
Die Torfmyrte ist ein Heidekrautgewächs, welches in Moorlandschaften Südamerikas vorkommt. Sie hat einen hohen Zierwert für Terrassen und Balkone. Die bunten Früchte, welche bei entsprechender Pflege bis in den Jänner hinein an der Pflanze verbleiben, sind leicht giftig, sorgen allerdings gleichzeitig für Farbe in Ihrer Bepflanzung. Vorallem für Kinder und Tiere ist die Torfmyrte giftig. Die Zweige des Zwergstrauches eignen sich als Dekoration in Herbst und Winter. Behandeln Sie die Staude ähnlich wie Rhododendren.
Inhaltsverzeichnis
Torfmyrte (Pernettya mucronata) – Steckbrief von Gartenbista
- Blütezeit: Mai bis Juni
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: sauer, humos, nährstoffreich, feucht, kalkarm
- Pflanzzeit: ganzjährig
- Boden/ Erde: Blumen-, Kübelpflanzen- oder Rhododendronerde
- Kübelhaltung: ja
- Vermehrung: Samen, Stecklinge, Ausläufer
- Gießen: an- aber nicht austrocknen lassen
- Düngen: von April bis September
- Überwinterung: winterhart bis -10 °C im Topf und bis -15 °C im Freiland
- Pflanzenhöhe/-größe: bis zu einem Meter hoch
- Giftig: leicht giftig
- Krankheiten: unempfindlich
- Schädlinge: Befall unwahrscheinlich
Wissenswertes

Botanisch ist die Torfmyrte, die auch als Topfmyrte bekannt ist, in der Familie der Heidekrautgewächse anzusiedeln. Im Frühsommer kommen glockenförmige Blüten zum Vorschein, aus welchen sich im Herbst große Beeren bilden, die aufgrund verschiedener Züchtungen in Weiß sowie Rosa, Violett oder Rot zu finden sind.
Exemplare, die diese typischen Beeren bilden, weisen weibliche Blüten auf. Genauso gibt es Pflanzen mit männlichen Blüten, welche keine Früchte ausbilden. Wollen Sie die Torfmyrte in Ihrem Garten selbst vermehren, benötigen Sie dazu mindestens ein Pärchen. Im Handel ist die Torfmyrte meist in der Herbstzeit zu finden. Zu dieser Zeit trägt sie ihre dekorativen Früchte. An männliche Pflanzen zu kommen ist dementsprechend schwierig.
Leicht zu verwechseln ist die Staudenpflanze mit ihrem nahen Verwandten, der Scheinbeere. Erkennungsmerkmale, die eine Verwechslung ausschließen können, sind der aufrechte Wuchs und die bedornten Blätter der Torfmyrte. Die Blütezeit der weißen bis rosafarbenen Blütenstände reicht von Mai bis Juni, während die ersten Früchte im September reifen und bis in den Jänner an der Pflanze verbleiben können.
Bei guten Kulturen erreichen die Beeren einen Durchmesser von bis zu zwölf Millimetern. Torfmyrten gelten als immergrün, wobei das dunkelgrün glänzende Laub einen dekorativen Kontrast zu den hellen bis knalligen Blüten und Früchten darstellt. Bei Schneelage kommt die Fruchtmyrte mit ihrer Farbpracht besonders zur Geltung.
Torfmyrte giftig
Alle Teile der Torfmyrte enthalten Giftstoffe. Die Hauptwirkstoff heißt Andromedotoxin. Er kommt auch in der Rosmarinheide vor. Die der Torfmyrte verwandte chilenische Pflanzenart steht in dem Ruf Halluzinationen hervorzurufen. Dies gilt für die Torfmyrte nicht. Sie ist nur leicht giftig. Doch wirkt sie für Mäuse und andere Nager tödlich. Möglicherweise überleben auch weitere Tierarten den Verzehr der Pflanze nicht.
In den Beeren der Torfmyrte ist Acetylandromedol (Andromedotoxin) enthalten. Derselbe Wirkstoff kommt in den Blättern von Rhododendren vor. Es gibt verwandte Arten, die diese Giftstoffe nicht enthalten. Dazu zählt Gaultheria procumbens, welche für Familien mit Kindern eine entspanntere Wahl wäre. Kleinkinder, bei denen das Verständnis für die Giftigkeit von Pflanzen noch nicht ausreicht, sollten vor Fruchtmyrten bewahrt werden beziehungsweise sollten Sie diese gut abgrenzen, um den Kleinen den Zugang zu verwehren.
