Wildtulpen liegen offensichtlich im Trend. Wir merken das deutlich. Bei Lubera führen die naturnahen Sorten und Arten der Gattung Tulipa inzwischen die Topseller-Liste der Blumenzwiebeln an. Was überzeugt euch wohl an den kleinen Frühlingsblühern? Ein Grund wird sein, dass sie Hitze und Trockenheit im Sommer lieben, denn so kennen sie es vom Naturstandort. Die meisten Wildtulpen findet man ursprünglich in den Steppen und Bergen Zentralasiens. Dort werden sie im Sommer regelrecht gebacken. Das hat sie in den letzten Dürre-Jahren zu Gewinnerinnen im Garten gemacht hat. Ein anderer Grund, Wildtulpen zu pflanzen, ist sicherlich die frühe Blütezeit und ihre zarte, filigrane Statur. Das erfreut die früh fliegenden Bienen und Hummeln, und auch das Auge. Du möchtest noch mehr gute Gründe zum Wildtulpen Pflanzen kennenlernen? Dann lies diesen Beitrag. Du hättest die Trend-Blumenzwiebel Wildtulpe gerne selbst im Garten? Dann schau dich im Lubera-Shop um, wo du die schönsten Wildtulpen kaufen kannst.
Zusammenfassung
- Wildtulpen (Tulipa-Arten) vertragen Hitze und Trockenheit im Sommer gut, denn sie stammen aus Steppen und Bergen.
- Wilde Tulpen wachsen in durchlässigen Böden an sonnigen Standorten.
- Solange sie in Sommer, Herbst und Winter keine Laub zeigen, vertragen sie Nässe nicht, und fangen an zu rotten.
- Sie blühen früh im Spätwinter und Frühling, was besonders die früh fliegenden Hummeln mit Nektar versorgt.
- Am Naturstandort vermehren sie sich durch Samen und Zwiebelteilung. Willst du selber Wildtulpen vermehren, säst du sie wie Kaltkeimer oder entnimmst ihnen Tochterzwiebeln.
- Da sie in der Natur gefährdet sind, werden sie in botanischen Sammlungen vor dem Aussterben bewahrt.
Inhaltsverzeichnis
- Herkunft der Wildtulpen
- Der beste Standort für Wildtulpen im Garten
- Eine wilde Tulpe pflanzen und pflegen
- Wie sich Wildtulpen im Garten vermehren
- Wildtulpen selber vermehren
- Zwiebelteilung bei Wildtulpen
- Wildtulpensamen aussäen
- Wie Tulipa-Arten in die Gärten kamen
- Aus dem Garten entkommen: Tulipa sylvestris
- Warum wir wilde Tulpen retten sollten
- Wildtulpen für den Naturgarten
- Wildtulpen: Die besten Arten und Sorten für den Garten
Herkunft der Wildtulpen
Tulpen (Tulipa) sind wohl die berühmtesten Frühlingsblumen der Welt. Wie alle Gartenpflanzen haben auch die Gartentulpen wilde Vorfahrinnen in der Natur. 95 wilde Tulpenarten erkennt die Institution Royal Botanic Gardens in Kew zur Zeit als korrekt an. Die Mehrzahl der Wildtulpen kommt aus den Steppen, Halbwüsten und Bergen Zentralasiens. Hier liegt der Hotspot der Tulpenarten.
