Ein Holzwurm verursacht derartige Schäden in Möbeln, dass diese nicht mehr zu gebrauchen sind. Zudem tritt er nicht alleine, sondern in großen Rudeln auf, was die Zerstörung noch schneller voranschreiten lässt. Zum Glück für den Besitzer der Gartenmöbel bleibt die Anwesenheit des Schädlings nicht unbemerkt, so dass ein schnelles Einschreiten möglich ist. Dies ist auch absolut sinnvoll, denn je länger der Holzwurm seiner Tätigkeit nachgehen darf, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Holzmöbel irreparabel geschädigt sind. Doch wie kann man einen Holzwurm bekämpfen? Muss es die chemische Keule sein oder gibt es auch Hausmittel gegen Holzwürmer?
Inhaltsverzeichnis
- Holzwurm bekämpfen – Tipps für Schnellleser
- Wissenswertes über den Holzwurm
- Anzeichen für Holzwurmbefall
- Schäden durch den Holzwurm
- Holzwurm bekämpfen durch Einfrieren
- Holzwurm mit Hitze bekämpfen
- Holzwurm Bekämpfung mit Hausmitteln
- Holzwurm mit Eicheln vertreiben
- Holzwurm mit Chemischen Mitteln bekämpfen
- Holzwurm mit professioneller Hilfe vertreiben
- Holzwurm vernichten: Befall verhindern
- Holzmöbel richtig lagern
Holzwurm bekämpfen – Tipps von Gartenbista
Holzwurm bekämpfen – Tipps für Schnellleser
- Anzeichen für Befall: 1-2 mm große Löcher; Holzmehl unter den Löchern
- Einfrieren: Holzobjekte bei Frost ins Freie stellen oder in Tiefkühlschrank legen
- Heißluftverfahren: mit Heißluftpistole Wärme erzeugen
- Hausmittel: Zwiebel; Klopfen; Petroleum
- Eicheln: Eicheln neben Holzobjekte legen
- Chemische Mittel: wenn die Hausmittel versagt haben
- Befall verhindern: Gartenmöbel aus Holz nicht im Keller lagern
- Holzmöbel lagern: trockene Räume; mit wasserabweisender Lasur behandeln
Wissenswertes über den Holzwurm
Der kleine, dunkelbraune Käfer, der umgangssprachlich nur als „Holzwurm“ bekannt ist, heißt eigentlich „gemeiner Nagekäfer“ oder auch „Gewöhnlicher Nagekäfer“ (Anobium punctatum) und ist der wichtigste einheimische Nagekäfer. Seinen Spitznamen verdankt er der Tatsache, dass er sich von Holz ernährt – und zwar mit Vorliebe von Holzmöbeln, aber auch von Terrassendielen, Pergolas etc. Eher selten sind diese Käfer in freier Natur zu finden; sie bevorzugen verarbeitetes Holz. Vorlieben bezüglich des Holzes haben sie nicht: sie befallen jede Art von Holz.
Ein ausgewachsener Holzwurm wird nur maximal 5 mm lang; die von ihm angerichteten Schäden sind trotzdem enorm: die Weibchen legen ihre Eier in Ritzen, Spalten und Gängen des Holzes ab, aus denen nach etwa drei Wochen die Larven schlüpfen. Diese fressen sich durch das Holz und durchlaufen dabei mehrere Wachstumszyklen, was – abhängig von den Lebensbedingungen – zwischen einem Jahr und acht Jahren dauern kann. Damit die Larven das Holz fressen, muss dieses mindestens 10% Feuchtigkeit besitzen; auch sollte die Umgebung des Holzes eher kühl sein. Warme sowie beheizte Orte meiden die Larven eher.
Sind die Larven ausgewachsen, verpuppen sie sich. Ein frisch geschlüpfter Holzwurm macht sich umgehend auf die Suche nach einem Partner, um sich mit diesem zu paaren. Das Weibchen legt wiederum die Eier in das Holz ab, und ein neuer Zyklus beginnt. Zwar sind die kleinen Käfer flugfähig, jedoch verbleiben sie meistens in dem Holz, in dem sie geschlüpft sind.
Anzeichen für Holzwurmbefall
Fressen sich die Käfer durch das Holz, entstehen 1-2 mm große Löcher an der Außenseite. Diese sogenannten „Ausfluglöcher“ alleine sind jedoch noch kein Indiz für die Anwesenheit des Holzwurms. Bewiesen wird dies erst, wenn einige Tage nach dem Auftreten der Löcher unterhalb derer Holzmehl zu finden ist. Je mehr Larven anwesend sind, desto größer ist die Menge an Holzmehl, und umso mehr Löcher sind zu sehen. Diese können so ausgeweitet sein, dass sie wie ein Straßennetz aussehen.
Lubera-Tipp: Um sicherzugehen, dass es sich tatsächlich um einen Holzwurmbefall handelt, das anscheinend betroffene Möbelstück auf eine Unterlage stellen. Nach einigen Tagen kontrollieren, ob sich unterhalb der Löcher Holzmehl angesammelt hat.
Schäden durch den Holzwurm
Für jeden Besitzer von Holzmöbeln ist die Anwesenheit von Holzwürmern ein Desaster, weil sie derart große Schäden hervorrufen können, dass die befallenen Möbel nicht mehr zu benutzen sind. Doch nicht nur an ihnen, sondern auch an Terrassendielen, Pergolas, Dachstühlen, Fensterläden, am Gartenzaun und anderen Gegenständen aus Holz können irreparable Schäden entstehen.
