Der Kroton (Codiaeum) – auch bekannt als „Wunderstrauch“ – ist vor allem deshalb eine sehr beliebte Zimmerpflanze, weil er ausgesprochen dekorativ ist. Dieser ist recht pflegeleicht und deshalb auch für Anfänger geeignet. Dennoch sollten einige Tipps bezüglich der Pflege und Vermehrung beachtet werden, denn nur dann wird die Blattschmuckpflanze ihrem Besitzer viele Jahre lang Freude bereiten.
Inhaltsverzeichnis
Kroton / Wunderstrauch im Steckbrief
- Standort: hell; sonnig, keine Mittagssonne
- Substrat: durchlässig; Palmenerde; Blumenerde mit Blähton; Hydrokultur
- Umstellen auf Hydrokultur: Erde komplett entfernen; Wurzeln gründlich abwaschen; Standort die ersten Monate nach Umstellung nicht wechseln
- Pflanzen/Umtopfen: großes, stabiles Pflanzgefäß wählen; umtopfen im Frühling, wenn Pflanzgefäß zu klein geworden ist
- Vermehrung: Kopfstecklinge im zeitigen Frühjahr
- Gießen: regelmäßig; Erde muss immer feucht sein; keine Staunässe
- Düngen: April bis August alle zwei Wochen mit Flüssigdünger
- Blattpflege: Blätter regelmäßig abstauben und mit feuchtem Tuch abwischen
- Pflegefehler: zu dunkler Standort; zu kalter Standort; zu viel Wasser; zu geringe Luftfeuchtigkeit
- Schneiden: welke Blätter; verblühte Blütenstände; Radikalschnitt im zeitigen Frühjahr, wenn die Pflanze verkahlt
- Überwinterung: wenig gießen; nicht düngen
- Krankheiten: keine bekannt
- Schädlinge: Schmier- und Wollläuse; Rote Spinne; Thripse
- Giftig: ja, in allen Pflanzenteilen für Mensch und Tier
Kroton Pflanze – Arten
Weltweit gibt es über 100 verschiedene Wunderstrauch Arten; zu den bekanntesten hierzulande zählen:
- Codiaeum variegatum var. pictum „Aucubifolium“ mit glänzenden Blättern, die hellgrüne Punkte aufweisen
- Codiaeum variegatum var. pictum „Bruxellense“, dessen Besonderheit darin liegt, dass seine schwertförmigen Blätter zunächst bronzefarben sind und erst im Alter rot werden
- Codiaeum variegatum var. pictum „Fascination“, der lange, marmorierte Blätter in Rot, Orange und Grün besitzt
- Codiaeum variegatum var. pictum “Imperialis“ mit gelben, rotgeränderten Blättern, deren Mittelrippen grün sind
- Codiaeum variegatum var. pictum „Spirale“, der bunte Blätter besitzt, die zudem spiralförmig eingedreht sind
Aussehen der Zimmerpflanze
Der Kroton gehört zur Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae) und stammt ursprünglich aus Süd-Ost-Asien sowie aus tropischen Regionen. Dort wächst er im Freien, was aufgrund der klimatischen Verhältnisse sehr gut möglich ist. hierzulande ist dies nicht der Fall: Wundersträucher werden ausschließlich als Zimmerpflanzen kultiviert und können eine Wuchshöhe von zwei Metern erreichen.
Den Kroton gibt es in vielen verschiedenen Arten, die sich in punkto Blattform, Farbe (weiß, gelb, rosa, rot, braun) und Größe voneinander unterscheiden. Insbesondere die Blattform ist in den verschiedensten Ausführungen erhältlich:
- breit
- geädert
- gefleckt
- gepunktet
- glatt
- ledrig
- marmoriert
- oval
- rund
- schwertförmig
Die Ränder können gewellt oder glatt sein, oder sich sogar eindrehen. Manche Blätter sind fast bis zur Mitte hin eingeschnitten, andere Pflanzen wiederum verändern im Laufe ihres Lebens ihre Blattform und –farbe. Ältere Wundersträucher bilden kleine cremefarbene Blüten. Im November/Dezember bilden die Wundersträucher Kapselfrüchte aus.
Standort
Die Wahl des Standorts ist das A und O bei der Codiaeum Pflege: Nur, wenn ein Wunderstrauch sehr hell steht, kann er seine typische Blattzeichnung bilden. Deswegen gilt bei der Wahl des Standorts: so hell wie möglich! Auch direkte Sonneneinstrahlung macht dem Kroton nichts aus, jedoch sollte er vor sommerlicher Mittagssonne geschützt werden. Dies kann bereits dadurch geschehen, dass die Blattschmuckpflanze einen halben Meter vom Fenster entfernt aufgestellt wird. Wichtig ist, dass der Kroton keiner Zugluft ausgesetzt wird.