Name der botanischen Art | Ursprungsgebiet |
Tulipa biflora (syn. Tulipa polychroma) | Nordmazedonien, Krym bis Ost-Ägypten und Xinjiang |
Tulipa clusiana | Irak, Iran, Afghanistan, Usbekistan, Pakistan, westlicher Himalaya |
Tulipa cretica | Kreta |
Tulipa humilis | Südost-Anatolien, Libanon und Afghanistan |
Tulipa kaufmanniana | Zentralasien |
Tulipa linifolia | Nordost-Iran, Zentral-Asien |
Tulipa praestans | Tadschikistan |
Tulipa saxatalis | Westen Kretas |
Tulipa turkestanica | Kasachstan, Kirgistan, Usbekistan, Turkestan, Iran, Nordwesten Chinas |
Tulipa urumiensis (syn. Tulipa tarda) | Nordwest-Iran, Zentral-Asien |
Tabelle: Tulipa-Arten und ihre Herkunft
Der beste Standort für Wildtulpen im Garten
- Die wilden Tulpen wachsen in fruchtbaren, gut durchlässigen Böden. Ein Steingarten ist ein idealer Standort im Garten. In Beeten mit viel feinem Schotter und Kiesgärten im bestem gärtnerischen Sinne fühlen sie sich ebenfalls sehr wohl. Probleme bekommen sie in sehr schweren, tonigen Böden und in humus- und nährstoffarmen Böden.
- Wildtulpen lieben die volle Sonne. Lichter Schatten wird toleriert, solange im Frühjahr durch die Kronen der Laubgehölze noch genügend Sonnenlicht fällt.
- Sie benötigen kühle, leicht feuchte, aber keinesfalls nasse Winter und warme, trockene Sommer. In der Natur werden sie nur im Frühling gut mit Wasser versorgt. Dann müssen sie sich beeilen, um zu wachsen und zu blühen.
- Auf Schneeschmelze und Frühjahrsregen folgt ein knochentrockener Sommer. Jetzt ziehen sie langsam ihr Laub ein. Unbelaubt mögen sie keine Nässe. Sommer- und Winternässe lässt sie schnell rotten.
Eine wilde Tulpe pflanzen und pflegen
Pflanze die Tulpenzwiebeln im Herbst (Mitte Oktober bis Mitte Ende November) gut 20 cm tief ein. Werden sie weniger tief in den Boden gesetzt, geht das auf Kosten der Langlebigkeit. Der Abstand zwischen den Zwiebeln ist idealerweise 10 cm.
Wenn die Wildtulpen als Stauden kultiviert werden, sollten die Blütenstängel sofort nach der Blüte entfernt werden. Das Laub jedoch erst, wenn es vergilbt ist.
Wässern braucht man sie nicht. Nur im Topf brauchen sie im Frühjahr regelmässig Giesswasser mit ein wenig Flüssigdünger, damit sie Laub und Blüten entwickeln können. Nachdem das Laub eingezogen ist, schütze sie besser vor häufigen und starken Niederschlägen. Ohne Sommertrockenheit legen sie keine Blüte für das kommende Jahr an.
Eine Wildtulpe ist schnell überpflegt und zu viel gewässert. Eric Breed, Tulpenkenner aus den Niederlanden, erinnert daran, dass sie sich an die rauen Berghänge der Gebirge angepasst haben. Ein nährstoffreicher, gleichmässig feuchter Boden in gemässigtem Klima liesse sie schnell verwelken. »So ironisch es klingen mag, viele dieser robusten Schönheiten lassen sich leicht mit Freundlichkeit töten.«
Wie sich Wildtulpen im Garten vermehren
Einige Wildtulpen fangen im Garten an, sich mit der Zeit auszubreiten. Dabei gehen die Geophyten nicht anders vor, als sie es vom Naturstandort kennen.
Diese zwei Strategien der Vermehrung kennt die Wildtulpe:
- Verbreitung der Tulpensamen mit dem Wind
- Bildung von Tochter-Zwiebeln durch Teilung der Mutterzwiebel
Gelingt der Wildtulpe die Vermehrung, tauchen neue Exemplare unerwartet überall im Garten auf. Man bezeichnet diesen Vorgang der Vermehrung auch als Verwildern. Wer das Prinzip Zufall im Garten liebt, freut sich über diese überraschenden Tulpen-Neuzugänge.
Wildtulpen selber vermehren
Wer Wildtulpen vermehren möchte, orientiert sich an ihren Vermehrungsstrategien in der Natur. Die besten gärtnerischen Methoden zum Wildtulpen Vermehren sind also die Aussaat und die Teilung der Zwiebeln.
