Superfood Heidelbeeren: Ehe Sie nun vielleicht denken oder sagen, 'Ach die von Lubera kommen nun jetzt auch noch mit diesem Superfood Heidelbeeren Hype', erlauben wir uns eine kurze Vorbemerkung zum arg überstrapazierten Thema um die Superlebensmittel: Scheinbar wird die Menschheit gerade Zeuge für die mysteriöse Wandlung von bis dato völlig harmlos erscheinenden Nahrungsmitteln zu einer für die Lebensmittelindustrie besonders profitabel erscheinende Gattung besonders hochwertiger oder besser, teurer Esswaren. Gerne werden diese auch als Wundermittel der Natur bejubelt. Warum das so ist? Weil wir unseren ungesunden Lebensstil kompensieren müssen? Weil wir eh schon an Pillen und Pulver gewöhnt sind, und deshalb auch gerne Natur so zu uns nehmen?
Wie dem auch sei: Wir haben gar nichts gegen den Hype um Superfoods und schon gar nichts gegen die Superfood Heidelbeeren, wenn wir dank der Herangehensweise über die Inhaltsstoffe und Gesundheitswirkungen mehr über unsere Pflanzen lernen und wenn dann am Schluss mehr Heidelbeeren im Garten gepflanzt werden. Wenn Sie auch Heidelbeeren pflanzen möchten, dann können Sie Im Lubera Gartenshop verschiedene Sorten Heidelbeeren kaufen und direkt loslegen.
Definition Superfoods
Als Superfood oder Superfoods bezeichnen wir Lebensmittel, die einen extrem hohe Anteil an wichtigen Nährstoffen (Vitamine, Nährstoffe, Spurenelemente) beinhalten und unsere Gesundheit ausschliesslich positiv beeinflussen können. Bei Wikipedia wird das Ganze schon ein wenig nüchterner gesehen: 'Superfood ist ein Marketingbegriff, der Lebensmittel mit angeblichen Gesundheitsvorteilen beschreibt. Teilweise beruhen die mit bestimmten Lebensmitteln in Verbindung gebrachten positiven gesundheitlichen Wirkungen auf wissenschaftlich erwiesenen Zusammenhängen.' (1) Und: 'Der Heidelbeere werden die Eigenschaften eines Superfoods zugeschrieben. Die lässt sich zum einen darauf zurückführen, dass Heidelbeeren reich an Anthocyanen sind. Diese sollen das Wachstum krebsartiger Zellen im Dickdarm verlangsamen und diese sogar abtöten können. Des Weiteren enthalten Heidelbeeren weitere Antioxidantien, die in Tierversuchen dem altersbedingten Gedächtnisschwund vorbeugen und ihn zum Teil umkehren können.' (2)
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Die Inhaltsstoffe der Superfood Heidelbeeren
Wir von Lubera stützen uns da lieber auf handfeste Fakten und die beginnen bei der Superfood Heidelbeere mit den Inhaltsstoffen der dunkelblauen Vitaminpakete und schauen dort mal ganz genau auf die Ergebnisse der Laboranalyse.
Tabelle Superfood Heidelbeere und was wirklich drin ist:
Inhaltsstoffe | Heidelbeere | Heidelbeere (gegart) | Heidelbeer-Konserve | Heidelbeer-Konfitüre |
Portion in Gramm | 125 | 125 | 125 | 25 |
kcal pro p.P. | 52.5 | 5.0 | 92.5 | 67.8 |
Vitamin A (mg. p. P. | 0.01 | 00.01 | 0.01 | 0.00 |
Beta-Carotin (mg. p. P. | 0.04 | 0.05 | 0.03 | 0.00 |
Vitamin D (µg p. P.) | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 0.00 |
Vitamin E (mg p. P.) | 2.59 | 2.85 | 1.88 | 0.10 |
Vitamin K (µg p. P.) | 12.50 | 13.75 | 7.50 | 0.50 |
Vitamin B1 (mg p. P.) | 0.03 | 0.02 | 0.01 | 0.00 |
Vitamin B2 (mg p. P.) | 0.03 | 0.02 | 0.01 | 0.00 |
Vitamin B3 (mg p. P.) | 0.50 | 0.41 | 0.18 | 0.01 |
Vitamin B6 (mg p. P.) | 0.08 | 0.06 | 0.03 | 0.00 |
Folsäure (µg p. P.) | 3.75 | 2.5 | 0.00 | 0.00 |
Vitamin B5 (mg p. P.) | 0.20 | 0.17 | 0.07 | 0.00 |
Biotin (µg p. P.) | 1.38 | 1.25 | 0.00 | 0.00 |
Vitamin B12 (µg p. P.) | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 0.00 |
Vitamin C (mg p. P.) | 37.50 | 22.68 | 6.74 | 0.28 |
Legende: µg (Mikrogramm); mg (Milligramm); p. P. (pro Portion) Quelle siehe (3)
Erkennbar wird an diesem Beispiel unserer Superfood Heidelbeeren, dass die frisch vom Strauch in den Mund gewanderten Früchte selbstverständlich weitaus höhere Mengen an gesunden Nährstoffen und Vitaminen beinhalten als die weiterverarbeiteten Beeren. Aber nun zu den bekannten und weniger bekannten Heilkräften der 'Blauen', ihren Wirkstoffen und den daraus resultierenden Anwendungsmöglichkeiten. Wobei wir die Betonung unmissverständlich auf 'Möglichkeiten' verstanden wissen möchten, denn ob und wie Sie sich diese zu eigen machen wollen und werden, entscheiden SIE ganz allein.