Normale Zimmertemperaturen um 20°C sind optimal für den Wunderstrauch; im Winter darf er gerne etwas kälter stehen, wobei die Temperaturen 13°C nicht unterschreiten sollten. Auch dürfen keine starken Temperaturschwankungen entstehen.
Der Kroton benötigt eine hohe Luftfeuchtigkeit, um sich optimal entwickeln zu können. Um diese zu erhalten, kann die Pflanze täglich eingesprüht werden. Alternativ wird der Topf des Krotons in eine Schale gestellt, welche mit Kieselsteinen und Wasser gefüllt ist.
Pflanzen und umtopfen
Damit ein Wunderstrauch gut gedeihen kann, ist die Wahl des richtigen Pflanzgefäßes von enormer Bedeutung; dieses sollte folgende Kriterien erfüllen:
- Ausreichende Größe, um Stabilität zu erreichen und damit sich die Wurzeln gut ausbreiten können
- Unten müssen Löcher sein, um einen guten Wasserablauf zu gewährleisten
Wird das Pflanzgefäß zu klein, muss der Wunderstrauch umgetopft werden; die beste Zeit hierfür ist das Frühjahr. Beim Umtopfen wird das alte Pflanzsubstrat vorsichtig aus den Wurzeln geschüttelt; danach wird der Kroton in ein größeres Gefäß mit komplett neuem Substrat gesetzt.
Lubera-Tipp: Wundersträucher in Hydrokultur können wieder in ihr bisheriges Substrat gepflanzt werden, wenn dieses gereinigt und sterilisiert worden ist!
Substrat
Wundersträucher vertragen keine Staunässe. Demzufolge muss ihr Pflanzsubstrat wasserdurchlässig sein. Gerne kann spezielle Palmenerde verwendet werden; ansonsten ist gewöhnliche Blumenerde gut geeignet, wenn ihr Blähton oder Perlite untergemischt werden. Der Kroton eignet sich zudem hervorragend zur Haltung in Hydrokultur.
Von Erde auf Hydrokultur umpflanzen
Wenn ein Wunderstrauch bislang in gewöhnlicher Erde gehalten worden ist kann er durchaus in Hydrokultur umgepflanzt werden. Dabei muss jedoch beachtet werden, dass diese Umstellung von Erdhaltung auf Hydrokultur für ältere Pflanzen schwierig werden kann, da diese bereits ein weitverzweigtes Wurzelsystem besitzen. Generell wird wie folgt vorgegangen:
- Kroton aus Pflanzgefäß nehmen
- Pflanzsubstrat komplett vom Wurzelwerk entfernen
- Wurzeln abwaschen
- Wunderstrauch in Hydrogefäß setzen
- Pflanzgefäß mit Granulat auffüllen und leicht andrücken
- Gefäß mit lauwarmem Wasser füllen
Nun wird es einige Monate dauern, bis der Wunderstrauch neue Wurzeln ausbilden kann. Während dieser Zeit sollte sein Standort möglichst nicht gewechselt werden.
Lubera-Tipp: Keine Erdreste hinterlassen, da diese zu Pilzerkrankungen und Wurzelfäule führen können!
Kroton Pflege – Tipps
- Gießen: Der Wunderstrauch hat einen hohen Wasserbedarf und muss demzufolge regelmäßig gegossen werden. Keinesfalls darf sein Substrat austrocknen, sondern muss immer leicht feucht bleiben, jedoch ist Staunässe zwingend zu vermeiden.
- Düngen: In der Zeit von April bis August benötigt der Kroton eine regelmäßige Düngegabe, um seinen Nährstoffbedarf zu decken. Dies geschieht dadurch, indem ihm alle zwei Wochen Flüssigdünger zusammen mit dem Gießwasser gegeben wird. Von September bis März, während der Vegetationsruhe, benötigt der Wunderstrauch keinen Dünger.
- Blattpflege: Die Blätter des Krotons sollten regelmäßig abgestaubt und mit einem feuchten Tuch abgewischt werden; dies fördert nicht nur die schöne, glänzende Optik, sondern sorgt auch dafür, dass die Zierpflanze besser Sauerstoff aufnehmen kann. Auch verbessert dies die dringend benötigte hohe Luftfeuchtigkeit.