Früchte
Die dicken Früchte der Torfmyrte wirken auf Kinder leider sehr anziehend. Darauf muss bei bester Erziehungsarbeit Rücksicht genommen werden. Allerdings ist die Problematik von Giftpflanzen im Garten kaum zu vermeiden und sollte in der Kindererziehung berücksichtigt werden. Aufklärung hilft den Kindern ab einem gewissen Alter besser mit den Pflanzen umzugehen als bloße Vermeidung.
Bilder – Galerie
Standort
Von Frühling bis Herbst, wenn die Pflanze ihre Wachstums- und Blütephasen durchlebt, sollte sie an einem absonnigen Standort stehen. Das bedeutet, dass sie die Morgen-, sowie Abendsonne erhält und trotzdem vor der heißen Mittagssonne geschützt bleibt. Helligkeit zählt zu den Bedürfnissen der Heidepflanze. Sollten Sie in Ihrem Garten keinen Standort nach den oben beschriebenen Kriterien finden, können Sie die Torfmyrte an einen vollsonnigen oder halbschattigen Ort platzieren.
Der Standort der Fruchtmyrte sollte windgeschützt sein und im Idealfall etwas Regenschutz bieten. In Europa findet man die Torfmyrte ausschließlich in Ziergärten. Sie wird vom Menschen gesetzt und geht in keinem Fall wild auf. In der Natur wächst sie in moorigen Gebieten Südamerikas. Chile und Argentinien gelten als Hautverbreitungsgebiete des Heidekrautgewächses.
Lubera-Tipp: Ist sie der Mittagssonne ausgesetzt, steigt der Wasserbedarf der Staude entsprechend. Darauf sollten Sie allenfalls Rücksicht nehmen.
Boden
Die Topfmyrte benötigt ein leicht saures und feuchtes Substrat. Außerdem sollte der Untergrund durchlässig sein, um Staunässe vorzubeugen. Optimal eignet sich handelsübliche Erde, wie sie für Rhododendren verkauft wird. Sie ist mit und ohne Torf erhältlich. Kalk verträgt das Heidekrautgewächs schlecht. Wer das Pflanzsubstrat selbst herstellen möchte, mische Sand mit Torf zu gleichen Teilen.
Pflanzen
Torfmyrten sind in manchen Gärtnereien ganzjährig erhältlich und können zwischen Mai und September ausgepflanzt werden. In den Wintermonaten erweist es sich als sinnvoller die Jungpflanzen im Haus zu pflegen und erst im darauffolgenden Mai auszupflanzen, wenn älteren Topfkulturen ebenfalls der Weg nach draußen eröffnet wird.
Pernettya mucronata Pflege

Lassen Sie das Substrat der Torfmyrte leicht antrocknen, bevor Sie gießen. Achten Sie dabei stets darauf, die Pflanze nicht austrocknen zu lassen. Verteilen Sie das Gießwasser gleichmäßig im Topf oder der näheren Umgebung des Strauches. Auf diese Weise wirken Sie Staunässe entgegen. Entkalktes oder von Haus aus kalkfreies Gießwasser eignet sich am besten. Regenwasser gilt als sinnvolle Alternative für alle jene, die in Gebieten mit kalkhaltigem Leitungswasser leben.
Torfmyrten weisen einen moderaten Bedarf an Nährstoffen auf. Deshalb reicht eine Düngung pro Monat oder alle sechs Wochen aus. Dazu verwenden Sie halb konzentrierten Flüssigdünger oder Stäbchen. Wichtig ist außerdem, dass der verwendete Dünger frei von Kalk ist. Die Torfmyrte zählt zu den Erikagewächsen, welche allesamt keinen Kalk vertragen. Die Düngezeit liegt zwischen Mai und September, wenn die Pflanze wächst, blüht und Früchte ausbildet. Alle diese Aktionen benötigen Energie, welche die Staude aus zugeführten Nährstoffen aufnimmt. Ein neu gekauftes Exemplar düngen Sie erst im darauffolgenden Jahr zu ersten Mal.
Sollten Sie feststellen, dass Ihre Torfmyrten nach einiger Zeit keine Früchte mehr ausbilden, liegt dies eventuell daran, dass die Blüten der weiblichen Pflanzen nicht befruchtet wurden. Stellen Sie in Ihrem Ziergarten sicher, dass auf fünf weibliche Pflanzen ein männliches Exemplar folgt. In der nächsten Saison werden Sie sich erneut an den großen Beeren erfreuen.