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Geschichte der Superfood Heidelbeeren im Zeitraffer
Historisch betrachtet zählen die Blau- bzw. Heidelbeeren zu den ursprünglichsten Nahrungsmitteln, die den Menschen bereits in sehr frühen Jäger-und-Sammler-Kulturen, also weit vor der Heranbildung des Ackerbaus, zur Verfügung standen. Jahrhunderte später huldigten die Ureinwohner Nordamerikas den kleinen Beeren als Gabe des 'Grossen Geistes', die er seinen Kindern schenke, um sie vor dem Hungertod zu bewahren. Die Indianer genossen die Blaubeeren nicht nur frisch, sie wurden mit bereits damals schon beherrschbaren Techniken wie dem Einkochen oder Trocknen haltbar gemacht. Seit man in der Mitte des 19. Jahrhunderts in den USA das Eindosen erfand, konnten die Blueberries noch effizienter konserviert sowie auch über grössere Strecken verschickt werden; mit dem später beginnenden Ausbau des amerikanischen Eisenbahnnetzes erweiterten sich diese Möglichkeiten nochmals beträchtlich. Maine, als östlichster Bundesstaat, war bis weit in das 20. Jahrhundert hinein eins der grössten Exportländer von blauen Beeren, die mindestens bis nach dem 2. Weltkrieg überwiegend wild gesammelt wurden, also nicht aus Plantagen stammten. Über den unaufhaltsamen Aufstieg der Heidelbeeren zu einem globalen Produkt haben wir im ersten Kapitel dieses Büchleins berichten und auch über die möglichen Gründe sinniert. Immerhin ist die zeitliche Parallelität zwischen dem Aufstieg der Heidelbeeren und der Ernährungsdiskussion nicht uninteressant: Es ist das gleiche 20. Jahrhundert, in dem Themen und Begriffe wie Kohlehydrate, Vitamine, Antioxidantien, Mineralstoffe, Proteine und Fette erstmals in der Ernährungsdiskussion eine Rolle zu spielen begannen. Ziemlich sicher hängt diese Entwicklung auch damit zusammen, dass im 20. Jahrhundert, und da vor allem ind er wzeiten Hälfte die Ernährung für sehr breite Bevölkerungsschichten zumindest in den USA und in Westeuropa nicht mehr primär eine Frage des Überlebens, sondern eher eine Frage der Gesundheit ist (mal von den Kriegsgebieten im ersten und zweiten Weltkrieg abgesehen).
Nährstoffgehalt der Superfood Heidelbeeren
Heute existieren verschiedene Analysen darüber, welche Nährstoffgehalte in der Superfood Heidelbeere schlummern. Sie müssen deswegen unterschiedlich sein, weil die Menge der Stoffe von der Sorte, dem Reifegrad, der Lage des Anbaugebiets und einer Reihe anderer wichtiger Faktoren abhängig ist. Verschwiegen werden darf an dieser Stelle ebenfalls nicht, dass - wie bei anderen Früchten auch - Wasser der Hauptbestandteil der blauen Beeren ist.