Zwiebelteilung bei Wildtulpen
Bei der Zwiebelteilung löst du die Tochterzwiebeln, die sich seitlich an der Mutterzwiebel gebildet haben. Die kleinen Tochterzwiebeln werden an einen neuen Standort im Garten gesetzt. Auch wenn die Tulpen mit der Zeit stellenweise zu dicht werden, kannst du die Zwiebeln aufnehmen, teilen und anderswo wieder einsetzen.
Wildtulpensamen aussäen
Für das Wildtulpen Vermehren durch Aussaat braucht es etwas mehr Geduld. Bis zur ersten Blüte dauert es mindestens vier Jahre. Du kannst deine eigenen Wildtulpensamen ernten. Sobald das Laub komplett vergilbt ist, und die Samenkapsel trocken, naht der richtige Erntezeitpunkt für Tulpensamen. Die Kapseln öffnen sich an der Spitze, und der reife Tulpensamen lässt sich einfach ausschütteln.
Tulpensamen aussäen – unsere Anleitung:
- Streue die Samen auf sandige Aussaaterde, die du durch eine transparente Abdeckung leicht feucht hältst. Warme Keim-Periode: Die Aussaat der ersten 2–4 Wochen warm (ca. 18–22 °C) aufstellen.
- Kühle Keim-Periode : Danach die Aussaat für etwa 4–6 Wochen einer kalten Temperatur zwischen -4 und 4 °C auszusetzen. Das funktioniert gut im Gemüsefach des Kühlschranks. Alternativ kannst du die Aussaat in der Kühlperiode mit Schnee bedecken. Die Temperatur darunter hält sich kühl (-4 bis 0 °C), und es bleibt feucht.
- Nach der Kühlperiode liegen die Temperaturen zwischen 5 und 12 °C, auch wenn sie Tulpensamen bereits keimen. Erhöhe die Temperatur langsam über mehrere Tage, und nicht zu plötzlich.
Wie Tulipa-Arten in die Gärten kamen
Die Gartentulpe geht zurück auf die Wildtulpen (Tulipa) in den Gebirgszügen des Pamir, Tien Shan und des Kaukasus. Wilde Tulpenarten ducken sich als niedrig wachsende Geophyten in die geröllige Landschaft. Obwohl sie zart und klein sind, fallen ihre kräftigen Rot- bis Gelbtöne schon von Weitem ins Auge.
Seit der Antike sammelten Menschen, die auf den grossen Handelsstrassen zwischen Asien und Europa unterwegs waren, Samen und Zwiebeln von Wildtulpen ein. Sie dienten als Handelsware und Tauschobjekte.
Entzückte Abnehmer fanden sich zum Beispiel an den tulpenbegeisterten Höfen Persiens und des Osmanischen Reichs. Tulpen wurden in Persien bereits im 10. Jahrhundert angebaut und sind bis heute ein nationales Symbol des Iran. Die frühesten erhaltenen Abbildungen von Tulpen wurden auf Fliesen aus dem Palast von Alāad-Dīn Kayqubād bin Kaykāvūs entdeckt, der Persien von 1220 bis 1237 regierte.
Auch auf anatolischem Gebiet haben alte Moscheen und traditionelle Teppiche Tulpen als Motive. Sultane reichten Tulpenzwiebeln gerne als eine Art Gastgeschenk weiter. Belegt ist, wie Sultan Süleyman I. einzelne Tulpenzwiebeln Ogier Ghisleen van Busbeke, dem Botschafter des Hofes in Wien, überliess.
Der Schweizer Botaniker Conrad Gesner war der erste, der Tulpen in Westeuropa beschrieb. Sie ähnelten mehr den Wildtulpen als unseren heutigen Gartentulpen. Gesner sah die Blumen 1559 in Augsburg bei dem Ratsherrn Herwarth, der für seine Sammlung seltener Pflanzen bekannt war. Diese Tulpen könnten auch mit gehandelten Stoffballen aus Asien nach Europa gekommen sein. Die Tulpenzwiebeln wurden damals als kleine Beigabe zur Stärkung der Handelsbeziehungen in die Stoffe eingeschlagen.