Lubera-Tipp: Von März bis August sollte der Kroton regelmäßig mit kalkarmem Wasser besprüht werden.
Pflegefehler
- Blattabwurf: zu dunkler Standort
- Blätter fallen von unten her ab: zu kalter Standort
- Farben verblassen: zu dunkler Standort
- Wurzeln faulen: Staunässe
- Blätter hängen, schrumpfen und welken: zu warmer Standort; zu trockene Luft
Schneiden
Zunächst ist es wichtig, verblühte Blütenstände regelmäßig zu entfernen. Dasselbe gilt für welke Blätter.
Ansonsten wird der Wunderstrauch nur dann geschnitten, wenn er zu groß für seinen Standort wird oder von innen zu verkahlen droht.
Die beste Zeit für einen Schnitt ist das zeitige Frühjahr; er kann durchaus radikal erfolgen. Alternativ können jedoch auch nur die zu langen Triebe eingekürzt werden. Danach wird der Kroton umso üppiger wachsen – vorausgesetzt, ihm wird ein warmer Standort mit einer hohen Luftfeuchtigkeit zugewiesen.
Lubera-Tipp: Um den Fluss der Wolfsmilch zu stoppen, die Schnittstellen mit Wasser abwaschen. Handschuhe tragen!
Überwintern
Der Wunderstrauch kann während der Winterruhe von September bis März gerne etwas kälter stehen; notwendig ist dies allerdings nicht. Sollte ihm jedoch ein spezielles Winterquartier angeboten werden, so ist darauf zu achten, dass in diesem die Temperaturen nicht unter 13°C fallen. Auch muss eine hohe Luftfeuchtigkeit gegeben sein.
Während der Ruheperiode wird der Wunderstrauch nur so viel gegossen, dass sein Wurzelballen nicht austrocknet. Das Düngen wird komplett eingestellt.
Wunderstrauch Vermehrung
Der Wunderstrauch kann sehr gut durch Kopfstecklinge vermehrt werden. Dies geschieht in der Zeit von Januar bis März:
- 10 bis 15 cm lange Kopfstecklinge abschneiden
- Steckling im Wasser ausbluten lassen, damit der Milchsaft austreten kann
- Kopfsteckling in ein Gefäß mit einem Torf-Sand-Gemisch stecken
- Plastiktüte über das Gefäß ziehen
- Pflanzgefäß an einen hellen Standort stellen; direkte Sonneneinstrahlung vermeiden
- Substrat leicht feucht halten
- Optimale Temperaturen liegen um 25°C
Nun dauert es etwa 4-6 Wochen, bis der Steckling Wurzeln gebildet hat. Dies lässt sich daran erkennen, dass sich neue Triebe zeigen. Nun wird die Plastiktüte entfernt; die junge Pflanze kann wie eine ausgewachsene behandelt werden.
Lubera-Tipp: Da manche Menschen allergisch auf Wolfsmilchgewächse reagieren und diese zudem noch giftig sind, sollten beim Schneiden und Bearbeiten der Stecklinge Handschuhe getragen werden.
Krankheiten und Schädlinge
Gegenüber Krankheiten ist der Wunderstrauch weitestgehend resistent; viel mehr machen ihm die oben erwähnten Pflegefehler zu schaffen. Gegenüber Schädlingen ist er allerdings etwas anfällig, vor allem bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit:
- Schmier- und Wollläuse: Diese Schädlinge lassen sich durch watteartige Gespinste auf den Pflanzenteilen erkennen. Im Anfangsstadium können sie mit einer Spiritus-Seife-Lösung eingepinselt werden; ist der Befall jedoch zu stark, muss ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
- Rote Spinne: Auch die Rote Spinne tritt häufig am Wunderstrauch auf. Auch gegen diesen Schädling sollte ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
- Thripse: besonders bei extrem trockener Luft treten Thripse auf, die nur mit einem speziellen Pflanzenschutzmittel vernichtet werden können.
Ist der Kroton giftig?
So schön der Wunderstrauch aus aussieht, so giftig ist er auch, und zwar in allen Pflanzenteilen. Ein Verzehr kann zu Durchfall, Erbrechen, Krämpfen und Speichelfluss führen. Zudem können empfindliche Personen bei Hautkontakt mit dem Milchsaft Hautreizungen erleiden. Da Wolfsmilchgewächse auch für Tiere giftig sind, sollten Haustiere von einem Wunderstrauch ferngehalten werden.
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