Die Nährwertübersicht der Blaubeeren sieht nach Dr. Hanspeter Hemgesberg folgendermassen aus (bezogen auf 100 Gramm):
- 0,6 Gramm Eiweiss
- 0,6 Gramm Fett
- 18,2 Gramm Kohlenhydrate
- 4,9 Gramm Ballaststoffe
- 0,3 Gramm Mineralstoffe
- Nährwert: 37 kcal oder 157 kJ entspricht 0,6 Broteinheiten (BE)
Auf Vitamine und Mineralien bezogen kann mit einer Tasse Heidelbeeren schon ein schöner Prozentsatz des Tagesbedarfs abgedeckt werden:
- Vitamin C: 32 Prozent
- Vitamin A: 6 Prozent
- Vitamin E: 4 Prozent
- Folsäure: 4 Prozent
- Eisen: 2 Prozent
- Zink: 2 Prozent
Der Vergleich der Inhaltsstoffe zwischen europäischen Wildblaubeeren und Kulturheidelbeeren (100 Gramm) fällt insgesamt ziemlich unentschieden aus: Die kleineren Blaubeeren mit dem relativ grösseren Anteil der Fruchthaut und der Samen bietet mehr Ballaststoffe, die grosse und süsse Kulturheidelbeere hat definitiv mehr Zucker…
Bestandteile | Waldblaubeeren | Kulturheidelbeeren |
Wasser | 84.6 | 84.7 |
Eiweiss | 0.60 | 0.80 |
Fett | 0.60 | 0.00 |
Kohlenhydrate | 6.08 | 13.40 |
Ballaststoffe | 4.90 | 0.89 (Rohfaser) |
Mineralstoffe | 0.30 | 0.19 |
Organische Säuren | 0. |
Gesundheitsfördernde Wirkung der sekundären Inhaltsstoffe
Diese wertvollen natürlichen Pflanzenstoffe befinden sich bei unseren Heidelbeeren hauptsächlich in ihren äusseren Blättern sowie in der Schale. Und besonders hierzu gab es in den letzten Jahren umfangreiche wissenschaftliche Studien, bei denen die Wirkungen der Beeren auf Krankheitsbilder wie Diabetes, Blutkreislauf- und Gefässerkrankungen, altersbedingte Probleme der Gehirnfunktionen, Harnwegsinfektionen und Krebs untersucht wurden. Beinahe alle Testreihen ergaben positive Wirkungen der Früchte auf den menschlichen Organismus, die den sekundären Inhaltsstoffen der Superfood Heidelbeere zugeschrieben werden konnten. Professor Mary Ann Lila, Food Science Director, Plants for Human Health Institute führte auf dem Berry Health Benefits Symposium 2005 dazu Folgendes aus: 'Wir alle wissen, dass Beeren chemische Experten sind: Sie produzieren auf natürlichem Wege komplexe, biologisch aktive Stoffe, die der menschlichen Gesundheit förderlich sind, indem sie einzigartige Strategien des Stoffwechsels anwenden, denen keine synthetische Droge auf dem Markt gleichkommen kann. Aber natürlich produzieren Beeren diese überraschenden phytochemischen Mixturen nicht aus Altruismus dem Menschen gegenüber! Die in Beeren angehäuften biochemischen Stoffe - dieselben Stoffe, die bei kardiovaskulären Krankheiten und Krebs intervenieren, Infektionen vorbeugen, altersbedingten Verfall aufhalten und die Leistungen des menschlichen Stoffwechsels dramatisch steigern können -, all diese Stoffe fallen per Definition in die Klasse der sekundären Pflanzenstoffe.' (4)
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Gut und Böse oder Antioxidantien vs. freie Radikale
So unglaublich interessant, wie auch spannend dieses Thema auch ist, können wir leider aus Platzgründen an dieser Stelle nicht auf Einzelheiten eingehen. Wir empfehlen Ihnen dazu, unbedingt den folgenden Artikel zu lesen, der die Zusammenhänge aus medizinischer Sicht leicht verständlich erklärt. Hier nur als Extrakt: Als freie Radikale bezeichnet die Wissenschaft vom Körper produzierte chemische Verbindungen, die sehr leicht reagieren und oxidieren und einen wesentlichen Anteil am Alterungsprozess (der Zellen) haben. Letztlich sind sie auch an diversen menschlichen und allzu-menschlichen Kalamitäten beteiligt:
- Psychischer wie auch physischer Stress
- Mangelernährung
- Alterungsprozesse
- Entzündungen
- erhöhter Blutzuckerspiegel / Cholesterinspiegel (Hyperglykämie bzw. Hypercholesterinämie)
Dazu kommen natürlich äussere gesundheitsschädigende Ursachen wie
- Alkohol und Rauchen
- Luftverschmutzungen (wie Ozon, Elektrosmog, Stickoxide)
- Umweltgifte, toxische Schwermetalle, UV-Strahlen
- Medikamente (Antibiotika oder krebshemmende Medikamente)
Das antioxidative Potential verschiedener Früchte
Antioxidantien, wie sie in unseren Superfood Heidelbeeren enthalten sind, absorbieren nun freie Radikale auf natürliche Weise und machen sie weitgehend unschädlich (nämlich eben nicht mehr reaktionsfähig) - allerdings in sehr unterschiedlich Quantität, wie Ihnen die folgende Übersicht der ORAC-Werte zeigt, die ihrerseits so etwas wie das gesamte antioxidative Potential einer Frucht darzustellen versuchen:
Frische Früchte | ORAC-Wert | Frisches Gemüse | ORAC-Wert |
Blaubeeren | 2.400 | Kohl | 1.770 |
Brombeeren | 2.036 | Spinat | 1.260 |
Erdbeeren | 1.540 | Rosenkohl | 980 |
Himbeeren | 1.220 | Alfalfa-Sprossen | 930 |
Pflaumen | 949 | Brokkoli | 890 |
Orangen | 750 | Rote Beete | 840 |
Trauben (blau) | 739 | Paprika | 710 |
Kirschen | 670 | Zwiebeln | 450 |
Mais | 400 | ||
Auberginen | 390 |
Quelle: siehe (5)
ORAC ist übrigens die Abkürzung für Oxygen Radical Absorbance Capacity - die Kapazität, freie Radikale zu absorbieren. Der Autor dieser Werte, Ronald Prior (5) hat intensive Forschungen über pflanzliche Antioxidantien betrieben. Der Vollständigkeit halber halten wir fest, dass die Heidelbeeren diese Rangliste nicht in allen Studien anführen, es ist auch ziemlich umstritten, wie das gesamt-antioxidative Potential überhaupt gemessen werden kann… Aber Heidelbeeren und Brombeeren findet man sozusagen immer in der Spitzengruppe.
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Positive Wirkungen der Heidelbeeren auf Krankheitsbilder
Empirisches Wissen - oder verständlicher gesagt: die einfache Lebenserfahrung - hat über die Jahrhunderte hinweg und in vielen Fällen gezeigt, dass es durch geeignete Ernährung gelingen kann, schweren Erkrankungen vorzubeugen, den Verlauf der Krankheit zu mildern oder sie sogar gänzlich zu heilen. Jüngste und international betriebene Forschungen haben dieses Wissen nicht nur bestätigt, sondern auch völlig neue medizinische Anwendungsbereiche erschlossen. Das sich bestimmte Nahrungsmittel positiv auf die menschliche Gesundheit auswirken, gilt allerdings nur als seriös und erwiesen, wenn diese Wirkungen mehrfach in wissenschaftlichen Versuchen wiederholbar waren. Über solche ausgewählte Testreihen mit unserer Superfood Heidelbeere soll im Folgenden ein kleiner Überblick gegeben werden. Dabei geht es sowohl um In-vitro- (Test im Reagenzglas) als auch In-vivo-Studien, also Tests an Lebewesen (Tier und/oder Mensch). Und: Ja, wir wissen es, dass es durchaus berechtigte Bedenken und Vorbehalte gegen Tierversuche gibt. Dennoch sind wir der Auffassung, dass auch diese Studien nicht unerwähnt bleiben sollten, zumal davon ausgegangen werden kann, dass die medizinische, pharmazeutische oder chemische Forschung in absehbarer Zeit auf derartige Versuche nicht verzichten wird und wahrscheinlich auch nicht verzichten kann.