Auf seinen Reisen zwischen 1546-1546 sammelte der französische Forscher Pierre Belon im Osmanischen Reich viele Tulpenzwiebeln. Er hielt schriftlich fest, dass die Osmanen Tulpen in Vasen ausstellten. Sie trugen sie auch als Schmuckstücke an ihrer Kleidung und am Turban.
In Europa waren die Tulpen anfangs kostbar wie Juwelen. Adlige Frauen steckten sie in ihr Dekolleté, wenn sie sich für den Hof kleideten. Ab dem 16. Jahrhundert wurden die Tulpen dann zum Gegenstand botanischer Forschung in Europa. Charles de La Chesnée-Monstereul studierte die Tulpen, und klassifizierte sie nach der Blütezeit, ähnlich wie Carolus Clusius in den Niederlanden. Letzterer beschrieb in Schrift und Bild alle Tulpensorten, die man in Europa bis dahin kannte. Nach Aussaatversuchen stellte er fest, dass es sich bei den damaligen Tulpen nicht immer um die ursprünglichen Wildarten handelte, sondern auch um Art-Hybriden.
Aus dem Garten entkommen: Tulipa sylvestris
Tulipa sylvestris, oft als wilde einheimische Tulpe betrachtet, wurde im 16. Jahrhundert aus dem Mittelmeerraum nach Nordeuropa eingeführt. Die ersten Zwiebeln kamen in den 1550–1570er Jahren aus Bologna (Norditalien) und Montpellier (Südfrankreich). An ihrer Einführung waren die berühmtesten europäischen Botaniker ihrer Zeit beteiligt. Ein Netzwerk aus Botanikern und Pflanzensammlern reichte im 16. Jahrhundert die begehrten gelben Tulpen untereinander weiter. Inzwischen findet man Tulipa sylvestris verwildert in Mitteleuropa. Da sie häufiger auf Weinbergen anzutreffen ist, wird sie auch Weinbergtulpe genannt. Damit gehört sie in die Gruppe der Stinsenpflanzen. Sie zeigen noch heute an, dass in ihrer Nähe einst ein Garten reicher Leute existiert hat, die sich für die kostbaren Tulpen begeisterten.
Warum wir wilde Tulpen retten sollten
Wildtulpen sind in ihrem Ökosystem unersetzlich. Die Blüten sichern den Bestäubern früh im Jahr Pollen und Nektar als Nahrung.
Aber auch für uns Menschen sind wilde Tulpenarten ein botanischer Schatz. Sie vererben womöglich Eigenschaften, die für künftige Tulpenzüchtung von Bedeutung sein können. Sie könnten Gartentulpen zum Beispiel zu mehr Krankheitsresistenz verhelfen.
In botanischen Gärten sollen wilde Pflanzenarten für wissenschaftliche und konservatorische Zwecke bewahrt werden. Daher werden dort auch Sammlungen wilder Tulpenarten angelegt und vermehrt. Ob in privaten oder botanischen Gärten: Wildtulpensammlungen können helfen, die vom Aussterben bedrohten Tulpenspezies zu retten. Während sie zur Zeit an Naturstandorten trauriger Weise eher verschwinden, bleiben sie uns vielleicht als Ressource in Gartenkultur erhalten.
Wildtulpen für den Naturgarten
Seit einer Weile schon zeichnet sich der Trend zum Naturgarten ab. In der Gartengestaltung werden mehr natürliche Materialien verwendet oder gebrauchte recycelt. Vielfältige Strukturen, Wasserelemente und Nisthilfen sollen kleine Lebensräume für möglichst viele Tiere erschaffen. Besorgniserregende Nachrichten rund um den Klimawandel haben auf die Wahl der Gartenpflanzen einen immer grösseren Einfluss.