Besonders dramatisch ist es, wenn der Holzwurm antike Relikte wie Kirchenbänke, Holzfiguren, Bilderrahmen oder Altäre besiedelt. Oft genug sind derart wertvolle Stücke nicht mehr zu retten.
Wird ein Holzwurmbefall bemerkt, muss umgehend gehandelt werden. Je mehr Zeit vergeht, desto mehr Holzwürmer werden sich ansiedeln; eine umgehende Holzwurm Bekämpfung ist unabdingbar. Die Schwierigkeit dabei liegt in der Bekämpfung der Larven, da diese nicht nur in großer Anzahl vorhanden sind, sondern auch tief im Holz sitzen – und das auch noch in unterschiedlichen Entwicklungsstadien.
Holzwurm bekämpfen durch Einfrieren
Der Gemeine Nagekäfer verträgt keine Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes. Um ihn zu vernichten, werden befallene Holzobjekte in frostigen Winternächten auf den Balkon oder die Terrasse gestellt. Kleine Objekte können auch in einen Plastikbeutel gewickelt und für ein bis zwei Tage in den Tiefkühlschrank gelegt werden.
Holzwurm mit Hitze bekämpfen
Ebenso wenig wie eisige Temperaturen verträgt der Holzwurm starke Hitze: ab 55°C gerinnt das Eiweiß im Inneren der Käfer, so dass sie sterben. Dieses Procedere wird bei großen Gegenständen von Experten durchgeführt („Heißluftverfahren“), kann aber auch von Laien bei kleineren Objekten getätigt werden.
Für die Bekämpfung durch Hitze wird eine Heißluftpistole benötigt, welche mindestens 5 cm vom Holz entfernt auf jene Stelle gerichtet wird, aus der Holzmehl austritt.
Vorsicht: Nicht zu nahe mit der Heißluftpistole an das Holz gehen, da ansonsten Brandflecken entstehen!
Holzwurm Bekämpfung mit Hausmitteln
- 2 EL Salz
- 3 l Essig
- Knoblauch, gepresst
- Pfeffer
- Senfkörner
- Wermutskraut
aufkochen und die betroffenen Stellen mehrfach mit der entstandenen Mischung einreiben.
- Betroffene Stellen mit der Schnittfläche einer Zwiebel einreiben
- Auf das Betroffene Holz klopfen, und zwar mehrere Minuten klang mehrmals täglich. Holzwürmer mögen keine lauten Geräusche und suchen beim Klopfen häufig das Weite.
- Petroleum in die Löcher einspritzen; Löcher danach mit Wachs verschließen
Holzwurm mit Eicheln vertreiben
Ein guter Trick, um Holzwürmer zu vertreiben, ist die Verwendung von Eicheln. Holzwürmer lieben sie, und werden in der Regel nicht widerstehen können, sich in sie hineinzufressen. Diese Tatsache macht man sich zunutze:
- Eicheln neben dem Holzobjekt auslegen
- Regelmäßig kontrollieren
- Zeigen sich Löcher in den Eicheln, die Eicheln vernichten
Zusammen mit den Eicheln werden auch die Holzwürmer entsorgt. Effektiv, jedoch nur bei Befall kleinere Holzobjekte möglich. Pergolas, eunen Gartenzaun oder sogar ganze Dachstühle auf diese Art von Holzwürmern befreien zu wollen, ist nicht praktikabel.
Holzwurm mit Chemischen Mitteln bekämpfen
Haben die Hausmittel nicht den gewünschten Erfolg erzielt, muss die Holzwurm Bekämpfung mithilfe von Chemie erfolgen. Spezielle diesbezügliche Mittel sind im Fachhandel erhältlich und werden direkt in das Holz gespritzt. Bei starkem Befall muss das Procedere jedoch wiederholt werden.
Lubera-Tipp: Bei der Verwendung von Chemischen Mitteln unbedingt auf das Umweltprüfzeichen „Blauer Engel“ achten!
Holzwurm mit professioneller Hilfe vertreiben
Wer sich selbst nicht mehr zu helfen weiß, sollte auf die professionelle Unterstützung eines Kammerjägers zurückgreifen. Diese haben spezielle Methoden der Holzwurm Bekämpfung, beispielsweise mit Mikrowellen. Solch ein Prozedere kostet zwar – je nach Aufwand – mehrere Hundert Euro, bei einem wirklich wertvollen Holzobjekt lohnt sich diese Investition jedoch allemal.
Holzwurm vernichten: Befall verhindern
Ist ein Holzwurmbefall erst einmal aufgetreten, so ist es häufig sehr schwer, die kleinen Käfer wieder loszuwerden. Sinnvoller ist es, diesen Befall zu verhindern, also die Holzschädlinge daran zu hindern, in das Holz einzuziehen.
Um dies zu bewerkstelligen, muss beachtet werden, dass der Holzwurm in totes, feuchtes Holz geht. In Wohnräumen, in denen geheizt wird, ist somit eher weniger mit seiner Anwesenheit zu rechnen als beispielsweise in Kellerräumen. Da die dortigen Umstände für Holzwürmer eher angenehm sind, sollten Holzmöbel und andere Holzobjekte keinesfalls in Kellerräumen gelagert werden.
Holzmöbel richtig lagern
Keinesfalls sollten Gartenmöbel aus Holz im Keller gelagert werden, da die dortigen Umgebungsbedingungen für Holzwürmer optimal sind. Besser ist die Lagerung in trockenen Räumen.
Zusätzlich sollten die Holzobjekte mit einem wasserabweisenden Mittel behandelt werden, welches verhindert, dass Feuchtigkeit in das Innere des Holzes einzieht. Dadurch wird der Holzschädling ebenfalls keinen Einzug halten.
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Besser ohne Chemie.