1. Superfood Heidelbeeren bei Harnwegsinfektionen
In diesem Fall hat die wissenschaftliche Forschung mehrfach bestätigt, dass die Beeren bei diesem Krankheitsbild heilend wirken können. Im konkreten Fall verhindern sie das Anhaften von Bakterien (Kolibakterien) an die Schleimhäute, die ansonsten über den Harnleiter weiter vordringen. Heidelbeerensaft zählt als erprobtes Heilmittel bei Infekten der Harnwege, wobei man bis vor zwei Jahrzehnten noch angenommen hatte, dass die Fruchtsäure der Beeren im Urin eine Vermehrung der Bakterien verhindern würde. Tatsächlich sind es aber die Proanthocyane, die einer Anlagerung von Bakterien an den Zellen der Harnwege und in der Blase anschlagen. Die Wirkung von 240 ml Saft hält im Urin ungefähr zehn Stunden lang an. - Hier sind natürlich auch die Cranberries, die amerikansichen Moosbeeren zu erwähnen, die eine ähnliche Wirkung zu haben scheinen.
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2. Heidelbeeren helfen, Sehstörungen zu vermindern
Die wichtigsten Erkenntnisse aus den in Amerika, Frankreich und Italien durchgeführten placebo-kontrollierten Versuchsreihen waren:
- Heidelbeeren können die Hell-Dunkel-Anpassung beim menschlichen Auge fördern;
- Heidelbeeren verringern die Ermüdungserscheinungen der Augen und
- Die Sehkraft bei schlechten Lichtverhältnissen oder bei Nacht lässt sich dank der Superfood Heidelbeere spürbar verbessern.
Zur Vorgeschichte: Nachtpiloten der Royal Air Force hatten wiederholt darüber berichtet, dass sie nach dem Verzehren von Heidelbeeren bzw. Heidelbeermarmelade den Eindruck gewonnen hätten, bei nächtlichen Einsätzen besser sehen zu können und weniger Ermüdungserscheinungen an ihren Augen wahrnehmen würden. In den 60-iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts fanden dazu international mehrere Versuche mit jeweils zwei Teilnehmergruppen statt. Ein Team bekam während der Testreihen einen Placebo verabreicht, die anderen Teilnehmer erhielten Heidelbeerpräparate in Tablettenform zur Einnahme, deren Dosierung täglich mehrmals geändert wurde.
Das Ergebnis: Die Teilnehmer, die auch vorher schon gut sehen konnten, registrierten keine Veränderungen, diejenigen mit mittelmässigem oder sogar schlechtem Sehvermögen berichteten dagegen von einer signifikanten Verbesserung. Bei Folgestudien, die vor wenigen Jahren in Grossbritannien und Israel stattfanden, kam es bei den Piloten nach vierstündiger Nachtflugdauer ebenfalls nur zu einer sehr geringen visuellen Ermüdung, nachdem sie über einen längeren Zeitraum Saft von Kulturheidelbeeren verabreicht bekamen. Dennoch zeigten unsere Superfood Heidelbeeren bei jüngeren und kerngesunden Probanden bedeutend weniger bzw. gar keine Wirkung, während sich bei älteren Versuchsteilnehmern das Sehvermögen spürbar verbesserte.
3. Blaue Beeren bei Kurzsichtigkeit und Grauem Star
Der Grundtenor dieser Versuchsreihen, die man in den letzten Neunzigern vorwiegend in Italien durchführte, war ähnlich hoffnungsvoll, nur dass es hierbei nicht zu einheitlichen Rückschlüssen auf die optimale Dosierung des verabreichten Heidelbeerenpräparats kam. Bei dieser Studie wurden Vergleiche zwischen dem üblicherweise verabreichten Medikament Difrarel E und speziellen Blaubeerextrakten in einer täglichen Dosierung zwischen 150 und 620 Milligramm durchgeführt. Die Testreihen liefen zwar nicht vollständig wissenschaftlich gesichert ab, haben aber dennoch bewiesen, dass sich die in den Blaubeeren enthaltenen Anthocyane positiv auf eine Prävention bzw. Degeneration des menschlichen Sehzentrums auswirken können.
Heidelbeere Rubel - die Kulturheidelbeere mit den meisten Anthocyanen
4. Kulturheidelbeeren und ihr Einsatz bei Diabetes
Da allein in Deutschland gerade aktuell mehr als fünf Millionen Menschen unter Diabetes mellitus leiden, wäre es natürlich mehr als wünschenswert, wenn es lediglich einige Portionen der Superfood Heidelbeeren bräuchte, um den Blutzuckerspiegel der Erkrankten auf ein normales Mass zu senken. Schliesslich sind es nicht nur Müdigkeit, Erschöpfung und körperliche Schwäche, die den Betroffenen zu schaffen machten, sondern in der Hauptsache die dramatischen Folgeschäden und -Erkrankungen, unter denen die Patienten im Verlauf dieser Krankheit leiden müssen.