Topfmyrte Vermehrung
Vermehrt wird die Torfmyrte über Samen, sowie Stecklinge. Für die zweite Variante werden Kopfstecklinge genommen und in ein Gemisch aus Sand und Torf eingesetzt. Die Fruchtmyrte bildet Ausläufer, aufgrund derer sie als Bodendecker-Gehölz einzustufen ist. Die Ausläufer, die sich im Untergrund festgewurzelt haben, können zu Vermehrungszwecken von der Mutterpflanze abgetrennt werden.
Lubera-Tipp: Wichtig ist regelmäßiges Gießen in der Anfangsphase.
Überwintern
Die Topfmyrte stammt aus südamerikanischen Gebieten, die weitaus wärmer sind als das Klima in Europa. Dadurch ist die Pflanze nicht an die winterlichen Bedingungen in unseren Breiten angepasst. Sie ist zwar mäßig winterhart, hält aber schwere und lang anhaltende Fröste schlecht aus. Prinzipiell sagt man, dass die Torfmyrte im Freiland bis -15 °C und im Topf bis -10 °C winterhart ist und in einem gemäßigten Klima keiner Schutzmaßnahmen bedarf, sofern sie einen geschützten Standort hat.
- Dies gilt bei Minusgraden allerdings nur für kurze Zeit.
- Wichtig ist dabei, dass Sie die Torfmyrte vor direkter Sonne in der kalten Jahreszeit bewahren. Genauso verträgt sie Kahlfröste nur schwierig.
- Zu diesen zählt jeder Frost, der nicht auf eine schützende Schneedecke oder andere Abdeckung des Bodens wirkt, sondern direkt auf den Untergrund der Pflanze.
- Decken Sie die unmittelbare Umgebung der Torfmyrte im Beet aus diesem Grund mit Reisig, trockenem Laub oder anderem Mulchmaterial ab und stellen Sie Topfkulturen einen kühlen, aber frostfreien Ort. Hier sollte die Temperatur zwischen drei und zehn Grad Celsius betragen.
- Im Winter gilt dieselbe Pflegeanleitung, wie sonst im Jahreslauf.
- Die Erde darf an-, aber nicht austrocknen.
- Gießen Sie mäßig, um diesen Zustand zu erreichen.
Überwinterung im Topf

Die Beerensträucher im Topf sollten Sie bis Mitte Mai im Haus oder einem sonstig frostfreien Ort belassen. Junge Triebe könnten bereits bei leichten und kurzen Frösten absterben. Wintergärten oder Garagen, die über keine Heizung verfügen, eignen sich in den meisten Fällen gut für die Überwinterung der Kübelkulturen. Wichtig ist dabei, dass Sie den Lichtbedarf der Pflanze dennoch decken. Eine Garage eignet sich aus diesem Grund nur unter der Bedingung, dass sie ein Fenster aufweist, welches so ausgerichtet ist, dass ausreichend Sonne eindringt. Wintergärten sind hell genug.
Wenn der Frühling beginnt, übersiedeln Sie die Torfmyrte von ihrem kühlen Winterstandort an einen wärmeren, beispielsweise vor ein südseitiges Fenster. Sobald die Staude mit den ersten Austrieben reagiert, können Sie mit den regelmäßigen Düngegaben beginnen. Warten Sie nach den Eisheiligen einen trüben Tag ab, um die Torfmyrte nach draußen zu stellen. Zusätzlich sollten Sie für eine erste Übergangsphase im Freien für einen schattigen Standort sorgen. Auf diese Weise vermeiden Sie verbrannte Blätter durch die ungewohnt direkte Einstrahlung der Sonne.
Lubera-Tipp: Nach einiger Zeit stellen Sie die Myrte an ihren Sommerplatz, an dem sie deutlich mehr Licht erhält.
Krankheiten und Schädlinge
Die Torfmyrte ist robust gegen Krankheiten und wird normalerweise nicht von Schädlingen befallen. Einzig Staunässe kann ihr zusetzen und Pilzerkrankungen hervorrufen.
Video-Tipp der Redaktion: Topfmyrte richtig pflegen
In folgendem Video möchten wir Ihnen gerne zeigen, was bei der Pflege dieses interessanten Gewächses alles zu beachten ist:
Unser Buch-Tipp: Giftpflanzen in Haus und Garten
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