Nach Dürre sind nun auch Staunässe und Überschwemmung zum Thema geworden. Selbst das ästhetische Empfinden bei der Pflanzenwahl ändert sich mit dem Bemühen um mehr Natur im Garten. Blüten müssen nicht mehr möglichst gross ausfallen oder effektvoll gefüllt sein, um zu gefallen. Filigran darf der Wuchs sein, und auch mal zart die Farben. Wildstauden werden in Wildblumenwiesen und Beete eingebunden. Die erfreuliche Entdeckung der Wildtulpen für die Gartengestaltung ist sicherlich auch in diesem Zusammenhang zu sehen. Wildtulpen sehen hinreissend aus und haben, dank ihrer leuchtenden Farben, eine beachtliche Fernwirkung. Da sie schon ab Spätwinter blühen, vertreiben sie so manchen Winter-Blues. Es macht Freude, bereits ab Februar die ersten Hummeln an ihren Blüten zu entdecken. Für früh fliegende Bestäuber sind sie eine wichtige Nektarquelle im Garten des Spätwinters und Frühlings.
Wildtulpen: Die besten Arten und Sorten für den Garten
Die Zahl der Wildtulpen ist im Vergleich zu den Zehntausenden von Kultursorten verschwindend gering. Inzwischen werden einige der schönen Wilden in Vermehrungsbetrieben für Blumenzwiebeln vermehrt, damit wir sie in unsere Gärten pflanzen können. Sie sind züchterisch nur wenig oder gar nicht bearbeitet, und ähneln daher den Vorbildern am Naturstandort.
Zu den beliebtesten Wildtulpen gehört die anmutige Wildtulpe Tulipa turkestanica. Sie stammt aus den Gebirgsregionen Pamir Alai und Tien Shan in Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan, Turkestan, Iran und Dzungaria im Nordwesten Chinas. Sie wächst auf steinigen Hängen, Flussufern und Felsvorsprüngen auf 1800 bis 2500 m Höhe, wo sich ihre zarten Blätter und Blütenstiele im Wind wiegen.
Bild: Tulipa turkestanica ist eine anmutige, kleinblütige Wildtulpe.
Tulipa linifolia stammt von den Berghängen im Iran und Zentralasien. Das kräftige, wunderbare Scharlachrot leuchtet aus der Ferne. Aus derselben Region stammt auch Tulipa tarda. Die Bezeichnung ist ein Synonym für Tulipa urumiensis. Sie hat gelbe sternförmige Blüten mit weissen Spitzen. Die leuchtenden Farben werden durch das dunkelgrüne Laub kontrastiert. Ausgezeichnet mit dem Award of Garden Merit der Royal Horticultural Society.
Bild: Tulipa linifolia kann auf den ersten Blick mit einer modernen Hybride verwechselt werden.
Auch Tulipa polychroma ist ein Synonym, diesmal für die Tulipa biflora aus Nordmazedonien, Krym bis Ost-Ägypten und Xinjiang. Sobald hier der Schnee schmilzt, öffnen sich die duftenden Blüten. Früh fliegende Hummeln sind auf ihren Nektar angewiesen, um den Frühling in dieser rauen Gegend zu überleben.
Tulipa clusiana ist nach dem Botaniker Carolus Clusius benannt, dem Wissenschaftler, der im 16. Jahrhundert Tulpen in den Botanischen Garten der Universität Leiden brachte. Der elegante Zwiebelblüher wird auch Damentulpe genannt. Wir finden sie wild im Irak, Iran, Afghanistan, Usbekistan, Pakistan und im westlichen Himalaya. Auffällig sind die Blüten, bei denen die äusseren Tepalen rot und außen weiß umrandet sind. Das Innere der Blüten ist einfarbig weiß mit einem kleinen purpurroten Fleck an der Basis. Die Blüten bilden geöffnet einen Stern. Daher findet sich auch der Name Die Tulipa clusiana var. stellata als Synonym. Eine hübsche Sorte ist Tulipa clusiana 'Lady Jane’.
Bild: Tulipa clusiana, die »Damentulpe«, wirkt sehr elegant.