- Schädigungen von Nervenbahnen sowie kleinen und grossen Blutgefässen;
- Erkrankungen der Netzhaut, Sehstörungen mit Folge einer möglichen Erblindung;
- Nierenversagen und Lebererkrankungen durch Übergewicht;
- diabetischer Fuss mit der möglichen Gefahr einer drohenden teilweisen oder vollständigen Amputation.
Wie können nun die Superfood Heidelbeeren bei der Therapie gegen Diabetes helfen? - Tees und Extrakte, die sich aus den Früchten und Blättern relativ einfach gewinnen lassen, haben für Diabetespatienten innerhalb der Volksmedizin eine sehr lange Tradition. Die während der neunziger Jahre ebenfalls in Italien durchgeführten Versuche haben gezeigt, dass die Heidelbeerblätter eine triglycerid- wie auch blutzuckersenkende Wirkung besitzen. Das in den Blättern enthaltene Myrtillin B bewirkt gemeinsam mit dem Gehalt an Chrom eine ungefähr zehnprozentige Senkung des Blutzuckers. Das reicht als Haupttherapeutikum natürlich nicht, sondern wäre bestenfalls ein Begleitpräparat für Diabetespatienten. Wesentlich interessanter sind da schon die Berichte von gewerblich tätigen Heidelbeeren-Pflückern auf den Plantagen, die an Diabetes erkrankt waren und bei ihrer Arbeit festgestellt konnten, dass sie nach dem Verzehr grösserer Mengen unterschiedlicher Heidelbeersorten kein oder nur noch geringe Mengen Insulin spritzen müssten. Bedauerlich nur, dass es zu diesem offensichtlichen Phänomen bis heute keine wissenschaftlichen Studien gibt und das, obwohl die gefährlichen Nebenwirkungen der Insulinpräparate bestens bekannt sind. Dennoch lässt sich gesichert feststellen, dass ein regelmässiger Verzehr von Heidelbeeren die sensiblen Blutgefässe von Diabetikern bereits nach relativ kurzer Einnahmezeit schützt und stärkt.
5. Gesund im Darm mit Heidelbeeren
Bis zu 70 Prozent des menschlichen Immungewebes befindet sich im Darm, womit er, wie übrigens in diesem Fall die Leber auch, eine überaus wichtige Rolle innerhalb des Stoffwechelprozesses in unserem Körper spielt. Sehr unangenehm - und das wissen wir wohl alle - wenn es zu nie enden wollenden Durchfall oder sogar schmerzhaften und oft langwierigen Entzündungen innerhalb der Darmflora kommt. Und wieder ist es unsere Superfood Heidelbeere, die in solchen unangenehmen Fällen sehr schnell für eine merkliche Linderung sorgen kann. Wer bereits ein wenig länger auf dieser Welt ist, weiss sicher noch, dass es von den Grosseltern bei Durchfall immer einen Tee aus getrockneten Heidelbeeren gab, der seine stopfende Wirkung bereits in kürzester Zeit entfaltet konnte. Er heilt mit seinen enthaltenen Gerbstoffen (Tanninen) sehr sanft, so dass er selbst von Kleinkindern ausgezeichnet vertragen wird. Dem Tannin mit seinen antioxidativen Merkmalen werden von führenden Wissenschaftlern aber nicht nur entzündungs- sondern auch krebshemmende Eigenschaften nachgesagt, die das Risiko schwerwiegender Darmerkrankungen wesentlich verringern können. Und regelmässig sowie rein prophylaktisch einen Tee zubereiten, das dauert nun wirklich nicht lange…
Heidelbeere Huckleberry Pacific Spear - die amerikanische Waldheidelbeere mit den färbenden Früchten
Durchfall-Tee mit Superfood Heidelbeeren
Sie geben drei gehäufte Esslöffel Heidelbeeren (oder die Hälfte der Menge als getrocknete Ware) in einen halben Liter Wasser und lassen das Ganze ungefähr zehn Minuten kochen. Nach dem anschliessenden Abseihen sollten Sie mehrmals täglich eine Tasse davon warm und möglichst ungesüsst trinken.
