur Verfügung stehen, können sowohl der Kübel als auch der Baum eingepackt werden. Während der Kugeltrompetenbaum wie ein ausgepflanzter Baum behandelt wird, wird der Kübel gut in Jutesäcke eingewickelt und auf Styropurplatten oder Holz gestellt.
Lubera-Tipp: Lieber zu viel Frostschutz bieten als zu wenig!
Schädlinge und Krankheiten
Schädlinge treten an den robusten Kugeltrompetenbäumen ausgesprochen selten auf. Wenn doch, so stellen sie kein so großes Problem für die Pflanze dar, so dass sie bekämpft werden müssen.
Mehltau
Mehltau tritt häufig aufgrund von schlechten äußeren Bedingungen auf, beispielsweise dann, wenn einem sehr feuchten Frühjahr ein sehr heißer Sommer folgt. Ist ein Befall vorhanden, sollte ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Darüber hinaus sollte folgendes beachtet werden:
- Abgefallene Pflanzenteile einsammeln und entsorgen (nicht auf dem Kompost!).
- Catalpa nur morgens gießen.
- Ausreichend düngen, damit der Kugeltrompetenbaum genügend Abwehrstoffe gegen den Mehltau hat.
Pilzbefall
Eine weitaus größere Gefahr für Kugeltrompetenbäume stellt hingegen die Verticillium-Welke dar: gegen diesen Pilz gibt es kein wirksames Pflanzenschutzmittel, so dass eine befallene Pflanze quasi dem Tode geweiht ist. Zu erkennen ist diese Krankheit daran, dass sich die Blätter zunächst kräuseln und danach gelb werden. Ist ein Catalpa von der Verticillium-Welke befallen, kann zunächst versucht werden, sämtliche betroffenen Pflanzenteile bis tief in das gesunde Holz hinein abzuschneiden. Nicht auf dem Kompost entsorgen! Wenn diese Maßnahme nicht hilft, muss der Baum gerodet werden. Bitte beachten, dass der Pilz im Boden verbleibt, so dass dringend davon abzuraten ist, an dieser Stelle einen anderen Laubbaum zu pflanzen. Nadelbäume hingegen sind immun gegen diesen Pilz.
Gelegentlich tritt der Brandkrustenpilz an Kugeltrompetenbäumen auf. Dieser zeigt sich an hellen Fruchtkörpern im Frühjahr, welche eine Moderfäule beziehungsweise Weißfäule hervorrufen. Der Pilz setzt sich an den Wurzeln fest, welche dem Baum nicht mehr genügend Standfestigkeit geben können. Er stirbt ab, ohne dass es ein Pflanzenschutzmittel geben würde, welches dies verhindert.
Lubera-Tipp: Den Kugeltrompetenbaum regelmäßig düngen, damit er genügend Abwehrkräfte ausbauen kann, um sich gegen die Krankheiten zu wehren.
Giftig
In sämtlichen Teilen des Trompetenbaums – mit Ausnahme der Samen – findet sich Catalpin. Was auf Mücken abschreckend wirkt, ist für Menschen leicht giftig und kann allergische Reaktionen hervorrufen. Auch die Berührung des Holzes kann solche Reaktionen auslösen, da es chinoide Verbindungen enthält. Es ist also ratsam, Handschuhe bei der Kugeltrompetenbaum Pflege zu tragen und sich nach Kontakt mit dem Catalpa gründlich die Hände zu waschen.
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Hallo zusammen
Ich habe jetzt im Frühjahr 2 dieser Bäume gepflanzt. Diese hatten bereits die Knospen offen und klein Blätter dran.
Nach ca. 1Woche hatten wir Nachts -3,5Grad. Danach sind alle diese Blätter schwarz geworden und vertrocknet. Sind die Bäume noch zu retten?
Guten Tag,
solange das Holz der Äste nicht abgestorben ist, erholen sich die Bäume wieder. Einfach auf den neuen Austrieb warten.
Ihr Lubera Team