Tulipa clusiana var. chrysantha ist hauptsächlich in Usbekistan beheimatet. Chrysantha kommt aus dem Lateinischen und bedeutet, dass sie goldene Blüten zu haben scheint. Die Blüten sind gelb, die äußeren Tepalen sind außen rot. Aus ihr entstanden einige schöne Auslesen wie Tulipa clusiana var. chrysantha 'Tubergens Gem', und 'Cynthia'.
Bild: Tulipa clusiana var. chrysantha 'Tubergens Gem' hat eine tolle Fernwirkung.
Tulipa praestans ist in Tadschikistan zuhause. Der Blumenzwiebelzüchter Sjaak de Groot kommt bei ihr ins Schwärmen: “Die intensivste orange-rote Farbe, die man bei Tulpen finden kann. Die Blüten leuchten wie Leuchtfeuer im Gissar-Gebirge …von Tadschikistan. Einige niederländische Züchter haben diese Art auf ihren Feldern. Sie ist hübsch - wirklich hübsch - aber die Zwiebeln sind so schwer zu reinigen, dass es in den Händen wehtut.” Von ihr gibt es sehr begehrenswerte Sorten, wie die Tulipa praestans 'Shogun' und Tulipa praestans 'Fusilier'.
Bild: Das intensive Orange von Tulipa praestans 'Shogun' wird durch die violette Hyazinthe 'Woodstock' noch verstärkt.
Die Niedrige Tulpe, Tulipa humilis, hat ihr Verbreitungsgebiet von Anatolien bis Libanon und Afghanistan. Sie trägt ihren Namen da sie nur zehn Zentimeter hoch wächst. Die Blütenfarbe ist variabel. Die Farbe kann rosa, lila, weiß, rot oder purpur sein und manchmal Schattierungen von Orange aufweisen. Eine besonders schöne Sorte ist Tulipa humilis ‘Alba Coerula Oculata’ mit hellen, sternförmigen Blüten und ungewöhnlich blauer Mitte. Deutlich kräftiger gefärbt zeigen sich die rötlich-violetten Blüten von Tulipa humilis ‘Little Beauty’ und Tulipa humilis 'Persian Pearl'.
Bild: sehr beeindruckend: Tulipa humilis ‘Alba Coerula Oculata’
Bild: Auch die Tulipa humilis 'Persian Pearl' ist eine spezielle Augenweide.
Tulipa kaufmanniana hat ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet in den Gebirgen Zentralasiens. Auch aus ihr sind schöne Sorten entstanden. Du suchst für den Frühlingsgarten eine früh blühende Tulpe mit auffälligen Blüten? Dann greife zu Tulipa kaufmanniana 'Showwinner', die mit ihrem kräftigen Rot viel Aufmerksamkeit erregt. Sie trägt ihren Sortennamen nicht ohne Grund.
Bild: Tulipa kaufmanniana 'Showwinner' trägt einen provokativen Namen – zurecht!
Tulipa saxatalis (syn. T. bakeri) wächst in den nach Westen und Norden ausgerichteten Felsen der Berge im Westen Kretas, wo nicht einmal Ziegen einen Halt finden. Die Sorte 'Lilac Wonder' ist ein Schmuckstück, und hält es viele Jahre im Garten aus.
Bild: Tulipa saxatilis 'Lilac Wonder' ist nicht nur schön, sondern auch sehr robust.
Tulipa ‘Honky Tonk’ ist eine kleine Tulpe, die erst 1998 als Sorte registriert wurde. Die zartgelben Blüten weisen an der Außenseite der Blütenblätter eine rosa Färbung auf. Das Innere ist leuchtend zartgelb. Noch jünger ist Tulipa ‘Danique’ von 2018. Eine wunderschöne mehrblütige Tulpe mit silberrosa Blüten, die an der Außenseite der Blütenblätter mit etwas Grün geschmückt sind. Sobald sich die Blüte öffnet, kommt die zartblaue Mitte zum Vorschein, die von einer feinen weißen Linie umrandet ist.
Bild: Tulipa 'Danique' - typische Wildtulpenblüte mit rosa spitzen und blaugelber Mitte.