Etwas mehr Zeit und einige weitere Zutaten benötigen Sie für den:
Stopf-Tee für schnelle Hilfe
- 15 Gramm getrocknete Heidelbeeren
- 15 Gramm Heidelbeerblätter
- 10 Gramm Eichenrinde
- 25 Gramm Kamillenblüten
- 10 Gramm Tormentillwurzel (Blutwurz)
Vermischen Sie alle Zutaten gründlich und geben Sie drei gehäufte Teelöffel in eine normal grosse Tasse. Füllen Sie nun 0,25 Liter kochendes Wasser auf und lassen Sie den Tee mehrere Stunden ziehen. Nach dem Abseihen sollte er handwarm getrunken werden. Über den Tag verteilt können bis zu drei Tassen täglich eingenommen werden.
Sonstige Krankheiten, bei denen Heidelbeeren helfen können
…oder sagen wir mal besser, bei denen eine positive Wirkung von Heidelbeeren höchstwahrscheinlich ist. Hier geht es um Beschwerden, bei denen die medizinische Wirkung der nun schon etwas vertrauteren Superfood Heidelbeeren nicht aus der Tradition heraus bekannt ist und die Eignung auch nicht empirisch abgesichert wurde. Besonders zukunftsträchtig scheinen dabei die Möglichkeiten, sich die gesundheitsfördernden Wirkungen von Blaubeeren bezüglich einer messbaren Eindämmung degenerativer Alterungsprozesse des menschlichen Gehirns nutzbar zu machen. Zwar liegen bereits internationale klinische Studien mit Testpersonen vor, mit denen sich diese Effekte auch beweisen lassen, leider aber (noch) nicht in der erforderlichen Anzahl. Die Wissenschaft hat ja richtigerweise den Anspruch, dass wissenschaftliche Resultate auch reproduzierbar sein müssen, erst dann gelten sie als gesichert. Dennoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass uns Heidelbeeren vor gefährlichen Zivilisationskrankheiten wie Alzheimer und Demenz schützen können oder ihren Eintritt doch hinauszögern, auch schon in der Gegenwart erfreulich hoch.
Besonders bemerkenswert ist dabei eine amerikanische Langzeit-Studie, die bereits 2010 begonnen hat. Neun älteren Personen, alle um die 70 Jahre alt und bereits frühzeitig von einer Gedächtnisverschlechterung befallen, erhalten täglich zwei bis drei Becher Heidelbeersaft. Ebenso viele gleichaltrige Menschen bildeten bei dieser Untersuchung die Placebogruppe und erhalten ein anderes, ähnlich schmeckendes und etwas gleich aussehendes Getränk. Schon nach drei Monaten stellten sich bei den 'kränkelnden' Personen nachweisbare Verbesserungen beim Lernvermögen und beim Erinnern an bestimmte, vorher festgelegte Wörter ein. Gleichzeitig verringerte sich bei dieser Gruppe der Glukosespiegel sowie die Neigung ihrer Mitglieder zu depressivem Verhalten.
Ähnliche Bemühungen die allseits beliebte Superfood Heidelbeere eines Tages auch zu einer Super-Medizin werden zu lassen, gibt es auch mit Blick auf die Krebsforschung, als Fit- und Schlankmacher oder ganz generell als Gesundmacher, der ohne Nebenwirkungen auskommt und dennoch eine positive Wirkung bei posttraumatischen Belastungsstörungen, chronischen Depressionen und anderen psychosomatischen Erkrankungen unserer modernen Neuzeit hat. Wir dürfen diesbezüglich also weiter gespannt bleiben.
(1) Wikipedia, Suchbegriff Superfood;
(2) Malin DH et al.: Short-term blueberry-enriched diet prevents and reverses object recognition memory loss in aging rats. Nutrition, Volume 27, Issue 3, ScienceDirect 2011.
(3) Datengrundlage: Bundeslebensmittelschlüssel (BLS); Herstellerangaben: Mealus
(4) Zitat: Mary Ann Lila, Berry Health Benefits Symposium 2005)
(5) Studien der USDA Human Nutrition Research Center on Aging at Tufts University in Boston unter Leitung von Dr. Ronald Prior.
In unserem Heidelbeer-Dossier finden Sie weitere interessante Artikel über die Superfood Heidelbeeren